Benutzer:Yotwen/Royal Society for Asian Affairs

Royal Society for Asian Affairs
frühere Bezeichnungen waren Central Asian Society und Royal Central Asian Society
(RSAA)
Rechtsform Registered Charity (Charity Commission No. 1179300) mit Royal Charter
Gründung 1901 in London
Gründer Cotterell Tupp, Francis Younghusband, Algernon Durand und Thomas Gordon
Sitz London, 16 Old Queens Street, SW1H 9HP
Vorsitz Peter Frankopan (President)[1]
Geschäftsführung Sophie Ibbotson
Umsatz GBP 143'894[2]
Beschäftigte 3 (2016)

Die Royal Society for Asian Affairs (RSAA), nicht zu verwechseln mit der Royal Asiatic Society, ist eine britische, wissenschaftliche, gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, das Wissen und Verständnis Asiens durch ein weltweites Netzwerk, öffentliche Events, Publikationen und wissenschaftliche Arbeit zu fördern. Anders als die Royal Asiatic, greift die RSAA gezielt politische und wirtschaftliche Ziele auf, bleibt aber von staatlichen Stellen unabhängig.

Geschichte

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Teile der Geschichtsaufzeichnungen der Gesellschaft wurden durch einen Brand des Archivs im Zweiten Weltkrieg zerstört.[3]:xxiii Insbesondere der Verlust des (ersten) „Golden Book“ mit dem Verzeichnis der Amtsinhaber und Mitglieder der Gesellschaft war ein herber Verlust.[3]:xxiii

Gründung und erste Jahre

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Auf Anregung von Cotterell Tupp einem hohen Beamten in der indischen Zivilverwaltung, Francis Younghusband, Algernon Durand und Thomas Gordon kursierte im November 1901 ein Vorschlag zur Gründung einer Central Asian Society.[1] Drei der vier Personen waren hochrangige Offiziere in den britischen Streitkräften.[1] Der einzige Zivilist, Tupp, hatte Asien bereist und fast dreissig Jahre in der Zivilverwaltung der britischen Regierung in Indien gearbeitet, zuletzt als Schatzmeister des Gouverneurs.[3]:4 Younghusband war Offizier der britischen Streitkräfte in Indien, bereiste Asien intensiv und war für seine Reiseberichte von der Royal Geographical Society mit der Founder's Medal ausgezeichnet worden.[3]:4 Die beiden trafen sich durch Vermittlung eines gemeinsamen Bekannten im Februar 1901.[3]:4 Im März informierte Younghusband Tupp, dass er ihn gerne bei der Einrichtung einer Asiatischen Gesellschaft unterstützen wolle.[3]:4 Durch eine Reise Younghusbands trafen sie sich erst im Oktober 1901 erneut und verfassten dann gemeinsam mit Ex-General Thomas Edward Gordon einen Brief mit einem Gründungsvorschlag, den sie ihrer Meinung nach interessierten Leuten zusandten.[3]:5 Neben den drei Vorgenannten unterzeichneten zehn weitere Personen das Schreiben, allesamt Reisende oder Militärs, die viel Zeit in Zentralasien verbracht hatten.[3]:5−6

Ihr Argument lautete, dass zu jener Zeit keine Organisation in London die Interessen Zentralasiens vertrat, weder in wirtschaftlicher noch in wissenschaftlicher, politischer oder militärischer Hinsicht.[1] Die Royal Asiatic Society klammert diese Bereiche in ihrer Satzung gezielt aus.[3]:4 Von der RAS mietete man einen Raum, in dem die Gesellschaft ihre Treffen abhalten konnte.[3]:6 Die konstituierende Sitzung fand am 13. Dezember 1901 statt.[3]:6 Ex-General Thomas Gordon führte den Vorsitz und wurde zum ersten Präsidenten der Gesellschaft gewählt.[3]:6 Die Bezeichnung „President“ wurde für die fünf ersten Inhaber der Position verwendet und dann rückwirkend in „presiding Chairman“ (Vorsitzender) geändert.[3]:6 In kurzer Zeit wuchs die Mitgliedschaft auf 30 Personen an und man entschied sich, ein weiteres Rundschreiben zu versenden, um weitere Mitglieder anzuwerben.[3]:7 Der Jahresbeitrag wurde auf ein Pfund festgelegt und jedes Mitglied durfte zwei Gäste zu Veranstaltungen mitbringen.[3]:7

Younghusband konnte die Society nicht lange in London unterstützen, weil er einen Posten in Indien annahm.[3]:7 Erst als er 1910 als er nach London zurückkehrte, wurde er wieder eine Stütze der Gesellschaft.[3]:7 Hier wurde er in das Aufsicht führende Gremium der Royal Geographical Society gewählt und übernahm 1919 sogar die Präsidentschaft.[3]:7 1914 stieg der inzwischend geadelte Younghusband wieder aktiv in die Geschäfte der Central Asian Society ein.[3]:7

Wenn man Tupp als den wahren Gründer der Gesellschaft bezeichnet, dann war Younghusband das Zugpferd für die Rekrutierung von Mitgliedern.[3]:7 Die Philosophie und die Arbeitsweise der Gesellschaft wurde massgeblich von Tupp geformt.[3]:7 In Younghusband fand er einen leidenschaftlichen Unterstützer.[3]:7 Tupps wichtigstes Buch war The Indian Civil Service and the Competitive System.[3]:7–8 Es hatte großen Einfluss auf die Zivilverwaltung in Indien.[3]:7 Tupp verstarb 1914.[3]:8 Seine Frau Jean übernahm einen Teil der Last der Gesellschaft, an der sie bis Mitte der 1930er aktiv teilnahm.[3]:8

Das Wachstumn der Gesellschaft war langsamer als erwartet.[3]:19 Die ersten Jahre

[3]:

Das Gebiet, so die Stellungnahme des Gründungsschreibens, wäre durch die Aktivitäten der Royal Geographical Society und der Royal Asiatic Society nur zufällig abgedeckt.[1] Man wollte so einen Raum schaffen, in dem sich Interessierte oder Reisende zum Austausch treffen könnten.[1] Die Gründung war erfolgreich und 1931 erteilte George V. eine Royal Charter und die Erlaubnis, das Prädikat "Royal" zu führen. Die Gesellschaft hiess fortan Royal Central Asian Society.

Es wurde schon damals über Zusammehänge mit dem später als The Great Game bezeichneten Konflikt zwischen den britischen Interessen in Indien und dem neu erstarkten russischen Kaiserreich spekuliert.[1] Aber schon von Anfang an betrachteten die Akteure der Gesellschaft alle Entwicklungen Asiens als ihre Domäne.[1] Als 1975 die Änderung zum heutigen Namen erfolgte, spiegelte das nur die längst bestehende Einstellung der Mitglieder wieder.[1] Das seit 1914 unter dem Titel Journal of the (Royal) Central Asian Society inzwischen im Verlag der Taylor & Francis erscheinende Presseorgan der Gesellschaft nannte sich schon seit 1970 Asian Affairs (ISSN 00927678, 19401590).[1][4][5]

Das Presseorgan konzentriert sich auf aktuelle Nachrichten, jüngere Geschichte in ganz Asien und benachbarten Regionen mit starken kulturellen Bindungen.[5] Das spezielle Interesse der Redaktion richtet sich auf internationale Politik, Governance, Diplomatie, Wirtschaft und Reisen in und um Asien.[5]


[1]

Literatur

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Über die RSAA

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  • Strolling about on the Roof of the World, 2002, Susan Farrington und Hugh Leach

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k About the RSSA. In: Webseite der Royal Society for Asian Affairs. Abgerufen am 20. April 2023 (englisch).
  2. Financial Statements for the Year Endet 31st December 2021. In: Webseite der RSAA. Abgerufen am 20. April 2023 (Veröffentlichter Jahresabschluss der RSAA für das Geschäftsjahr 2021).
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab Hugh Leach und Susan Maria Farrington: Strolling About On The Roof Of The World. The First Hundred Years of the Royal Society for Asian Affairs (Formerly Royal Central Asian Society). RoutledgeCurzon, Taylor & Francis Group, London und New York 2002, ISBN 978-1-138-37663-2 (englisch).
  4. RAS Archivist: Royal Society for Asian Affairs. In: Archives Hub. 2019, abgerufen am 20. April 2023 (englisch, Zusammenfassung zu elektronischem Archivmaterial).
  5. a b c Asian Affairs. Aims and scope. In: Webseite von Taylor & Francis. Abgerufen am 20. April 2023 (englisch).
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