Das Rittergut Bödefeld liegt in der gleichnamigen Gemeinde Bödefeld im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen.
Geschichte
BearbeitenBesitzer und ihre Familien
BearbeitenI. Hunold von Hanxleden zu Bödefeld († um 1450 zu Meschede
Bearbeiten∞ Beleke von Hückelheim
- Johann von Hanleden zu Körtlinghausen
∞ Margarete von Hatzfeld - Catharina von Hanxleden
∞ Gertrud von Elpe (?)
- Dietrich von Hanxleden zu Bödefeld (Erbe II.)
- Godert von Hanxleden
unehelich
- Hermann von Hanxleden gt. Bock
23. Oktober 1406
Fehdebrief an die Stadt Luttich seitens der Helfer des Grafen Adolph von Cleve und Mark :
"...Gadert von hanxlede, Gadert, hunolt ind henken von hanxlede, syn soene"[1]
4. Juli 1410
belehnt der Kurfürst Friedrich von Saarwerden den Hunold de Hanleide nach dem Tode seines Vaters Gotfried de Hanxleide mit einem Burglehen in Grevenstein, bestehend aus einer Rente von 10 Mk. aus dem Kirchspiel Hellefeld.
Der Kurfürst als Landesherr beauftragte den Ritter Hunold von Hanxleden mit dem Bau der Burg Bödefeld:
Im Jahre des Herrn 1410, am 04. Juli, anläßlich der Belagerung der Burg Horneburg wurde eine Vereinbarung geschlossen zwischen unserm Herrn zu Köln und Hunold von Hanxleden darüber, dass dieser Hunold von Hanxleden erbauen solle eine Burg zu Kerckbodefeld und diese Burg als Lehen für sich und seine Erben für ewige Zeit von der Kirche annehmen solle.[2]
Am Palmsonntag 1427 kaufte Hunold von Hanxleden von Hans Kampmann den größeren der beiden Landenbecker Höfe (ca. 74 ha, davon 45 ha Kulturland). Der Lehnsherr, Cord von Grafschaft. wurde gebeten Hunold von Hanleden mit dem Hof zu belehnen. Der Hauptteil dieses Hofes, der seither zum Rittergut Bödefeld gehörte, lag nördlich von dem vorgenannten Gut zu beiden Seiten der Valme. Aus einigen Grenzbeschreibungen von 1441, 1445 und 1460 ergibt sich, daß dieser Hof auch Länder am Buchhagen, vor der Valme, am Habichtsscheid und größere Komplexe in der Mechteringhausen und auf dem Rauhen Bruche hatte. [3] [4] [5]
Im Jahr 1428 Feria 5tâ post beati Bartolomaei Apostoli (am Donnerstag nach dem Feste des heiligen Apostels Bartolomäus), hat Hunold von Hanxleden dem Erzbischofen und Kurfürsten zu Köln Dietrich sein Haus Bödefeld mit Thürmen, Mauern, Pforten, Vorburg und Vestung als ein offen Haus zu Lehen aufgetragen und empfangen:
Wie Diderich Ertzbischof – doin kunt – wan Hunolt von Hanxleyde – uns unsen Nacomelingen und gestichte mit sinen guden frien wyllen sin huys to Kerkbodefelde mit thurmen Muren Pforzen Graven vurburgen vryheyt vnd vestenongen die jetztund daran gebuwet sindt off hernamails daran gebuwet werdent myt veren tobehöringen zo vnsen leene vnd openem huys opgegenen vnd opgedregen.[6]
15. Juni 1428
Hunolt von Hanxleden (Haynxlede) verkauft mit Zustimmung seiner Kinder Johan und Katherine seinen Hof zu Grübeck im Kirchspiel und Gericht zu Balve an den Propst, die Priorin und den Konvent zu Oelinghausen. Da die Verkäufer um Gottes Willen und für ihr, ihrer Eltern und Verwandten Seelenheil und aus besonderer Liebe zu der Fye, der Schwester der nachbenannten drei Brüder, den Hof an das Kloster verkauft haben, so haben sich Propst, Priorin und Konvent gegenüber dem Geschlecht der von Hanxleden verbindlich gemacht, auf ewig für dieses zu beten. Siegelankündigung des Hunolt auch im Namen seiner Kinder, Siegelankündigung auch seiner Brüder Goderd und Johan als Zeichen ihrer Zustimmung.[7]
7. September 1430
Hunolt von Hanxlede verkauft an Dekan und Kapitel zu Meschede (Messchede) eine Rente von einem Malter Hafer Mescheder Maßes aus seinem Hofe zu Büenfeld (op dem Bodenuelde), aus dem das Stift bereits eine Haferrente bezieht, für eine Memorie für seine + Frau Beleke und für sich. Die Rente ist jährlich zu Petri Stuhlfeier fällig. Siegelbitte an seinen Bruder Henneke von Hanxlede. Johan von Hanxlede, Hunolds Sohn bekundet, daß der Verkauf mit seiner Zustimmung erfolgt ist. [8]
26. März 1431
Hunolt von Hanxlede und sein Sohn Johan gestatten, dass das von Herman von Hukelhem, seiner Frau Greyte und seiner Mutter Otbergh an ihn verkaufte ganze Dorf Hückelheim (Hukelhem) innerhalb der nächsten 20 Jahre von diesen für 550 oberländische rheinische Gulden wieder jährlich zu Petri Stuhlfeier zurückgekauft werden kann. Dieser Rückkauf kann drittelweise erfolgen. [9]
Jm Jahr 1435 erneuerte der Herzog Adolph von Cleve dem Hunolt von Hanxleden und seines Bruders Sohne Gothard die Pfandschaft am Schloß Fredeburg. [10]
2. Februar 1435
Hunolt von Hanxlede bekundet, den Hof zu Obersorpe auf 12 Jahre durch den Abt und Konvent zu Grafschaft empfangen zu haben. Dafür hat er jährlich zu Petri ad Cathedram einen halben Malter Roggen, einen halben Malter Gerste und zwei Malter Hafer aus seinem Teil des Zehnten zu Oberhenneborn zu entrichten. [11]
27. Juni 1437
"... Hunolt ind de junge Godert van Hanxlede unse Amptlude ther Vredeborgh" [12]
16. Juli 1439
kauft Hunold v. Hanxlede von Hinrich v. Bonslede gt. Neigeler die Massenbleserhove zu Seringhausen up der Elpe (Gemeindearchiv Bödefeld)
6. Mai 1440
kaufen Hunold v. Hanxlede unde seine Ehefrau Gertrud und ihre Söhne Diederix und Godde(rt) 1 ½ Huve zu Seringhusen up der Elpe von Noldeke Brosche (Gemeindearchiv Bödefeld)
18. November 1442
kaufen Hunold van Hanxlede und seine Frau Gertrud die 2. Hälfte des vorgenannten Gutes von Roest van Swedinchusen zu Bigge.
23. Mai 1448
Hunolt von Hanxlede, seine Frau Gerdrud, Johan von Hanxlede, Ritter, sein Sohn, und dessen Frau Margarete verkaufen an Folpert von Visbeke und dessen Frau Greyte (geb. von Hückelheim) ihr gesamtes Dorf, Erbe und Gut zu Hückelheim (Hukelhem) mit Gehölz, Zehnten und Wiesen, so wie sie das Gut vorzeiten von Hermann Hukelhem gekauft hatten. [13]
22. Februar 1450
Hunolt von Hanxlede und seine Frau Gerdrud versetzen an Heidenrik Glasmann, Bürger zu Meschede (Messchede), und seine Frau Greiten ihr Haus, ihren Hof und Garten zu Meschede bei dem Hause des Mackelen, in dem sie zur Zeit wohnen, mit allen Zinsen und Jahrespächten mit Ausnahme dessen, was die Kirche zu Meschede aus dem Haus bezieht, für 24 gute schwere oberländische rheinische Gulden. [14]
Hunolt von Hanxleden war ein Sohn des Gotfried (Godert) von Hanxleden (zu Eisborn) und seiner Ehefrau Katharina von Plettenberg (Tochter des Hunold von Plettenberg). Urkundlich sind 3 Geschwister des Hunold von Hanxleden überliefert: Godert, Johann und Fye. Er war ein Vasall des Kurfürsten von Köln und der Grafen von Cleve und Mark. Zunächst war er Burgmann zu Grevenstein. Später erbaute er die Burg zu Bödefeld. Die Burg sollte sicherlich die Grenze zum Fredeburger Land sichern. Vor dem Beginn der Soester Fehde war Hunold von Hanxleden Amtmann zu Fredeburg. Nach dem Ende der Soester Fehde 1444 wurden Fredeburg und Bilstein dem Kurfürstentum einverleibt. Die Burg Bödefeld verlor daraufhin an Bedeutung. Durch Ankauf von Land hat Hunold das Gut Bödefeld vor allem im Bereich der heutigen Ortschaft Elpe vergrößert. Seinen Lebensabend verbrachte er in Meschede. Nach seinem Tode wurde er in der Stiftkirche St. Walburga begraben.
II. Dietrich von Hanxleden zu Bödefeld
Bearbeiten∞ Anna von Bruch
- Johann von Hanxleden zu Bödefeld (Erbe III.)
- Wilhelm von Hanxleden zu Wildungen
∞ Elisabeth von Stimmer - Agathe von Hanxleden
(Nonne zu Kloster Benninghausen) - Elseke von Hanxleden
(Nonne zu Kloster Benninghausen) - Catharina von Hanxleden
∞ 1485 - Margarete von Hanxleden
∞ 1489 Herman von Schnellenberg
Die Kurfürsten Ruprecht von der Pfalz und Hermann von Hessen belehnen Dietrich von Hanxleden mit dem Lehngut Bödefeld (Haus zu Kirch-Bödefeld).[15]
1483 wird Diederich von Hanxlede, Sohn des † Hunold, von Cöln mit dem Hause zu Kirch-Bödefeld belehnt. [16]
18. Oktober 1484
Diderich von Hanxlede und seine Frau Anna überlassen dem Kloster Keppel für 20 rheinische Gulden wiederlöslich 1 Gulden Rente aus dem Eyckhoff zu Oberhenneborn, Siegel des Schwagers Ebert von dem Broiche. (Siegener UB II 258)
1489 Eheberedung zwischen Herman v. Snellenberg und Margarete, Tochter des Dirik van Hanxlede, die 470 rheinische Gulden und die Fischerei zwischen Lenhausen und Rönkhausen erhält. (Archiv Hovestadt, Urk. 315)
11. November 1496
Dietrich von Hanxlede giebt seinen Töchtern Agathe & Elseken, Nonnen zu Benninghausen, Renten und dem Zehnten vor der Freiheit Bodevelde. -Bürgen: Wygand von Hainxlede & Thonies von Berninchusen zu Eyckelbern (Eickelborn) [17]
1503 wir in Bödefeld eine Bruderschaft zu Ehren der Kirchenpatrone Cosmas und Damian errichtet; der Ritter Dederich von Hanxleden besiegelt den Brief.[18] [19]
III. Johann von Hanxleden zu Bödefeld
Bearbeiten∞ Anna von Gaugreben
- Anna von Hanxleden (Erbin IV.)
- Tochter von Hanxleden
unehelich
- Jorgen von Hanxleden
Bürger zu Bödefeld
Die Kurfürsten Philipp von Daun (1512), Hermann von Wied (1522) und Adolph von Schauenburg (1548) belehnten Johann von Hanxleden mit dem Haus Kirch-Bodefelde:
1512 Johann von Hanxleden zu Bodenfelde, Diedrichs Sohn, wird von Cöln belehnt mit dem Hause Kirch-Bodefelde, so wie solches Hunold von Hanxlede, der Vater des Diederich, dieses dem Erzstift zum Lehn und offenen Haus gemacht.[20]
1522 Johann von Hanxleden, Diederichs Sohn, wird von Cöln belehnt mit dem Haus zu Kirchbodeveld, welches Diedrichs Vater Hunold von Hanleden dem Erzstift zum offenen Hause aufgetragen..[21]
Schatzungsregister des Dorfes Elpe 1536:
Johann von Hanxleidt zu Boedenfeldt von wegen sein und seins Bruiders belangend die Ingesessen zu Elpe dißmails gethedingt uff 2 ½ g. Doch also, daß inen sulchs, wanth sie kein Schatungk mehr geben, nit sull vur einen Brauch zugemessen werden, davon protesteirt. [22]
1548 Johann von Hanxlede zu Bodefelde wird von Cöln belehnt mit Vesterinck, Wermelinckhusen und Severinckhusen auf der Elpe gelegen, so wie solche Güter seine Voreltern von denen von der Elpe ererbt, ferner mit dem halben Zehnten zu Broichusen, wie seine Eltern denselben von Franken von Lenhusen gekauft..[23]
24. Juni 1558
schenkt Johann von Hanxleden zu Bödefeld seinem natürlichen Sohn Jorgen einen Acker in der Brochemeke und ein Land am Lütken Kellenberg
6. Dezember 1560
Johan von Hanxlede zu Bodenfelde bekennt, seinem Pflegekind und Enkel Johan, der jetzt großjährig geworden ist und sein Vermögen erhalten hat, von wegen seines verstorbenen gleichnamigen Vaters, eines natürlichen Sohnes des Ausstellers, 20 Taler westfälischer Landeswährung schuldig zu sein. Er ist bereit, dafür eine vom Gläubiger festzulegende Rente zu zahlen und setzt dafür 1 Malder Hafer jährlich aus dem Schultenhof zu Hanxlede zum Unterpfand.[24]
12. Dezember 1561
Johann von Hanxlede zu Bodenfelde bekundet, seinem natürlichen Sohn Jorgen von Hanxlede am 17. April 1559 des Hensken Moillers Gut übertragen zu haben.
1562 war Johann von Hanxleden "schier 100 Jahre alt". [25]
1563 erklärt Johann von Hanxleden, sein natürlicher Sohn Jorg sei von mißgünstigen Buben bei den Söhnen seiner Tochter, Johann, Volpart und Jorgen, Gebrüder von Dersch zu Viermoden, verklagt und verleumdet worden; die dem Jorgen zu Last gelegten Vergehen (Abholzen eines Waldes und Schädigung des Junkers Gaugreben) seien mit seine Wissen und Wollen erfolgt.
Schatungsregister des Dorfes Elpe von 1565:
Johans von Hanxlede zu Budenfelde Leuthe uff der Elpe wie hiebevor bei einer Summe gelassen, nemblich 4 g 1 ß. [26]
Im westfälischen Reiterbuch von 1566 wird Bödefeld unter der lfd. Nr. 22 genannt:
[27]
Johann von Hanxlede zu Budenfelde
IV. Raab von Dersch zu Viermünden († 16. März 1557 zu Frankenberg)
Bearbeiten∞ Anna von Hanxleden
- Johann d. Ä. von Dersch zu Viermünden und Bödefeld (Erbe V.1)
- Hillebrand von Dersch († 1560 zu Marburg)
- Volpert von Dersch († 1570)
- Wilhelm von Dersch († jung)
- Georg von Dersch zu Viermünden und Bödefeld (Erbe V.2)
- Anna von Dersch
∞ Rembert von Wrede zum Schellenstein - Maria von Dersch
∞ Hillebrand von Gaugreben zu Goddelsheim
∞ Katharina Scharff
Magd aus Bödefeld
- Christoph d. Ä von Dersch († 1582)
∞ 1578 Anna Maria Wolff von Gudenberg - Curt von Dersch († jung)
- Caspar von Dersch († jung)
- Daniel von Dersch († jung)
- Christoph d. J. von Dersch († jung)
- Gertrude von Dersch
∞ Christoph Baist
Am 21. Mai 1537 wird Rabe von Dersch mit dem Gut Viermünden belehnt.
V.1. Johann von Dersch zu Bödefeld († 1590)
Bearbeiten∞ N. N. von Bevern
∞ Maria Friederica von Wendt zu Crassenheim, Wiedenbrück und Lemgo
- Rabe von Dersch († jung)
- Johann d. J. von Dersch zu Bödefeld (Erbe VI.1)
- Anna Maria von Dersch
- Anna von Dersch
∞ Jobst Hildebrand von Gaugreben zu Valme
∞ Felicitas von Kirndorf
- Marquart Casimir von Dersch
- Joh. Rabe von Dersch († 15. März 1646 Wetzlar)
- Karl von Dersch
- Georg Wilhelm von Dersch
- Margaretha von Dersch
Am 12. August 1561 belehnt Kurfürst Johann Gebhard von Mansfeld den Johann von Dersch mit dem Gut Bödefeld.
Landgraf Philipp belehnt die drei Brüder Johann, Volpert und Georg von Dersch am 28. April 1561 mit Viermünden.
Nachdem Johann von Dersch 1564 den Junker Johann von Viermünden erschossen hatte, wurde 1566 die Reichsacht über ihn verhängt. Sie versetzt ihn “aus dem Fried in den Unfrieden und erlauben, sein Leib und Gut zur Rache jedermänniglichem, also daß er von nun hinfort zu Wasser und zu Lande unsicher, und von einigen Menschen weder behauset, beherbergt, geätzt oder getränket oder ihm sonst in an dere Wege Hülfe, Rath, Vorschub oder Unterschleuff geben, gestattet oder vergünstigt, sondern wie ein offenbarer Echter (Geächteter) von menniglichen zu freien Rach an Leib und Gut soll und vermöge verfolget und gebracht werden.“
Infolge dieses Urteils wurden Johann und seine Erben von den hessischen Lehen ausgeschlossen. Das kurkölnische Lehen blieb ihm erhalten.
Am 30. Oktober 1573 werden Johann und Georg von Dersch durch den Kurfürsten Salentin von Isenburg mit dem Gut Bödefeld belehnt.
Matrikel cölnischer Ritterschaft in Westfalen von 1584
[28]
Des ersten Quartals (Rüden) Adelicher eingesessener Anschlag, wie stark ein jeder gerüstet sein solle.
lfd. Nr. 80. von wegen des Hauses Bodenfelde
V.2. Georg von Dersch zu Viermünden († 1575)
Bearbeiten∞ 1571 Elisabeth Huhn von Ellershausen
- Allhard Philipp von Dersch zu Viermünden und Bödefeld (Erbe VI.2)
- Rab Georg von Dersch
Die Brüder Volpert und Georg von Dersch werden am 11. August 1568 mit Viermünden belehnt.
Am 30. Oktober 1573 werden Johann und Georg von Dersch durch den Kurfürsten Salentin von Isenburg mit dem Gut Bödefeld belehnt.
Am 17. Februar 1574 werden etliche Lehnsleute aufgefordert ihre Rüstungen instandzusetzen. Unter lfd. Nr. 13 wird Jürgen von Tersen zu Büdenfeld genannt. [29]
Georg von Dersch wird vom fürstlichen Hause Hessen mit dem Gut Viermünden belehnt.
VI.1. Johann von Dersch (der Jüngere) zu Bödefeld (* 1565; † 1608)
Bearbeiten∞ Elisabeth von Gaugreben zu Bruchhausen
- Johann von Dersch zu Bödefeld (Erbe VII.)
- Eva Katharina von Dersch († 27. September 1677)
∞ 21. Juni 1675 Joh. Adam von Eppe zu Goddelsheim (* 1640; † 28. Dezember 1708) [30] - Magdalena von Dersch († 3. März 1672)
- Maria Margaretha († 26. Mrz 1658 zu Zwesten)
Das Rittergut Bödefeld ist zugunsten von Gerhard von Meschede mit 4000 fl. belastet. Diese Schulden wurden durch Jost von Gaugrebe zu Valme, dem Schwager des Johann von Dersch, übernommen. Am 9. April 1593 vergleichen sich die Vormünder (Rembert von Wrede zum Schellenstein und Hans Friedr. von Knoblauch) der Kinder des Johann d. A. von Dersch aus dessen dritter Ehe mit Felicitas von Kirndorf (1. Marquart Kasimir, 2. Joh. Rabe, 3. Karl, 4. Georg Wilhelm, 5. Margaretha) mit Johann d. J. von Dersch:
- Johann d. J. von Dersch löst die auf den Gütern liegenden Schulden ein und nutzt die Güter bis zu Volljährigkeit seiner Geschwister.
- Die minderjährigen Geschwister erhalten jährlich 200 fl. und 5/7 der Einkünfte aus den Wäldern. Sie haben ihren Anteil an der Rückzahlung der Schulden zu tragen.[31]
VI.2. Alhard Philipp von Dersch zu Viermünden und Bödefeld († 26. April 1622 zu Viermünden)
Bearbeiten∞ Catharina von der Borch zu Holzhausen
- Georg Dietrich von Dersch († 1624)
- Hans Philipp Dersch zu Viermünden († 1632)
- Raab Alhard von Dersch zu Viermünden (* 1605; † 27. Juli 1681)
∞ 8. August 1633 Johann Katharina von Zertzen - Catharina von Dersch
∞ Rab Schonenberg von Gaugreben - Elisabeth Margarete von Dersch
∞ Reinhard Ludwig von Dellwig
∞ 11. Februar 1614 Mechtilde von Viermünden-Bladenhorst († 1615)
- Tochter von Dersch
Alhard Philipp von Dersch zahlte den Söhnen des Johann von Dersch († 1590) aus dessen dritter Ehe 6500 Florin und wollte hiermit Ansprüche auf das Lehngut Bödefeld erwerben (1. Juli 1611).
Am 12. November 1614 wird Alhard Philipp von Dersch durch den Kurfürsten Ferdinand von Bayern mit dem Gut Bödefeld belehnt.
Nach dem Tod des Alhard Philipp von Dersch wird im September 1629 ein Mutschein für das Bödefelder Lehen an seine Söhne Raab Alhard und Hans Philipp erteilt. Eine Belehnung erfolgt jedoch nicht.
VII. Johann von Dersch (d. Lange) zu Bödefeld († 3. Juli 1659)
Bearbeiten∞ 9. März 1628 Clara Ursula von Gaugreben zu Niedersfeld und Goddelsheim
- Johann Christoph von Dersch zu Bödefeld (Erbe VIII.1)
- Anna Elisabeth von Dersch
Stiftsfräulein zu Soest
∞ nach 1631 Barbara von Berninghausen zu Antfeld
- Franz Heinrich von Dersch
Obristleutnant - Philipp Casimir von Dersch zu Bödefeld (Erbe VIII.2)
- Maria Juliana von Dersch
∞ Balduin von Clevorn zu Darfeld - Eva Gertrude von Dersch († 25. März 1672)
Johann von Dersch, genannt der lange Dersch, wird 1652 durch den Kurfürsten Maximilian Heinrich von Bayern mit dem Haus Bödefeld belehnt.
In der sogenannten Bilsteiner Redem(p)tionsliste von 1653 wird Gut Bödefeld (Tersch) als Rittergut II. Klasse aufgeführt [32]
VIII.1. Johann Christoph von Dersch zu Bödefeld († 24. Januar 1684)
BearbeitenGertrude Kölschen (unehelich)
- Joh. Math. Christoph von Dersch (* 13. Februar 1681 zu Bödefeld; † 19. August 1751 zu Bödefeld)
∞ 21.02.1703 Anna Elisabeth Schmidt gt. Zanders (* 18. März 1683 zu Bödefeld; † 2. März 1761 zu Bödefeld) - Anna Clara von Dersch († 1703)
∞ 21. Juni 1698 Johann Heinrich Bergenthal (Goldschmied)
21.Januar 1684 Johann Christoph von Dersch ruft den Bödefelder Richter Rembert Knipschild und die Zeugen Dominicus van Dyck und Hermann Knipschild in seine Stube. Er beantragt, für den Fall, daß er in dem Streit mit seinem Halbbruder Franz Heinrich das Leben einbüßen sollte, seine zwei unehelichen Kinder Christof und Clara Annen zu Universalerben einzusetzen. Dieses wird von dem Richter Knipschild und den Zeugen van Dyck und Hermann Knipschild bestätigt. (Urkundensammlung Dr. Kieserling im Pfarrarchiv Fredeburg) [33]
Am 24. Januar 1684 wurde Christoph von Dersch durch seinen Halbbruder Franz Heinrich von Dersch ermordet. Franz Heinrich von Dersch mußte flüchten und ist in Spanien (Katalonien) im Kriegsdienst geblieben.
28. September 1684 bestätigt der Bödefelder Pfarrer Matthias Schmülling, daß Johannes Christopherus de Tersen seine Magd Gertrud habe heiraten wollen, um seine Kinder zu legalisieren. Er sei aber durch den Tod daran gehindert worden. (Urkundensammlung Dr. Kieserling im Pfarrarchiv Fredeburg) [34]
Erst 1831 wurde abschließend über die Erbansprüche der Kinder der Gertrude Köschen entschieden. [35]
Am 10. August 1831 wurde das Testament des Joh. Christoph von Dersch vom 21. Januar 1684 für gültig erklärt und den Brüdern Joseph und Ferdinand Dersch ein Sechstel des Allodialnachlasses nach Abzug der Schulden nebst den Nutzungen von dessen Todestag an zuerkannt.[36]
In weiteren Prozessen erlangten die Nachkommen der bürgerlichen Linie eine Geldabfindung, die die Gemeinde Bödefeld nach Verkauf des Gutes durch Gerichtsurteil vom 15.9.1855 an die 22 Erbinteressenten auszahlen mußte. Die Summe betrug 1489 Taler und 593 Taler Zinsen.[37]
VIII.2. Philipp Casimir von Dersch zu Bödefeld († 29. April 1701)
Bearbeiten∞ 8. September 1689 Christina Adelgunda von Grüter († 19. November 1721 zu Bödefeld)
- Christian Adam von Dersch zu Bödefeld (Erbe IX.)
Der Ehevertrag zwischen Philipp Casimir von Dersch und Christine Adelgunde von Grüter, zuvor Stiftsfräulein zu St. Walburg [38], wird am 28. September 1689 geschlossen.
Am 10. Februar 1702, nach dem tot ihres Mannes, beantragte Christina Adelgunda von Dersch für ihren minderjährigen Sohn Christian Adam einen Mutschein.
Im "Geograpischem Wegweiser über das Herzogthum Engern und Westphalen im gegenwärtigen Zustande" des Caspar Christian Vogt von Elspe (* 1632; † 14. Juli 1703) wird unter den "Hundert und acht und achtzig adlichen Häusern" auch Bödefeld erwähnt: "85. Bodefeld gehöret v.Dersch".[39]
IX. Christian Adam von Dersch zu Bödefeld (* 17. Januar 1692 zu Bödefeld; † 28. Januar 1759 zu Salzböden)
Bearbeiten∞ 1724 Clara Fredericke von Rollshausen zu Salzböden
- Joh. Friedrich Wilhelm Dietrich Adam von Dersch (* 10. Juli 1726; † 1761)
- Marie Sophie Fredericke von Dersch (Erbin X.2)
- Anna Friederica von Dersch (* 3. September 1732)
∞ 4. August 1763 Constantinus von Schildeck - Dietrich Adam von Dersch zu Bödefeld (Erbe X.1)
Am 12. Oktober 1724 wird Christian Adam von Dersch durch den Kurfürsten Clemens August von Bayern mit dem Gut Bödefeld belehnt. Christian Adam von Dersch erbaute 1754 für 649 Reichstaler ein neues Gutshaus. Das Richtfest kostete 50 Reichstaler. Als letzter seines Namens bewarb er sich mehrmals um die Belehnung mit dem Gut Viermünden. Am 16. November 1717 und am 26. Oktober 1722 wurden diese Bewerbungen abgelehnt. [40]
Schnadezug zu der Freiheit Bödefeld vom 27. Oktober 1733:
"… woselbsten dan in person erschiene der hochwohlgeborner freyherr Christian Adam von Dersch zu Virmunden, herr zu Saltzboden etc., wegen eines allhier außer- und innerhalb freyheit Bödefeld habenden freyadlichen guts, anzeigend, wie er seiner jagensgerechtigkeit halber, sodan wegen in abgeteilten limiten ihme privative zugehörigen geholzes und in eben diesem abgeteiltem bezirk competirender mithuede und weyde diesem schnadezuge beywohnen wolle, …"[41]
X.1. Dietrich Adam von Dersch zu Bödefeld (* 2. April 1734; † 22. Juni 1777 zu Straßburg)
BearbeitenAm 22. Juni 1777 starb Dietrich Adam als der letzte seines Stammes ohne Leibeserben zu Straßburg. Es wurde darauf Joseph Dersch, Posthalter zu Meschede, Joh. Christophs Urenkel (VIII.1.), auf seine Bitte vom Kurfüsten von Cöln mit dem erledigten Lehen von Bödefeld am 20. September 1777 belehnt und am 20. November von den Richtern zu Brilon und Bödefeld eingesetzt. Hiergegen erhoben die Schwestern des Dietrich Adam von Dersch Sophie von Hausen (X.2.) und Fredericke von Schildeck (X.3.) am 26. Januar 1778 Widerspruch, weil Bödefeld ein aufgetragenes Lehen sei, zu welchem nach Erlöschen des Mannesstammes auch die Frauen berechtigt seien. [42]
X.2. Marie Sophie Fredericke von Dersch (* 8. Juni 1730; † 31. Dezember 1793)
Bearbeiten∞ 14. Februar 1760 Carl Franz Wolfgang Joseph von Hausen - Gleichenstorff (* 06. Januar 1723 zu Aschaffenburg; † 07. Mai 1793 zu Lorsch)
Kurmainzischer Oberjägermeister
- Emmerich Joseph von Hausen - Gleichenstorff (* 16. Juli 1763; † 29. April 1835)
- Carl von Hausen - Gleichenstorff (* 09. November 1766; † 17. Januar 1835)
- Franz von Hausen - Gleichenstorff (* 20. Juli 1769; † 19. März 1804)
Bürger zu Mainz - Josepha von Hausen - Gleichenstorff (* 13. Januar 1771; † in Frankreich)
∞ Anton von Bonyques
französischer Kapitän
Im Verzeichnis der adeligen und schatzfreien Güter im Herzogtum Westfalen von 1801 wird Bödefeld (von Hausen) als Gut 2. Klasse aufgeführt [43]
Am 12. Dezember 1801 verkaufen Franz von Hausen, Bürger zu Mainz, und der Capitain Anton Bonyques von der 65. Halbbrigade der französischen Linien-Infanterie als Bevollmächtigter seiner Gattin Josepha von Hausen und seiner Schwäger Emmerich Joseph und Carl von Hausen, dem Bürgermeister und Rath zu Bödefeld, ihr erb- und eigenthümliches in der Freiheit Bödefeld gelegenes, freiadeliges Rittergut für 19,725 Florin Frankfurter Cours, wovon 8026 Florin sogleich baar bezahlt und 11,699 Florin so lange gegen 5 Procent stehen bleiben sollten, bis die übrigen Erbinteressenten solche einfordern würden. [44]
AM 9. November 1804 handeln Hofkammerrat Karl Christian Eigenbrodt und Reg.-Rat Köster mit allen Beteiligten einen Vergleich aus. Der Fiskus verzichtete für 7000 fl.auf seine Lehnsrechte, welche Käufer und Verkäufer je halb zu zahlen hatten. [45]
Literatur
Bearbeiten- Albert Hömberg: Geschichtliche Nachrichten über Adelssitze und Rittergüter im Herzogtum Westfalen und ihre Besitzer. Heft 8 Oberamt Fredeburg Gerichte Oberkirchen und Bödefeld Kirchspiele Velmede und Eversberg, Münster 1974
- Albert Hömberg: Siedlungsgeschichte des oberen Sauerlandes, Münster 1938
- Karl Hogrebe: Die Sauerländer Gogreven, Bigge 1939
- Heinrich Marx: Ist Meine traute Heimat – Chronik des Kirchspiels Bödefeld, Schönau 1958
- Heinrich Marx: Heimatblätter für das Kirchspiel Bödefeld, Bödefeld 1963 - 1971
- Josef Lauber: Stammreihen Sauerländischer Familien, Band VI, Kirchspiel Bödefeld (Freiheit und Land) Kirchspiel Kirchrarbach, Teil 2 Kirchspiel Bödefeld (Bödefeld-Land), Seite 7 ff, Fredeburg 1978
- Anton Fahne: Hanxleden in: Die Herren und Freiherrn v. Hövel, Geschichte von hundert Rheinischen, Westphälischen, Niederländischen und andern hervorragenden Geschlechtern,1848, S. 68 - 75
- Karl Tücking: Das Lehngut Bödefeld. Actenmäßige Facti species. In: Blätter zur näheren Kunde Westfalens. S. 97 - 112, Meschede 1878
- August Heldmann: Das Geschlecht von Dersch in Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, 24. Band, S. 160 - 360, Kassel 1901
- Fritz Droste: Stadt Olsberg Ihre Dörfer in der Geschichte. II. Band. Olsberg 1998
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Anton Fahne: Chroniken und Urkundenbücher hervorragender Geschlechter, Stifter und Klöster I. Band Urkundenbuch des Geschlechts Meschede, S. 78, Köln 1862.
- ↑ Joh. Suibert Seibertz: Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen, Urkundenbuch II, Nr. 795, Seite 541, Arnsberg 1843
- ↑ Albert Hömberg: Siedlungsgeschichte des oberen Sauerlandes, Münster 1938, Seite 40
- ↑ Heinrich Marx: Ist Meine traute Heimat – Chronik des Kirchspiels Bödefeld, Schönau 1958, Seite 31
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- ↑ Karl Tücking: Das Lehngut Bödefeld. Actenmäßige Facti species. In: Blätter zur näheren Kunde Westfalens. S. 112, Meschede 1878.
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Weblinks
Bearbeiten- Heimat- und Förderverein Bödefeld e.V.: Die Burg zu Bödefeld
- Anton Fahne, Die Herren und Freiherrn von Hövel; Bd. 1, Abth. 2, Cöln 1860
Kategorie:Rittergut in Nordrhein-Westfalen Kategorie:Schmallenberg