Edmund Friedrich Philipp Gerhard Köster (* 13. Juli 1896 in Marne (Holstein); † 08. Juli 1943 in Catania (Sizilien)) war in den 30er Jahren ein bekannter hamburger Modellbauer. Dioramen und Modellhäfen, die den Zweiten Weltkrieg überstanden haben, befinden sich z.B. im Hamburgmuseum, Internationalen Maritimen Museum Hamburg, Historischen Museum Bremerhaven und im Fischereimuseum Cuxhaven.

Der Stammbaum der Familie Köster geht zurück bis in das 15. Jahrhundert, als Dirk Coster aus den Niederlanden nach Hamburg übersiedelte. Generationen später verschwägerte sich die Familie mit bekannten Hamburger Familien wie z.B. Johann Michael Hudtwalcker, Milow und Wichern. Nach dem Vorfahren von Edmund Köster, Hinrich Jürgen Köster * 18. Januar 1748 in Hamburg, † 18. April 1805 (Auktionator und Verwalter) wurde der Kösterberg in Hamburg Blankenese benannt. Er war verheiratet mit Sara Elisabeth, geb. Hudtwalcker, * 12. März 1750, † 22. Mai 1819.

Edmund Kösters Eltern waren Karl Johann Heinrich Köster * 22. Dezember 1845 in Hamburg, † 25 August 1919 in Hamburg, Oberlehrer und Professor in Marne und Magdalene Margarethe Johanna Juliane, geb.Jacobsen, * 01. August 1857 in St. Margarethen/Elbe, † 30. März 1946.

Im Anschluß an das Abitur kam er 1914 zum Kriegseinsatz mit dem Hanseatischen Infanterie-Regiment 76 und wurde mit den Eisernen Kreuzen I. und II. Klasse ausgezeichnet. Nach Kriegsende machte er eine Ausbildung zum Buchhändler, übte diesen Beruf offenbar nur kurze Zeit aus, denn nach den Inflationsjahren war er kaufmännisch tätig.

Am 13. April 1922 heiratete Edmund Köster die Krankenschwester Hildegard Behrend und sie bekamen zwei Söhne, Gerhard Edmund Karl Jens * 21. Januar 1923, † 18. März 1942 und Hans Edmund Alfred Conrad Bruno * 30. März 1925.

Schon 1927 richtete sich der Familienvater in der damaligen Kösteralle in Barmbek eine kleine Werkstatt ein und entschloss sich 1928, trotz der schwierigen Wirtschaftslage, als Modellbauer selbstständig zu machen. Hier entstanden die ersten, später berühmten und noch heute beliebten Kösterschiffe. Im Laufe der Zeit folgten, bei stets wachsender Mitarbeiterzahl, neben Auftragsarbeiten für z.B. Reedereien auch zahlreiche Dioramen. Sein größtes Werk war ein Modell des Hamburger Hafens auf 75 m² Fläche.

Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im September 1939 unterbrach die bis dahin stürmische Entwicklung des Unternehmens. Material wurde knapp, die Farbqualitäten ließen zu wünschen übrig und Blei für die gegossenen Rettungsboote gab es nicht mehr. Eine durch Einberufung zur Wehrmacht bereits reduzierte Mitarbeiterzahl fertigte noch wenige Modelle, bis Edmund Köster den Betrieb 1941 stilllegen musste.

Weniger bekannt ist, dass er neben einem berühmten Modellbauer auch ein begabter Maler war. Insbesondere malte er mit Kohle und Bleistift, aber auch Aquarelle und Ölgemälde waren beliebt. Es sind zahlreiche Malereien erhalten geblieben, meist maritimer Natur. Auch die vielen Hintergründe für die Dioramen mit seinen Modellen malte er überwiegend selbst. Die meisten seiner Bilder sind im Jahre 1942 entstanden. Nachdem er kriegsbedingt keine Modelle mehr bauen konnte, brachte er seine Liebe zur Schifffahrt durch die Malerei zum Ausdruck. Es ist davon auszugehen, dass er diese Bilder in der Hauptsache malte, um zu seiner inneren Ruhe und um Abstand zu den Kriegsgeschehnissen zu finden.

Sein größtes Ziel, feinste Holzschiffsmodelle bzw. Hafenanlagen in sehr hohen Stückzahlen bei hoher Qualität und zu akzeptablen Preisen für die breite deutsche Öffentlichkeit zu produzieren, blieb ihm nicht vergönnt. 1943 fiel Edmund Köster in Catania (Sizilien) für sein Vaterland und wurde auf dem Deutschen Soldatenfriedhof Motta Sant'Anastasia beigesetzt.


Literatur

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Anlässlich des 100-jährigen Geburtstages von Edmund Köster veranstaltete das Museum für Hamburgische Geschichte, heute hamburgmuseum, eine große Sonderausstellung und gab eine Broschüre über das Wirken von Edmund Köster heraus.

  • Hans-Jürgen Steffen und Gert Uwe Detlefsen nach Berichten und Unterlagen von Hans und Wolfgang Köster: Köster Modelle: Die ganze Schiffahrt im Kleinen. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Segeberg, 1996, ISBN 3-928473-32-8.
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