Benutzer:Wolfgang Götz/Flughafen München-Oberwiesenfeld

Flughafen München-Oberwiesenfeld
Zeppelin LZ 126 über dem Oberwiesenfeld vor dem Knorr-Bremse-Gebäude, 1924
Kenndaten
ICAO-Code DBOW[1]
Flugplatztyp Flughafen
Koordinaten 48° 10′ 25″ N, 11° 33′ 3″ OKoordinaten: 48° 10′ 25″ N, 11° 33′ 3″ O
Höhe über MSL 508 m  (1.667 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum ca. 5,5 km nördlich von Marienplatz
Basisdaten
Eröffnung 1929
Schließung 1968
FEHLER mit Vorlage:Infobox Flughafen
Bei Flugplatztyp bitte nur Wörter wie die vom deutschen Gesetzgeber benutzten Klassen „Verkehrsflughafen, Sonderflughafen, Verkehrslandeplatz, Sonderlandeplatz, Segelfluggelände, Militärflugplatz“ benutzen

Der Flughafen München-Oberwiesenfeld war von 1929 bis zu seiner Verlagerung 1939 zum Flughafen München-Riem der erste Verkehrsflughafen von München.

Vom Flugplatz zum Flughafen

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Hochbunker Lerchenauer Straße am ehem. Flugplatz

Bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts war das Oberwiesenfeld ein Landeplatz für Ballone und Luftschiffe, sowohl militärische als auch zivile. Mit dem verstärkten Aufkommen der Flugzeuge wurde das Oberwiesenfeld von 1909 bis (sicher) 1913[2] als Militärflugplatz genutzt, auf dem es bereits ab Oktober 1911 als erstmalig eine Luftfeuerwehr gegeben haben soll.[3] Am 1. Januar 1912 wurde die Königlich Bayerische Fliegertruppe auf dem Flugfeld gegründet, die bereits nach wenigen Monaten bereits zum für sie geschaffenen Flugplatz Schleißheim umzog. Neben der militärischen Nutzung erfolgte am 17. Februar 1912 durch Adolf Rentzel ein Weltrekordversuch im Passagierflug über 21 Minuten 45 Sekunden.[4] Noch im Januar 1913 wurden auf dem Flugplatz Fliegerprüfungen durch den Deutschen Luftfahrerverband durchgeführt.[5] Durch die gleichzeitige Nutzung des Geländes als Flug- und auch Exerzierplatz fanden die Starts und Landungen neben und auch während der Übungen der Kavallerie statt, bis 1925 eine Start- und Landebahn angelegt wurde.[6]

Im Januar 1920 erhielt der Bayerische Luft-Lloyd eine erste Erlaubnis zur Aufnahme der Beförderung von Personen im Luftverkehrs - nicht jedoch für den Postluftverkehr.[7]

Bereits ab 1920 gab es einen regulären Personentransport per Flugzeug durch Rumpler Luftverkehr[8] zwischen München und Berlin bzw. München und Augsburg. Noch im Jahr 1920 erfolgte die Erweiterung des Flugbetrieb um eine Verbindung nach Konstanz.

Ein Versuch ab Oktober 1920 eine Flugpostverbindung durch Rumpler Luftverkehr mit Wien zu eröffnen[9], führte zur Beschlagnahmung der Flugzeuge in Wien-Aspern durch die Militärkommission für Österreich.

Ab Herbst 1920 wurden im Luftverkehrsabkommen zwischen dem Deutschen Reich und der Schweiz Flugverbindungen vom Oberwiesenfeld vereinbart.[10]

Ab Juni 1925 wurden die angebotenen Flugverbindungen durch die Süddeutsche Aero Lloyd um eine Flugverbindung nach Innsbruck[11] und ab 13. Juli 1925 durch eine Verbindung mit Zwischenlandungen nach London erweitert.[12]

Der Flugbetrieb vom dem bereits Herbst 1925 auch als Zentralflughafen Oberwiesenfeld bezeichneten Flugplatz[13] wurde durch verschiedene Fluggesellschaften durchgeführt, aus denen später die Lufthansa[14] wurde.

Besonderheiten

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Im August 1919 führten Robert Ritter von Greim und Ernst Udet auf dem Oberwiesenfeld ein Kunstflugprogramm durch.[15] Im Juni 1923 erfolgte durch die Fluggesellschaft Transeuropa-Union vom Oberwiesenfeld nach Wien-Donauwiesen mit 140 Minuten Dauer ein Rekordflug für Verkehrsflüge mit einem Junkers-Metallflugzeug.[16].

1927[17] und 1928 führte der Bayerische Luftverein einen Großflugtag auf dem Flugplatz Oberwiesenfeld durch, wobei 1928 Ernst Udet und Gerhard Fieseler einen Luftzweikampf im Kunstfliegen durchführten[18]

Ausbauplanungen 1923 bis 1928

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Bereits 1923 gab es Überlegungen den größten Teil des Exerzierplatzes in eine Flugzeugstadion umzuwandeln.[19]

1925 wurden im Rahmen der in München stattfindenden Deutschen Verkehrsausstellung Projekte für die Ausgestaltung des Flughafens vorgestellt. In diesem Zusammenhang waren bereits die Durchführung von Planierungsarbeiten im selben Jahr vorgesehen.[20]

1927 wurde von der Stadt München der Planungsauftrag für den Ausbau des bestehenden Flugfeldes zu einem Flughafen „1. Ordnung“ erteilt und das Gelände entlang des Nymphenburg-Biedersteiner Kanals aufgeteilt:

  • Der nördlich des Kanals gelegenen Teil mit der Ostgrenze Lerchenauer Straße, Nordgrenze Moosacher Straße und der Westgrenze der heutigen Landshuter Allee wurde zum Flughafen und
  • der südlich des Kanals gelegene Teil blieb weiterhin der Exerzierplatz Oberwiesenfeld.

Der ursprünglich für 1928 geplante Beginn der Umbaumaßnahmen vom Flugplatz zum Flughafen wurde durch Stop der bereits durch den Stadtrat bewilligten Kredite durch einen erneuten Stadtratsbeschluß im Dezember 1927 verschoben.[14]

Flughafen

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1929 wurden die ersten Gebäude, zunächst in Holzbauweise, für Passagiere und Fracht errichtet, später wurde eine neue Flugzeughalle, bei deren Bau es im August 1929 zu einem tödlichen Unfall kam[21] in Betrieb genommen. Vor deren Eröffnung mussten die Flugzeuge für Wartungsarbeiten zum Flugplatz Oberschleißheim transportiert werden. Am 3. Mai 1931 wurde das neue Abfertigungs- und Verwaltungsgebäude durch den Münchner Oberbürgermeister Dr. Karl Scharnagl eingeweiht, knapp 100.000 Besucher waren zu einem Großflugtag gekommen.[22] Damit wurde das Oberwiesenfeld zum ersten vollwertigen Verkehrsflughafen von München, dessen im Süd-Osten liegender Terminal an der damaligen nach Otto Lilienthal benannten und nördlich vom Kanal parallel verlaufenden Straße lag. Im Jahr 1932 wurden noch etwa 16.000 Fluggäste in Oberwiesenfeld abgefertigt, in den kommenden fünf Jahren verdreifachte sich die Anzahl der jährlichen Fluggäste auf etwa 40.000 Fluggäste pro Jahr.[23] Der Flughafen Oberwiesenfeld wurde 1939 durch den Flughafen München-Riem abgelöst. Im letzten Betriebsjahr – 1938 – wurden auf dem Oberwiesenfeld 49.156 Passagiere abgefertigt. Dazu gehörten auch der französische Ministerpräsident Édouard Daladier (1884–1970) und der britische Premierminister Neville Chamberlain (1869–1940), die dort zur Unterzeichnung des Münchener Abkommens landeten.

Flugbetrieb von 1939 bis 1968

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Nach der Verlegung auf den im Oktober 1939 neu eröffneten Flughafen München-Riem wurde das Gelände bis Kriegsende von der Luftwaffe genutzt.[24] Dieser folgte von 1945 bis 1957 die US-Armee als Airfield R.74, wobei bereits 1954 und 1955 Großflugveranstaltungen stattfinden durften[25] und bereits ab 1955 eine zivile Mitnutzung gestattet wurde. Der anschließende private Flugbetrieb, der auch durch den Fliegerclub München wurde im Zuge des Ausbaus des Geländes zum Olympiapark endgültig eingestellt. Das letzte Flugzeug startete im März 1968.[24] Damals begannen anhaltende Diskussionen über einen neuen Standort für die Privatflieger, welcher zuerst nach [[

Weitere Nutzungen von 1936 bis 1968

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1936 wurde im Rahmen des Münchner Volksflugtags die deutsche Kunstflugmeisterschaft auf dem Flughafen durchgeführt.[26][27] Das ehemalige Flughafengebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu seinem Abbruch am 14. August 1968 von amerikanischen Rundfunksendern wie Radio Free Europe und Radio Liberty genutzt. Zusätzlich zum Flugbetrieb wurde von 1954 bis 1967 im südlichen Teilbereich alljährlich die Baumaschinenmesse (Bauma) durchgeführt, die ab 1966 von der Münchner Messegesellschaft veranstaltet wurde.

1960 wurde das Gelände des Flugplatzes für den Aufbau einer Zeltstadt für bis zu 100.000 Personen für den Eucharistischen Weltkongress genutzt.[28]


Bereits vor Vergabe der Olympischen Spiele nach München war das spätere Olympia-Eissportzentrum als Eisstadion am Oberwiesenfeld zwischen 1965 und 1967 errichtet worden. Daneben entstand als zweites vorolympisches Bauwerk der am 22. Februar 1968 eröffnete Fernsehturm. Kurz danach im Frühjahr 1968 begannen die Arbeiten zum Ausbau und zur Umgestaltung des Oberwiesenfelds als Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1972.

Start- und Landebahn

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Ab 1929 gab es eine kreisförmig angelegte Rasenbahn, an deren Südost-Ende sich das Flughafen-Terminal befand.[29][30]

Literatur

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  • Beate Freytag, Alexander Storz: Milbertshofen. Buchendorfer Verlag, München 2004, ISBN 3-934036-80-5.
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Commons: Wolfgang Götz/Flughafen München-Oberwiesenfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise

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  1. The Development of Air Navigation in West Germany after 1945 : The first ten years - when nobody knew ATC existed - 1945–1955 in der Google-Buchsuche
  2. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Die neue Zeitrung 25. April 1913
  3. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Feuerwehr-Signale 20. Oktober 1911
  4. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Allgemeine Sport-Zeitung 10. März 1912
  5. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Allgemeine Sport-Zeitung 26. Januar 1913
  6. Buch "München im 20. Jahrhundert - Eine Chronik der Stadt von 1900 bis 2000" ausgewählt und zusammengestellt von Hans Dollinger, Buchendorfer Verlag 2001, ISBN 3-934036-42-2; Eintrag für 1925: "Flugstart- und Landebahn auf dem Oberwiesenfeld angelegt"
  7. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Salzburger Chronik 20. Januar 1920
  8. www.last-minute-reise-tours.de, "Flughafen München: 1920 Flugbetrieb durch Rumpler Luftverkehrs AG"
  9. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Bregenzer/Vorarlberger Tagblatt 23. Oktober 1920
  10. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Allgemeine Sport-Zeitung 20. November 1920: "Landungsplätze im Flugverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz"
  11. Flughafen Innsbruck, Geschichte
  12. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Linzer Volksblatt 19. Juli 1925
  13. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Neue Warte am Inn 25. September 1925
  14. a b Fränkisches Tageblatt, Druckausgabe Dezember 1927 eingesehen in Bayerischer Staaatsbibliothek
  15. Die Zeit, 16. November 1990:"Uns wird alle der Teufel holen"
  16. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Bludenzer Anzeiger 9. Juni 1923
  17. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Neue Freie Presse 13. Juni 1927
  18. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Die Neue Zeitung 1. Mai 1928
  19. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Neue Freie Presse 6. April 1923
  20. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Neue Freie Presse 6. Oktober 1925
  21. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Bregenz/Vorarlberger Tageblatt 6. August 1929
  22. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Allgemeiner Tiroler-Anzeige 5. Mai 1931
  23. http://www.flughafen-riem.de/1931/flughafen-oberwiesenfeld
  24. a b Strunz, Köhnlechner, Lottes: Der Tiefbau für die Bauten bei den Spielen der XX. Olympiade München 1972. Engelhard-Druck, Nördlingen (ohne Jahresangabe), S. 7.
  25. filmothek.bundesarchiv.de:
    • Neue Deutsche Wochenschau 246/1954 15. Oktober 1954: 12. Flugtag in München u. a. mit Albert Ruesch aus der Schweiz, Heiner Dittmar und Albert Falderbaum
    • Welt im Bild 167/1955 6. September 1955: „Flugtag München“ u. a. mit Hans Knolle und Georg Bauer
  26. Österreichische Nationalbibliothek-Anno, Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 18. Juli 1936, 14. Juli 1936
  27. german-aerobatics.com über die Ergebnisse der achten deutschen Kunstflugmeisterschaft 1936. Abgerufen am 19. Juni 2012.
  28. Stadt München, Chronik von 1960
  29. Pennula.de:"Flughandbuch Flughafen München-Oberwiesenfeld 1929"
  30. Flugzeugforum.de: Nicht öffentlich einsehbar Bilder von 1958