Die Rape Crisis Movement war eine politische und soziale Bewegung in den Vereinigten Staaten von Amerika. Rape Crisis Movement begann in den 1970er Jahren, als eine freiwillige, radikale, feministische und linksgerichtete Bewegung welche das Thema Vergewaltigung öffentlich thematisierten und das Schweigen darüber brachen.[1] Mitglieder und Unterstützer der Bewegung brachten das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit, indem sie das aus Vergewaltigung folgende Leiden und Elend thematisierten. Freiwillige der Bewegung gründeten Beratungseinrichtungen, an die sich betroffene Frauen wenden konnten. Vor der Einrichtung solcher Einrichtungen waren die Vergewaltigungsopfer den Anwälten der Täter und dem Gerichtssystem hilflos ausgeliefert und wurden oft ungerecht behandelt. Im Laufe der Zeit wurde die Beratung und der Schutz von Opfern zum Schwerpunkt der Bewegung. Auch heute noch werden viele Arbeiten der Beratungszentren von Freiwilligen ausgeführt. In den frühen 1980er Jahren wurden Teile der Bewegung professionalisiert. Hauptamtliche Mitarbeiter wurden eingestellt und eine einheitliche Verwaltung wurde eingeführt.[2][3] 1974 wurden offiziellen Zuschüsse an ein Beratungszentren in Pittsburg vergeben, welches von der „Action against Rape“ betrieben wurde. Es war die erste öffentliche Förderung einer solchen Einrichtung in den USA. In den nächsten Jahren wurden immer mehr Einrichtungen öffentlich gefördert. 1979 wurden von verschiedensten Organisationen und Gruppen über 1000 Beratungseinrichtungen in den USA betrieben.[4] Die Rape Crisis Movement war lose organisiert. Organisationen wie das YWCA oder die Gruppe „Toledo United Against Rape“ betrieben und betreiben offiziell die Einrichtungen. Heute gelten die Einrichtungen der Organisation als politisch neutral und die meisten Mitglieder, Mitarbeiter und Krisenhelfer beschreiben sich selbst als liberale Reformierte.

Geschichte

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Vor den 1970er Jahren wurden Vergewaltigungen genutzt um Frauen zu kontrollieren und zu untergraben. In Zeiten der Sklaverei war es weißen Männern gesetzlich erlaubt, versklavte afro-amerikanische Frauen zu vergewaltigen. Selbst nachdem die Sklaverei beendet wurde, war sexuelle Gewalt eine gegenwärtige Methode um die afro-amerikanische Bevölkerung davon abzuhalten Zivilrechte und politische Macht zu erlangen.

Nachdem der Bürgerkrieg endete und die Sklaven befreit wurden mit dem Recht zu wählen und Land zu besitzen, begann die Gesellschaft besonders gewalttätig zu sein. Rudel entzündeten Kirchen, vergewaltigten schwarze Frauen, und vieles mehr. Diesem Verhalten folgte der Ku Klux Klan 1866, welcher vergewaltigte, lynchte und schwarze Kommunen unterdrückte.

Während dem Aufstand in Memphis 1866 brach eine Gruppe afro-amerikanischer Frauen das Schweigen zu Vergewaltigungen mit einer Aussage vor Gericht.[5]

In den frühen 1970er Jahren wurde die Anti-Vergewaltigung Bewegung eingeführt und durch Frauen gefördert, die Erfahrungen von Vergewaltigungsopfern miteinbezogen. Unter den ersten Anhängern dieser Bewegung waren linksorientierte Aktivisten und Mitglieder der Untergruppe Gegenkultur. Die ersten Ziele der Bewegung beinhalteten das Beenden und Verändern sozialer Normen, welche die Unterdrückung von Frauen und Gewalt gegen sie fördern, sowie die Einführung eines Hilfsnetzwerks welches eine angst- und schuldfreie Umgebung schafft wo Frauen sicher sind und ihnen ein Prozess der Selbsthilfe und gegenseitigen Hilfe ermöglicht wird.

Im Jahr 1974 bewilligte die Bundesregierung eine finanzielle Unterstützung der Pittsburg Action Against Rape. Dies war das erste Mal, dass die Bundesregierung einem Vergewaltigungszentrum finanzielle Mittel zur Verfügung stellte. In den späten 1970er Jahren waren in den Vereinigten Staaten über 1000 Vergewaltigungskrisen Zentren in Betrieb. Zur selben Zeit veränderte sich die Ideologie der Bewegung. Vor 1940 identifizierten sich die meisten Mitglieder der Bewegung selbst als radikale Feministen. Am Ende der 1970er Jahre beschrieben sich die meisten Mitglieder und Krisenhelfer selbst als liberale Reformierte. In den frühen 1980er Jahren wurde die Bewegung im Bereich ihrer Organisationsstruktur, Mitarbeitern, Finanzierung und Gesetze professionalisiert.[6]

Änderungen: Viele Staaten reformierten ihre Gesetze, um die Folgen der Vergewaltigungsverurteilungen neu zu definieren. Die neue Strafe war eine Abstufung von Straftaten, wohingegen sie in der Vergangenheit als eine Straftat behandelt und nicht unterschieden wurde. Vor allem wurden besondere Gesetze und Voraussetzungen aufgehoben, um Frauen mehr Befugnis in ihren Gerichtsverfahren zu erteilen. Die erste aufgehobene Regel war die Voraussetzung, dass das Zeugnis eines Opfers von einem Zeugen bestätigt werden muss. Es wurde auch aufgehoben, dass das Opfer sich gegen den Angreifer zur Wehr gesetzt haben muss. Diese Änderung schützte insbesondere Frauen mit Behinderung, weil sie möglicherweise nicht über die Fähigkeit verfügen, einen Angreifer abzuwehren.

Gesetze zum Schutz von Vergewaltigungsopfern: Die Verabschiedung der Gesetze half auch, weiteren Vergewaltigungsopfern während des Gerichtsverfahrens Schutz zu bieten. Diese Gesetze wurden eingeführt, um zu verhindern, dass die Sexualgeschichte des Opfers vor Gericht gegen sie/ihn verwendet wird. Ehemals konnte die Behauptung, dass das Opfer promiskuitiv war und deshalb der Geschlechtsverkehr einvernehmlich gewesen sein musste, die Forderungen des Opfers diskreditieren.[7]

Einzelnachweise

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  1. Nancy Matthews: Confronting Rape: The Feminist Anti-Rape Movement and the State. Routledge, London and New York 1994, ISBN 0-415-11401-2.
  2. Barbara Collins, Mary Whalen: The Rape Crisis Movement: Radical or Reformist? In: Social Work. 34. Jahrgang, Nr. 1, Januar 1989, S. 61.
  3. YWCA History Of Rape Crisis Movement
  4. academic.auc.com The Rape Crisis Movement Radical or Reformist?
  5. History of the Rape Crisis Movement. In: California Coalition Against Sexual Assault. 2. November 2009;.
  6. Barbara Collins, Mary Whalen: The Rape Crisis Movement: Radical or Reformist? In: Social Work. 34. Jahrgang, Nr. 1, Januar 1989, S. 61.
  7. Frohmann, Lisa, and Elizabeth Mertz. "Legal Reform and Social Construction: Violence, Gender, and the Law." Law & Social Inquiry 19.4 (1994): 829-851.