Bei einem Explantat (vom lateinischen explantare = auspflanzen) handelt es sich um ein frisches, chirurgisch entferntes Gewebe-, Organ- oder Tumorstück, das einem Organismus entnommen wurde [1]. Dieses kann anschließend in einer Zellkulturschale mit Wachstumsmedium für verschiedene experimentelle Versuche kultiviert werden. Je nach Gewebeart kann die Kultur über Stunden, Tage oder Wochen verwendet werden [2]. Der Hauptvorteil eines Explantats besteht darin, dass patientenrelevantes Material verwendet wird, wobei die Gewebeintegrität und die ursprünglichen histologischen Merkmale erhalten bleiben. Weiterhin sagen die Explantate beispielsweise in der Arzneimitteltestung das Ansprechen auf Medikamente in vivo (im Organismus) voraus [3]. Damit stellen Explantat-Modelle die am weitesten entwickelten präklinischen Modelle dar und könnten in Zukunft helfen, Tier-basierte in vivo-Modelle zu verringern oder zu ersetzen.

Kommerziell angeboten werden Explantat-Modelle im deutschsprachigen Raum etwa von der Firma Navitect Bio, Heidelberg.


[1]          “Explantat - Lexikon der Bilogie,” Spektrum.de. https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/explantat/23315 (accessed Apr. 26, 2023).

[2]          K. J. Randall, J. Turton, and J. R. Foster, “Explant culture of gastrointestinal tissue: a review of methods and applications,” Cell Biol Toxicol, vol. 27, no. 4, pp. 267–284, Aug. 2011, doi: 10.1007/s10565-011-9187-5.

[3]          I. R. Powley et al., “Patient-derived explants (PDEs) as a powerful preclinical platform for anti-cancer drug and biomarker discovery,” Br J Cancer, vol. 122, pp. 735–744, Mar. 2020, doi: 10.1038/s41416-019-0672-6.

Kategorie:Biologie