AUE-BAD SCHLEMA
Aue ab Wettiner
BearbeitenBild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Mietshaus in geschlossener Bebauung | Wettinerplatz 2 (Karte) |
weitgehend original erhaltener Bestandteil des gründerzeitlichen
Wohnensembles um den Wettinerplatz mit städtebaulicher, stadtentwicklungsgeschichtlicher und bauhistorischer Bedeutung Denkmaltext Das Mietshaus in geschlossener Bebauung entstand um 1905 innerhalb eines gründerzeitlichen Wohngebietes südlich des Markplatzes zwischen Wettinerstraße und der ehemaligen Bahnlinie Aue-Adorf. Wahrscheinlich handelt sich es um das Wohnhaus von Baumeister Oscar Wieland aus Aue, der lt. Bauakte auch Besitzer von Haus Nummer 6 am Wettinerplatz war. Vermutlich hatte er für die bis dahin noch vorhandenen Baulücken beide Gebäude gleichzeitig geplant. Viergeschossiger sandsteinverkleideter Massivbau auf Granitsockel, in der mittleren Achse dreigeschossiger Kastenerker auf geschwungenen Konsolen, darüber im Mansardgeschoss Ziergiebel mit geflügeltem Fabelwesen, Mansarddach mit Schieferdeckung und stehenden Gaupen, leicht asymmetrische Fassadengliederung mit seitlichem Tor und zwei unterschiedlich breiten Fensterformaten, EG im horizontalen Wechsel bossiert und genutet, hier Rundbogenfenster, die Obergeschoss aus genutetem, glattem Stein, aus Sandstein auch die Fensterverdachungen, an den Stürzen mit Diamantquaderung, die Brüstungsfelder im 2. Obergeschoss sowie die Gesimsbänder aus Gussstein in Jugendstilornamentik, u. a. mit Kastanienlaub, im Brüstungsfeld des Risalits befindet sich mit der Darstellung von Winkel, Zirkel und Lot als Zunftzeichen ein Hinweis auf den Beruf des Hauseigentümers, die Haustür original, mit Mittelflügel, mehrfach untergliedert mit Glasfeldern und Oberlicht, im Innern bauzeitliche Wohnungstüren, Glasfelder und Oberlicht, schmiedeeisernes Treppengeländer mit Blattranken, Treppenpfosten in Gestalt einer Schlange, lt. Auskunft in den Wohnungen Stuckdecken erhalten, Haus denkmalgerecht saniert. Das Mietshaus ist Bestandteil des Wohnensembles um den halbkreisförmigen Wettinerplatz, gelegen im Winkel zwischen Bahnlinie und der Straßengabelung Wettinerstraße/Bockauer Talstraße. Innerhalb des ansonsten überwiegend mit mehrgeschossigen Mietshäusern entlang eines orthogonalen Straßenrasters bebauten Wohngebietes stellt diese kleine Platzanlage mit gestalteter Grünfläche in städtebaulicher Hinsicht eine Bereicherung dar. Sie bezeugt die zeitgenössische Stadtentwicklung des ausgehenden 19. Jhts., die durch eine starke Vergrößerung des Stadtgebietes gekennzeichnet war. Dem wirtschaftlichen Aufschwung und der damit verbundenen sprunghaften Bevölkerungszunahme folgte zügig und überwiegend auf gleichförmigen Parzellen in diesem Stadtteil die Schaffung von Wohnraum. Diese Bauaufgabe wurde in der Anfangszeit meist durch private Eigentümer und zunächst nur in Ansätzen - wie z. B. am repräsentativen Wettinerplatz - nach städtebaulichen Grundsätzen realisiert. In seinem Erscheinungsbild spiegelt das beschriebene Haus zeittypische Bau- und Zierformen unter Einfluss des Jugendstils wider. Von der Vielzahl an Mietshausfassaden mit historistischem Dekor im Umfeld hebt sich Wettinerplatz 2 als eines der zuletzt dort erbauten Häuser durch Natursteinverkleidung, Baudekor und Innenausstattung in gediegener handwerklicher Ausführung ab. Dem insgesamt großstädtisch und anspruchsvoll wirkenden Mietshaus kommt aus den genannten Gründen städtebauliche und stadtentwicklungsgeschichtliche, baugeschichtliche sowie baukünstlerische Bedeutung zu. Steinert LfD/2013 Datierung um 1905 (Mietshaus) |
08957338 | ||
Mietshaus in geschlossener Bebauung | Wettinerplatz 3 (Karte) |
zeittypischer Bestandteil des Ensembles um den halbkreisförmigen
Wettinerplatz, von städtebaulicher und stadtentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung Denkmaltext Das Mietshaus in geschlossener Bebauung entstand um 1900 und ist Teil des gründerzeitlichen Wohnensembles um den Wettinerplatz, gelegen im Winkel zwischen der ehemaligen Bahnlinie Aue-Adorf und der Straßengabelung Wettinerstraße/Bockauer Talstraße. Viergeschossiger gelber Klinkerbau mit Mittelrisalit unter Satteldach mit stehenden Gaupen und spitzer Haube in der Mittelachse, symmetrisch gegliederte Fassade mit seitlichem Eingang, das EG verputzt, sparsame Horizontalgliederung durch rote Klinkerbänder, im Risalit 1. Obergeschoss durch Ädikulafenster, teils aus Sandstein bestehend, hervorgehoben, 2. Obergeschoss mit Brüstungs- und Bogenfeldern aus Kunststein mit floralem Dekor gefüllt, die Bögen im Wechsel von gelben und roten Klinkern akzentuiert, in den Scheiteln Kunststein- Gaffköpfchen, unterhalb der Traufe Konsolkranz leicht reduziert, Haus ist saniert, Fenster im Sinne der ursprünglichen Teilung erneuert. Innerhalb des seit Ende des 19. Jh. überwiegend mit mehrgeschossigen Mietshäusern entlang orthogonal verlaufender Straßen bebauten Wohnviertels bildet der halbkreisförmig angelegte Wettinerplatz mit gestalteter Grünfläche einen städtischen Binnenraum, der das Straßenbild wesentlich bereichert. Die Anlage mit ihren charakteristischen Häusern dokumentiert die zeitgenössische Stadtentwicklung ab ca. 1880, die, bedingt durch wirtschaftlichen Aufschwung und Bevölkerungszuwachs, eine starke Ausweitung des Stadtgebietes mit planmäßig neu erschlossenen Wohngebieten zur Folge hatte. Von der Mehrzahl der Wohn- und Geschäftshäuser in der Wettinerstraße hebt sich die Wohnanlage um den Wettinerplatz durch teils anspruchsvollere Gestaltung ab. Das Gebäude selbst ist in seinen Bau- und Schmuckformen sowie den Baumaterialien ein typisches Beispiel für die Architektur des Späthistorismus. Sein Denkmalwert beruht vor allem auf der städtebaulichen Wirkung im Ensemble mit den benachbarten Häusern des Platzes sowie als Zeugnis der baulichen Entwicklung von Aue um 1900. Steinert LfD/2013 Datierung um 1900 (Mietshaus) |
08957337 | ||
Mietshaus in Ecklage und in geschlossener Bebauung | Wettinerplatz 4 (Karte) |
Bestandteil eines repräsentativen
Gründerzeitplatzes an städtebaulich wichtiger Position, von stadtentwicklungsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung Denkmaltext Das Mietshaus in geschlossener Bebauung in Ecklage zur abgewinkelten Alfred-Brodauf-Straße wurde um 1905 erbaut. Es befindet sich innerhalb eines gründerzeitlichen Wohngebietes südlich des Markplatzes zwischen Wettinerstraße und der ehemaligen Bahnlinie Aue-Adorf. Auf bossiertem Sockel viergeschossiger Putzbau mit verbrochener Ecke und Einschwung des Grundrisses auf den Wettinerplatz, Ecke erhöht, mit einem Bogen und flachem Ziergiebel abgeschlossen, weitere Eckbetonung durch drei Balkone auf teils ornamentierten Kragsteinen, mit originalen Metallgittern und Metall-Glas-Dach im 3. Obergeschoss, Mansarddach mit kleinen Schleppgaupen, Horizontalgliederung durch Gesimse und Gurtbänder, Fenster je Geschoss unterschiedlich gestaltet, besondere Betonung des 1. Obergeschoss mit Gewänden in Jugendstilformen, 2. Obergeschoss mit einfachen profilierten Verdachungen, im 3. Obergeschoss Segmentbogenfenster, Haus ist saniert und Fenster sind erneuert. Das Gebäude ist Bestandteil eines halbkreisförmig angelegten und von gründerzeitlichen Mietshäusern eingefassten Platzes, dessen gebogene Fassadenfront von der einmündenden Alfred-Brodauf-Straße geöffnet wirdatiert Innerhalb des entlang orthogonal verlaufender Straßen bebauten Wohngebietes stellt diese Platzanlage mit gestalteter Grünfläche eine Bereicherung des Straßenbildes dar. Der Platz und die umgebenden Wohnhäuser dokumentieren die zeitgenössische Stadtentwicklung ab ca. 1880, die durch eine starke Vergrößerung des Stadtgebietes gekennzeichnet war. Dem wirtschaftlichen Aufschwung und dem damit verbundenen sprunghaften Bevölkerungszuwachs folgte zügig und überwiegend auf gleichförmigen Parzellen in diesem Stadtteil die Schaffung von Wohnraum. Diese Bauaufgabe wurde in der Anfangszeit meist durch private Eigentümer und nur in Ansätzen - der Wettinerplatz ist dafür ein repräsentatives Beispiel - nach städtebaulichen Grundsätzen realisiert. Nummer 4 als eines der zuletzt dort erbauten Häuser hebt sich dabei von der Vielzahl an Mietshausfassaden mit historistischem Dekor im Umfeld durch seine zeittypischen Bau- und Zierformen unter Einfluss des Jugendstils heraus. Insbesondere die betonte Gebäudeecke mit abschließendem Bogenmotiv setzt an der einmündenden Straße einen wichtigen Akzent und trägt damit wesentlich zur großstädtischen Wirkung des Platzes bei. Aus den genannten Gründen handelt es sich um ein Kulturdenkmal von städtebaulicher und stadtentwicklungsgeschichtlicher sowie von bauhistorischer Bedeutung. Steinert LfD/2013 Datierung um 1905 (Mietshaus) |
08957336 | ||
Mietshaus mit Remise in geschlossener Bebauung | Wettinerplatz 5 (Karte) |
Teil des kaiserzeitlichen Bauensembles des
Wettinerplatzes, weitgehend original erhalten, mit städtebaulicher, stadtentwicklungsgeschichtlicher und bauhistorischer Bedeutung
Steinert LfD/2013 Datierung um 1895 (Mietshaus) |
08957340 | ||
Mietshaus in geschlossener Bebauung | Wettinerplatz 6 (Karte) |
Teil des kaiserzeitlichen Bauensembles um den Wettinerplatz, von
städtebaulicher und stadtentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung Denkmaltext Das Mietshaus in geschlossener Bebauung, gelegen innerhalb eines gründerzeitlichen Wohngebietes südlich des Markplatzes zwischen Wettinerstraße und der ehemaligen Bahnlinie Aue-Adorf, entstand 1905 nach Plänen des Baumeisters Oscar Wieland, dem wahrscheinlich auch Haus Nummer 2 am selben Platz gehörte. Vermutlich hatte er für die bis dahin noch vorhandenen Baulücken beide Gebäude gleichzeitig geplant. Viergeschossiger Putzbau mit Granitsockel und EG aus Sandstein, flacher Mittelrisalit mit dreigeschossigem polygonalem Erker, der in ein Dachhäusschen mit geschweifter Haube übergeht und mit einem halbrunden Giebel mit Schlussstein und Kriegermaske bekrönt ist, das Mansarddach mit Schleppgaupen, einziges noch vorhandenes Schmuckelement ist, neben einigen profilierten Gesimsen und Sohlbänken, ein Konsolstein unter dem Erker als Maskaron in Jugendstil-Ornamentik, original noch die Haustür mit Mittelflügel und Oberlicht, die Füllungsfelder in geschwungenen Formen und mit reich gesprossten Glasfeldern, Fassade stark geglättet, Treppenhaus mit bauzeitlichem Metallgeländer. Innerhalb des seit Ende des 19. Jh. überwiegend mit mehrgeschossigen Mietshäusern entlang orthogonal verlaufender Straßen bebauten Wohnviertels bildet der halbkreisförmig angelegte Wettinerplatz mit gestalteter Grünfläche einen städtischen Binnenraum, der das Straßenbild wesentlich bereichert. Die Anlage mit ihren charakteristischen Häusern dokumentiert die zeitgenössische Stadtentwicklung ab ca. 1880, die, bedingt durch wirtschaftlichen Aufschwung und Bevölkerungszuwachs, eine starke Ausweitung des Stadtgebietes mit planmäßig neu erschlossenen Wohngebieten zur Folge hatte. Von der Mehrzahl der Wohn- und Geschäftshäuser in der Wettinerstraße hebt sich die Wohnanlage um den Wettinerplatz durch teils anspruchsvollere Gestaltung ab. Bei dem beschriebenen Gebäude, das zu den zuletzt erbauten Häusern des Platzes gehört, handelt sich um typisches Beispiel für die vom Jugendstil beeinflusste Architektur um 1900, wobei die heutige Fassade gegenüber der Planzeichnung von 1905 erheblich reduziert erscheint. Der Denkmalwert beruht daher vor allem auf der städtebaulichen Wirkung im Ensemble mit den benachbarten Häusern des Platzes sowie als Zeugnis der baulichen Entwicklung von Aue um 1900. Steinert LfD/2013 Datierung 1905 (Mietshaus) |
08957341 | ||
Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage | Wettinerstraße 2 (Karte) |
im Ort singuläres Zeugnis unter Stileinfluss des Neuen Bauens und
des Heimatstils mit städtebaulichem, bauhistorischem und -künstlerischem Wert.
Steinert LfD/2013 Datierung bezeichnet 1936 (Wohn- und Geschäftshaus) |
08957372 | ||
Fabrikhalle mit Treppen-/Wasserturm sowie älteres Nebengebäude (mit einstigem Pferdestall) einer ehemaligen Bleicherei bzw. Maschinenfabrik | Wettinerstraße 2a; 4 (Karte) |
baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung
Denkmaltext Die zentral an der Mulde gelegene ehemalige Tuchfabrik, die Heinrich Ernst Geßner um 1850 kaufte und ausbaute, wandelte sich unter seiner Ägide schnell zu einer Fabrik für Textilveredelungsmaschinen und existierte ab 1872 nur noch als solche. Dieses Werk steht mit für Aues Wandel zum Industriestandort und ist daher nicht nur industriegeschichtlich, sondern auch ortsgeschichtlich von großer Bedeutung. Aus der Entstehungszeit stammt noch das nördliche Nebengebäude, ehemals mit Stall und Remise, ein dreigeschossiger Putzbau mit markantem korbbogigem Tor und Krüppelwalmdach. Östlich, zur Wettinerstraße, sticht der ehem. Trockenturm hervor, an den sich weitere einstige Produktionsgebäude aus dem 19. Jh. anschließen. Entscheidend das Bild prägen jedoch westlich die große Produktionshalle und der damit verbundene Wasser- und Treppenturm, wohl nach 1900 entstandene Gebäude mit roten Ziegelaußenmauern. Die Halle zweigeschossig mit großen Segmentbogenfenstern, das flach geneigte Satteldach mit Oberlicht, nördlich anschließend der viergeschossige Turm mit Lisenengliederung, steilem Mansardwalmdach mit kleinen massiven Dachhäuschen, darin je eine Werksuhr, und zentralem Dachreiter. Diese auch baugeschichtlich bedeutenden Gebäude sind heute denkmalgerecht zu einer Markthalle umgenutzt, ein Teil der einst noch größeren Fabrik konnte aber nicht erhalten werden. Finkler LfD/2014 Datierung vor 1900 (Fabrikhalle), 1. Hälfte 19. Jh. (Pferdestall) |
08957376 | ||
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung mit hofseitig angebautem Kinosaal | Wettinerstraße 15 (Karte) |
zeittypisches
Beispiel städtischer Wohn- und Geschäftsarchitektur, erstes Kino in Aue, Zeugnis von orts-, kultur-, und baugeschichtlicher Bedeutung Denkmaltext In zentraler Lage innerhalb des gründerzeitlichen Wohngebietes südlich vom Altmarkt zwischen Zwickauer Mulde und der ehemaligen Bahnlinie Aue-Adorf ließ der Bauherr Carl Jantzen aus Aue 1898 vom ortsansässigen Baumeister Julius Bochmann ein Wohngebäude mit Café planen und errichten. Dem Vorderhaus wurde wohl 1902 ein Gesellschaftssaal angebaut, der zunächst als „Varieté-Salon“ und ab 1908 als „Kinosalon“ genutzt wurde. 1925 fügte das Auer Baugeschäft Schwarz und Walther dem Kino einen kleinen Eingangsvorbau an. Dreigeschossiger, symmetrisch gegliederter Massivbau mit breitem Dacherker und flankierenden stehenden Gaupen, das EG mit Putznutung gegliedert, Laden und Hauseingang mit korbbogigen Öffnungen Konsolsteine abgeschlagen, die Obergeschoss mit Klinkern verkleidet, Gliederung durch Gurtbänder und Spiegelfelder in alternierender Klinkerfarbe, profilierte Gesimse, Fenstergewände, -sohlbänke und -verdachungen aus Kunststein (z. T. geglättet), Betonung der Mittelachse durch Segmentbogengiebel, Rundbogenfenster im Dacherker, originale zweiflüglige Haustür mit kräftig profilierten Füllungsfeldern sowie schmiedeeisernen Fenstergittern mit den Initialen „KJ“. Der hofseitig angebaute Saal als eingeschossiger Putzbau mit großen Rundbogenfenstern, über Eck gestellter Pfeiler, Vorhalle mit Treppe und bauzeitlicher Tür. Als erstes Kino in Aue ist das Gebäude mit Saal Zeugnis einer neuen, originär großstädtischen Freizeitkultur, die sich zur Zeit der wirtschaftlichen Blüte auch in aufstrebenden kleineren Industriestädten wie Aue etablierte. Charakteristisch für die Frühzeit der Kinokultur ist - zumal in Kleinstädten - dass die Vorstellungen noch nicht regelmäßig in eigens dafür errichteten Lichtspielhäusern, sondern als kulturelle Attraktionen in Gasthäusern, Cafés und anderen dafür geeigneten Gemeinschaftssälen stattfanden, die dann im Falle andauernder Popularität dauerhaft in Kinos umfunktioniert werden konnten. Wettinerstraße 15 mit dem Café im Vorderhaus und dem späteren Kinosaal im Hof ist dafür ein repräsentatives Beispiel. Der Denkmalwert dieses ansonsten einfachen Beispiels eines Wohn- und Geschäftshauses in den typischen Bau- und Schmuckformen und Materialien des Späthistorismus besteht vor allem in seiner orts- und kulturgeschichtlichen, weiterhin in seiner baugeschichtlichen Bedeutung. Steinert LfD/2014 Datierung 1898 (Wohn- und Geschäftshaus), nach 1902 (Gesellschafts-Saal) |
08957455 | ||
Mietshaus in geschlossener Bebauung in Ecklage | Wettinerstraße 33 (Karte) |
als Teil der repräsentativen Anlage des Wettinerplatzes
von städtebaulicher, stadtentwicklungsgeschichtlicher sowie bauhistorischer und -künstlerischer Bedeutung. Denkmaltext An der Ecke Wettinerplatz/Wettinerstraße ließ der Bauherr Gustav Emil Mehlhorn 1903 vom örtlichen Baugeschäft der Gebrüder Wild ein repräsentatives Mietshaus planen und errichten. Es befindet sich innerhalb eines gründerzeitlichen Wohngebietes südlich des Markplatzes zwischen Wettinerstraße und der ehemaligen Bahnlinie Aue-Adorf. Viergeschossiger Bau mit beigefarbener Klinkerverkleidung, Grundriss mit verbrochener Ecke und zum Wettinerplatz leicht eingeschwungen, auf bossierter Granitsockel, das EG in Teilbereichen mit Sandsteinbossen, je Fassade zwei flache seitliche, bis in die Dachzone überhöhte Risalite, zum Platz im Mittelrisalit Balkons sowie korbbogiger Dacherker, an der Hausecke ein dreigeschossiger Kastenerker in Sandstein verkleidet, mit turmartigem, vorgezogenem Abschluss und geschweifter Haube in Schieferdeckung, Satteldach, die Fassaden mit Jugendstilornamentik aus Gussstein, die Risalite dabei dekorativ betont, die Fenster teils auch mit Sandsteinelementen gerahmt, originale zweiflügelige Haustür mit Glasfeldern und gesprosstem Oberlicht, im Treppenhaus schmiedeeisernes Treppengeländer, Durchfahrt mit einfacher Stuckgliederung. Das Haus ist als städtebaulich wichtiges Eckgebäude Bestandteil des Wohnensembles um den halbkreisförmigen Wettinerplatz. Der Platz mit seinen umgebenden Häusern aus zwei stilistisch unterschiedlichen Bauphasen ist ein bauliches Zeugnis der Stadtentwicklung ab ca. 1880, die durch eine starke Vergrößerung des Stadtgebietes gekennzeichnet war. Dem wirtschaftlichen Aufschwung und dem damit verbundenen sprunghaften Bevölkerungszuwachs folgte zügig und überwiegend auf gleichförmigen Parzellen in diesem Stadtteil die Schaffung von Wohnraum. Diese Bauaufgabe wurde in der Anfangszeit meist durch private Eigentümer und zunächst nur in Ansätzen - wie z. B. am repräsentativen Wettinerplatz - nach städtebaulichen Grundsätzen realisiert. Innerhalb des ansonsten überwiegend mit mehrgeschossigen Mietshäusern entlang eines orthogonalen Straßenrasters bebauten Wohngebietes belebt diese Platzanlage mit gestalteter Grünfläche das Straßenbild wesentlich. In seinen Bau- und Zierformen gibt das Haus den für die Entstehungszeit prägenden Einfluss des Jugendstils zu erkennen, vor allem in der Ornamentik, die u. a. stark stilisierte Rosenblüten und Ranken zeigt. Durch seine helle Farbigkeit, die rustikale Natursteinverkleidung und das Dekor sticht besagtes Eckgebäude aus der Menge der gründerzeitlichen Wohnhäuer im Umfeld hervor. Dem großstädtisch wirkenden Gebäude kommt aus den genannten Gründen städtebauliche, stadtentwicklungsgeschichtliche sowie baugeschichtliche und baukünstlerische Bedeutung zu. Steinert LfD/2013 Datierung 1903 (Mietshaus) |
08957342 | ||
Mietshaus in halboffener Bebauung | Wettinerstraße 39 (Karte) |
zeittypischer Klinkerbau von städtebaulicher, bauhistorischer sowie
ortsentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung Denkmaltext Das Mietshaus in halboffener Bebauung wurde um 1900 innerhalb des gründerzeitlichen Wohngebietes südlich der Altstadt zwischen der ehemaligen Bahnlinie Aue-Adorf und der Straßengabelung Wettinerstraße/Bockauer Talstraße erbaut. Dreigeschossiger Bau auf Granitsteinsockel, mit um ein Geschoss erhöhten und übergiebelten Seitenrisaliten, Mansarddach mit Schieferdeckung und Schleppgaupen, gleichmäßig durchfensterte Fassade mit seitlicher Einfahrt, EG in gestocktem Sandstein, die Obergeschoss mit roten Klinkern verkleidet, profilierte Fenstergewände, Eckbossierung der Risalite, Gesimse und Bänder aus Kunststein, die Fenster im 1. Obergeschoss und in den Risaliten durch giebelartige Verdachungen mit floralen Ornamenten und teils mit Löwenköpfen und Maskaronen betont, in der Durchfahrt Deckenfelder mit originaler Rahmung und Konsolen aus Stuck. Aufgrund seiner hervorgehobenen Lage an der Gabelung von Wettinerstraße und Bockauer Talstraße kommt dem Baukörper zunächst städtebauliche Bedeutung zu. Nach seinem Erscheinungsbild handelt es sich um ein typisches Mietshaus des späten Historismus mit der zeitgemäßen Klinker- und einer etwas aufwändigeren Sandsteinverblendung. Bildprägend sind die beiden Spitzgiebel mit je einem Rundfenster. Die Dekorelemente bestehen, wie in jener Bauepoche üblich, aus vorgefertigten Kunststeinteilen. Das Mietshaus gibt darüber hinaus Zeugnis von der zeitgenössischen Stadtentwicklung ab ca. 1880. Bedingt durch wirtschaftlichen Aufschwung und Bevölkerungszuwachs wurde u. a. südlich des alten Stadtkerns ein Wohnviertel neu erschlossen und flächendeckend mit mehrgeschossigen Wohn- und Geschäfts- bzw. Mietshäusern bebaut. Diese starke Vergrößerung des Stadtgebietes in der Gründerzeit ist noch heute anhand des bauzeitlichen Gebäudebestandes - zu dem das hier beschriebene Haus gehört - ablesbar. Aus den genannten Gründen handelt es sich auch um ein Denkmal von bauhistorischer und ortsentwicklungsgeschichtlicher Relevanz. Steinert LfD/2014 Datierung um 1900 (Mietshaus) |
08957431 | ||
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung | Wettinerstraße 40 (Karte) |
zeittypisches Beispiel gründerzeitlicher
Wohnbebauung mit origineller Fassadengliederung, von bauhistorischer und stadtentwicklungsgeschichtlicher Relevanz Denkmaltext Das Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung wurde um 1895 innerhalb des gründerzeitlichen Wohngebietes südlich vom Altmarkt zwischen Zwickauer Mulde und der ehemaligen Bahnlinie Aue-Adorf erbaut. Dreigeschossiger Massivbau mit gelb verklinkerten Obergeschoss, zwei überhöhte Seitenrisalite mit Zweierfenstergruppen unter geschweiften Dachhauben, Mansarddach mit zentraler Gaupe unter Spitzhaube, das verputzte EG mit leicht veränderten Öffnungen, im 1. Obergeschoss Fenster unter hohen Bogenfeldern mit feinem Neorenaissance-Dekor aus Kunststein, u. a. Akanthusranken und Putti, in der Brüstungszone des 1. Obergeschoss Akanthus-Palmetten-Friese, weitere Gliederung durch Festons, Löwenkopf- Konsolen, mittiges Konsolgesims sowie profilierte Traufgesimse an den Risaliten, Fenster und Türen nicht denkmalgerecht erneuert. Dieses für die Zeit um 1900 typische Beispiel eines Wohn- und Geschäftshauses weist eine im Vergleich zu ähnlichen Bauten gleicher Entstehungszeit originelle Fassadengliederung mit breiten Risaliten unter mächtigen Hauben sowie gekoppelten Fenstern unter reich dekorierten Bögen auf und prägt damit das Straßenbild maßgeblich mit. Charakteristisch für die am Gebäude zur Geltung kommende Bauepoche des späten Historismus ist der Rückgriff auf Zierformen historischer Stile - in diesem Fall die der Renaissance. Während die Baumaterialien Klinker und auch Kunststein dem Zeitüblichen entsprechen, ist solch qualitätvolles Dekor nach dem Vorbild frühneuzeitlicher Ornamentstiche, obwohl als vorgefertigte „Katalogware“ erhältlich, in Aue sonst kaum zu beobachten. Aus diesen Eigenschaften heraus leitet sich die bauhistorische Bedeutung des Hauses ab, das im Übrigen auch ein bauliches Zeugnis der zeitgenössischen Stadtentwicklung ist. Bedingt durch wirtschaftlichen Aufschwung und Bevölkerungszuwachs wurden seit dem späten 19. Jh. Wohnviertel - so auch im Umfeld der Wettiner Straße - neu erschlossen und flächendeckend mit mehrgeschossigen Wohn- und Geschäfts- sowie Mietshäusern entlang eines rechtwinkligen Straßenrasters bebaut, wodurch sich das Stadtgebiet von Aue beträchtlich vergrößerte. Es handelt sich mithin auch um ein Denkmal von stadtentwicklungsgeschichtlicher Relevanz. Steinert LfD/2014 Datierung um 1895 (Wohn- und Geschäftshaus) |
08957347 | ||
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung | Wettinerstraße 42 (Karte) |
Teil der gründerzeitlichen Bebauung gegenüber
des Wettinerplatzes, von bauhistorischer, stadtbildprägender sowie stadtentwicklungsgeschichtlicher Qualität Denkmaltext Das Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung entstand um 1895 innerhalb des gründerzeitlichen Wohngebietes südlich vom Altmarkt zwischen Zwickauer Mulde und der ehemaligen Bahnlinie Aue-Adorf. Ihm gegenüber befindet sich der Wettinerplatz. Dreigeschossiger, asymmetrisch gegliederter Massivbau mit gelber Klinkerverblendung, EG verändert, Öffnungsgrößen wohl ursprünglich, seitlich flacher Risalit mit eingeschossiger Überhöhung und geschweiftem Giebel mit Zierkugel, verschiefertes Mansarddach mit kleinen stehenden Gaupen, Horizontalgliederung durch Gesimse aus Kunststein, in den Obergeschoss des Risalits großflächige Wandöffnungen, ehemals vielleicht als offene Loggien, mit netzartigen Metallgittern in Rocaille-Rahmung und Balustern, die Fassadenrücklage gegliedert durch Lisenen und reiche Brüstungsrelieffelder aus Kunststein in Neorokoko- Ornamentik mit Blattwedeln und einem weiblichen Kopf, Konsolgesims mit Löwenköpfchen, sämtliche Fenster und Türen in Kunststoff erneuert. Dieses zeittypische Wohn- und Geschäftshaus prägt das Straßen- bzw. Platzbild gegenüber des repräsentativen halbkreisförmigen Wettinerplatzes wesentlich mit. In den Materialien Klinker und Kunststein sowie im Dekor spiegelt es das Bauen im späten Historismus wider. Kennzeichnend dafür ist der Rückgriff auf Bau- und Zierformen älterer Stile, wie hier auf die des Spätbarock bzw. Rokoko. In dieser Eigenschaft liegt die bauhistorische Bedeutung des Hauses begründet, das im Übrigen auch ein bauliches Zeugnis der zeitgenössischen Stadtentwicklung ist. Bedingt durch wirtschaftlichen Aufschwung und Bevölkerungszuwachs wurden seit dem späten 19. Jh. Wohnviertel - so auch im Umfeld der Wettiner Straße - neu erschlossen und flächendeckend mit mehrgeschossigen Wohn-, Geschäfts- und Mietshäusern, wodurch sich das Stadtgebiet von Aue beträchtlich vergrößerte. Es handelt sich mithin auch um ein Denkmal von stadtentwicklungsgeschichtlicher Relevanz. Steinert LfD/2014 Datierung um 1895 (Wohn- und Geschäftshaus) |
08957346 | ||
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung | Wettinerstraße 44 (Karte) |
Teil der gründerzeitlichen Bebauung um den
Wettinerplatz, von bauhistorischer und stadtbildprägender Qualität Denkmaltext Wohn-und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung, wohl in den 1890er Jahren im Rahmen der Stadterweiterungsbauten an der Wettinerstraße entstanden, Historismusfassade mit flachem Relief, bestehend aus dem EG mit angedeuteter Rustizierung durch waagerechte Putzelemente, rechts des zentralen Eingangs mit Rundbogenabschluss (darin Oberlicht über zweiflügeliger Tür) vier Fenster ebenfalls mit Rundbogenabschluss, links davon späterer Einbau eines Ladens mit geraden Fensterstürzen, darüber, jeweils optisch durch Putzbänder getrennt, drei Geschosse mit gelber Klinkerverkleidung und runden Gussstein-Schmuckelementen über den Öffnungen, die jeweiligen zwei Außenachsen durch zusammenfassende Bogenelemente gekuppelt wirkend, das dritte Obergeschoss mit Segmentbogenöffnungen, darüber durch kräftige Knaggen und helleren Farbton eine wie Mezzanin wirkende Zone, die, zusammen mit dem leichten Dachüberstand, der EG-Rustica und den dortigen Rundbögen, den Eindruck italienischer Renaissance suggerieren wollen. Relativ ursprünglich erhaltenes Gebäude von baugeschichtlicher und stadtentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung. Finkler LfD/2014 Datierung um 1895 (Wohn- und Geschäftshaus) |
08957345 | ||
Mietshaus in halboffener Bebauung | Wettinerstraße 45 (Karte) |
ortsbildprägend in Ecksituation am Brückenkopf, von städtebaulicher
sowie bauhistorischer Bedeutung Denkmaltext Das im hinteren Teil der Wettinerstraße, unmittelbar am westlichen Ufer und am Brückenkopf der Zwickauer Mulde gelegene Mietshaus wurde um 1910 erbaut und ist Bestandteil eines überwiegend mit gründerzeitlichen Wohngebäuden sowie mit größeren Industriekomplexen gemischt bebauten Gebietes. Dreigeschossiger massiver Putzbau über Granitsockel mit Untergeschoss auf der Muldenbefestigung, über keilförmigem Grundriss, an der Ecke dreigeschossiger polygonaler Standerker aus Sandstein, in der Eingangsachse zweigeschossiger sandsteinerner Kastenerker auf getreppten Konsolen, ziegelgedecktes Mansarddach mit großen spitzgiebeligen Zwerchhäusern je Fassade, zur Straßenseite von zwei kleineren Dacherkern flankiert, Fassadengliederung mit fein profiliertem Gurt- und Traufgesims, im EG Putznutung, die Obergeschoss mit flachen geputzten Lisenen und Brüstungsspiegeln strukturiert, an den Dachaufbauten genutete Putzlisenen, die Erker mit skulptiertem Bauschmuck aus Sandstein verziert, deren Reliefs Pflanzen, Tiere und Fratzen zeigen, die Haustür mit kleinteilig gesprosstem Glasfeld original, Fenster im Sinne der ursprünglichen Teilung erneuert. Das stattliche Mietshaus besitzt aufgrund seiner dominanten Lage am Brückenkopf auf zugespitztem Grundstück sowie durch den mit markanten Dachaufbauten abgeschlossenen Baukörper einen stark stadtbildprägenden sowie städtebaulichen Wert. Das unter dem Einfluss der Reformarchitektur stehende Gebäude weist die für jene Strömung typische Putzfassade auf. Handwerklich gediegen wirkt dabei die Putzgliederung, so z. B. die feinen verkröpften Profile am Traufgesims. Vervollkommnet wird der ansprechend gestaltete Bau durch akzentuierend eingesetzte Natursteinverkleidungen mit qualitätvollem Bauschmuck. Daher ist er auch ein Zeugnis von bauhistorischer und baukünstlerischer Bedeutung. Steinert LfD/2014 Datierung um 1910 (Mietshaus) |
08957416 | ||
Mietshaus in geschlossener Bebauung | Wettinerstraße 46 (Karte) |
Teil der gründerzeitlichen Bebauung gegenüber dem Wettinerplatz,
von stadtbildprägender, stadtentwicklungsgeschichtlicher sowie bauhistorischer Qualität Denkmaltext Das Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung entstand um 1895 innerhalb des gründerzeitlichen Wohngebietes südlich vom Altmarkt zwischen Zwickauer Mulde und der ehemaligen Bahnlinie Aue-Adorf. Ihm gegenüber befindet sich der Wettinerplatz. Viergeschossiger Massivbau über Sockel aus Prophyrtuff, das verputzte EG ursprünglich wohl mit Läden, heute verändert, die Obergeschoss rot verklinkert, zwei reich dekorierte Kastenerker mit polygonalem Obergeschoss und Aufsatz, ehemals daneben angeordnete Balkone entfernt, Traufgesims und Dachausbau modern, Mansarddach, Fassadengliederung durch profilierte Gesimse und Fenstergewände und -verdachungen aus Gussstein in barockisierenden Formen, mit Pilastergliederung, profilierten Giebeln in unterschiedlicher Ausformung, u. a. Dreieck und gebrochener Segmentbogen, außerdem Fruchtbündeln sowie in den Giebelfeldern Reliefs mit Masken. Dieses zeittypische Mietshaus prägt das Straßen- bzw. Platzbild gegenüber dem repräsentativen halbkreisförmigen Wettinerplatz maßgeblich mit. In den Materialien Klinker und Kunststein sowie im Dekor spiegelt es das Bauen im späten Historismus wider. Kennzeichnend dafür ist der Rückgriff auf Bau- und Zierformen älterer Stile, wie hier auf die des Barock. In dieser Eigenschaft liegt die bauhistorische Bedeutung des Hauses begründet, das im Übrigen auch ein bauliches Zeugnis der zeitgenössischen Stadtentwicklung ist. Bedingt durch wirtschaftlichen Aufschwung und Bevölkerungszuwachs wurden seit dem späten 19. Jh. Wohnviertel - so auch im Umfeld der Wettiner Straße - neu erschlossen und flächendeckend mit mehrgeschossigen Wohn-, Geschäfts- und Mietshäusern, wodurch sich das Stadtgebiet von Aue beträchtlich vergrößerte. Es handelt sich mithin auch um ein Denkmal von stadtentwicklungsgeschichtlicher Relevanz. Steinert LfD/2014 Datierung um 1895 (Mietshaus) |
08957344 | ||
Mietshaus in geschlossener Bebauung | Wettinerstraße 47 (Karte) |
stattlicher Gründerzeitbau mit aufwändigem Bauschmuck, von
baugeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung Denkmaltext Das im hinteren Teil der Wettinerstraße westlicherseits der Zwickauer Mulde gelegene Mietshaus wurde 1901 errichtet und ist Bestandteil eines überwiegend mit gründerzeitlichen Wohngebäuden sowie mit größeren Industriekomplexen gemischt bebauten Gebietes. Dreigeschossiger roter Klinkerbau mit zwei dekorativ betonten Seitenrisaliten, diese eingeschossig überhöht und mit geschweiften Giebeln auf polygonalen Halbsäulenschäften abgeschlossen, Mansarddach mit stehenden Gaupen, die Fassade mit unterschiedlichen Fensterformen und durch historisierende Fenstergewände aus Kunststein akzentuiert, teilweise Fensterverdachungen als profilierte Dreiecksgiebel oder aufgekröpfte Gesimse, in den Giebelfeldern Kastanienlaub-Ornamente und Kartuschen: links Monogramm „WG“, rechts „A.D. 1901“, in der Mittelachse durchlaufendes Gussstein-Ornament eines von wildem Wein umrankten Mispelbaumes, in dem sich Tiere tummeln, weitere Ornamente an den Risaliten sind Sonnenblumen sowie in den Brüstungsfeldern des 2. Obergeschoss blumenumrankte Schilde, links mit dem Logo einer auf Büchern stehenden Eule, originale zweiflügelige Haustür mit reich gegliederten Füllungen und rankenförmigen schmiedeeisernen Fenstergittern, die Fenster nicht denkmalgerecht erneuert. Das stattliche zeittypische Gebäude verkörpert in Material und Form die Architektur des Späthistorismus und steht exemplarisch für den so genannten Eklektizismus, bei dem Bau- und Zierformen verschiedener historischer Bauepochen an einer Fassade miteinander kombiniert werden. Zu erkennen sind z. B. Fenster mit Kielbogenabschluss und aufgekröpften Gesimsen in Anlehnung an spätgotische Architektur. An Profanbauten des Barock erinnern die Schweifgiebel. Die gekuppelten Fenster im 1. Obergeschoss der Risaliten sind formal nach dem Palladio-Motiv der italienischen Renaissance gestaltet, zeigen jedoch in Abwandlung dessen in der Mitte eine Art Korbbogen. Die im zeitgemäßen Werkstoff Guss- bzw. Kunststein ausgeführten Reliefs weisen einen originellen detailreichen, für Aue seltenen Bauschmuck (fast identisch mit Schwarzenberger Straße 3) auf. Aus den genannten Merkmalen leitet sich die baugeschichtliche Bedeutung dieses Mietshauses der so genannten Gründerzeit ab, das im Zusammenspiel mit seinen Nachbargebäuden darüber hinaus auch ortsbildprägenden Wert besitzt. Steinert LfD/2014 Datierung bezeichnet 1901 (Mietshaus) |
08957417 | ||
Wohn- und Geschäftshaus | Wettinerstraße 48 (Karte) |
Teil der gründerzeitlichen Bebauung um den Wettinerplatz, von bauhistorischer
und stadtbildprägender Qualität Denkmaltext Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung, Teil der gründerzeitlichen Bebauung um den Wettinerplatz, um 1900 entstandener viergeschossiger Massivbau, rot verklinkert, mit Gliederungselementen in Neorokoko aus Guss- bzw. Sandstein: Gesimse, gequaderte Lisenen, EG mit segmentbogigen Schaufensteröffnungen, Fensterverdachungen und reichen Brüstungsfeldreliefs, zwei Seitenrisalite durch Lisenen und Doppelfenstergruppen unter reichen Verdachungen hervorgehoben, Mansarddach mit neuem Dachausbau, eigenwillige Dekorvariante innerhalb der vom späten Historismus geprägten Gebäuden der Nachbarschaft, die zur Zeit der rasanten Stadtwerdung Aues auch entlang der Wettinerstraße entstanden, Gebäude von bauhistorischer und stadtbildprägender Qualität. Finkler LfD/2014
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08957343 | ||
Wohnhaus in halboffener Bebauung | Wettinerstraße 55 (Karte) |
zeittypisches Beispiel für städtischen Wohnhausbau mit traditionellen
Motiven, mit baugeschichtlichem Wert Denkmaltext Das im hinteren Teil der Wettinerstraße westlicherseits der Zwickauer Mulde gelegene Mietshaus in halboffener Bebauung wurde um 1925 errichtet und ist Bestandteil eines überwiegend mit gründerzeitlichen Wohngebäuden sowie mit größeren Industriekomplexen gemischt bebauten Gebietes. Dreigeschossiger massiver Putzbau über Granitsockel, asymmetrische Fassadenaufteilung mit überhöhtem Kastenerker, dieser auf einer gestuften Kragkonstruktion mit „Balkenköpfen“ und von einem spitzen Ziergiebel mit Voluten abgeschlossen, spitzes Satteldach mit stehenden Gaupen, sparsame Gliederung mit profiliertem Gurt- und Traufgesims sowie profilierten Fenstersohlbänken, Putzfaschen um Fenster und Tür, am Erker genutete Lisenen und Putzfelder mit einfachem vegetabilem Quetschstuck, im EG ein Fenster und die Tür mit eingeschnittenen Rundbogenlaibungen, originale Tür mit rautenförmigen Fenstergittern und sternförmig gesprosstem Oberlicht. Zeitlich später als die Mehrzahl der in selber Reihe stehenden Mietshäuser entstanden, weist dieses Wohngebäude die für seine Entstehungszeit um 1925 charakteristischen stilistischen Merkmale auf, so die einfache Putzfassade (üblicherweise ehemals wohl mit eingefärbtem Putz) mit sparsam akzentuierenden Gliederungen sowie die gezackten Formen beim Giebel und einem Teil der Ornamente. Andere Details sind der Heimatschutzarchitektur verpflichtet, zu erkennen am Erker, der mit seiner dreifach und abgerundet gestuften Vorkragung und den wie Balkenköpfen wirkenden Zwischenstücken an althergebrachte Holzarchitektur erinnert. Auch die Rundbogenöffnungen im EG - insbesondere das linke „Ladenfenster“ - verweisen auf städtische Wohngebäude des 16./17. Jh. Mit diesen traditionellen Motiven ist das Objekt ein zeittypisches Exempel für den städtischen Wohnhausbau im Sinne der Heimatschutzbewegung, woraus sich sein baugeschichtlicher Wert ableitet. Steinert LfD/2014 Datierung um 1925 (Wohnhaus) |
08957420 | ||
Mietshaus in offener Bebauung | Wettinerstraße 57 (Karte) |
in gestalterischer Einheit mit Wettinerstraße 59, barockisierender Wohnbau
der Gründerzeit mit baugeschichtlicher Bedeutung Denkmaltext Das breit gelagerte, um 1900 erbaute Doppelmietshaus westlicherseits der Zwickauer Mulde befindet sich innerhalb eines überwiegend mit gründerzeitlichen Wohngebäuden sowie mit größeren Industriekomplexen gemischt bebauten Gebietes. Dreigeschossiger verputzter Massivbau mit eingeschossig überhöhtem Mittelrisalit, dieser mit geschweiftem Giebel abgeschlossen, Mansarddach mit massiven stehenden Gaupen, Holzbalkone an der Seitenfront, in den Seitenrisaliten vertiefte Fensterachsen mit gekuppelten Fenstern, die äußeren Wandflächen mit einem Kammzugputz versehen (bei Nummer 59 entfernt, auch Fassadenschmuck leicht reduziert), die Rücklagen in Glattputz, die Fensterrahmungen aus Kunststein, u. a. mit stark profilierten, in unterschiedlicher Form geschweiften Verdachungen in barocker Manier, der Mittelrisalit vertikal mit genuteten Lisenen gegliedert, deren mittlere in einen Korbbogen übergehen und eine vegetabile Agraffe aufnehmen, bei Nummer 57 mit den Initialen „FD“. Bei diesem reich gegliederten Doppelmietshaus handelt es sich um ein Kulturdenkmal mit baugeschichtlicher Bedeutung, da es in seinen Bau- und Zierformen die Architekturvorstellungen seiner Entstehungszeit exemplarisch verkörpert. Die Zeit um 1900 war in stilistischer Hinsicht noch vom Historismus geprägt, der durch die Rückbesinnung auf verschiedenste Baustile der Vergangenheit gekennzeichnet war. Gerade beim Massenwohnungsbau in den expandierenden Städten wurden die meist gleichförmig gegliederten Häuserfronten vorzugsweise mit Architekturversatzstücken älterer Bauepochen dekoriert. Die Fassade des hier beschriebenen Hauses ist vergleichsweise aufwändig gestaltet und vermittelt einen sehr bewegten Eindruck: Die geschweiften Fensterverdachungen und Giebel bewirken eine wellenförmige Horizontalbewegung, während die kräftigen Profile der Gesimse und Verdachungen, die mehrfachen Rückstufungen durch Risalite, Rücklagen und Gewändeprofile der Wandfläche Tiefe verleihen. Dieses ursprünglich für barocke Architektur charakteristische Stilmerkmal fand bei der Fassadengestaltung dieses Mietshauses Umsetzung. Steinert LfD/2014 Datierung um 1900 (Mietshaus) |
08957421 | ||
Mietshaus in offener Bebauung | Wettinerstraße 59 (Karte) |
in gestalterischer Einheit mit Wettinerstraße 57, barockisierender Wohnbau
der Gründerzeit mit baugeschichtlicher Bedeutung Denkmaltext Das breit gelagerte, um 1900 erbaute Doppelmietshaus westlicherseits der Zwickauer Mulde befindet sich innerhalb eines überwiegend mit gründerzeitlichen Wohngebäuden sowie mit größeren Industriekomplexen gemischt bebauten Gebietes. Dreigeschossiger verputzter Massivbau mit eingeschossig überhöhtem Mittelrisalit, dieser mit geschweiftem Giebel abgeschlossen, Mansarddach mit massiven stehenden Gaupen, Holzbalkone an der Seitenfront, in den Seitenrisaliten vertiefte Fensterachsen mit gekuppelten Fenstern, die äußeren Wandflächen mit einem Kammzugputz versehen (bei Nummer 59 entfernt, auch Fassadenschmuck leicht reduziert), die Rücklagen in Glattputz, die Fensterrahmungen aus Kunststein, u. a. mit stark profilierten, in unterschiedlicher Form geschweiften Verdachungen in barocker Manier, der Mittelrisalit vertikal mit genuteten Lisenen gegliedert, deren mittlere in einen Korbbogen übergehen und eine vegetabile Agraffe aufnehmen, bei Nummer 57 mit den Initialen „FD“. Bei diesem reich gegliederten Doppelmietshaus handelt es sich um ein Kulturdenkmal mit baugeschichtlicher Bedeutung, da es in seinen Bau- und Zierformen die Architekturvorstellungen seiner Entstehungszeit exemplarisch verkörpert. Die Zeit um 1900 war in stilistischer Hinsicht noch vom Historismus geprägt, der durch die Rückbesinnung auf verschiedenste Baustile der Vergangenheit gekennzeichnet war. Gerade beim Massenwohnungsbau in den expandierenden Städten wurden die meist gleichförmig gegliederten Häuserfronten vorzugsweise mit Architekturversatzstücken älterer Bauepochen dekoriert. Die Fassade des hier beschriebenen Hauses ist vergleichsweise aufwändig gestaltet und vermittelt einen sehr bewegten Eindruck: Die geschweiften Fensterverdachungen und Giebel bewirken eine wellenförmige Horizontalbewegung, während die kräftigen Profile der Gesimse und Verdachungen, die mehrfachen Rückstufungen durch Risalite, Rücklagen und Gewändeprofile der Wandfläche Tiefe verleihen. Dieses ursprünglich für barocke Architektur charakteristische Stilmerkmal fand bei der Fassadengestaltung dieses Mietshauses Umsetzung. Steinert LfD/2014 Datierung um 1900 (Mietshaus) |
08957422 | ||
Fabrikanlage, bestehend aus drei Fabrikteilen, und Verwaltungsgebäude | Wettinerstraße 61 (Karte) |
von industriegeschichtlicher und
wirtschaftsgeschichtlicher Bedeutung Denkmaltext Die ehemalige Metallwarenfabrik Hutschenreuter wurde als Putzbau 1912 errichtet und dient heute als Landratsamt. Die Schauseite zur Straße bildet ein Verwaltungsgebäude mit aufwändiger, leicht asymmetrischer Fassade: Über einem Granitbossensockel erhebt sich eine Kolossalgliederung aus vier ionischen Dreiviertelsäulen, in deren Zwischenräumen zwei Geschosse konvexer Fenster mit Putzspiegeln vorspringen. Der Architrav trennt als dekoriertes Putzgesims die Attikazone ab, die wiederum auf drei Seiten von mächtigen Dreiecksgiebeln bekrönt wirdatiert Ein zurückspringender Gebäudeteil hat den rundbogigen Eingang, zu dem eine Freitreppe führt. Über etwa 125 Grad und ca. 60 m in die Tiefe gehend, schließt sich der dreiteilige Fabrikkomplex an, in seinem größten Teil ebenfalls dekoriert durch Kolossalordnung, hier mittels Lisenen, und Attika, die Anlage setzt sich dreigeschossig fort mit segmentförmigen Blendbögen, um hinten, um ein Geschoss reduziert, wieder mit Lisenengliederung zu enden. Die drei Teile der einstigen Produktionsgebäude werden auch durch Treppentürme getrennt, wodurch eine heterogene Dachlandschaft entstandatiert Baugeschichtlich ist das Werk ein Zeugnis des zeitgenössischen Neoklassizismus. Säulen, „Architrav“ und Dreiecksgiebel suggerieren einen griechischen Tempel. Der Stil wurde gern angewandt bei Gebäuden, die einem bestimmten Herrschafts- und Repräsentationsanspruch zu genügen hatten. Die Erfindung der Legierung Argentan („Neusilber“) im frühen 19.Jahrhundert war der Ausgangspunkt für eine sich stürmisch entwickelnde Besteckindustrie in Aue, die mittelbar die örtliche Architektur erst städtisch werden ließ. Einen der markantesten Entwicklungspunkte markiert diese Fabrik, daher hat sie neben bau- und industriegeschichtlicher Bedeutung auch große ortsgeschichtliche Relevanz. Finkler LfD/2012 Datierung 1912 (Fabrik) |
08957419 | ||
Verwaltungsgebäude in Eckbebauung | Wettinerstraße 64 (Karte) |
repräsentatives Bauwerk im Neoklassizismus mit Einflüssen des
»Zackenstils«, von baukünstlerischer, ortshistorischer und stadtbildprägender Bedeutung (siehe auch Fabrikgebäude in der Marie-Müller-Str. 20, Objekt 08957384) Denkmaltext Das in Ecklage zur Marie-Müller-Straße in einem gemischt mit größeren Industriekomplexen und gründerzeitlichen Wohngebäuden bebauten Gebiet gelegene Verwaltungsgebäude der Firma Sächsische Metallwarenfabrik August Wellner Söhne wurde ab 1913 geplant und 1922 erbaut nach Entwürfen des Leipziger Architekten Johannes Koppe. Über Granitsockel und Winkelgrundriss vier- bzw. fünfgeschossiger Putzbau mit queroval vorgewölbtem Mittelrisalit an verbrochener Ecke, zur Wettinerstraße im EG segmentbogige Schaufenster der ehemaligen Schauräume, Fassadengliederung durch Lisenenvorlagen, Gurtgesimse und Dachschürze, einfache Putzfaschen um z. T. gekuppelte Fenster, Walmdach mit Schieferdeckung und stehenden Dachgaupen und kleinen dreieckigen Schleppgaupen, Mittelrisalit mit nobilitierender Sandsteinverkleidung mit Blendbogenstellung und Okuli im EG, Freitreppe mit vollplastischen Sandstein-Löwen als Wangen, die Obergeschoss zusammengefasst durch kannelierte Kolossallisenen aus Sandstein mit Statuenkranz (Figuren aus der griechisch-römischen Mythologie) über der Dachschürze und Medaillons in Sandsteinrelief mit Firmeninitialen und -logos (AWS, Würfel und Elefant), kuppelartige Dachhaube mit Zierknauf in Schieferdeckung, an Seitenfassade flacher Risalit mit ornamentaler Putzzier und Okuli unter Giebelfeld, im Innern: ovales Vestibül mit Aufgang und Empfangshalle in qualitätvoller Stuckgliederung und mit metallenen Heizkörperverkleidungen bzw. hölzerner Einbauvitrine, Treppenhaus mit aufwändigem Geländer und Treppenpfosten, kassettierte Bürotüren mit Gewänden in zeittypischer Zackenornamentik, im 1. Obergeschoss repräsentativer Ovalsaal, bauzeitliche Fahrstuhlkabine, über die Marie-Müller-Straße ehemals vorhandene Verbindungsbrücke zu den Produktionsgebäuden abgebrochen. Die Erfindung der Legierung Argentan ("Neusilber") im frühen 19.Jahrhundert war der Ausgangspunkt für eine sich rasant entwickelnde Besteckindustrie in Aue. Das bedeutendste Unternehmen auf diesem Gebiet - insbesondere seit der Leitung durch Paul Gaedt - war die damals weltweit mit Besteck und Silberwaren erfolgreiche Sächsische Metallwarenfabrik August Wellner Söhne, deren Prosperität nicht nur das Wirtschaftsleben der Stadt und der Region, sondern mit seinen Produktions- und Verwaltungsgebäuden und Villen auch das bauliche Antlitz von Aue maßgeblich mit prägte. Aus diesen Gründen ist das ehemalige Verwaltungsgebäude der Firma ein Kulturdenkmal mit ortshistorischer und stadtbildprägend-städtebaulicher Bedeutung. Vor allem aber in seiner künstlerischen Qualität besteht der Denkmalwert dieses erhaben wirkenden, repräsentativen Bauwerkes im Stil des Neoklassizismus, in Details mit den für die Bauzeit typischen Zackenformen. Der mehrfach auch für andere Auer Auftraggeber tätige Leipziger Architekt Johannes Koppe plante im Übrigen für die Sächsische Metallwarenfabrik neben dem Verwaltungsgebäude noch zwei Direktorenvillen (siehe Villa Gaedt, Schneeberger Straße 47, Villa Cramer, Thomas-Mann-Straße 13). Steinert LfD/2014 Datierung 1922 (Verwaltungsgebäude) |
08957529 | ||
Ehemaliges Hammerherrenhaus des Eisenhammerwerks Auerhammer | Wettinerstraße 108 (Karte) |
Fachwerk-Obergeschoss in reicher
Gestaltung, als letztes Zeugnis des ursprünglichen Hammerwerks und als Keimzelle der für die Auer Industrieentwicklung wichtigen Argentanfabrik Ernst August Geitners von hoher technikgeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung Denkmaltext Das Hammerherrenhaus ist ein bauliches Relikt des für die Stadt- und Industrieentwicklung Aues wichtigen Standortes Auerhammer, dessen Name auf das hier im 15. Jahrhundert entstandene Hammerwerk, den „Hammer unter der Aue“, zurückgeht. Nach der Stilllegung des Hammerwerks 1829 erwarb Ernst August Geitner Teile des Areals und begann hier mit der Produktion des von ihm erfundenen Neusilbers (Argentan). Das Hammerherrenhaus, das nach dem 30-jährigen Krieg unter Verwendung älterer Teile neu errichtet wurde, diente u.a. dem Hammerherren Veit Hans Schnorr, dem Gründer von Carlsfeld, als Wohnhaus. Das massive Erdgeschoss, zum Teil mit Granit-Fenstergewänden, beherbergt innen eine gekehlte Holzbalkendecke. Im sächsischen Zusammenhang spektakulär ist das Oberstock-Fachwerk (seit der jüngst erfolgten Sanierung wieder sichtbar), das Kopfstreben, Rautenmuster und verschiedene Reihungen von geschwungenen Andreaskreuzen bzw. Feuerböcken aufweist. Das mächtige, gebrochene Satteldach ist wieder mit kleinen stehenden Gaupen ausgestattet und von einem Dachreiter mit Uhr bekrönt. Als letztes Zeugnis des ursprünglichen Hammerwerkskomplexes ist das Hammerherrenhaus nicht nur baugeschichtlich bedeutend, sondern auch technik- bzw. industriegeschichtlich von überörtlicher Bedeutung. Finkler LfD/2014 Datierung 1646 Dendro (Hammerherrenhaus) |
08957423 | ||
Schule mit Anbau | Zschorlauer Straße 3 (Karte) |
einfaches Zeugnis von ortshistorischer Relevanz
Denkmaltext Das im Gabelungsbereich zwischen Zschorlauer und Ricarda-Huch-Straße gelegene Schulgebäude wurde 1876 erbaut und 1890 durch einen Anbau erweitert. Über Granitsockel zweigeschossiger Putzbau unter Satteldach mit Überstand auf gesägten Sparrenköpfen, im EG segmentbogige Fenster in Sandsteingewänden, z. T. gekuppelt, Obergeschoss mit schlichten Rechteckfenstern, Anbau an der Südost-Ecke ansetzend und in entsprechenden Formen (ehemalige feine Putznutung und Dachreiter mit Uhr und Glocke nicht mehr vorhanden), das Gebäude ist saniert, Fenster annähernd entsprechend der Originale erneuert. Mit der Reichsgründung 1871 wurde auf Grundlage des Königlich-sächsischen Volksschulgesetzes von 1873 in Sachsen das Schulwesen grundlegend reformiert. Die allgemeine Schulpflicht wurde eingeführt, wobei der Schulbesuch nunmehr kostenlos war und jedem Kind, unabhängig von sozialer Zugehörigkeit oder Geschlecht, Zugang zur Bildung ermöglichte. Auch die bis zur Eingemeindung nach Aue im Jahr 1930 selbständige Gemeinde Auerhammer erhielt daraufhin mit dem in Rede stehenden Bau eine eigene Volksschule. Dieses schlichte Beispiel eines Schulgebäudes, das heute die Schule für Sozialwesen Aue beherbergt, ist als historisches Zeugnis staatlicher Bildungspolitik mit konkretem Bezug zur ehemaligen Gemeinde Auerhammer von ortshistorischem Aussagewert. Steinert LfD/2013 Datierung 1876 (Schule) |
08957505 | ||
Kriegerdenkmal 1. Weltkrieg | Zschorlauer Straße 3 (vor) (Karte) |
von ortshistorischer Bedeutung
Denkmaltext Wohl um 1920 geschaffenes und an der Böschung vor der alten Auerhammer Schule platziertes Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, gestaltet als einfacher Sarkophag aus bossierten Granitquadern mit Randschlag und dachartigem Aufsatz mit Akroteren an den Ecken, in der Mitte Inschriftfeldatiert Als Zeugnis nationaler Erinnerungskultur mit konkretem Bezug zur Gemeinde Auerhammer, die bis zur Eingemeindung nach Aue im Jahr 1930 selbständig war, ist dieses Kriegerdenkmal von ortshistorischer Bedeutung. Steinert LfD/2013 Datierung um 1920 (Kriegerdenkmal 1. Weltkrieg) |
09304895 | ||
Notkapelle | Zschorlauer Straße 58 (Karte) |
1952 für Schlema errichtet, später nach Aue versetzt, Architekt: Otto Bartning, bedeutendes
baugeschichtliches und sozialgeschichtliches Zeugnis der Nachkriegszeit Denkmaltext Sog. Notkirche der unmittelbaren Nachkriegszeit, 1952 für Schlema errichtet, dann nach Schneeberg und schließlich an den jetzigen Ort transloziert. Eingeschossiger Bau in Holzkonstruktion, mit Querverbretterung und heruntergezogenem Walmdach mit Überstand und Dachreiter (Glockenturm?), kleine stehende Fensteröffnungen, auf der Eingangsseite bandfensterartig im Sinne der Klassischen Moderne, heute leider Kunststoffenster mit vereinfachter, nicht denkmalgerechter Sprossung, das Gebäude ein Zeugnis des Wirkens von Otto Bartning (1883-1959), der zwischen 1947 und 1953 in Deutschland insgesamt 43 dieser Kirchen in drei Grundtypen errichtete, besondere architektonische und sozialgeschichtliche Bedeutung. Finkler LfD/2014 Datierung 1952 (Kapelle) |
09305277 | ||
Wohn- und Mühlengebäude, Scheune und Hofbaum eines Mühlen-Dreiseithofes | Zschorlauer Straße 114 (Karte) |
in Aue relativ seltenes, mit
vielen originalen Details erhaltenes, vorindustriell-ländliches Ensemble von baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung Denkmaltext Die ihr Wasser einst vom Zschorlaubach beziehende Tauschermühle liegt 2,5km westlich des Stadtzentrums, im 1920 nach Auerhammer und 1930 mit diesem nach Aue eingemeindeten Neudörfel, einer kleinen, heute vor allem von jüngeren Wohnhäusern geprägten bäuerlichen Streusiedlung. Das kombinierte Wohn- und Mühlengebäude, die Scheune und das verfallende Seitengebäude des kleinen, der Überlieferung nach 1820 neu entstandenen Anwesens bilden einen unregelmäßigen, bachnah situierten Dreiseithof, über den der sog. Mühlweg führt. Der Verlauf des heute trocken liegenden Mühlgrabens ist im Gelände und über das begleitende Großgrün noch gut erkennbar, im Hof ist er überwölbt. Das bauzeitliche Haupthaus als verputzter zweigeschossiger und symmetrisch gegliederter Bruchsteinbau mit einfachen Granitgewänden im EG bzw. -sohlbänken im Obergeschoss und Satteldach ohne (erhaltene) Aufbauten über rechteckigem Grundriss aufgeführt. Hofseitig fünf Achsen, in der mittleren wohl originale, zweiflügelige und nachträglich aufgedoppelte Haustür mit kräftigem Kämpfer, Oberlicht, Messingschild und Klinke, darüber zwei schmalere, gekuppelte Fenster, wohl originale „Graupelputz“-Reste mit glatten Obergeschoss- Fensterfaschen und einfachem Traufprofil, Ostgiebel mit vier engeren, im Dachgeschoss zwei Fensterachsen, darüber Halbrundfenster, am Westgiebel einst das – wohl unterschlächtige – Mühlrad, auch innen wohl keine Mahltechnik mehr. Bemerkenswert der zwar desolate, doch komplett bauzeitliche Bestand an barock anmutenden Kreuzstockfenstern mit zarten, durchgehenden Kämpferprofilen und jeweils vier waagerecht zweigeteilten Flügeln. Südwestlich des Haupthauses kleine, gedrungen rechteckige, wohl auch um 1820 errichtete dreizonige Durchfahrtsscheune in verbrettertem Fachwerk mit Satteldach, hofseitig vor SO-Ecke kleiner steinerner Anbau, evtl. Keller-/Gewölbezugang, an der Spitze des Südgiebels eine Heubergeöffnung mit nachträglichem, in senkrechten Metallschienen geführtem, einst über Seile bedienbarem Schiebeladen. Südlich der Scheune großer Hofbaum (Bergahorn). An der SO-Seite des Hofes, also zum Bach, die EG- Bruchsteinmauern des Seitengebäudes (ehem. Fachwerk-Obergeschoss?). Das in weitgehend unverbautem Umfeld situierte Mühlenensemble vermittelt mit seiner Lage, seinen Kubaturen und seiner zwar schadhaften, doch weitgehend authentisch und mit vielen Details aus der Bauzeit überkommenen Substanz einen Eindruck von der früheren, aufgelockerten Dorfstruktur und vom vorgründerzeitlichen, regionstypischen ländlichen Bauen. Dafür ist es eines der wenigen im Gebiet der heutigen Stadt Aue erhaltenen Beispiele. Als Mühle nimmt das Denkmal zudem – auch ohne Technik – eine Sonderstellung in der Dorf- bzw. Stadtgeschichte ein, zumal sich ihr Name auch über das um 1905 südwestlich davon an der Straße errichtete Gasthaus „Schlößchen zur Tauschermühle“ weiter trug. Insgesamt besitzt das Objekt damit vor allem bau- und ortsgeschichtliche aber auch dorfstrukturelle Bedeutung. Zudem ist es von wissenschaftlichem Interesse für die historische Bauforschung.
Datierung 1820 (Mühle), 1820 (Müllerwohnhaus), 1820 (Scheune) |
08957506 | ||
Gaststätte mit Saal | Zschorlauer Straße 123 (Karte) |
stattlicher Bau von baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Relevanz, weitgehend
authentisch erhalten Denkmaltext Auf der Flur des ehemaligen Bauerndorfes Neudörfel im Tal am Ufer des Zschorlaubaches gelegenes Gasthaus mit Saalanbau, 1905 kurz nach dem Bau der neuen Talstraße errichtet. Zweigeschossiger Massivbau mit Mansardwalmdach, Zwerchhaus mit Rundbogenfenster sowie stehenden Gaupen, das EG mit hoher Granitverkleidung und großen segmentbogigen Gastraumfenstern, am Obergeschoss zentraler polygonaler Erker in Zierfachwerk unter geschwungener Haube, bauzeitliche Fenster mit kleinteilig gesprossten Oberlichtern, barockisierende Fensterverdachungen mit profilierten Schweifgiebel, an der Westseite eingeschossiger Saaltrakt mit halbrundem Anbau, mit einfacher Lisenengliederung, großem Thermenfenster mit Teilung aus Granitpfeilern, darüber Blindokulus, Mansarddach mit Laterne, im Innern vier Metallsäulen mit floralem Kapitell, Stuckdecke mit zentraler Rosette über hoher Voute sowie halbrunde Orchesternische, Gebäude befindet sich in ruinösem Zustandatiert Als Ausflugslokal aus der industriellen Blütezeit von Aue ist dieses - übrigens auch noch in der DDR so genutzte - Gasthaus ein Zeugnis der zeitgenössischen Freizeitkultur, die sich sozusagen als Gegenwelt zum Arbeitsleben im beginnenden Industriezeitalter entwickelte. Derartige Orte der Erholung und Entspannung gewannen vor allem für die in den zahlreichen Auer Fabriken beschäftigten und in Wohnquartieren in Mietshäusern lebenden Menschen an Bedeutung. Es handelt sich daher um ein Objekt von ortshistorischem Wert. Als Bautyp eines Gasthauses in weitgehend authentisch erhaltenen, zeittypischen Bauformen besitzt das Gebäude darüber hinaus baugeschichtliche Relevanz. Steinert LfD/2014 Datierung um 1905 (Gaststätte) |
08957507 |
Alberoda
BearbeitenBild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges | Alberodaer Straße - (Karte) |
einfache Anlage mit ortshistorischer Bedeutung.
Denkmaltext Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, einfache Anlage mit ortshistorischer Relevanz. An einer Straßeneinmündung gelegene, erhöhte symmetrische Anlage aus Gneisbruchstein, terrassiert im Hang mit Hangmauern und Aufgängen, zentraler, grob behauener Granitmonolith, neue Inschrifttafel. Finkler LfD/2014 Datierung um 1920 (Kriegerdenkmal 1. Weltkrieg) |
08957260 | ||
Türgewände und Haustür eines Wohnhauses | Alberodaer Straße 76 (Karte) |
originales Türblatt, das Gewände seltenes Beispiel für
spätklassizistisches Bauen im Ort, kunsthandwerksgeschichtlicher Wert Denkmaltext Türgewände und originales Türblatt, das leicht scharrierte Natursteingewände ein seltenes Beispiel für spätklassizistisches Bauen im Ort: der Sturz wie ein ionisches Gebälk mit Zahnschnitt gestaltet, im Gebälksfeld Inschrift "18 H.(?)W. Bäuerle 88", gerahmt von je einer Rosette, Sturz überfangen von flachem Dreiecksgiebelfeld, das zweiflügelige Holztürblatt mit schmalen Füllfeldern, gegliedert durch zwei kapitellartig endende Stulpe, die einen Eierstabfries tragen, darüber viergeteiltes Oberlicht. Finkler LfD/2014 Datierung bezeichnet 1888, Türstock (Portal) |
08957278 | ||
Wohnstallhaus und zwei Scheunen eines Dreiseithofes | Alberodaer Straße 77 (Karte) |
Teil der historischen Ortsstruktur und
baugeschichtliche Bedeutung Denkmaltext Wohnstallhaus und zwei Scheunen eines Dreiseithofes, das Wohnstallhaus mit massivem EG, Stallteil mit preußischem Kappengewölbe, das Obergeschoss- Fachwerk wohl aus der Mitte des 19.Jh., hier ornamentale Verschieferung und noch intaktes Wand-Öffnungs-Verhältnis, Krüppelwalmdach mit Schieferdeckung und kleinen stehenden Gaupen, straßenseitige Scheune: EG massiv, verputztes Plänermauerwerk, zwei große Holztore, Obergeschoss Fachwerk, Satteldach, Ladeluke im Giebel, die giebelständige verbretterte Scheune mit Drempel aus dem 20.Jh., großes Holzschiebetor, angebaute Holzdurchfahrt, der Hof ist Teil der historischen Ortsstruktur, seine Gebäude haben v.a. baugeschichtliche Relevanz. Finkler LfD/2014 Datierung Ende 18. Jh. (Wohnstallhaus), Mitte 19. Jh. (Scheune) |
08957279 | ||
Seitengebäude eines Zweiseithofes | Alberodaer Straße 138 (Karte) |
als Teil der alten Ortsstruktur von baugeschichtlicher und
ortsbildprägender Bedeutung. Denkmaltext Stallscheune eins Zweiseithofes, über massivem, etwas geglätteten EG ein Fachwerk-Obergeschoss mit zum Teil weiten Ständerabständen und durchgehenden Diagonalstreben, Holzverbindungen mit Verblattungen, Bergetür, links einriegeliges Leiterfachwerk, Giebel verkleidet, die Fachwerkformen sprechen für ein relativ hohes Alter des Gebäudes (Kern um 1700?), womit nicht nur eine baugeschichtliche Bedeutung, sondern auch ein Seltenheitswert einhergeht. Finkler LfD/2014 Datierung Ende 17. Jh. (Seitengebäude) |
08957402 | ||
Wohnstallhaus und Scheune eines Zweiseithofes | Alberodaer Straße 140 (Karte) |
Zeugnis von bauhistorischer Relevanz und Teil
der alten Ortsstruktur. Denkmaltext Regionaltypisches Wohnstallhaus und Scheune eines Zweiseithofes, das Hauptgebäude mit massivem, stark veränderten EG, aber weitgehend unverändertem Fachwerkkorb, das einriegelige Fachwerk mit der Besonderheit von profilierter Schwelle und seitlichen K-Streben, profiliertes Windbrett, Fenster in historischer Größe, Giebel und Talseite verkleidet, steiles Satteldach ohne Ausbauten, Scheune: Fachwerkkonstruktion verbrettert, straßenseitige Giebelwand massiv, vor allem das Wohnstallhaus mit baugeschichtlicher Bedeutung. Finkler LfD/2014 Datierung Anfang 18. Jh. (Wohnstallhaus), Ende 19. Jh. (Scheune) |
08957262 | ||
Seitengebäude eines Dreiseithofes | Alberodaer Straße 152 (Karte) |
besondere baugeschichtliche Bedeutung wegen Oberlaube
Datierung wohl 18. Jh. (Seitengebäude), wohl 18. Jh. (Oberlaube), 19. Jh. (Bauernhof) |
08957263 | ||
Wohnstallhaus, Scheune und zwei Seitengebäude eines Bauernhofes | Alberodaer Straße 154 (Karte) |
singuläres Zeugnis der alten
Siedlungsstruktur von baugeschichtlicher Relevanz Denkmaltext Wohnstallhaus, Scheune und zwei Seitengebäude eines Bauernhofes. Das wohl über 300 Jahre alte Wohnstallhaus mit sehr breitem Baukörper und steilem Satteldach ohne Ausbau weist als Obergeschoss einen bemerkenswerten einriegeligen Fachwerkkorb auf, das zum Hof nicht nur sog. Feuerböcke, sondern auch eine Zierstrebe mit geschweiften Kopfbändern als Raritäten von alter Formensprache sichtbar werden lässt. Auch die Seitengebäude weisen zum Teil Holzkonstruktionen auf. Hat das Wohnstallhaus eine besondere baugeschichtliche Bedeutung und Seltenheitswert, so zeigt der Hof durch seine im Ort seltene Mehrseitigkeit auch noch ortsentwicklungsgeschichtliche Aspekte auf. Finkler LfD/2014 Datierung 2. Hälfte 17. Jh. (Wohnstallhaus), 19. Jh. (Scheune), Ende 18. Jh. (Seitengebäude) |
08957264 | ||
Schulgebäude, davor vier Bäume (Gartendenkmale) | Alberodaer Straße 155 (Karte) |
stattlicher Baukörper in Formen eines städtischen
Historismus mit Jugendstileinflüssen, von bau- und lokalhistorischer Qualität. Denkmaltext Schulgebäude, vermutlich von 1908 (bezeichnet), davor vier Bäume, stattlicher Bau in Formen eines städtischen Historismus mit Jugendstileinflüssen. Zweigeschossiger neunachsiger Massivbau über Granitsockel, verputzt, Gliederung durch drei Risalite, Lisenen, Fenster- und Türverdachungen, Spiegel im Brüstungsbereich, Giebelbereiche der Risalite geschwungen, mit einfacher Stuckornamentik und zentraler Uhr, zwei schöne Türblätter, abgewalmtes Dach, der Anbau von 1949 ein eingeschossiger Massivbau, verputzt, mit segmentbogigen Holztoren und Walmdach, Die Schule besitzt baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung. Finkler LfD/2014 Datierung bezeichnet 1898-1908 (Schule) |
08957265 | ||
Wohnstallhaus und drei Scheunen eines Vierseithofes sowie Toreinfahrt | Alberodaer Straße 162 (Karte) |
prägend für die alte Ortsstruktur,
mit bau- und ortshistorischer Bedeutung Denkmaltext Wohnstallhaus und drei Scheunen eines Vierseithofes sowie Toreinfahrt. Das 250-300 Jahre alte Wohnstallhaus giebelständig mit steilem Satteldach, mit massivem EG und breitem, verkleideten Obergeschoss - Fachwerkkorb mit giebelseitig vergrößerten Öffnungen, die straßenseitige Scheune bereits 1717 errichtet, mit Gewölbekeller, Obergeschoss breitgezogenes Fachwerk mit Bergetür, Satteldach, Giebel verschiefert, weitere Scheune aus dem 19. Jh. mit Drempel und massivem EG massiv, Drempel Fachwerk verbrettert, Satteldach, Scheune: Fachwerk, komplett verbrettert, Satteldach, eine Bergetür im Hof, zwei Bergetüren straßenseitig, die beiden ältesten Gebäude verbindet ein 1801 datierter Torbogen aus Bruchsteinen, mit genuteten Putzgliederungen und seitlicher Fußgängertür, der Hof ist besonders durch die beiden alten Gebäude von baugeschichtlichem Wert, prägt aber obendrein das Ortsbild mit und ist aufgrund seiner erhaltenen Struktur auch ortsentwicklungsgeschichtlich relevant. Finkler LfD/2014 Datierung 18. Jh. (Wohnstallhaus), 1717, straßenseitige Scheune (Scheune), Mitte 19. J., zwei Scheunen (Scheune), Torbogen 1801 (Toreinfahrt) |
08957269 | ||
Scheune eines Dreiseithofes | Alberodaer Straße 189 (Karte) |
stattliches Zeugnis ländlicher Wohn- und Wirtschaftskultur, von
bauhistorischer und ortsbildprägender Relevanz trotz Veränderungen Denkmaltext Scheune eines Dreiseithofes, etwa 100 Jahre alt, über Sockel aus Pläner Fachwerk mit Lehmgefache, auf der Außenseite verbrettert, große Tore, Giebelseiten dekorativ verschiefert, durch sein Mansardwalmdach mit Dachhecht wirkt das schöne Gebäude bildprägend und bedeutend als Zeugnis ländlicher Wirtschaftskultur, obwohl der Rest des Hofes baulich verändert ist. Finkler LfD/2014 Datierung Enden 18. Jh. (Scheune) |
08957273 | ||
Wohnstallhaus, Nebengebäude, Scheune und Torbogen eines Dreiseithofes | Alberodaer Straße 191 (Karte) |
trotz Veränderungen am
Wohnhaus Teil der alten Ortsstruktur mit bauhistorischer und ortsbildprägender Relevanz Denkmaltext Wohnstallhaus, Nebengebäude, Scheune und Torbogen eines Dreiseithofes, das Wohnstallhaus wohl aus dem früheren 19.Jh., mit massivem EG, klassizistischem Türstock aus Granit mit Zahnschnitt, das Obergeschoss Sichtfachwerk mit vergrößerten Fenstern, Krüppelwalmdach mit stehenden Dachgaupen, das Nebengebäude (um 1900): EG massiv, Obergeschoss regelmäßiges Fachwerk mit älteren Originalfenstern in Zweitverwendung, Satteldach mit Schleppgaupe, Torbogen: aus verputztem Bruchsteinmauerwerk, mit Holztor, Scheune mit verbretterter Fachwerkkonstruktion, trotz der baulichen Veränderungen, vor allem am Wohnhaus, ist der Hof prägend für die Ortsstruktur und vermag es noch, das alte Ortsbild wiederzugeben. Finkler LfD/2014 Datierung um 1900 (Nebengebäude), um 1900 (Scheune) |
08957533 | ||
Ehemaliges Wasserschloss mit Toreinfahrt und Kelleranlage, heute Gaststätte | An den Teichen 7 (Karte) |
Zeugnis lokaler
Herrschaftsstrukturen, von orts- und baugeschichtlicher Bedeutung Denkmaltext Ehemaliges Wasserschloss mit Toreinfahrt und Kelleranlage, auf das 16.Jh. zurückgehendes Zeugnis lokaler Herrschaftsstrukturen auf terrassiertem Gelände und von Wassergraben (teilweise verfüllt) umgeben, EG massiv, unverputztes Bruchsteinmauerwerk, Granit-Fenstergewände, Fenster zum Teil vergittert, mit Sechsfachsprossung, abgewittertes Rundbogen-Sitznischenportal mit Schlussstein und Wappen derer von Milkau (Portal aus Sandstein), Obergeschoss verbrettertes Fachwerk, Satteldach mit Schieferdeckung, der Graben wurde in den 1930er Jahren zugeschüttet und die Holzzugbrücke abgerissen (Kohlezeichnung von G. Hoffmann, 1917), im Innern: zentrales Kreuzgratgewölbe, Gewölbekeller mit rundbogigem Eingang, Gebäude von besonderer regionalgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung. Finkler LfD/2014 Datierung bezeichnet 1543 Schlussstein (Wasserschloss) |
08957268 | ||
Wohnhaus mit angebauter Terrasse | An der Mulde 14 (Karte) |
stattlicher Bau im Villenstil am Hang, mit Anklängen an Schweizerstil,
von bauhistorischer Bedeutung Denkmaltext Wohnhaus im Villenstil in offener Bebauung (1901), stattlicher zweigeschossiger Putzbau mit ausgebautem Dachgeschoss, Krüppelwalmdach mit Überstand, talseitiger Mittelrisalit ebenfalls gegiebelt mit überstehendem Krüppelwalmdach, der Rauputz ornamental mit roten Klinkern abgesetzt (Ecklisenen, Fenstergewände und Deutsches Band, jeweils die Geschosse optisch trennend), giebelseitig mit gesägten Ziersparren und Zierbrettern, originale Haustür, großes zierverglastes Fenster, Metallbalkone, Terrasse, der einst stattliche Bau zeigt Einflüsse des zeitgenössischen Schweizerstils und ist trotz prekärem Erhaltungszustand baugeschichtlich relevant. Finkler LfD/2014 Datierung bezeichnet 1901 (Wohnhaus) |
08957284 |
Bad Schlema
BearbeitenBild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Mundloch des Markus Semmler Stolln | (Karte) | auch Marx Semmler Stolln, benannt nach dem Leipziger Kaufmann
Marcus Semler, Hauptstolln des Schneeberger Reviers, mit einer Gesamtlänge von über 220 km größtes Stollnsystem Deutschlands und einer der bedeutendsten Wasserlösestollen des Erzgebirges, bergbaugeschichtlich von außerordentlicher Bedeutung Datierung ab 1503, Stollnvortrieb (Bergbauanlagenteil), bezeichnet 1841 (Mundloch) |
09304152 | ||
Eisenbahnbrücke über die Mulde | (Karte) | Bogenbrücke mit drei Öffnungen in Naturstein, frühes Zeugnis der
Eisenbahngeschichte an der Eisenbahnstrecke Schwarzenberg–Zwickau (6264, sä. SZ), weitgehend unverändert, Seltenheitswert, siehe auch Aue, Stadt Objekt 09305318 Datierung 1856 (Eisenbahnbrücke) |
09300823 | ||
Sachgesamtheitsbestandteil der Sachgesamtheit Schneeberger Floßgraben, mit Rechenhaus, Floßgraben und Floßgrabensteig in den Gemeinden Zschorlau (OT Zschorlau, OT Albernau), Aue (Gemarkungen Aue und Auerhammer) und Bad Schlema (OT Bad Schlema), davon gehören zum Teilabschnitt Bad Schlema, OT Niederschlema: der Sachgesamtheitsteil Floßgraben mit Floßgrabensteig (siehe auch Sachgesamtheitsliste Gemeinde Zschorlau, OT Albernau - Obj. 09301527) | (Karte) | bedeutendes
Zeugnis der Markscheidekunst sowie der Brenn- und Bauholzflößerei zur Versorgung der Schneeberger Hütten- und Bergwerke, von bergbaugeschichtlichem, technikgeschichtlichem und regionalgeschichtlichem Wert Denkmaltext Die Schneeberger Schmelzhütten und Bergwerke waren, nachdem Brenn- und Bauholz aus der unmittelbaren Umgebung bereits knapp wurde, auf den teuren Holztransport mit Fuhrwerken aus entfernter gelegenen Waldgebieten angewiesen. Um die Transportkosten langfristig zu senken, kam es auf Grundlage der Vermessungsarbeiten des Markscheiders Christoph Kuntzmann zwischen 1556 und 1559 zum Bau eines über 15 km langen Floßgrabens von der Zwickauer Mulde bei Albernau bis Oberschlema. Ab 1560 wurde das benötigte Holz im wasserreicheren Frühjahr und Herbst aus den Wäldern der Auersbergregion nahe Eibenstock über die Zwickauer Mulde und den am linken Muldentalhang weitergeführten Floßgraben nach Oberschlema getriftet. Am dortigen Zechenplatz zwischengelagert, gelangte es anschließend mit Hilfe von Fuhrwerken nach zu den Abnehmern in Schneeberg. Zudem diente das Grabenwasser auch zur Beaufschlagung der Wasserräder nahegelegener Mühlen, Hammerwerke und anderer Gewerke, später auch zur Brauchwasserversorgung von Fabriken. Der Floßgraben ist heute trotz einiger Veränderungen durch Sanierungsmaßnahmen etwa im Jahr 1935 und ab 1991 oder durch seine Verkürzung durch den Wismutbergbau in Bad Schlema ein bedeutendes Zeugnis der zeitgenössischen Markscheidekunst und Holzwirtschaft. Aufgrund seiner Rolle zur Versorgung der Schneeberger Hütten- und Bergwerke sowie der Stadt Schneeberg selbst mit Brenn- und Bauholz ist der Floßgraben von bergbaugeschichtlicher, technikgeschichtlicher und regionalgeschichtlicher Relevanz. LfD/2014 Datierung 1556-1559 (Floßgraben), 1991, Neubau datiert Teilstücks im Schlemaer Kurpark (Floßgraben) |
09301528 | ||
Wohnhaus | An der Mulde 6 (Karte) |
in Fertigteilbauweise errichtetes, schlichtes und zeittypisches Holzhaus, eines der wenigen
authentisch erhaltenen Beispiele dieses den Ort prägenden Kleinhaustyps, Zeugnis für die sprunghafte Nachkriegsentwicklung Schlemas, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich sowie kulturgeschichtlich von Bedeutung Datierung 1950er Jahre (Wohnhaus) |
09238630 | ||
Kinderheim und ehemaliger Park mit altem Baumbestand | Auer Talstraße 62 (Karte) |
zeittypisch mit Art-Déco-Elementen überformter
älterer Kernbau, ortsgeschichtlich, sozialgeschichtlich sowie baugeschichtlich von Bedeutung Datierung um 1905 Kernbau (Jugendheim/Kinderheim), 1929 Umbau (Jugendheim/Kinderheim) |
09238632 | ||
Sanatorium, heute Alten- und Pflegeheim | Auer Talstraße 66 (Karte) |
ehemaliges Sanatorium der Wismut, im Stil der Nationalen
Bautradition der 1950er Jahre, authentisch erhaltener zeittypischer Bau des Gesundheitswesens, im Zusammenhang mit Schlemas Uranerzbergbau errichtet, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung Datierung 1955, lt. Bauakte (Sanatorium) |
09238631 | ||
Kulturhaus | Bergstraße 22 (Karte) |
weitgehend original erhaltener und zeittypischer öffentlicher Bau in bildprägender erhöhter Lage
am Hang, Zeugnis für die Entwicklung des Ortes zum Zentrum des Uranerzbergbaus der Wismut, architekturgeschichtlich, kulturgeschichtlich, sozialgeschichtlich und ortsgeschichtlich sowie städtebaulich von Bedeutung Datierung 1952, lt. Bauakte (Kulturhaus) |
09238619 | ||
Holzbalkendecke in einem ehemaligen Gästehaus | Edelhofweg 2 (Karte) |
mit bemalten Einschubbrettern, geschichtliche und
künstlerische Bedeutung Datierung um 1910 (Holzdecke) |
09247747 | ||
Wohnhaus (Umgebinde) | Grimmerweg 1 (Karte) |
wohl einziges Gebäude im Ort mit erhaltener Umgebindekonstruktion, trotz Anbau
und einer Fenstervergrößerung wichtiges baugeschichtliches und ortshistorisches Zeugnis Datierung wohl 18. Jh. (Wohnhaus) |
09238646 | ||
Wohnhaus | Hauptstraße 6 (Karte) |
authentisch erhaltenes Mietshaus von baugeschichtlicher und ortsbildprägender
Bedeutung Datierung Ende 19. Jh. (Mietshaus) |
09238641 | ||
Wohnhaus | Hauptstraße 16 (Karte) |
zeittypisches, vom Heimatstil beeinflusstes Wohngebäude, baugeschichtlich und
ortsbildprägend von Bedeutung Datierung 1929 lt. Bauakte (Wohnhaus) |
09238640 | ||
Wohnhaus mit Garten, Toreinfahrt und Bachstützmauer | Hauptstraße 46 (Karte) |
von baugeschichtlicher und ortsbildprägender
Bedeutung Datierung um 1900 (Wohnhaus) |
09238643 | ||
Wohnhaus mit Toreinfahrt und Garten | Hauptstraße 62 (Karte) |
spätklassizistischer Bau, trotz Reduzierung der Fassade im Detail
von repräsentativer Gesamtwirkung, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung Datierung um 1870 (Wohnhaus) |
09238637 | ||
Empfangsgebäude des Unteren Bahnhofs Schlema sowie überdachter Inselbahnsteig mit Treppeneinhausung | Hauptstraße 78 (Karte) |
authentisch erhaltener zeittypischer öffentlicher Bau der Eisenbahnstrecke
Schwarzenberg–Zwickau (6264,sä. SZ), verkehrsgeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung
|
09238633 | ||
Wohnhaus | Hauptstraße 79 (Karte) |
authentisch erhaltenes gründerzeitliches Wohnhaus in ortsbildprägender Lage an der
Hauptstraße, baugeschichtlich von Bedeutung Datierung Ende 19. Jh. (Wohnhaus) |
09238635 | ||
Wohnhaus | Hohe Straße 4 (Karte) |
in gutem Originalzustand erhaltener Bau im Heimatstil, baugeschichtlich von Bedeutung
Datierung 1938 (Wohnhaus) |
09238622 | ||
Rathaus und Kino | Joliot-Curie-Straße 13 (Karte) |
als Klubhaus mit Kino durch die Wismut geplanter und errichteter Bau, später als
Rathaus umgenutzt, zeittypischer öffentlicher Bau in neuklassizistischen Architekturformen, ortshistorisch und baugeschichtlich von Bedeutung Datierung 1952, lt. Bauakte (Rathaus) |
09238621 | ||
Eisenbahnbrücke über die Zwickauer Mulde | Loßnitzer Straße - (Karte) |
mächtige Stahlfachwerkbrücke der Eisenbahnstrecke
Schwarzenberg–Zwickau (6264, sä. SZ), von eisenbahngeschichtlicher und technikgeschichtlicher Bedeutung, zudem landschaftsbildprägend Denkmaltext Die ursprünglich eingleisig angelegte Eisenbahnstrecke Schwarzenberg–Zwickau wurde um 1900 zum Teil zweigleisig ausgebaut und zugleich der Streckenverlauf zwischen Hartenstein und Aue begradigt. Letzteres erreichte man u.a. mit der Verkürzung des Muldenbogens bei Niederschlema durch die Anlage eines Tunnels in den Jahren 1898 bis1900. Der Anschluss an die alte Bahntrasse erforderte eine Verlagerung der bisherigen Muldenquerung und den Neubau zweier baugleicher, jeweils eingleisiger Brückenbauwerke im Jahr 1899. Mit der Streckensanierung und dem teilweisen Rückbau auf ein Gleis wurde die östliche der beiden Brücken um 2000 abgebrochen und die verbliebene Konstruktion saniert. Letztere, eine einfeldrige, eingleisige Eisenfachwerkbrücke mit unten liegender Fahrbahn, bestimmt das Muldental durch ihre Größe (Länge: 48,5 m, Höhe: 7,5 m, Breite: 4,5 m) und scheinbare Massivität, obwohl die Träger wie auch einzelne Gurtungen, Streben und Balken als Fachwerke aufgelöst wurden (Maßnahme zur Material- und Gewichtsreduzierung). Die Fachwerkträger der Brücke sind als Warren-Träger mit wechselnd steigenden und fallenden Streben ausgeformt, die aufgrund der großen Knotenweite mit Zwischenknotenpunkten durch eingesetzte Pfosten versehen wurden – eine seltenere Variante dieser Konstruktionsart. Ebenso erscheint nicht als Parallelträger, sondern – der Bauwerkslänge geschuldet – mit leicht polygonal ausgebildetem und stärker belastbarerem Obergurt. Ein Windverband unterhalb der Fahrbahn sowie der beinahe filigran wirkende Windverband zwischen den Obergurten sorgen für eine Queraussteifung der Kastenbrücke. Aufgrund der gewählten Konstruktionsart als Warren-Fachwerkbrücke (mit zusätzlichen Pfosten) in der Region ist das Brückenbauwerk von Seltenheitswert und technikgeschichtlich von Bedeutung. Zudem hat es im Tal der Zwickauer Mulde, unmittelbar vor dem Tunnelportal des Schlemaer Tunnels, eine landschaftsbildprägende Wirkung. LfD/2014 Datierung 1899 (Eisenbahnbrücke) |
09305391 | ||
Fußgängerbrücke über die Zwickauer Mulde | Lößnitzer Straße 50 (bei) (Karte) |
filigran wirkende Stahlfachwerkbrücke, von
technikgeschichtlicher Bedeutung, landschaftsbildprägend Denkmaltext Die filigran wirkende Fußgängerbrücke, eine zweifeldrige genietete Eisenfachwerkbrücke mit untenliegender Gehbahn zwischen/über Widerlagern und einem Mittelpfeiler aus Natursteinmauerwerk, überspannt die Zwickauer Mulde zwischen Alberoda und Niederschlema. Sie ist historischen Kartenwerken zufolge zwischen 1876 und 1886 entstanden und wird als „Eisenbrücke“ in solchen verzeichnet. Sie verbindet die technisch-funktionale Eisenkonstruktion für eine Flussüberquerung mit einer gestalterisch anspruchsvollen Lösung, die in dieser Form für die Region nach bisherigen Erkenntnissen einzigartig ist. So besteht sie aus Parabelträgern über zwei Flussöffnungen, die mit steifen Vertikalpfosten und gekreuzten Flacheisenschrägstäben ausgefacht sindatiert Zur Querversteifung dient ein unter der mit Holzbohlen belegten Gehbahn liegender Windverbandatiert Zusätzlich wurden zwischen den Obergurten der Träger Querverbände ausgeführt – allerdings aufgrund der raschen Abnahme der Trägerhöhen zu den Trägerenden hin nur zwischen den mittleren Vertikalpfosten. Halbrund ausgeformte Fachwerkstreben zwischen Vertikalpfosten und Querstreben geben der Konstruktion den Anschein einer gewissen Leichtigkeit. Die sog. „Eisenbrücke“ ist ein in der Region hervorstechendes Beispiel des Eisenbrückenbaus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und von technikgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung. LfD/2014 Datierung zw. 1876 und 1886 (Fußgängerbrücke) |
09305389 | ||
Institutsgebäude | Prof.-Rajewsky-Straße 4 (Karte) |
traditionalistisch gestalteter Rechteckbau mit Lochfassade und schiefergedecktem
Satteldach, Akzentsetzung durch den mittleren Eingang, maßvolle und ausgewogene Gliederung, Entwicklung der Biophysik, baugeschichtlich, wissenschaftsgeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung Datierung bezeichnet 1939 (Institut) |
09238148 | ||
Kirche mit angebautem Pfarrhaus und umgebendem Freiraum | Sandstraße 12 (Karte) |
für den im Zuge des Bergbaus abgerissenen
Vorgängerbau an anderer Stelle errichteter, stattlicher zeittypischer und original erhaltener Bau in bildprägender Lage am Hang, »für Sachsen in dieser Zeit seltenes Beispiel eines der Tradition verpflichteten Kirchenneubaus« (Dehio), Zeugnis für die Entwicklung des Ortes zum Zentrum des Uranerzbergbaus der SDAG Wismut, architekturgeschichtlich, sozialgeschichtlich und ortsgeschichtlich, z. T. baukünstlerisch sowie städtebaulich von Bedeutung Datierung 1952-1953 (Kirche), 1952-1953 (Pfarrhaus) |
09238623 | ||
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Martin-Luther-Kirche und Friedhof Niederschlema: Kirche (siehe auch Sachgesamtheitsliste - Obj. 09305216) | Schulberg - (Karte) |
Saalkirche mit neogotischen Formen und Elementen des
Jugendstils, architekturgeschichtlich und ortsgeschichtlich, baukünstlerisch und städtebaulich von Bedeutung Datierung 1898-1899 (Kirche) |
09238627 | ||
Sachgesamtheit Martin-Luther-Kirche und Friedhof Niederschlema mit den Einzeldenkmalen: Kirche (siehe Einzeldenkmalliste - Obj. 09238627), Friedhofskapelle, Friedhofstor und zwei Grabanlagen (siehe Einzeldenkmalliste - Obj. 09305217), dazu der Friedhof und umgebender Freiraum der Kirche (Gartendenkmal) | Schulberg - (Karte) |
mit Umfeld das Zentrum Niederschlemas bildend, architekturgeschichtlich und
ortsgeschichtlich, baukünstlerisch und städtebaulich von Bedeutung Datierung Ende 19. Jh. (Friedhof) |
09305216 | ||
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Martin-Luther-Kirche und Friedhof Niederschlema: Friedhofskapelle, Friedhofstor und zwei Grabanlagen (siehe auch Sachgesamtheitsliste - Obj. 09305216) | Schulberg - (Karte) |
mit Umfeld das
Zentrum Niederschlemas bildend, architekturgeschichtlich und ortsgeschichtlich, baukünstlerisch und städtebaulich von Bedeutung Datierung um 1900 (Friedhofskapelle) |
09305217 | ||
Pfarrhaus | Schulberg 9 (Karte) |
stattliches zeittypisches und in gutem Originalzustand erhaltenes Gebäude, Teil des Ensembles
um Kirche und Schule, ortsgeschichtlich und baugeschichtlich sowie städtebaulich von Bedeutung Datierung um 1920 (Pfarrhaus) |
09238626 | ||
Schulgebäude ohne Anbauten | Schulberg 18 (Karte) |
im originalen Erscheinungsbild erhaltener zeittypischer öffentlicher Bau in
bildprägender zentraler Lage, Teil des Ensembles um die Kirche, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und sozialgeschichtlich sowie städtebaulich von Bedeutung Datierung 1906 (Schule) |
09238628 | ||
Wohnhaus mit Garten | Weinberg 28 (Karte) |
Wohnhaus der Fabrikantenfamilie Ehrler (Stickerei- und Wäschefabrik), im Detail
eigenwillig gestalteter, in seiner Kubatur jedoch zeittypischer Bau in gutem Originalzustand, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich sowie z. T. baukünstlerisch von Bedeutung Datierung 1928 lt. Bauakte (Wohnhaus) |
09238625 | ||
Gedenkstein | Wildbacher Hauptstraße - (Karte) |
für Reichskanzler Bismarck, geschichtliche Bedeutung, am Ortseingang Wildbach gelegen
Datierung um 1900 (Gedenkstein) |
09238674 | ||
Meilenstein | Wildbacher Hauptstraße - (Karte) |
verkehrsgeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung
Datierung 19. Jh. (Meilenstein) |
09238673 | ||
Forsthaus mit Scheune und altem Baumbestand | Wildbacher Hauptstraße 83 (Karte) |
Forsthaus mit Fachwerk-Obergeschoss, ortsgeschichtlich
und baugeschichtlich von Bedeutung Datierung 2. Hälfte 18. Jh. (Forsthaus) |
09238662 | ||
Mundloch des ehemaligen Unteren Roten Felsenstollns | Zechenplatz - (Karte) |
bergbaugeschichtliche Bedeutung als eins der
ältesten bergbaulichen Relikte Schlemas und der Region Datierung bezeichnet 1451 (neuer Schlussstein) |
09238645 | ||
Scheune eines Zweiseithofes | Zechenplatz 2 (Karte) |
wichtiger Bestandteil des Bergbauensembles am Zechenplatz,
baugeschichtliche Bedeutung Datierung 19. Jh. (Scheune) |
09238665 | ||
Wohnhaus | Zechenplatz 3 (Karte) |
Fachwerkhaus am Bergbauensemble Zechenplatz, baugeschichtliche Bedeutung
Datierung 1. Hälfte 19. Jh. (Wohnhaus) |
09238664 | ||
Ehem. Huthaus des Hauptstolln des Schneeberger Reviers | Zechenplatz 5 (Karte) |
markanter Fachwerkbau von großer
bergbaugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung Datierung 18. Jahrhundert oder älter (Huthaus) |
09299672 |
Wildbach
BearbeitenBild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Burgruine | (Karte) | Zeugnis der Besiedelung und territorialen Erschließung des Erzgebirges oberhalb der Zwickauer
Mulde im 12. Jahrhundert, ortsgeschichtlich und regionalgeschichtlich von Bedeutung Datierung 12. Jh. (Ruine) |
09238672 | ||
Wohnstallhaus eines Dreiseithofes | Hartensteiner Straße 2 (Karte) |
zeittypisches und landschaftstypisches Fachwerk-Gebäude in gutem
Originalzustand, Teil der alten Dorfstruktur, baugeschichtlich und heimatgeschichtlich von Bedeutung Datierung 1. Drittel 19. Jh. (Wohnstallhaus) |
09238650 | ||
Wohnstallhaus (Nr. 9) und zwei Scheunen (Nr. 7b) eines Dreiseithofes sowie Hofbaum | Hartensteiner Straße 7b; 9 (Karte) |
zeittypische und
landschaftstypische Hofanlage in Fachwerk-Bauweise, Teil der alten Dorfstruktur, baugeschichtlich und hausgeschichtlich von Bedeutung, durch erhöhte Lage von landschaftsprägendem Wert Datierung 1. Drittel 19. Jh. (Wohnstallhaus), 2. Hälfte 19. Jh. (Scheune), um 1900 (Scheune) |
09238651 | ||
Nördliches Wohnstallhaus und südliches Seitengebäude eines Dreiseithofes | Kastanienweg 8 (Karte) |
zeittypische und
landschaftstypische bäuerliches Gebäude in Fachwerk-Bauweise, Teil der alten Dorfstruktur, baugeschichtlich und heimatgeschichtlich von Bedeutung Datierung bezeichnet 1796 (Wohnstallhaus), 2. Hälfte 19. Jh. (Seitengebäude) |
09238652 | ||
Wohnstallhaus eines Zweiseithofes | Kastanienweg 45 (Karte) |
in gutem Originalzustand erhaltenes zeittypisches und
landschaftstypisches bäuerliches Fachwerk-Gebäude, Teil des dörflichen Zentrums, baugeschichtlich und heimatgeschichtlich von Bedeutung, durch seine Wirkung zur Straße hin von ortsbildprägendem Wert Datierung 1. Hälfte 19. Jh. (Wohnstallhaus) |
09238657 | ||
Wohnstallhaus und zwei Hofbäume eines Zweiseithofes | Kastanienweg 51 (Karte) |
zeittypischer und landschaftstypischer Fachwerk-
Bau in der Ortsmitte, baugeschichtlich von Bedeutung Datierung 2. Hälfte 18. Jh. (Wohnstallhaus) |
09238658 | ||
Häuslerhaus und Schuppen | Mühlenweg 3 (Karte) |
zeittypischer und landschaftstypischer Fachwerkbau in gutem Originalzustand
als Teil des alten Dorfzentrums, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung Datierung 1. Drittel 19. Jh. (Häusleranwesen) |
09238667 | ||
Häuslerhaus (ohne Anbau) | Mühlenweg 7 (Karte) |
zeittypischer und landschaftstypischer Fachwerkbau in gutem Originalzustand
als Teil des alten Dorfzentrums, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung Datierung 1. Drittel 19. Jh. (Häusleranwesen) |
09238666 | ||
Wohnhaus mit Heiste und Trog | Waldweg 6 (Karte) |
weitgehend ursprünglich erhaltener Fachwerkbau mit originalen Details,
baugeschichtlich von Bedeutung Datierung um 1840 (Wohnhaus) |
09238663 | ||
Häuslerhaus | Wildbacher Hauptstraße 3 (Karte) |
zeittypischer und landschaftstypischer Fachwerkbau, Teil der alten Dorfstruktur,
baugeschichtliche Bedeutung Datierung 1. Hälfte 19. Jh. (Häusleranwesen) |
09238649 | ||
Häuslerhaus | Wildbacher Hauptstraße 8 (Karte) |
zeittypischer und landschaftstypischer Bau, Teil der alten Dorfstruktur, baugeschichtliche
Bedeutung Datierung 1. Hälfte 19. Jh. (Häusleranwesen) |
09238648 | ||
Wohnstallhaus, Seitengebäude, Scheune, Wasserhaus und Hofbaum eines Dreiseithofes | Wildbacher Hauptstraße 9 (Karte) |
in gutem
Originalzustand erhaltene zeittypische und landschaftstypische Hofanlage, Teil der alten Dorfstruktur, baugeschichtliche Bedeutung Datierung bezeichnet 1833 (Scheitelstein Tür), 1. Hälfte 19. Jh. (Seitengebäude), um 1900 (Scheune) |
09238647 | ||
Wohnstallhaus und Scheune eines Dreiseithofes | Wildbacher Hauptstraße 31 (Karte) |
zeittypische und landschaftstypische Hofanlage in z. T.
gutem Originalzustand, in ortsbildprägender Lage in der Dorfmitte, Teil der alten Dorfstruktur, baugeschichtliche Bedeutung Datierung Mitte 19. Jh. (Wohnstallhaus), 2. Hälfte 19. Jh. (Scheune) |
09238653 | ||
Wohnhaus und Schuppen | Wildbacher Hauptstraße 33 (Karte) |
zeittypischer und landschaftstypischer Bau in ortsbildprägender Lage an der
Hauptstraße, Teil der alten Dorfstruktur, baugeschichtlich von Bedeutung Datierung bezeichnet 1849 (Wohnhaus), wohl Anfang 20. Jh. (Schuppen) |
09238654 | ||
Häuslerhaus | Wildbacher Hauptstraße 38 (Karte) |
soweit ersichtlich das älteste Profangebäude im Dorf, zeittypische und landschaftstypische,
jedoch selten erhaltene Fachwerk-Zierformen, von Interesse für die ländliche Hausforschung sowie von baugeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung Datierung 2. Hälfte 17. Jh. (Häusleranwesen) |
09238656 | ||
Wohnstallhaus, Scheune, Hofeinfriedungsmauer und nordöstliches Rundbogentor eines Dreiseithofes | Wildbacher Hauptstraße 39 (Karte) |
authentisch erhaltene zeit- und landschaftstypische Hofanlage, insbesondere das Wohnstallhaus von
beeindruckender Kubatur, Teil der alten Dorfstruktur, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung Datierung um 1800 (Wohnstallhaus), Ende 19. Jh. (Scheune) |
09238655 | ||
Häuslerhaus | Wildbacher Hauptstraße 49 (Karte) |
zeittypischer und landschaftstypischer Fachwerkbau in gutem Originalzustand in
ortsbildprägender Lage, Teil des alten Dorfzentrums, baugeschichtliche Bedeutung Datierung 1. Hälfte 19. Jh. (Häusleranwesen) |
09238669 | ||
Häuslerhaus | Wildbacher Hauptstraße 51 (Karte) |
zeittypischer und landschaftstypischer Fachwerkbau in straßenbildprägender Lage,
Bestandteil der Häuslerzeile an Wildbacher Hauptstraße und Mühlenweg, baugeschichtliche Bedeutung Datierung 1. Drittel 19. Jh. (Häusleranwesen) |
09238668 | ||
Wohnhaus und Scheune des Zweiseithofes | Wildbacher Hauptstraße 52 (Karte) |
straßenbildprägendes Fachwerk-Ensemble, zeit- und
landschaftstypische bäuerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude, baugeschichtlich von Bedeutung Datierung 2. Hälfte 19. Jh. (Bauernhaus), bezeichnet 1892 (Giebel) |
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Kirche mit Kirchhof und Einfriedung sowie Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges | Wildbacher Schulstraße - (Karte) |
Saalkirche,
baugeschichtlich, kunstgeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung Datierung 1804-1806 (Kirche), nach 1918 (Kriegerdenkmal 1. Weltkrieg) |
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Pfarrhaus, Seitengebäude mit Tordurchfahrt und Scheune eines Pfarrhofes sowie Pfarrgarten | Wildbacher Schulstraße 1; 3 (Karte) |
stattliches
zeittypisches und landschaftstypisches Fachwerk-Ensemble neben der Kirche, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung Datierung 1796/1797 (Pfarrhaus), 1642 (Seitengebäude), 1714 (Pfarrscheune) |
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Wohnstallhaus und Seitengebäude eines ehemaligen Dreiseithofes | Wildbacher Schulstraße 4 (Karte) |
zeittypische und landschaftstypische
Hofanlage in Fachwerkbauweise, wichtiger baugeschichtlicher und ortsbildprägenderer Bestandteil des Kirchberg-Ensembles Datierung um 1800 (Wohnstallhaus), um 1800 (Seitengebäude) |
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