Die Kalkmulden der Eifel auf der Linie zwischen niederrheinischer Bucht im Norden und Trierer Bucht im Süden.

Die Eifler Kalkmulden, Kalkeifel oder Eifelkalkmulden sind acht durch Sättel aus vorwiegend älterem Gestein getrennte Senken der Eifel, in denen geologische Schichten des Unter-, Mittel- und in Resten des Oberdevon vorkommen. Stellenweise werden die devonischen Schichten auch von Resten des quartären Vulkanismus überlagert. Die Kalkmulden erstrecken sich auf ca. 65 km Länge und 35 km Breite auf einer Linie zwischen den Orten Sötenich im Nordosten und Mürlenbach im Süden.[1]

Die Gesteine der Mulden entstanden aus Resten devonischer Saum- oder Barriereriffen.[2] In den Muldenlagen widerstanden die Gesteine späterer Erosion, die sie in den übrigen Gebieten der Eifel abtrugen und die älteren, darunterliegenden Schichten offenlegte. In der Hillesheimer und Gerolsteiner Kalkmulde wird der Kalk teilweise überlagert von quartärem Vulkanismus, wobei phreatische Explosionen den Boden durchstießen und Ablagerungen aus Lava, Bims und Tuffgesteinen erzeugten.

Typisch für die Landschaften der Eifler Kalkmulden sind Magerrasen, Halbtrockenrasen und Wacholderheiden auf denen eine abwechslungsreiche, kalkliebende Vegetation gedeiht. Es handelt sich um artenreiche Lebensräume, in denen seltene Pflanzen- und Tierarten vorkommen. Von den rund 60 in Deutschland vorkommenden Orchideenarten kommen 35 in der Eifel vor.[2] Grundlage für diese Vielfalt sind die kalkreichen Böden der Eifler Kalkmulden, für die verschiedene Orchideenarten eine Vorliebe haben.[2] Wo Wälder auf den Kuppen verblieben sind, handelt es sich häufig um lichte Buchenwälder, die als Trocken- und Gesteinshaldenwälder mit verstreuten Dolomitblöcken landschaftsprägend sind.[3]


Wirtschaft der Kalkmulden

Bearbeiten

Im Mittelalter wurden an verschiedenen Stellen der Eifel Brauneisen- und Bleivorkommen abgebaut. Die Wälder lieferten den notwendigen Brennstoff zur Verhüttung und die wasserreichen Bäche der Kalkeifel eigneten sich als Energiequelle für die Hammerwerke zum Zerkleinern des Erzes. Die Werke verloren im 19. Jahrhundert ihre Bedeutung. Der größte Teil der Eifel besteht aus Sanden und roten Tonschlammen aus dem Unterdevon. Diese sind vergleichsweise unfruchtbar und sind heute meist mit Wald bestanden. In den Kalkmulden sind die Böden gut für die Landwirtschaft geeignet und so erklärt sich das Landschaftsbild der Eifel in Teilen aus der geoglogischen Situation.

Literatur

Bearbeiten

Einzelbelege

Bearbeiten
  1. Martin J. M. Bless und M. Cristina Fernandez Narvaiza (1996) De Euregio Maas-Rijn op Drift]; Seite 10.
  2. a b c Pflanzen der vulkanischen Eifel. In: Webseite des SWR. Abgerufen am 26. Juni 2020.
  3. Landschaftssteckbrief 27603 Südliche Kalkeifel@2Vorlage:Toter Link/www.bfn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; auf der Webseite des Bundesamt für Naturschutz; abgerufen am 11. Juli 2017.

[[Kategorie:Devon (Geologie)|!]]