Das Osterhasseln ist ein Brauch aus dem Münsterland, der in Buldern, einem Stadtteil Dülmens gepflegt wird. Er findet traditionell am Ostersonntag statt. Dabei treten zwei Mannschaften aus Junggesellen, jeweils ein Team Ost und ein Team West, an. Sie stellen sich gegenüber auf und werfen den Hassel auf die gegnerische Seite. Der Hassel ist eine Holzscheibe. Es gewinnt das Team, welches das gegnerische Tema am weitesten zurückgedrängt hat.
Geschichte, Ursprung
BearbeitenDer Brauch hat germanische Ursprünge und wird seit mehreren Jahrhunderten in Buldern gepflegt. Der Hassel symbolisiert hierbei die Sonne, die Teams repräsentieren Winter und Frühling. 1960 wurde Brauch vorübergehend untersagt, zumal er bis 1959 auf der Hauptverkehrsstraße, der Weseler Straße, ausgeübt wurde. Es wurde versucht, auch nach 1960 den Brauch weiter auszuüben, aber die Gesetzeshüter nahmen den Hassel weg. Daraufhin wurde mit einem Ersatz-Hassel weiter gespielt, bis die Jugendlichen festgenommen wurden. Seit 1977 findet er wieder regelmäßig statt, nun allerdings auf einer weniger befahrenen Straße, der Nottulner Straße.
Er findet am Anschluss an die österliche Festandacht statt, also am Ostersonntag pünktlich um 15.30 Uhr. Das Team West wird aus dem Ortsteil gestellt, der Dülmen zugewandt ist, das Team Ost aus dem Münster zugewandten Teil.
Während Anfang des 20. Jahrhunderts noch mit Frack und Zylinder gespielt wurde, sind die Team-Mitglieder heute vielfach geschützt. Nur selten gibt es keine Prellungen, Schrammen oder blaue Flecken.
Quellen
Bearbeiten- Ortsgemeinschaft Buldern e. V.: Hasseln; Das Osterhasseln in Buldern, ein alter germanischer Brauch (Abgerufen am 6. April 2015)
- WDR2, Maya Gräf: Osterbräuche in NRW: Skurril bis spektakulär (Abgerufen am 6. April 2015)
- Das Osterhasseln in Buldern, ein alter germanischer Brauch (Abgerufen am 6. April 2015)
- LWL: Ostern ist das Fest der Eier-, Feuer- und Scheiben-Spiele (Abgerufen am 6. April 2015)