Benutzer:VDietz/Schwimmverein Hof 1911 e.V.
Schwimmverein Hof 1911 e.V. (SV Hof 1911 e.V.) | |
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Rechtsform | eigentragener Verein |
Gründung | 02. Juli 1911 in Hof/Saale |
Gründer | Emil Hartmann, Georg Frisch, Hermann Heinrich |
Sitz | Hof/Saale (Koordinaten fehlen! Hilf mit.) |
Motto | Der Verein der vielen Möglichkeiten |
Zweck | Sportverein |
Vorsitz | Volker Dietz, 1.Vorsitzender, Tanja Bormann, 2. Vorsitzende, Max Niederländer, 3. Vorsitzender, Reinhard Wirth, Kassier |
Mitglieder | 1250 |
Website | https://www.sv-hof.de |
Der Schwimmverein Hof 1911 e.V. ist einer der großen Mehrspartenverein der Stadt Hof. In den aktuell 11 Abteilungen bietet der Schwimmverein 14 Sportarten an. Neben Schwimmen gehören die Sportarten Badminton, Eiskunstlaufen, Eishockey, Eisstockschiessen, Faustball, Inlinehockey, Kanurennsport, Rollkunstlauf, Rudern, Schneesport, Tischtennis, Windsurfen und Stand-Up-Paddling zum Sportangebot. Der Verein betreibt auch eine DSV-Skischule. Heimat des Schwimmverein Hof ist der Eisteich mit der neuen Kunsteisbahn und dem Vereinsheim mit Vereinsgaststätte. Nach Fertigstellung des Freizeit- und Begenungssportzentrums der Stadt Hof werden neben den Eissportarten und den Rollkunstläufern auch die Faustballer an ihre Heimsportstätte zurückkehren. Die Wassersportabteilungen haben ihre Bootshäuser am Untreusee.
Gründung und Anfangszeit
BearbeitenGegründet wurde der Schwimmverein am 02. Juli 1911 in der Gaststätte Lohengrin in der Alsenberger Str. in Hof. Die Turner Georg Frisch und Hermann Heinrich vom Turnverein 1861 luden zu einer Versammlung um eine Schwimmerriege als Ausgleich zum Turnen in Leben zu rufen.In dieser Versammlung vertrat Emil Hartmann den Standpunkt, dass die meisten Probleme durch einen selbständigen Verein gelöst werden könnten. Diesem Vorschlag folgten die 18 Anwesenden und wählten Emil Hartmann zum 1. Vorsitzenden. 1. Jugendleiter wurde Georg Frisch, der noch am gleichen Abend eine Gründungsfeier mit Hofer Knackwürsten und Freibier veranstaltete.
In der Vereinssatzung war zu lesen, dass die erste Aufgabe des Vereins sei, die Badeverhältnisse in Hof zu verbessern und dafür Sorge zu tragen, dass jedermann das Schwimmen erlerne. 1914 zählte der Schwimmverein bereits 150 Mitglieder und konnte zum ersten Hofer Schwimmfest Sportler aus Plauen, Nürnberg, Leipzig und Magdeburg begrüßen. Die Großveranstaltung, die Mit einem Festball in den Räumen des Theresiensteins ausklang, sollte für die nächsten Jahre die letzte sein. In den Abendstunden des 1. August 1914 wurde die Nachricht von der Mobilmachung bekannt. Mit dem Kriegsbeginn ruhten der Sportbetrieb und das Vereinsleben wurde bis 1919 eingestellt.
1919-1945
BearbeitenGeorg Frisch war es, der 1919 die wenigen aus dem Krieg heimgekehrten Idealisten zusammensuchte und so den Schwimmverein wieder ins Leben zurückrief. Er wurde zum 1. Vorstand der Nachkriegszeit gewählt. Die Begeisterung für den Schwimmsport in Hof war groß und so wuchs auch der Verein rasch an. Bereits 1920 konnten die ersten Schwimmfeste in Amberg und Bamberg besucht werden und auch leistungsmäßig ging es ständig voran. 1921 wurde die bestehende Sommerbadeanstalt an der Ascher Straße umgebaut und die beiden Badebereiche für Damen und Herren nebeneinander angelegt. In der Saale war es nun sogar möglich, dass Männer und Frauen gemeinsam schwimmen konnten – welch’ ein Fortschritt innerhalb von zehn Jahren! Nur die in der Satzung formulierte Forderung zum Bau eines Hallenbades konnten alle Vereinsvorsitzenden dieser Ära, nicht verwirklichen.
Nach und nach gesellten sich zu den Schwimmern vier weitere Sportarten, die mit dem „Element Wasser“ in festem oder flüssigen Zustand zu tun hatten: 1921 der Eislauf, 1922 der Skilauf, 1926 der Faltbootsport und 1932 Eishockey.
Am 17. Februar 1922 wurde der „Schwimmverein Hof 1911“ offiziell in das erst jetzt bestehende Vereinsregister eingetragen und war somit „e.V.“ Die Deutsche Meisterschaft im 7,5 km Stromschwimmen 1923 durch Georg Frisch und die sportlichen Erfolge der Eislauf- und der Skiabteilung steigerten die Popularität des Schwimmvereins, dienten diese beiden Sportarten den wettkampferprobten Schwimmern doch als Ausgleichsport im Winter.
Für die Betreuung der Eisfläche am zugefrorenen Eisteich unterhalb des Theresiensteins stand bereits 1924 ein Eispfleger zur Verfügung. Das im Jugendstil gebaute Eisteichgebäude wurde 1925 öffentliche Gaststätte und zugleich Vereinsheim und somit Versammlungsstätte der immer größer werdenden Zahl von Aktiven der einzelnen Abteilungen. Hans Berg gelang es 1934 als neuer 1. Vorsitzender den Schwimmverein durch eine schwierige Zeit zu führen. Im Gegensatz zum Arbeiterwassersportverein wurde der „bürgerliche“ Schwimmverein 1933 nicht verboten und trotz des Verbotes für Jugendarbeit in den Vereinen am 01. August 1938 stieg die Zahl der Mitglieder im Jahr 1939 auf 818 und der sportliche Aufstieg setzte sich kontinuierlich fort. Abermals zerstörte die Politik die schönsten Hoffnungen, denn mitten hinein in die reife Früchte tragende sportliche Vereinsarbeit platzte der Ausbruch des 2. Weltkrieges im Herbst 1939.
Fast schien es, als sollte das Vereinsleben ein zweites Mal zum Erliegen kommen, doch in den ersten Kriegsjahren fanden sich noch genug ältere Vereinskameraden, die, noch freigestellt vom Wehrdienst, die sportliche Arbeit erledigten. Als diese dann auch zum Kriegsdienst eingezogen wurden, ruhte zwar der Sport, doch für den organisatorisch-finanziellen Bereich fanden sich Frauen wie Rosa Berg und Marie Jahn sowie Hauptkassier Julius Peetz. Ihnen ist es zu verdanken, dass nach Kriegsende der Sport im Verein unverzüglich wieder aufgenommen werden konnte und man im finanziellen Bereich nicht bei Null anfangen musste.
1945 bis 1971
BearbeitenMit Dr. Walter Koch wurde der Mann gefunden, der die nicht leichte Aufgabe der Vereinsführung in den schwierigen Nachkriegsjahren übernahm. Nach und nach stiegen die „alten Idealisten“ wieder in die Vereinsarbeit ein und es kam Schwung in die sportlichen Vereinsarbeit. Gemäß der olympischen Devise „Schneller, Höher, Stärker“ wurde ab jetzt der Leistungssport forciert. Wesentlich härtere Trainingsmethoden wurden eingeführt und in allen Abteilungen bildeten sich Leistungsgruppen, die rasch den Anschluss zur bayerischen Spitzenklasse erreichten.
Die Eröffnung des Hofer Hallenbades im Jahre 1952 sorgte schließlich für den Durchbruch unserer Schwimmer zur Spitze des deutschen Schwimmsports. Endlich ging § 1 der Vereinssatzung von 1911 in Erfüllung. Für die Schwimmer, deren Trainingsmöglichkeiten bislang auf die wenigen warmen Wochen in unserer als recht kalt bekannten Region beschränkt war, bestanden nun annähernd gleiche Trainingsbedingungen wie in anderen Städten mit Hallenbädern. Unvergesslich sind die großen Erfolge des Hofer Ausnahmeschwimmers und „Sportler des Jahres“ Gerhard Hetz, der in den Jahren von 1959–1966 neben olympischen Medaillen auch zwei Weltrekorde, elf Europarekorde und 43 deutsche Rekorde erschwamm.
Für unsere Skisportler erfolgte 1949 die Wiederaufnahme des Wettkampfsports im Fichtelgebirge mit schönen Erfolgen im Skilanglauf und Skisprung. In Gemeinschaftsarbeit entstand die Skihütte am Schneeberg.
Auch in der Faltbootabteilung konnte mit der Zeit der Anschluss an die alte rennsportliche Tradition der Vorkriegszeit wiederhergestellt werde. Zwar wurde 1945 fast das gesamte Bootsmaterial aus dem Bootshaus am Eisteich gestohlen, so konnten doch 1949 bereits wieder 20 Faltboote untergebracht werden. Die Wanderpaddler befuhren mit Begeisterung Flüsse und Seen in Deutschland und Österreich.
Im Jahr 1946 wurde die Tischtennisabteilung gegründet. Es war die erste Sparte ohne direkten Bezug zum „Element Wasser“. Blieben sportliche Steigerungsmöglichkeiten zunächst aus, da erst eine Halle für den Trainingsbetrieb gefunden werden musste, gelang doch bereits 1948 mit der Mannschaft der Aufstieg in die Nordbayerische Oberliga.
1953 formierte sich aus einem bis dahin losen Verbund idealistischer Freizeitsportler die Faustballabteilung, um im oberfränkischen Punktspiel-geschehen mitzumischen. Bereits ein Jahr später war die 1. Mannschaft Meister in der Bezirksklasse, der höchsten Spielklasse Oberfrankens.
Am 9. Mai 1957 trafen sich die Hofer Federballsportler in der Gaststätte „Alter Bahnhof“ und gründeten die Badmintonabteilung. Bislang spielten die Pioniere des Hofer Federballspiels als Betriebssportgruppe der Neuhofer Spinnerei, hatten aber schon bald den Wunsch, sich sportlich bei Wettkämpfen zu messen. Bereits im gleichen Jahr konnten bei der Nordbayerischen Meisterschaft in Nürnberg beachtliche Erfolge erzielt werden und der Sportbetrieb der jungen Abteilung nahm einen raschen Aufschwung.
Schon lange bevor 1962 die Eisschießabteilung gegründet wurde, war der Sport der unter dem Namen „Eiskegeln“ heimisch. Bei Eiswetter trafen sich die Männer am Hofer Eisteich und schossen mit eisenbereiften Holzkegeln auf die „Daube“. Mit dem Einstieg in den Wettbewerb um die Kreis- und Bezirksmeisterschaft wurden Turniereisstöcke mit Wechselplatten angeschafft und durch systematisches Training stellten sich schöne Erfolge auf fränkischer und bayerischer Ebene ein. Neben den Männern bildete sich bald auch eine Damenmannschaft, die in kürzester Zeit in der bayerischen Oberliga von sich Reden machte und bereits 1966 an der Deutschen Meisterschaft am Tegernsee teilnehmen durfte.
Am 17. Mai 1962 wurde ins Vereinsregister als weitere im Schwimmverein betriebene „Nichtwassersportart „Basketball“ eingetragen. Leider löste sich nach einigen Jahren regen Spielbetriebes diese Abteilung aber wieder auf.
Im Jahre 1969 etablierte sich im Schwimmverein die Eis- und Rollschnelllaufabteilung. Aus dem Lager der Kunstläuferinnen herüber gewechselt holten vier junge Damen innerhalb kürzester Zeit vier deutsche Meistertitel nach Hof.
1971 – 2015
BearbeitenDas Hofer Eisteichgelände, einer der wichtigsten sportlichen Treffpunkte in Hof, wurde mit dem Bau des neuen Eisteichgebäudes im Jahre 1971 und dem Erwerb des Faustballareals mit Bootshaus sowie der Eröffnung der Kunsteisbahn 1974 unter der Federführung des damaligen 1. Vorsitzenden Paul Sörgel die schönste Multisportanlage in der Stadt Hof. Das neue Gebäude mit der Vereinsgaststätte wurde zentraler Mittelpunkt des Vereinslebens.
Mit der Schaffung des Naherholungssees Untreusee im Süden von Hof entstanden weitere Wassersportabteilungen im Schwimmverein.
So wurde im November 1979 eine Windsurfabteilung ins Leben gerufen. Den Mitgliedern um Abteilungsleiter Herbert Kraus ging es vor allem darum, für die zahlreichen begeisterten Hofer Windsurfer eine Unterkunft am Untreusee zu bekommen.
Als der 60 Hektar große Freizeitsee 1981 feierlich eingeweiht wurde, entstand aus einer Interessengemeinschaft die Ruderabteilung im Schwimmverein. Durch die Einbeziehung des Ruderns in den Sportunterricht der Volksschule Oberkotzau und der Hofer Gymnasien war die Basis für eine staatliche Bezuschussung zur Anschaffung von Großgeräten gegeben. Durch Ferienkurse konnten viele Jugendliche für das Rudern begeistert werden. Von 1986 bis Anfang der Neunziger konnten in vielen Rennen der verschiedenen Bootsklassen auf bayerischer Ebene sehr gute Ergebnisse erzielt werden und die Rennmannschaften der Hofer Gymnasien heimsten zahlreiche Lorbeeren beim Landesentscheid „ Jugend trainiert für Olympia“ auf der Regattastrecke in München ein.
Der Tennisboom Mitte der 80er Jahre führte auch im Schwimmverein 1987 zur Gründung einer Tennisabteilung. Bereits im Mai des darauffolgenden Jahres wurden dank stetiger Bemühungen des 1. Vorsitzenden Roman Spitznagel feierlich drei Tennisplätze am Eisteich eingeweiht.
Im April 1998 wurde mit der Inline-Hockey-Abteilung die 13. Sparte im Schwimmverein gegründet. Unter dem Namen „Salamander“ lösten sich die Inlinehockeyspieler aus der Rollkunstabteilung heraus und sehr schnell hatte sich ein starkes Team gebildet, das mit großem Erfolg in der Inline-Hockey-Regionalliga auftrat. Im Jahr 2000 erfolgte der Aufstieg der Salamander als Regionalmeister in die IHL-Bundesliga, wo sie in den Jahren 2001 und 2002 mit Begeisterung und großem Einsatz aufspielten. Besonders stolz konnten die Salamander auf ihre Nationalspieler Michael Hohenberger und Christian Berning sein, die die deutschen Farben bei Welt- und Europameisterschaften vertreten durften.
Im Jahr 1995 wurde in der Skiabteilung eine DSV-Skischule gegründet um Skikurse für die Vereinsmitgliedern durchführen zu können und um interessierte als Mitglied für den Verein zu gewinnen.
Im Sommer 2009 schuf der Schwimmverein auf dem Eisteichgelände auf einem der ungenutzten alten Tennisplätze zwischen Bootshaus und Fautballplätzen einen Mehrzweckplatz für die Eisstockschützen. Dadurch wurden optimale Trainingsmöglichkeiten für die Stockschützen vorallem in der „eisfreien“ Zeit geschaffen.
So war der Schwimmverein im Laufe der Jahrzehnte an seinem 100. Geburtstag im Jahr 2011 auf 13 Abteilungen angewachsen, in denen Sport aber auch Geselligkeit gepflegt wurde. Letztere spiegelt sich wider im legendären „Eisteichstammtisch“, der am 27. März 1976 offiziell gegründet wurde. Mit Präsident und Schatzmeister bildet die gesellige und unternehmungslustige Gruppe die eigentlich 14. Sparte in unserem Großverein. Der Wunsch der Eissportler nach einer Überdachung der Kunsteisbahn erfüllte sich bisher nicht.
Der Schwimmverein ist im gesellschaftlichen Leben der Stadt Hof verankert. So wurden in den „Wirtschaftswunderjahren“ große Faschingsfeste durchgeführt. Bestens organisierte Tanzveranstaltungen fanden großen Zuspruch und rauschende Ballnächte leben noch in der Erinnerung älterer Mitglieder. Seit 1981 pflegt die Schwimmabteilung im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Hof und Villeneuve-la-Garenne bei Paris mit der [AVG Natation] einen regen und sehr erfolgreichen Austausch auf sportlicher, kultureller und familienbezogener Ebene, der allen Beteiligten immer viel Spaß und Freude bereitet. Seit 1985 erstmals wieder zur Eröffnung des Hofer Volksfestes ein Umzug durch die Stadt durchgeführt wird, bereichert der Schwimmverein das Großereignis mit einem attraktiven Aufgebot seiner Abteilungen. Bei den jährlichen Sportlerehrungen unserer Stadt im Hofer Rathaussaal durch den Oberbürgermeister ist unser Verein
stets zahlreich mit verdienten Athleten und langjährig ehrenamtlich tätigen Funktionären vertreten.
Vorsitzende von der Gründung bis zur Gegenwart
Bearbeiten1911 – 1919 Emil Hartmann
1919 – 1921 Georg Frisch
1921 – 1922 Nikol Lochner
1922 – 1923 Friedrich Schiefelbein
1923 – 1932 Georg Frisch
1932 – 1934 Paul Scholler
1934 – 1949 Hans Berg
1949 – 1955 Dr. Walter Koch
1955 – 1956 Fritz Edelmann
1956 – 1971 Erich Jahn
1971 – 1979 Paul Sörgel
1979 – 1997 Roman Spitznagel
1997 – 2015 Jürgen Czarnetzki
seit 2015 Volker Dietz