Benutzer:Wissen79/Wolfgang Schramm (Germanist)

Wolfgang Erich Schramm (geb. am 9. Juli 1946 in Dorfchemnitz, gest. am 11. August 2017 in Dresden) war ein deutscher Germanist und Hochschullehrer.

Leben und Wirken

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Wolfgang Schramm wurde am 9. Juli 1946 in Dorfchemnitz als ältestes von insgesamt sechs Geschwistern geboren. Dorfchemnitz war ein typisches Bauerndorf und so wuchs Wolfgang Schramm als Kind von Bauern im damaligen Arbeiter-und-Bauern-Staat DDR auf. Als einziges von den Geschwistern machte er das Abitur und absolvierte ein Studium - alle anderen wurden traditionsgemäß Bauern oder Handwerker.

1965, kurz vor der Abiturprüfung, absolvierte Wolfgang Schramm die Aufnahmeprüfung an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena für einen Lehramtsstudiengang Deutsch/Geschichte, die er mit "gut" bestand. 125 Bewerber für 25 Studienplätze, wobei schon vorher ausgemacht war, wer einen Studienplatz bekommt: 1. junge Männer, die zuvor in der Regel mindestens drei Jahre in der Nationalen Volksarmee (NVA) gedient hatten, 2. Bewerber, die ihr Abitur mit "ausgezeichnet" bestanden hatten und schließlich 3. solche, die aus der Produktion kamen. Wolfgang Schramm kam aber aus keiner dieser potenziellen Kandidatengruppen. Nach einer wiederholten Aufnahmeprüfung an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald kam wenig später die sehnlichst erwartete Zusage, wenn auch vorerst das Fach Geschichte an erster Stelle stand. Ab dem dritten Studienjahr konnte er Deutsch als Hauptfach belegen und er wurde gefragt, ob er sich vorstellen könne, nach dem Studium im Ausland zu arbeiten. Wie damals üblich, war auch Didaktik, Pädagogik, Methodik und Psychologie Bestandteil der Ausbildung, was ihm sehr lag. "Wenn ich nicht Lehrer geworden wäre, dann Psychologe" hat Wolfgang Schramm einmal gesagt. Nach vier Jahren machte Wolfgang Schramm seinen Abschluss als Diplomlehrer für Deutsch und Geschichte.

Wolfgang Schramm liebäugelte damals mit dem Gedanken, in sein Heimatdorf als Lehrer zurückzukehren. Jedoch erkannte Prof. Dr. Wolfgang Spiewok, einer der tonangebenden Germanisten der DDR, sein Potential, nahm ihn unter seine Fittiche und fragte ihn, ob er sich nicht vorstellen könne zu promovieren und als sein Assistent zu arbeiten. Spiewoks Einfluss war für Schramms späteren Weg weichenstellend. Unter seiner Anleitung arbeitete Wolfgang Schramm zunächst als Assistent an der Sektion Germanistik, Kunst- und Musikwissenschaft. Schramm gab an, vor allem auf den Gebieten der Grammatik und Lexikologie enorm von Spiewok profitiert zu haben. Seine Doktorarbeit begann er allerdings erst nach seiner Rückkehr aus der Mongolei (1974). Auch während seiner Aspirantur 1974 bis 1977 erteilte er Unterricht an der Universität Greifswald, dabei kristallisierte sich immer stärker sein Interesse an der Stilistik heraus.

1977 promovierte Wolfgang Schramm zum Dr. Phil. mit dem Thema "Syntaktische Synonyme zur Bezeichnung der unzureichenden Bedingungen für die Änderung eines Geschehens". Anschließend übernahm er als Oberassistent von Spiewok die Verantwortung für den Lehr- und Forschungsbereich der Stilistik der Universität Greifswald.


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