Benutzer:Ulrike Erb-May/Lese- und Literaturpädagogik

Der Begriff "Lese- und Literaturpädagogik" wurde vom Bundesverband Leseförderung e.V. als Bezeichnung für seine ab 2011 angebotene Weiterbildung geprägt.

Begriffsklärung Literaturpädagogik ist mehr als die Pädagogik, die von Lehrpersonen im Deutschunterricht getätigt wird. In den Veröffentlichungen verschiedener Mitglieder des Verbandes lassen sich Definitionsformulierungen finden, die alle gemeinsam haben, dass es literaturpädagogisch Arbeitenden darum geht, Lesefreude zu vermitteln und damit die Basis für eine gelingende Lesesozialisation zu legen.

Die Weiterbildung “Das Curriculum der Weiterbildung Lese- und Literaturpädagogik wurde vom Bundesverband Leseförderung e.V. entwickelt, der sich 2009 gegründet hatte, um die Qualität der Leseförderung mit Standards zu versehen. Zurzeit gibt es in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, aber auch in Österreich zertifizierte Institutionen mit dem Angebot der Weiterbildung. Die Angebote sind unterschiedlich und werden von dem regelmäßig berufenen Qualitätsbeirat des Bundesverbands anhand Qualitätskriterien und laut Curriculum Lese- und Literaturpädagogik zertifiziert. Seit dem Jahr 2020 gibt es auch ein breiteres digitales Angebot, wobei das originär literaturpädagogische Handeln seinen Schwerpunkt im Präsenten und Analogen hat.” Teilnehmer*innen der Weiterbildung “sind Quereinsteiger*innen aus verschiedenen Berufszweigen, hauptsächlich jedoch Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen, Buchhändler*innen oder Bibliothekar*innen, sofern sie nicht sowieso bereits Lehrer*in sind. Ihr Interesse am Lesen und der Literaturvermittlung eint sie und bildet bereits während der Weiterbildung die horizonterweiternde Multiprofessionalität ab. Der theoretische Teil der Qualifikation beinhaltet Inhalte aus der Pädagogik und Entwicklungspsychologie; Kinder- und Jugendliteratur; Planung, Organisation, Public Relations und Management; Erzählen, Vorlesen und Schreiben sowie Literacy und Lesedidaktik. Die Weiterbildung umfasst insgesamt 600 Unterrichtseinheiten, die sich in Präsenz-, Praxis- und Selbststudienzeiten auffächern und von eigenständig durchgeführten Praxisstunden flankiert werden. Je nach Wirkungsstätte, Schulform oder bevorzugter Zielgruppe können individuelle Schwerpunkte gelegt werden. Nach Abschluss der Weiterbildung können sich die Teilnehmenden als „Lese- und Literaturpädagog*in (BVL)“ bezeichnen.“ [1]

  1. Erb-May, Ulrike/Knieling, Barbara: Die Weiterbildung Lese- und Literaturpädagogik. In: Reiter, Anneliese/Ritter, Alexandra (Hrsg.): Leseleidenschaft wecken - Leseförderung in und außerhalb der Schule. 1. Auflage. Materialheft, Nr. 61. Frankfurt/Main Dezember 2020, S. 95.