Während der Siedlerbewegung in Wien in den 1920er Jahren ziehen etliche Wiener auf Grund der vom 1. Weltkrieges hervorgerufene Wohnungsnot und den immer knapper werdenden Lebensmitteln in selbst errichtete einfache Behausungen an der Stadtgrenze. Kleinen Gärten stellen die Lebensmittelversorgung sicher. Ihr Anliegen ist unabhängig und autark von der Stadt zu leben. Während die ersten Bauten noch illegal errichtet werden, unterstützt die Stadt das Vorhaben schnell. [1]


Geschichte

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Im Gegensatz zu den vom Staat ausgehenden Reform Initiativen, die in England und Deutschland erfolgreiche Anfänge verzeichnen, ist in Wien bis dahin nicht viel angekommen. Durch die sich verschärfende Not und die Novemberrevolution ermutigt, organisiert sich die Bewegung rasch in sogenannte Siedlergenossenschaften. Sind die Bauten erst noch illegal lenkt die Stadt nach drei Massendemonstrationen ein und gründet die 'Gemeinwirtschaftliche Siedlungs- und Baustoffanstalt' (Gesiba). Sie liefert die Baustoffe. Die Bauarbeiten selbst werden von den Siedlern ausgeführt. Es entstehen bis Ende 1925 ca 3.000 Siedlerhäuser. [2]

Adolf Loos schrieb "Die Siedlerbewegung die alle Bewohner dieser Stadt befallen hat"[2], und stellte später selbst seine Architektonischen Fähigkeiten dem Siedleramt zur Verfügung.

Klaus Novy teilt die Bewegung in seinem Aufsatz: Klaus Novy: Selbsthilfe als Reformbewegung. Der Kampf der Siedler nach dem 1. Weltkrieg. in 4 Phasen ein:[3]

  • Phase I: Notprojekt von unten - die wilde Siedlerei 1919/1920
  • Phase II: Entwicklung eines Großsystems organisierter Selbsthilfe 1921-1922/23
  • Phase III: Die kommunale Aneignung der Siedleridee: Die Stillstellung der Bewegung durch Gemeindesiedlungen 1924-1929
  • Phase IV: Notprojekt von oben: Stadtrandsiedlung als Erwerbslosensiedlung 1930 ff


Ab 1923 widmet sich die Gemeinde Wien immer mehr der Errichtung von Gemeindebauten.

Siehe auch

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Literatur

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  • Elke Krasny: Hands-on Urbanism 1850-2012 Vom Recht auf Grün. Turia+Kant, Wien 2012, ISBN 978-3-85132-677-2
  • Klaus Novy: Selbsthilfe als Reformbewegung. Der Kampf der Siedler nach dem 1. Weltkrieg. in: Arch+ 55, Kampf um Selbsthilfe, 01.02.1981, S.27-40.
  • Elisabeth Barbara Judmaier : LinkDie [Neue] Siedlerbewegung in Wien [?]. Wien, Univ. für Bodenkultur, Masterarb., 2011
  • Klaus Novy: Die Wiener Siedlerbewegung 1918 - 1934. Klenkes, Aachen 1982
  • Robert Hoffmann: Nimm Hack' und Spaten ... Siedlung und Siedlerbewegung in Österreich 1918-1938. 1987
  • Klaus Novy, Günther Uhlig: Die Wiener Siedlerbewegung 1918-1934. 1982
  • Inge Podbrecky: Rotes Wien. 2003
  • Ulrike Zimmerl: Wiener Siedlerbewegung und Siedlungswesen in der Zwischenkriegszeit. 1998


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Einzelnachweise

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  1. dasRoteWien.at. Weblexikon der Wiener Sozialdemokraten. Abgerufen am 26. März 2013.
  2. a b Elke Krasny: Hands-on Urbanism 1850-2012 Vom Recht auf Grün. Turia+Kant, Wien 2012, S. 128–159.
  3. Klaus Novy: Selbsthilfe als Reformbewegung. Der Kampf der Siedler nach dem 1. Weltkrieg. in: Arch+ 55, Kampf um Selbsthilfe, 01.02.1981, S.27-40.