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Daten
Ort München, Deutschland
Koordinaten 48° 8′ 40,4″ N, 11° 42′ 13,1″ OKoordinaten: 48° 8′ 40,4″ N, 11° 42′ 13,1″ O
Oberfläche Naturrasen
Kosten 60 Millionen Euro[1]
Kapazität 30.000-40.000[2]
Heimspielbetrieb

TSV 1860 München

Lage
Wikiolo/Löwenstadion (Bayern)
Wikiolo/Löwenstadion (Bayern)

Das 1860-Stadion ist die Vision eines Stadions des TSV 1860 München im Münchner Stadtbezirk Trudering-Riem.

Lage und Anbindung

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Das Stadion soll sich auf einem Gelände in München-Riem an der Bundesautobahn 94, gegenüber dem Messegelände, befinden.[3] Neben dem Grundstück befindet sich ein Güterverteilungszentrum.[4]

Riem ist mit den öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar. Die Station Messestadt West der U-Bahn-Linie 2 ist in der Nähe der Stadionlage. Zudem halten verschiedene Buslienien dort, die unter anderem zum Riemer Bahnhof verkehren, von wo aus man mit der S-Bahn anreisen kann.[5]

Geschichte

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Vorgeschichte

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„In unseren Vorstellungen spielen wir eines Tages in einem eigenen Löwen-Käfig, der Traum verbindet uns alle.“

Otto Steiner[6]

Nachdem der TSV 1860 mit dem Lokalrivalen FC Bayern München in Fröttmaning ein Stadion errichtete, verkaufte der TSV 1860 dem FC Bayern seine Anteile am Stadion im Jahr 2006 an den Rivalen, um die drohende Insolvenz abzuwenden.[7] Stattdessen blieb der der TSV 1860 als Mieter im Stadion und sind durch einen Vertrag mit dem FC Bayern bis 2025 an die Allianz Arena gebunden.[6] Die hohe Miete und die für den TSV 1860 zu hohe Kapazität wird als ein Grund gesehen, dass der TSV 1860 nicht seine gewünschten Erfolge erreichen konnte.[8] Allerdings gab der Verein durch den ehemaligen Präsident Uli Hoeneß im Vorfeld bescheid, er würde einen Auszug des TSV 1860 begrüßen.[6]

Nach langen Forderungen der Fans, sich nicht mehr ein Stadion mit dem Stadtrivalen FC Bayern München teilen zu wollen, versuchte der Vorstand des TSV 1860, eine Alternativlösung zu finden. Von Fans und vom Verein wurde die Rückkehr in das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße favorisiert. Es wurden Pläne erstellt, das Stadion auf eine Kapazität von 30.000 Zuschauern aufzustocken. Allerdings willigte der Eigentümer des Stadions, die Landeshauptstadt München, diese Pläne nicht ein. Alternative Ideen, ein bundesligataugliches Stadion in oder um München zu bauen, wurden Gelände in Freiham, Daglfing, Riem der Olympiapark oder Aschheim unter Betracht gezogen.[9] Auch dauerhaft in das Olympiastadion umzuziehen, schied aus.[10] Im Juli 2012 kündigte der Vereinsaufsichtsratchef Otto Steiner scließlich an, in absehbarer Zukunft aus der Allianz Arena auszuziehen.[11]

Im Oktober 2012 gab der Verein bekannt, sich für Riem als Stadionstandort entschieden zu haben, da dort alle gewünschte Faktoren gegeben seien: Es ist unproblematisch erreichbar, das Bauvorhaben stand in keiner Konkurrenz zu einem anderen und es sei laut Steiner „ja fast östliches Giesing“.[6] Der Standort wurde gewählt, da nur durch den Autobahnanschluss ein Stadion mit einer Kapazität von mindestens 30.000 Zuschauern realisiert werden konnte, die für ein wirtschaftlich rentables Stadion benötigt werden.[8] Die Messe GmbH, der das Gelände gehört, zeigte sich bereit, das Gelände für das Stadion dem TSV 1860 zu überlassen.[12] Der Baubeginn des Stadions wurde für frühestens 2014 angestrebt. Das Ende der Arbeiten sollte zwei Jahre später erfolgen[1] und vom TSV 1860 in Betrieb genommen werden.[6] Im Oktober 2012 wurden Planungsentwürfe des Sportvereins dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung vorgezeigt. Dieser sollte bis Ende 2012 über die Genehmigung oder die Einstellung des Projekts bekanntgeben. Da der Vereinsinvestor Hasan Ismaik vom Projekt jedoch ursprünglich nicht überzeugt war, sollte sein Vertreter Hamada Iraki über den Geschäftsmann bei einer Zulassung nach Anleger suchen.[6][13]

Nachdem es für das Bauvorhaben keinen Investor gab, blieben die Pläne vorerst Visionen und wurden 2014 nicht verwirklicht. Dennoch wurde der der Stadionneubau in Riem auch im April 2015 langfristig als favorisierte Option angesehen.[12] Im Januar 2016 schrieb Ismaik, dass die hohe Miete für die Allianz Arena gestoppt werden müsse. Stattdessen kündigte er an: „Mit euch Löwen“, wie der TSV 1860 von den Münchnern auch genannt wird, „werden wir ein neues Stadion bauen, das den Namen, die Identität und Tradition der 1860 trägt“. Damit hat der Investor die alten Pläne wiederbelebt.[14]

Am 18. Februar 2016 betonte Ismaik in Rudelzhausen vor Fans des TSV 1860 die Visionen, die er bereits zuvor mit dem Oberbürgermeister von München, Dieter Reiter, abgesprochen hat. Demnach soll das für mindestens 52.000 Zuschauer ausgelegte Stadion ein „architektonisches Highlight“ werden, den „Namen von 1860 tragen" und über blaue Sitzschalen, die Farbe, mit der die Fußballabteilung des Vereins assoziiert wird, verfügen. Zusätzlich soll neben dem Stadion ein Löwenpark errichtet werden, in der verschiedene Rassen zu sehen sein sollen. Die Tiere sollen dabei die Namen von Spielern tragen, die für den TSV 1860 bedeutend waren.[8] Die Stadt betont jedoch, das Stadion zwar planerisch unterstützen zu wollen, aber nicht finanziell.[15]

Von vielen Fans wurden die Pläne jedoch mit Skepsis zur Kenntniss genommen. Ismaik wurde vorgeworfen, beim in der Zeit in die 3. Liga abstiegsgefährdeten Verein lediglich um Stimmen werben zu wollen, ohne dabei tatsächliche Pläne zu haben. Auch die Realisierbarkeit und die Finanzierung von Ismaiks Plänen wurden angezweifelt.[16] Auch Journalisten sehen die Pläne kritisch. So erfolgte trotz der Ankündigung weder eine Prüfung noch eine Machbarkeitsstudie noch eine Baugenehmigung. Planskizzen, die die genaue Lage, die ungefähr benötigte Grundfläche und die Zuschauerkapazität dargestellen, waren lediglich aus Gesprächen bekannt. Heiner Effern und Markus Schäflein erkannten in der Süddeutschen Zeitung, dass Ismaik bereits zuvor Ankündigungen machte, die nie verwirklicht wurden und bestätigten die Kritik der Fans.[15]

Erbauung

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Kapazität

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Das Stadion sollte nach den ersten Plänen aus dem Jahr 2012 eine Kapazität von 30.000 Personen haben. Allerdings soll es auf 40.000 Zuschauer erweitert werden können.[17] Nach einem Wunsch von Hasan Ismaiks aus dem Jahr 2016 soll das Stadion jedoch für 52.000 Gäste Platz bieten.[10] Die Zahl wurde von Experten von vereinseigenen Stadionkommissionen jedoch kritisiert und angemerkt, dass der TSV 1860 zu der Zeit nur selten mehr als 30.000 Zuschauer hat. Durch das wesentlich größere Stadion würden dagegen nicht nur die Baukosten, sondern auch die laufenden Kosten deutlich steigen.[15] Stattdessen wurde vorgeschlagen, das Stadion bei Bedarf zu vergrößern.[16]

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Einzelnachweise

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  1. a b bs: Löwen planen offenbar eigenes Stadion in Riem. In: augsburger-allgemeine.de. Augsburger Allgemeine, 4. Oktober 2012, abgerufen am 4. Oktober 2012.
  2. dapd: Löwen-Arena in Riem: Jetzt wird’s konkret. In: abendzeitung-muenchen.de. Abendzeitung, 2. Oktober 2012, abgerufen am 4. Oktober 2012.
  3. Lein: 1860 denkt an Stadion. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 4. Oktober 2012, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 4. Oktober 2012.@2Vorlage:Toter Link/www.sueddeutsche.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Sigi Jantz: Eigenes Stadion: 1860 hat dieses Grundstück im Auge. In: merkur-online.de. Münchner Merkur, 3. Oktober 2012, abgerufen am 4. Oktober 2012.
  5. Fahrplan für Messestadt West, München. In: verkehrsmittelvergleich.de. Verkehrsmittelvergleich, abgerufen am 4. Oktober 2012.
  6. a b c d e f Marco Plein: Eigenes Sechzger-Stadion: Ein Käfig in Giesing-Ost. In: abendzeitung-muenchen.de. Abendzeitung, 4. Oktober 2012, abgerufen am 4. Oktober 2012.
  7. FC Bayern übernimmt “Löwen”-Anteil an der Allianz Arena. In: allianz-arena.de. Allianz Arena München Stadion GmbH, 27. April 2006, abgerufen am 20. Februar 2016.
  8. a b c Heiner Effern, Markus Schäflein: 1860-Investor kündigt neues Löwenstadion mit Tierpark an. In: Süddeutsche Zeitung. sueddeutsche.de, 19. Februar 2016, abgerufen am 23. Februar 2016.
  9. sampics: 1860-Stadion: Mögliche Standorte im Check. In: merkur-online.de. Münchner Merkur, 13. Juli 2012, abgerufen am 4. Oktober 2012.
  10. a b Des Investors Pläne – Ismaik will neues Sechzger-Stadion in Riem. In: br.de. Bayerischer Rundfunk, 20. Februar 2016, abgerufen am 20. Februar 2016.
  11. Ludwig Krammer: Hier soll das neue Sechzger-Stadion hin. In: tz-online.de. tz, 2. Oktober 2012, abgerufen am 4. Oktober 2012.
  12. a b Ludwig Krammer: Neubau in Riem die favorisierte Option – Problemfälle Poschner, Ismaik, Stadion: So geht’s weiter. In: tz.de. tz, 3. Juni 2015, abgerufen am 20. Februar 2016.
  13. jar, dpa, sid: 1860 München denkt an 40.000-Zuschauer-Stadion. In: spiegel.de. Spiegel Online, 4. Oktober 2012, abgerufen am 4. Oktober 2012.
  14. ME: Neue Botschaften vom 1860-Investor – Ismaik kündigt an: Wir werden ein neues Stadion bauen! In: Abendzeitung. abendzeitung-muenchen.de, 15. Januar 2016, abgerufen am 20. Februar 2016.
  15. a b c Heiner Effern, Markus Schäflein: Wie ernst es Ismaik mit dem Stadionneubau ist. In: Süddeutsche Zeitung. sueddeutsche.de, 22. Februar 2016, abgerufen am 23. Februar 2016.
  16. a b Heiner Effern, Markus Schäflein, Tom Soyer: Allein, es fehlt der Glaube. In: Süddeutsche Zeitung. sueddeutsche.de, 21. Februar 2016, abgerufen am 23. Februar 2016.
  17. M.I.S., dpa: "… dann hängt es nur von Uli Hoeneß ab". In: tz-online.de. tz, 2. Oktober 2012, abgerufen am 4. Oktober 2012.

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