Allkategorie

Bearbeiten

Geschichte

Bearbeiten

In den Ursprüngen der Zweikampfsportarten Boxen, Ringen, Karate, Judo und Sumoringen gab es keine Unterteilung in Gewichtsklassen. Es wurde ohne Rücksicht auf Körpergröße oder Körpergewicht gekämpft. Um Gewichtsnachteile der Kämpfer auszugleichen wurden nach und nach in den diesen Sportarten Gewichtsklassen eingeführt. Beim Karate und Judo wurde der ursprüngliche - "ohne Gewichtsbeschränkungs-Zweikampf" - als zusätzliche offene Klasse zu den Gewichtsklassen, unter dem Namen "Allkategorie", beibehalten.


Bis 1971 gab es im Karate keine Gewichtsklassen [1], auch nicht bei Jugendmeisterschaften. Die Philosophie die dahinter steckte war, dass es im Karate mehr auf innere Größen wie Kampfgeist, Mut, Wille, Konzentration, Bereitschaft, Intelligenz und vor allem die Technik sowie die Schnelligkeit und Gewandheit ankommt um zu siegen, dass deshalb die kleineren, leichtgewichtigeren auch gegen die großen, schwergewichtigen Kämpfer gewinnen können, was in den Anfängen des Karate öfter vorkam.


Entwicklung

Bearbeiten

Ab 1972 [2] gab es bei den deutschen Karate-Einzel-Meisterschaften in Fürth 3 Gewichtsklassen - Kategorien, und um der Tradition und Philosophie des Karate-Do gerecht zu werden, als zusätzliche Kategorie - die Allkategorie. Dass kleine, leichtgewichtige Karatega auch gegen große, schwergewichtige, körperlich überlegene Karateka gewinnen können, zeigten die kleinen, leichtgewichtigen Richard Scherer [3] und Bernd Milner [4], die sich auch gegen weitaus körperlich überlegene Kämpfer durchsetzten und deutsche Meister wurden als es noch keine Gewichtsklassen gab, oder Willy Voss [5] [6] und Bernd Herrmann [7], die dann beide nach Einführung der Gewichtsklassen bewiesen haben, dass man als deutscher Meister im Leichtgewicht auch gegen alle, Mittel- und Schwergewichtler die deutsche Meisterschaft in der Allkategorie gewinnen kann. Der Gewinner oder die Gewinnerin der Allkategorie musste Kämpfer aus allen bestehenden Gewichtsklassen besiegen. Deshalb kann man die Gewinner der Allkategorie auch Meister aller Klassen nennen. Der Gewinn einer Gewichtsklasse und der zusätzliche Gewinn der Allkategorie ist besonders hoch zu bewerten, da man die Kämpfe in der eigenen Gewichtsklasse und zusätzlich die Kämpfe in der Allkategorie, also die doppelte Anzahl an Wettkämpfen an einem Tag bestreiten musste.

Bei den Mannschaftswettbewerben gibt es keine Gewichtsklassen. Im DJKB (Deutsch Japanischer Karate Bund) gibt es aus den oben genannten philosophischen Gründen keine Gewichtsklassen. Ab 2008 hat man bei den offiziellen, dem DOSB angeschlosssenen Karate-Verbänden die Allkategorie gestrichen. Beim Judo gibt es auch keine Allkategorie mehr.


Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. http://www.chronik-karate.de/material/1971_05_DJB-Magazin.pdf
  2. http://www.chronik-karate.de/material/1972_06_DJB-Magazin.pdf
  3. http://www.chronik-karate.de/material/1970_05_DJB-Magazin.pdf
  4. http://www.chronik-karate.de/index.php?y=1970&national=1
  5. http://www.chronik-karate.de/material/1973_05_DJB-Magazin.pdf
  6. http://www.chronik-karate.de/material/1975_05_DJB-Magazin.pdf
  7. http://www.chronik-karate.de/material/1980_03_DKB-Fachorgan.pdf