Otto Heinrich Theodor Willkomm (* 30. November 1847 in Ebersbach in der Oberlausitz, † 5. August 1933 in Dresden) war ein lutherischer Theologe und Schriftsteller.
Leben
BearbeitenEr entstammt einer Theologenfamilie und besuchte das Gymnasium in Zittau. Von 1865 bis 1868 studierte er Theologie an der Universität Leipzig, wo er zu den Stiftern des Wingolfs gehörte. 1868 wurde er Lehrer am Teichmannschen Institut in Leipzig. Im Februar 1870 trat er in das Missionsseminar ein, 1873 wurde er Superintendent.
Am 25. März 1873 wurde er in Leipzig ordiniert und später über Palästina nach Indien abgeordnet. Dort war er zunächst zum Erlernen der Sprache bei Missionar Schäffer in Cuddalore. Nach Missionars Kahls Tod kümmerte er sich um die Station Tiruchirapalli bis Missionar Schäffer ihn ablösen konnte.
Willkomm heiratete am 11. Januar 1875 in Tharangambadi und siedelte im Mai 1875 nach Madurai über. Wegen einer neuen Anstellung trat er aus der Mission aus und reiste im April 1876 von Indien ab.
Die innerhalb der Sächsischen Landeskirche herrschenden theologischen Streitigkeiten, die ihn u.a. in die Ferne gebracht hatten, verfolgten ihn jedoch und er kehrte schließlich 1876 zurück, um sich als Pastor der missourischen freikirchlich-lutherischen Gemeinde zum heiligen Kreuz in Crimmitschau anzuschließen. 1879 bis 1917 war er Pastor an der St. Johannes-Gemeinde in Planitz bei Zwickau, ab 1917 im Ruhestand in Dresden-Bühlau. 1879 wurde er Präses der Evangelisch-Lutherischen Freikirche und blieb es bis 1907. In dieser Funktion reiste er u.a. in die U.S.A. und viele europäische Staaten. 1921 wurde er zum Doktor der Theologie ernannt. Sein Sohn und sein Enkel waren ebenfalls Präsiden der Freikirche.