Benutzer:Yohannos/Karstadt Warenhaus Herne

Leerstehendes Karstadt-Warenhaus an der Bahnhofstraße in Herne. Das Sockelgeschoss entspricht nicht mehr dem ursprünglichen Zustand.

Das Kaufhaus in der Bahnhofstraße in Herne wurde 1961 als Althoff-Warenhaus durch den Karstadt-Konzern eröffnet. Es zählt zu den herausragenden Beispielen für die Kaufhausarchitektur der Nachkriegszeit und wurde von Emil Fahrenkamp entworfen. 1995 wurde es unter Denkmalschutz gestellt. Nachdem das Gebäude an ein Investmentfond verkauft wurde, gab es seit 2009 keine Nutzung des Gebäudes. Im Dezember 2014 kaufte die Stadt Herne das Gebäude. Seitens der Stadt Herne gibt es die Bemühung, den Denkmalschutz des Gebäudes aufzuheben, um auch einen eventuellen Abriss und die Neubebauung des Grundstückes zu ermöglichen[1].

Hintergrund

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"goldene Stadt" Herne

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Herne war nach dem Zweiten Weltkrieg auch als "Die goldene Stadt" bekannt. Dieser Titel soll auf den Eindruck von amerikanischen Truppen zurückgehen, die nach dem Ende des Krieges die Herner Innenstadt fast vollständig unbeschädigt vorfanden. Im Gegensatz zu den benachbarten Städte war Herne von den Luftangriffen kaum zerstört. Wie der Herner Volksmund vermutete, war dieses auf die auf die zahlreichen ausländischen Spione, die in Herne wohnten und hier ihre Spionage-Zentrale hatten, sowie dem amerikanischen Eigentum an den Herren Raffinerien zu verdanken. Auf der Bahnhofstraße konnte man in unzerstörten Geschäften und Lokalen einkaufen und bummeln - was durchaus Seltenheitswert im stark kriegszerstörten Ruhrgebiet hatte. Dieses weitgehend intakte Stadtgefüge führte sicherlich auch dazu, dass die Stadt Herne 1945 ihr Stadtplanungsamt auflöste und erst wieder 1947 einrichtete, obwohl es durchaus Bedarf an einer geordneten Stadtplanung ergab.

Dadurch, dass die Stadt Herne relativ funktionsfähig war, bestand bei vielen auswärtige Unternehmen das Bestreben, sich in in Herne niederzulassen oder eine Zweigstelle aufzubauen. Zuerst siedelten sich hauptsächlich industrielle Betriebe an, was letztendlich zu einem Kaufkraftanstieg in Herne führte und die Stadt auch für andere Gewerbe attraktiv machte. Einzelhandel, Vergnügungsstätten und Fremdenverkehr erlebten eine ungewöhnlichen Aufschwung in Herne. Dieses führte letztendlich 1947 dazu, dass Stadtplanungsamt wieder einzurichten, um ungewollten Entwicklungen entgegenzuwirken und das Stadtbild zu modernisieren.

Bahnhofstraße als Schwerpunkt der Stadtplanung

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Die Bahnhofstraße war zu diesem Zeitpunkt die zentrale Straße, die als Bundesstraße nicht nur den Nah- und Fernverkehr aufnahm, sondern zusätzlich als Geschäftsstraße den stärken Passantenstrom aufnehmen musste. Ein Schwerpunkt der Stadtplanung war es, eine Funktionsentmischung herzustellen (dieses erfolgte langfristig durch die Verlegung des Verkehrs auf den Westring, die Verlegung der Straßenbahn unter die Erde und die Ausweisung als Fußgngerzone).

Der Wunsch der Stadt Herne, der aufstrebenden Stadt großstädtisches Flair zu verleihen, und der Wunsch vieler Gewerbetreibende, die steigende Kaufkraft in Herne abzuschöpfen, hatten ihren ersten Erfolg in der Errichtung des Warenhauses an Bahnhofstraße.

Baugeschichte

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Schon immer stand an dieser Stelle ein Kaufhaus. Namen ergänzen

Von 1959 bis 1961 entstand auf dem nahezu dreieckigen Grundstück an der Einmündung der Von-der-Heydt-Straße in die Bahnhofstraße in der Herne Mitte das 21m hohe Kaufhaus. Der Baukörper gliedert sich

  • Am 21.August 1961 eröffnet das Kaufhaus als Althoff-Warenhaus an der Bahnhofstraße. Die Herne Zeitung titelt anlässlich der Eröffnung vom "Kaufhaus mit Großstadt-Atmosphäre"[2]
  • Nur zwei Jahre später wird das Althoff-Kaufhaus in ein Karstadt-Warenhaus umbenannt.

Architektonische Qualität

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  • Besonderheiten der Architektur
  • "auch heute noch durch seine gelungene wie zeittypische Gestaltung auffällt"

aktuelle Diskussion

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  • Verkauf an Investor
  • Kauf durch Stadt Herne
  • Bedrohung durch möglichen Abriss

Literatur

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  • Sonja Hnilica, Markus Jäger, Wolfgang Sonne (Hrsg.): Auf den zweiten Blick. Architektur der Nachkriegszeit in Nordrhein-Westfalen. 1. Auflage. transcript Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-8376-1482-4, Baudenkmäler der Nachkriegszeit in Westfalen. Neun Beispiele., S. 76.
  1. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Ausgabe vom 12. Februar 2015
  2. Herner Zeitung vom 21.08.1961 anlässlich der Eröffnung des Althoff-Kaufhauses