Jede Subkultur hat ihre eigene Sprache.[1] Im Milieu des Cannabis-Konsums hat sich über Jahre eine eigene subkulturelle Sprache entwickelt. Der Jargon (Drogenjargon), der viel aus dem Englischen übernommen hat, besitzt einen „Fachsprachencharakter“. Er schottet die Konsumenten der Droge gegenüber der Außenwelt (z. B. Lehrer, Eltern, Nicht-Konsumenten) ab.
Gegenüber Außenstehenden dient die Sprache als Tarnung, damit sie diese Gesprächsinhalte nicht verstehen können, zudem werden die Ausdrücke gegenüber Gleichgesinnten gewählt, um zu beweisen, dass man dazugehört und Insider ist. Manche Kinder und Jugendliche, die keinen Kontakt zum Milieu haben, verwenden aus dem letztgenannten Grund deren Ausdrücke, um bei Altersgenossen ihr Ansehen zu steigern. Einige Ausdrücke sind sogar schon Allgemeingut geworden.[2]
Glossar
Bearbeiten- Bad Vibes = negative empathische Schwingungen, „sich breit machende schlechte Stimmung“
- (einen) Bauen = Drehen eines Joints
- Bhang = raditionelle Hanfzubereitung, die unter anderem in hinduistischen Religionsritualen Verwendung findet
- Blubber = siehe Bong
- Blubbern = Cannabis mit einer Bong rauchen
- Blunt = Zigarre, die traditionell aufgetrennt und mit Marihuana neu befüllt wird
- Bong = Rauchgerät ähnlich einer Wasserpfeife, jedoch ohne Schlauch, meist für Haschisch
- Breit sein = berauscht sein, oft durch Mischkonsum mit Alkohol
- Buffen = Eine Cannabiszigarette (Joint) rauchen
- Chalice (auch Wisdom Chalice oder Chillum Chalice) = ist eine Pfeife, die meist von Mitgliedern der Rastafari-Bewegung zum Rauchen von Cannabisprodukten verwendet wird
- Chillum = konisches, rohrförmiges Rauchgerät, das durch die Handhöhle geraucht wird; aber auch Bauteil einer Bong
- Clean sein = Drogen nicht mehr einnehmen (meist nur im Bezug auf strafrechtlich erfasste Betäubungsmittel)
- Coffeeshop = Cannabisverkaufsstelle in den Niederlanden
- Cookie = Keks, häufig mit Cannabisbutter zubereitet
- Crusher = kleine Kräutermühle zum Zerkleinern von Kräuterdrogen (meist Cannabis)
- Dawamesk = spezielle, cannabishaltige Backware
- Dealen = mit verbotenen Drogen handeln
- Dealer = im engeren Sinne einen Verkäufer illegaler Betäubungs- und Aufputschmittel, siehe Drogenhandel
- Deutsche Hecke = unpotente, verlaubte und oft ziemlich feuchte Hanf-Pflanzenteile. Meist reich an Blättern (diese enthalten kaum THC).
- Dew = dichtsein, starker Marihuanarausch
- Dope (von „Doping“ mit Amphetaminen) = Haschisch (auch Heroin)
- Dreiblatt = Drehart eines Joints, bei dem drei Blättchen zum Drehen benutzt werden
- Eimer = Utensil zum THC-Konsum, in der klassischen Form bestehend aus einem Eimer als Behälter, einer bodenlosen Plastikflasche als Rauchkörper und durchsiebter Alufolie als „Kopf“
- Ganja = Marihuana
- Good Vibes (von englisch vibrations) = gute, sich ausbreitende Laune, im empathischen Sinne
- Gras = Marihuana
- Grinder = kleine Kräutermühle zum Zerkleinern von Kräuterdrogen (meist Cannabis)
- Grüner Türke = Marokkanisches Haschisch, meist grobes Pflanzenmaterial in den niedrigeren Qualitätsstufen
- Grünes/Grünzeug = Marihuana
- Growschrank = Vorrichtung zum Pflanzenanbau unter Kunstlicht in Innenräumen
- Growshop = Geschäft, in welchen man Samen und Zubehör zur Cannabisaufzucht erwerben kann
- Hänger = letzter Zug an einer Zigarette/Joint, bevor diese weggeworfen wird
- Haze = verbreitete, sehr spät reifende Cannabiszuchtsorte
- Headshop = Paraphernalienhandel, vornehmlich für Raucher
- Hecke = Gras, Marihuana (von minderer Qualität)
- Hek = von hekto, eine 100-Gramm-Haschischplatte
- High = Rauschzustand
- Holländischer Joint = Drehart eines Joints, bei dem beim Rauchen weniger Drehpapier geraucht wird, als bei herkömmlichen Joints; auch "inside out" genannt
- Homegrowing = Eigenanbau von Cannabispflanzen (zur Gewinnung von Marihuana)
- Hotboxing = eine rauschsteigernde Einnahmepraxis unter Cannabisrauchern in geschlossenen Räumen
- Ice-O-Lator = technische Anwendung der Haschischproduktion mit Eiswasser, bei der dieses fest wird und sich selektiv aussieben lässt
- Indoor-Growing = Kunstlichtpflanzenbau im Innenraum
- inside out = siehe Holländischer Joint
- Kawumm = große Rohrpfeife mit zwei Öffnungen, kann auch zuzweit geraucht werden
- Kief = pudrige Substanz aus den Trichomen der Hanfpflanze
- Kiffen = Cannabis oder Marihuana rauchen, einen Joint konsumieren[3]
- Königsmischung = Gras & Haschisch (alternativ auch Kokain & Amphetamin)
- Kopf (auch: Köppen oder Köpfchen) = Kopf einer Bong, Zug aus einer Bong (Beispiel: „Streu mal ’n Kopf“)
- Krokodil = Desomorphin, da die grünliche Verfärbung der Haut um die Injektionsstelle herum an eine Krokodilhaut erinnert
- Kush = bekannte dunkle Haschischsorte
- L-Blatt = mehrere gewöhnliche Zigarettenpapiere oder Longpapers werden L-förmig zusammengeklebt, um einen längeren Joint drehen zu können
- Longpapers, Longpapes, Longs = das spezielle Zigarettenpapier, das verwendet wird, um einen Joint zu drehen
- Marihuanilla = Sibirisches Herzgespann, eine Pflanzenart in der Familie der Lippenblütler
- Mindblaster = überdimensionale Haschzigarette
- Mische = Mischung aus Hanf und Tabak
- Mutokuane = in Afrika eine Art Tabak aus den getrockneten Blättern der Hanfpflanze
- Nederwiet = Oberbegriff für niederländische Cannabiszüchtungen, teils mit ungewöhnlich hohem THC-Anteil
- Northern Lights = eine durch Kreuzung gezüchtete Cannabissorte und einer der ersten erfolgreichen Hybriden aus Cannabis indica und Cannabis sativa
- Ot, Ott (von türkisch Ot = Gras, Unkraut) = Bezeichnung für Cannabis
- Outdoor-Growing = illegaler Freilandpflanzenbau; auch Guerilla-Growing
- Paffen = Cannabisrauchen, aber auch: beim Rauchen den Rauch nicht in die Lunge ziehen
- Papers = (große) Zigarettenblättchen zum Jointbau
- Piece = Stückchen oder Teil (englisch); Stück Haschisch
- Pipe = Pur- oder Haschischpfeife
- Platte = gepresstes Haschisch, meist 100 g
- Pot = Cannabis, Haschisch
- Quarzen = Rauchen (von Cannabis)
- Roter Libanese = nach libanesischer Art hergestelltes Haschisch
- Schädel = Kopf einer Pfeife oder einer Bong
- Schimmelafghane = Haschisch, das mit weißem Schimmel überzogen ist und so angeblich potenter sein soll
- Schwarzer Afghane auch Schwarzes Haschisch = Haschisch-Sorte meist aus Afghanistan
- Shillum = Rauchutensil, siehe Chillum
- Shit = (schlechtes) Haschisch
- Sieb(chen) = Siebe für den Pfeifen-, Blubber- oder Eimerkopf
- Siff = altes Bongwasser
- Siffkopf = Beleidigung im Cannabis-Slang
- Sinsemilla = nicht durch männliche Pollen bestäubte, weibliche Cannabisblüten
- Skunk = Cannabiszuchtsorte (ursprünglich Spitzname des Amerikaners, der diese Sorte in Umlauf brachte)
- Space-Cookies = Kekse, die Hanf enthalten
- Space-Cakes = Kekse oder kleine Kuchen, die Haschisch enthalten
- Spliff = Joint; nur mit Marihuana ohne Tabak
- Spliffen = Mit auch neben dem Filter leicht geöffnetem Mund sehr fest und lang an einem Joint ziehen damit der Rauch tiefer in die Lunge vordringt
- Sticki = aus kurzen Papes gedrehte Zigarette mit Cannabis, siehe Joint
- stoned = (eher sedierter) Rauschzustand von Drogen aus Hanfsorten, siehe Cannabis
- Stoner-Movie = auch Stoner-Film oder Kiffer-Film ist ein Film, deren Handlung sich um den Konsum von Cannabis- oder Haschisch-Drogen dreht oder in dem sie vorkommenie]]
- Sud = Teerrückstände in Pfeifen und Köpfchen, die abgekratzt (entsudet) und geraucht werden
- Super Skunk = eine durch Kreuzung gezüchtete Cannabissorte und ein Hybrid aus Cannabis indica und Cannabis sativa
- Tip = Aus Pappe gedrehter Filter beim Joint
- Tüte = Joint/Zigarette konischer Form, meist mit Tabak-Hanfmischung gefüllt
- Türkisch (rauchen), Türkische Runde = den Rauch so lang in der Lunge behalten, bis der Joint einmal die Runde gemacht hat und man wieder am Zug ist (auch Russisch, Knastrunde oder polnische Runde genannt).
- Vaporizer oder Vaporisator = ist ein Gerät zur Verdampfung von Wirkstoffen
- Weed = Marihuana
- White Widow = eine Cannabissorte
- Whoonga = Mischung aus Marihuana, Rattengift, Waschmittelpulver und Aids-Virostatika
- Zero-Zero = berühmtes marokkanisches Haschisch
Siehe auch
BearbeitenWeiterführende Literatur
Bearbeiten- Holger Harfst: Die Internationale Drogenszene. Der Geheimcode. Über 7000 Begriffe. 1987, ISBN 3-926557-00-1.
- Drogen-Glossar. In: Berndt Georg Thamm, Walter Katzung: Drogen – legal – illegal. Verlag Dt. Polizeiliteratur, Hilden 1994, ISBN 3-8011-0286-6, S. 94 ff.
- Bernhard van Treeck: Das Drogen- und Suchtlexikon. Schwartzkopf & Schwartzkopf, Berlin, ISBN 3-89602-542-2.
- Der Slang der Drogen-Szene. In: Wolfgang Schmidbauer, Jürgen vom Scheidt: Handbuch der Rauschdrogen. 4. Auflage, 1999, ISBN 3-596-13980-5, S. 410 ff.
- Kleines Lexikon der Drogen. In: Brigitte Vetter: Psychiatrie. Ein systematisches Lehrbuch. Schattauer, 2007, ISBN 3-7945-2566-3, S. 328 ff. (Anhang 1).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bernhard van Treeck: Das Drogen- und Suchtlexikon, S. 6
- ↑ Sprache der Drogenszene. ( des vom 10. Juni 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Polizei Luxemburg, abgerufen am 6. Oktober 2010.
- ↑ Kiffen auf duden.de, abgerufen am 12. April 2012