homogenisierte Temperaturkurve von Kremsmünster im Rahmen des HISTALP-Forschungsprojektes
HISTALP Stationsnetz in Mitteleuropa


Das Forschungsprojekt HISTALP der Erfassung einer homogenisierten Datenbasis in monatlicher Auflösung für den Alpenraum sowie die Umgebung in Mitteleuropa.

Parameter und Qualitätsansprüche

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Der Forschungs-Bereich wurde in 4 Subregionen aufgeteilt (Nordwest, Nordost, Südwest und Südost) um Klimaeinflüsse besser zuordnen zu können. Zusätzlich besteht noch eine Region die alpine Wetterstationen beinhaltet. Erfasst werden folgende meteorologischen Parameter: Luftdruck, Lufttemperatur, Niederschlag, Sonnenscheindauer und Bewölkung.

Als Untersuchungsgebiet wird der Großraum rund um die Alpen herangezogen, inklusive größeren Gebieten Mitteleuropas und dem Mittelmeerrau. Der Seehöhenbereich liegt zwischen 0 und 4800 m. Seine komplizierte Orographie und seine regional unterschiedlichen Beeinflussungen von Atlantik, Mittelmeer und kontinentalem Osten stellen eine große Herausforderung für Wetter- und Klimaforschung dar.

Es wurde versucht ein möglichst dichtes und dennoch homogen verteiltes Messnetz zu verwenden. Zugleich sollte es jahrhundertjährige Messreihen für die ausgewählten Wetterbeobachtungsparameter umfassen. Die längste Messreihe, in Kremsmünster, geht bis ins Jahre 1760 zurück und gilt als längste durchgehende stationäre Wetteraufzeichnung in Europa.

Zu anderen legt das Projekt hohe Ansprüche auf die Qualitätsgeprüft der Datensätze in Hinblick auf Inhomogenitäten und Ausreißer der Wetterbeobachtungen.

Ziel und Zusammenarbeit

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Das Ziel des Forschungsprojekts ist die Schaffung einer geeigneten Klimadatenbasis für den Großraum Alpen zur Quantifizierung von regionalem Klimawandel, mit Hilfe der längstmöglichen instrumentellen Zeitreihen in räumlich ausreichend hoher Auflösung, sowie homogenisiert und Ausreißer getestet und korrigiert.


Abwicklung Die HISTALP Datenbank wurde an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik aufgebaut. Zusatzfinanzierungen zu HISTALP kamen vom FWF Projekt CLIVALP sowie dem EU FP5 Projekt ALP-IMP. Die ZAMG plant, HISTALP auch in Zukunft als qualitäts-orientierte Klima-Monitoring Aktivität weiter zu führen mit den ambitionierten Zielen: laufende Aktualisierung und Erweiterung auf zusätzliche Elemente sowie die Erhöhung der zeitlichen Auflösung.

Der Erfolg von HISTALP beruht auf der freiwilligen – bislang nicht institutionellen – Zusammenarbeit von mehr als 20 Datenerzeugern (nationale Wetterdienste und regionale Datenzentren). Für Klima- und Klimfolgenforscher besteht die Möglichkeit gegriddete Datensätze verschiedener räumlicher Auflösung verwenden zu können, ohne diese mehr als 20 Datenerzeuger einzeln kontaktieren zu müssen.

Anwendung und Preise

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Eine wichtige Anwendung findet das Forschungsprojekt mit seiner Datenbank im Bereich der Forschung und Beobachtung von Klimaveränderungen in Europa sowie im Alpenraum. Weitere Anwendungsbespiele sind:

  • CRSMs (Coarse Resolution Subregional Means)
  • Grid-1-mode Daten für die Elemente Lufttemperatur, Niederschlag und Luftdruck
  • Ein räumlich hoch aufgelöster Niederschlagsdatensatz mit 1/6 Grad Auflösung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Climatic Research Unit der University of East Anglia geschaffen. Er besteht aus 2448 monatlichen absoluten Niederschlagsfeldern beginnend mit 1800.

Die HISTALP Basis Publikation ist bereits seit Mai 2006 über die Homepage des peer-reviewten "International Journal of Climatology" abrufbar. HISTALP stellt auch eine ideale Datengrundlage für die nationale und internationale Klimafolgenforschung dar.

HISTALP wurde mit dem Klimaschutzpreis 2006 der Österreichischen Hagelversicherung ausgezeichnet!

Literatur

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