Benutzer:Ziko/Revolution 1848/1849 in Deutschland

Die Revolution 1848/1849 in Deutschland (auch: Deutsche Revolution, Märzrevolution, bürgerlich-demokratische Revolution) war eine Serie von Aufständen und anderen revolutionären Handlungen in den Staaten des Deutschen Bundes. Die Revolution ist als Teil der damaligen Revolutionen in Europa anzusehen. Ebensowenig wie sonst in Europa gelang es den Revolutionären in Deutschland, alle ihre Ziele durchzusetzen. Am Ende übten die alten Gewalten, die Monarchen, wieder ihre Macht aus, wenn auch teilweise unter neu erlassenen Verfassungen und weiteren innenpolitischen Zugeständnissen.

In Deutschland kam zu den Forderungen nach politischer Freiheit und sozialen Reformen noch die Frage der Deutschen Einheit. Mit der Frankfurter Nationalversammlung und der von ihr eingesetzten Provisorischen Zentralgewalt sah es für die Zeitgenossen so aus, als wenn ein Deutsches Reich bereits im Entstehen und die künftige Reichsverfassung nicht aufzuhalten war. Die Nationalversammlung erließ Gesetze und kontrollierte das Gesamt-Reichsministerium (die erste gesamtdeutsche Regierung) parlamentarisch.

Doch nur die kleineren deutschen Staaten wollten aus eigenem Interesse die Zentralgewalt unterstützen und die Reichsverfassung vom 28. März 1849 anerkennen. Die beiden Großmächte Österreich und Preußen, aber auch die mittelgroßen Staaten wie Bayern, Sachsen und Hannover, wollten ihre Macht und Eigenständigkeit sich nicht beschneiden lassen. Sie schlugen schließlich im Mai bis Juli 1849 die Revolution gewaltsam nieder. Erschwerend war noch die Gesamtsituation in Europa, denn auch die übrigen Großmächte Großbritannien, Russland und Frankreich waren gegenüber einem liberalen deutschen Bundesstaat skeptisch bis feindselig eingestellt.

Frankfurter Nationalversammlung, das demokratisch gewählte Parlament der Deutschen

Zu den Trägern der Revolution gehörten Angehörige der Unterschicht, sowohl auf dem Lande als in der Stadt, sowie Angehörige der Mittel- und Oberschichten. Die Liberalen setzten sich für politische Grundrechte und eine deutsche konstitutionelle Monarchie ein, nach ihren Wünschen mit einem ungleichen Wahlrecht, das die (ihrer Meinung nach unreife) Unterschicht von der politischen Macht ausschloss. Die Demokraten hingegen, vor allem die sogenanten entschiedenen, stellten sich an die Seite der Unterschicht mit ihren sozialen Forderungen bis hin zur Forderung nach einer Republik. Zumindest teilweise aber hätten auch einige Konservative gewisse Reformen und einen deutschen Nationalstaat begrüßt.

Nach der Revolution versuchte Preußen noch mit der Erfurter Union eine deutsche Einigung nach eigenem Geschmack zu erreichen. Vor allem nach dem Scheitern dieser Pläne Ende 1850 setzte die eigentliche Reaktionsära ein, nachdem bereits zuvor viele Demokraten aus Deutschland hatten fliehen müssen. 1851 setzten Österreich und Preußen einen Bundesreaktionsbeschluss durch, mit dem der Deutsche Bund wieder zum Instrument der politischen Unterdrückung wurde.

Johann Heinrich Schulz: Begnadet zu Pulver und Blei, Lithographie von 1850 zur Niederschlagung der Revolution

Das Erbe der Revolution von 1848 wurde lange Zeit in Deutschland wenig beachtet, wegen der Reaktion und trotz der Reichsgründung von 1871. Konservative und später die Nationalsozialisten wollten in der Revolution allenfalls den Versuch der deutschen Einigung als positiv anerkennen. Sozialdemokratische und linksliberale Stimmen während des Kaiserreichs erhielten besonders in der Weimarer Republik Auftrieb, als die Republik auch die in der Revolution so populären Farben Schwarz-Rot-Gold in die Verfassung aufnahm.

Bei der Jahrhundertfeier 1948 beanspruchten sowohl die Deutschen im Westen als auch im Osten demonstrativ das Erbe für sich. Als „48er“ verstand sich Bundespräsident Gustav Heinemann, der 1974 in Rastatt die Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte eröffnete. Insgesamt betrachtet die Forschung die Revolution mittlerweile weniger unter dem alleinigen Aspekt des Scheiterns oder gar eines deutschen Sonderwegs, sondern sieht die bleibenden Veränderungen in einem gesamteuropäischen Kontext mit ähnlichen Entwicklungen.

Vorgeschichte und europäischer Kontext

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Politische Krisen

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Deutscher Bund 1815 bis 1848 und 1850/1851 bis 1866

Im Laufe der Jahrzehnte wuchs im Deutschen Bund eine politische Krise an, deren Wurzeln teilweise in der Französischen Revolution 1789 und den Befreiungskriegen 1812–1815 lagen. Die Französische Revolution konfrontierte Deutschland mit einer neuen Form des Nationalismus, und die Unterdrückung und dann die Befreiungskriege förderten dann ein deutsches Nationalbewusstsein, auch wenn dies noch nicht gleichmäßig alle Schichten erreichte. Von dem dann errichteten Deutschen Bund, einer lockeren Föderation deutscher Staaten statt eines Nationalstaats, waren die Freiheitskämpfer dann bitter enttäuscht. Auch die Rheinkrise von 1840 und die beginnenden Spannungen in Schleswig-Holstein führten zu einem Gefühl der nationalen Solidarität.[1]

Außerdem wünschten sich Intellektuelle Reformen im Sinne des Liberalismus, wie er teilweise den Ideen der Aufklärung entstammte. Der Einzelne sollte weitestgehend über sich selbst bestimmen dürfen, anstatt des Staates. Zwischen Fürst und Volksvertretung sollten Rechtsnormen vereinbart werden, die Grundrechte wie die Meinungs- und Pressefreiheit absicherten. Dabei unterschieden sich die Liberalen, die eine konstitutionelle Monarchie anstrebten, noch von den Demokraten oder Radikalen, weil sie ein ungleiches Wahlrecht wünschten, um nur „befähigte“ Volksvertreter zu erhalten. Die deutschen Staaten aber, unter dem Einfluss des österreichischen Staatskanzlers Klemens von Metternich, unterdrückten nationale, liberale und demokratische Bewegungen im Deutschen Bund.[2]

Wirtschaftlich-soziale Krisen

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Damals wuchs auch die deutsche Bevölkerung an, von 17 Millionen (1750) über 24,5 Millionen (1800) auf 34,4 Millionen (1850). Das lag an einer tendenziell günstigen Konjunktur, an mehr Erwerbsstellen und an einer besseren Ernährungssituation. Die Bauernbefreiung und der Landesausbau im Osten Preußens ließen ebenfalls die Gesamteinwohnerzahl steigen, auch wenn es regional große Unterschiede gab. Ferner vermehrte sich zunächst vor allem die ländliche Unterschicht, dann die städtische durch Landflucht, was zu sozialem Druck führte.[3]

 
Carl Wilhelm Hübner: Die schlesischen Weber, 1846)

Veränderungen im Gewerbe führten dazu, dass manche Bevölkerungsgruppen sich als Verlierer ansahen, was dann in der Revolution politische Aktivität hervorrief. Die Landwirtschaft war der weitaus wichtigste Wirtschaftsfaktor in Deutschland, die trotz Elends beachtlich an Produktivität zunahm und zumindest massenweises Verhungern wie in Irland verhindern konnte. Sie gab auch vielen Menschen Arbeit, 1849 zwei Millionen Menschen mehr als fünfzig Jahre vorher.[4]

Neben der Bauernbefreiung war der Agrarkapitalismus dafür verantwortlich, durch den die Landwirte effizient für profitable Märkte produzieren mussten, nicht mehr zur reinen Selbstversorgung. Großgrundbesitzer entwickelten sich zu einer Unternehmerklasse, während Kleinbauern zusätzliche Lohnarbeit suchen mussten. Dazu kamen die Heuerlinge, die kein oder fast kein eigenes Land besaßen. 1848 gehörte fast die Hälfte aller Preußen zu dieser verarmten Bevölkerungsgruppe.[5]

Das Handwerk lieferte zwar ebenfalls mehr Erwerbsstellen, aber durch die Gewerbefreiheit kam es zu mehr und mehr Handwerkern, die dann nicht genug Kunden fanden. Gesellen fanden keine Meisterstelle, während andererseits mehr Großbetriebe mehrere Gesellen beschäftigen konnten. Handwerksgesellen spielten später eine wichtige Rolle in der Verbreitung des Sozialismus und auch in der Revolution. Die andauernde und massenhafte Unterbeschäftigung und Armut führte ferner zu einem neuen Wort, Pauperismus, und auch zu dem Begriff Proletariat, als in den 1830er-Jahren der Pauperismus als schwerwiegendes Problem anerkannt wurde, das zum Umsturz führen könne.[6]

Situation in Europa

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Im damaligen Europa hatten fünf Großmächte die Absicht, gemeinsam Revolutionen zu verhindern. Die Seemacht Großbritannien und die Landmacht Russland waren die mächtigsten und am wenigsten von der Revolution 1848 betroffen. Österreich und Preußen galten zusammen mit Russland als die konservativsten unter den Mächten, während Frankreich immer noch als möglicher Unruheherd verdächtigt wurde. Schon 1830 waren von der Pariser Juli-Revolution Impulse in andere europäische Staaten ausgegangen.

 
Friedrich Wilhelm Martersteig: Pariser Barrikade, 1848

Allerdings gelang den fünf Großmächten, der Pentarchie, das Verhindern von Aufständen und Gebietsveränderungen nicht immer, und dazu hatten sie eigene Interessen, die auch zu Konflikten untereinander führen konnten. Ende der 1840er-Jahre gab es mehrere Fälle, die Risse im System verrieten. In der Schweiz gelang es Revolutionären 1847/1848, in einem wenige Wochen dauernden Kampf aus dem konservativen Staatenbund einen Bundesstat zu machen, bevor die Großmächte einschreiten konnten. Durch Unruhen in Norditalien war Österreich momentan geschwächt.

Laut Thomas Nipperdey war die deutsche Revolution nicht von Verschwörern geplant, anders, als die Konservativen dachten; sie wurde unerwartet ausgelöst, und zwar von der Februarrevolution in Paris. Die Nachricht davon war der Funke, der "die Welle der Unruhe in Gang setzte", aber die Revolution war nicht importiert, sondern „auch ein deutsches Phänomen, aus deutschen Krisen und Problemen erwachsen, sie ist ein Teil der europäischen Revolution und hat doch ihre ganz spezifischen eigenen Inhalte und Ziele.“[7]

Handlungsebenen der Revolution

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Der Historiker Wolfram Siemann unterscheidet fünf Handlungsebenen der Revolution. Eine Basisrevolution aus spontanen Volksbewegungen trat mit den sogenannten Märzforderungen nach Grundrechten, Volksbewaffnung, einem Nationalparlament usw. auf, wodurch der Unmut der städtischen und ländlichen Unterschichten eine Stimme erhielt. Siemann: „Die angeblich bürgerlich-demokratische Revolution war in ihrer Frühphase zu einem Drittel Agrarrevolution!“ Ein weiteres Drittel waren die städtischen Unterschichten mit Handarbeitern, Fabrikarbeitern, Lehrlingen und Gesellen. Es kam auch zum Maschinensturm, die Barrikadenkämpfe waren das sichtbare Ventil einer jahrzehntealten Strukturkrise des Handwerks. Rund zwei Drittel der Revolutionäre im März litten direkt unter wirtschaftlichen und sozialen Krisen, vor allem die nichtbürgerlichen Schichten trugen die Basisrevolution. Siemann: „Diese Massenbewegungen der ‚Straße‘ verhalfen der achtundvierziger Politik überhaupt erst zum Durchbruch. Wer viel von der ‚bürgerlichen Revolution‘ von 1848 spricht, übersieht schnell die Basisrevolution, oder er entscheidet sich vorschnell für das Bürgertum als dem maßgeblichen Handlungsträger.“[8]

Die Basisrevolution ermöglichte eine organisierte Öffentlichkeit als zweite Handlungsebene. Die Fürsten mussten, erstmals in der deutschen Geschichte, Pressefreiheit und freie Vereinsbildung zulassen. Plötzlich wurde die nationale Politik in örtlichen Zeitungen besprochen. Erstaunlich rasch gelang der Umgang mit den Regeln der Parteipolitik, breite Teile der bürgerlichen Bevölkerung in den Städten bewiesen politische Reife.[9]

 
Septemberunruhen 1848, dargestellt vor der Frankfurter Paulskirche, dem Tagungsort der Nationalversammlung

Die reformierten oder neu erstandenen Parlamente in Deutschland, darunter die Frankfurter Nationalversammlung, waren eine dritte Handlungsebene. Zusammen mit der Basisrevolution und der Öffentlichkeit bildete sie ein Dreieck. Mehr und mehr wird in der Forschung die Leistung der Nationalversammlung gewürdigt, die trotz hohem äußeren Druck nicht auseinanderbrach. Wie aus dem Nichts fand sie neue Arbeitsformen. Wenn Wähler und Gewählte in Spannung zu einander gerieten, konnte es aber zu Gewaltausbrüchen kommen, wie die Septemberunruhen zeigten.[10]

Ausschlaggebend war aber eher die vierte Ebene mit den Ministerien und der Provisorischen Zentralgewalt. Unter dem Druck der Märzereignisse setzten die Fürsten liberale Märzministerien ein, womit sie der vormärzlichen Opposition scheinbar zur Regierung verhalfen. Die Minister sorgten für Ruhe und Ordnung, ganz so, wie die Fürsten es sich vorgestellt hatten. Aber die Fürsten behielten die exekutive Gewalt einschließlich des Militärs, und dies führt zur fünften Handlungsebene: Mithilfe des Militärs wurde die Revolution 1849 niedergeschlagen.[11]

Ebene Träger Handlungen
Basisrevolution Unterschichten Volksbewegungen, Versammlungen, Barrikaden
Öffentlichkeit Presse und Vereine, Bürgertum Politische Zeitungen, Flugblätter, Parteigründungen
Landtage und Nationalversammlung Bürgertum, weitere Schichten Fraktionen, Kontakt mit Wahlkreisen
Ministerien, Zentralgewalt Bürgertum, teils Adel Reformen, Unterdrückung von Unruhen
Militär in der Hand der Fürsten Fürsten Niederschlagung der Revolution[12]

Die Zeitgenossen waren aber damit überfordert, die fünf Handlungsebenen und deren Komplexität zu überschauen. Zudem hatten die Revolutionäre mehrere Ziele, nicht nur die Verabschiedung einer Reichsverfassung. Es gab das Ziel, mit einer "nach rückwärts gerichtete[n] Abwehrkrise einer vorindustriellen Gesellschaft" umzugehen, aber auch mit einer Krise der politischen Emanzipation. Außerdem verlief die Revolution sehr unterschiedlich von Region zu Region.[13]

Soziale Proteste und Unruhen

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Auf den Barrikaden in Berlin, 1848

Im Vormärz und vor allem in den Jahren 1845 und 1847 kam es durch Hunger und Teuerung zur Krise. Das alte Handwerk litt noch nicht so sehr durch die Industrialisierung, da sie Deutschland im wesentlichen erst später erreichte, sondern durch die liberalisierte Gewerbegesetzgebung. Sie förderte die Konkurrenz, so gab es mehr Meister und Gehilfenstellen. Die Betroffenen stiegen ab zum Proletariat, dem sie sich nicht zugehörig fühlten. Teilweise waren die Protestierenden auf der Suche nach einer rückwärtsgewandten Utopie.[14]

Die meisten Arbeiter arbeiteten damals nicht in Fabriken, sondern im kleinen Gewerbe, zuhause oder in der dörflichen Lebenswelt. Sie wurden oft mit minderwertigen Waren statt mit Geld entlohnt; ein Aufstand von Solinger Metallarbeitern im März 1848 führte innerhalb weniger Tage zur Abschaffung des Trucksystems. Eine vorindustrielle Mentalität äußerte sich etwa in der Zerstörung von Maschinen, wie am 12. Oktober 1848 in Berlin. Dort zerstörten Kanalarbeiter eine Dampfmaschine, die das Wasser aus den Gräben des Köpenicker Feldes pumpte. Sie glaubten, dass die Maschine sie brotlos mache, tatsächlich ermöglichte die Maschine erst das Arbeiten dort. Hundert Arbeiter wurden in der Folge entlassen.[15]

Bauern zogen beispielsweise wütend zu den Schlössern ihrer Herrschaften; sie waren oft konservative Revolutionäre, „religiös geprägt, ohne politische Perspektive, aber reich an Erfahrungen im Umgang mit der grundherrlichen Gewalt“ (Siemann). Wenn sie nach „Communismus“ riefen, konnte damit gemeint sein, dass sie sich nach der früheren Allmende anstelle des neuzeitlichen Eigentumsverständnisses sehnten. Bauern zerstörten in Württemberg im Schloss Niederstetten Akten und Schuldbücher und brachten ein Hoch auf den König aus, weil sie nur einem einzigen Herrscher dienen wollten, nicht aber dem Adel. Doch im Laufe der Zeit schieden die Bauern als Träger der Revolution aus; hatten im Frühjahr 1848 die Bauernaktionen noch einen Anteil von 17,4 Prozent an den Protesten, so waren es im Mai und Juni 1849 nur noch 2,3 Prozent.[16]

Proteste konnten sich sehr gezielt gegen einzelne Gruppen oder Personen richten. Eine rabiate Protestform gegen Autoritäten waren die Katzenmusiken, traditionelle Bestrafungen, bei denen die underdogs der Gesellschaft zu den Häusern unbeliebter Persönlichkeiten im Dorf zogen. Dort störten sie mit Geschrei und Pfeifen oder warfen auch die Scheiben ein. Vom dörflichen Milieu wurde diese Protestform durch Arbeiter, Gesellen und Dienstboten in die Städte transportiert.[17]

Im Bürgertum weckte der soziale Protest große Angst, bedroht zu sein, wovon viele Briefe und Erinnerungswerke zeugen. Besonders nahm diese Angst nach den Septemberunruhen und Morden an Politikern zu. Siemann: „Das Gespenst des Kommunismus, die rote Republik und Furcht vor drohendem Jakobinertum durchzog mit steigender Tendenz die Debatten der Frankfurter Nationalversammlung.“[18]

Vereine und Parteien

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Im deutschen Vormärz (den Jahrzehnten vor der Revolution) waren politische Vereine streng verboten, vor allem, wenn sie sich überregional organisieren wollten. So erließ der Deutsche Bund am 5. Juli 1832 Zehn Artikel, die alle politischen Vereine und außerordentlichen Volksfeste verboten, sowie die politische Rede auf erlaubten Volksfesten. Doch die Grenze zwischen politischen und unpolitischen Vereinen konnte nicht klar gezogen werden.[19] Das Vereinswesen im Vormärz, die Sänger-, Turn- und weiteren augenscheinlich unpolitischen Vereine, waren eine wichtige Grundlage für das rasche Entstehen von Parteienin der Revolutionszeit.

Die vielen neuen Vereine, Ausschüsse und Kongresse 1848 zeigten, dass die Gesellschaft in Bewegung geraten war, wie auch die Wirtschaftsverbände und Berufsgruppen. Die politischen Vereine fassen die Ziele, Hoffnungen und Sorgen der Basis zusammen, verbanden sich mit den Fraktionen der Nationalversammlung und trugen, so Hans-Ulrich Wehler, „so zur Ausbildung jenes fünfgliederigen Mehrparteiensystems bei, das seither rund siebzig Jahre die deutsche Politik mitgeprägt hat.“[20]

Kommmunikationsrevolution

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Karikatur auf die neugeweckte Lust aufs Lesen und speziell auf die Zeitung namens Wahrheit, Wien 1848
 
Eine der zahlreichen, oftmals sehr bissigen Karikaturen der Revolutionszeit. Turnvater Jahn, mit seinen 80 Jahren noch Abgeordneter der Nationalversammlung, wird nicht nur als „Demokratenfresser“, sondern auch als Esel dargestellt, während Parlamentspräsident Heinrich von Gagern sich die Ohren zuhält.

Die Zeit um 1848 sah auch eine Kommunikationsrevolution; allerdings führten große Ereignisse wie die Revolution von 1789 schon vorher zu Wellen von Flugblättern und anderen Äußerungen. 1848 spielte die Eisenbahn schon eine wichtige Rolle, wenn sie Menschen zu Versammlungen brachte (und später Soldaten zu den Aufständen), wichtig war auch der Ausbau der Telegrafie, der auch zur besseren Bekämpfung der Revolution unternommen wurde. Allerdings sollte man diese relativ jungen Erfindungen nicht überbewerten, ihre genaue Bedeutung müsste noch näher erforscht werden.[21]

Vor allem muss man an Gedrucktes denken, das die Gedanken verbreitete; spätestens seit den 1830er-Jahren hatte die Schnellpresse eine Medienrevolution ausgelöst. Die Revolution von 1848 wälzte dann den Medienmarkt um. Gab es in Österreich zuvor nur 79 Zeitungen, davon 19 politische, so schnellte die Zahl 1848 auf 388 hoch, davon 306 politische. Provinzzeitungen trugen die kleine und große Politik in die Gemeinden, und in allen größeren Städten bildeten sich Vereine der verschiedenen politischen Richtungen. Bekannte Blätter war die Deutsche Zeitung (von 1847, Kern der rechtsliberalen Casino-Fraktion), die Verbrüderung und Marx' Neue Rheinische Zeitung für die Arbeitervereine, die Berliner Reform von Arnold Ruge für die Demokraten, die Neue Preußische Zeitung für die Konservativen, die Historisch-Politischen Blätter vom Görreskreis für die Katholiken.[22]

Durch gemeinschaftliche Abonnements und Vorleser auf den Marktplätzen erreichten die Publikationen weitere Kreise, was das Bürgertum auch Angst machte. Es fürchtete sich vor Volksverführern und Verleumdungen, vor „Pressfrechheit“. Siemann: "Es ist bezeugt, daß Soldaten in der Rheinpfalz Läden stürmten, weil sie Bilder von Hecker in den Schaufenstern identifizierten. Das setzte voraus, zu wissen, wie Hecker überhaupt aussah."[23]

Versammlungsdemokratie

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Öffentliche Versammlung in Berlin, Herbst 1848

Die so genannte Versammlungsdemokratie beruhte auf den außerparlamentarischen Versammlungen der Basisrevolution, die vor Ort stattfanden und keine soziale Unterscheidung kannten. Nicht gemeint sind also die Versammlungen von Parteien und gesellschaftlichen Vereinigungen mit ihrer Stetigkeit und Institutionalisierung, ebenso wenig wie gewalthafte Treffen von Freischärlern, weil es dort kein deliberatives Gespräch gab.[24]

Die Versammlungen mit ihrem grassroots-Charakter waren allgemein zugänglich, auch für das einfache Volk und für Frauen, und auf ihnen wurden politische Zwecke besprochen. Bereits 1789 oder 1830 waren Rathäuser der Treffpunkt für protestierende Dorf- oder Stadtbewohner; in Frankreich trafen sich die oppositionellen Eliten in Cafés. In England und Irland gab es public meetings, um außerparlamentarisch Druck auszuüben. Ein deutsches Beispiel ist Trier 1848/1849. Auf Straßen, Plätzen, in Wirtshäusern wurden Nachrichten ausgetauscht und Handlungen vorbereitet. Die Versammlungen auf dem Hauptmarkt, wo sich das Regierungsgebäude und die Hauptwache befanden, zeigten Anspruch auf politische Teilhabe. Durch die Plünderung der Hauptwache im Mai eigneten die Bürger sich den Platz an. Auf den Straßen verbreiteten sich auch die Nachrichten von der Märzrevolution in Berlin.[25]

Die historischen Überlieferungen zeigen Indizien für eine Fundamentalpolitisierung. Es mischten sich proletarische, ländliche und bürgerliche Elemente, mit traditionellen Rügenritualen und Karnevalsmaskeraden, aber auch modernen Formen wie Vorträgen, Diskussionen und Beschlussfassungen. Selbst noch nach dem Jahrzehnt der Reaktion 1849–1859 erinnerten sich die Menschen an das Erlebnis, sich so lebhaft geäußert zu haben.[26]

Einzelaspekte

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Regionen in der Revolution

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Einwohner im Deutschen Bund, 1848, nach Staaten bzw. ihren bundeszugehörigen Gebieten. Mit seinen Gebieten außerhalb des Bundes war Österreich wesentlich größer.

Eine weitere Ebene der Revolution war die Tatsache, dass Deutschland aus vielen verschiedenen Staaten bestand.[27] Wegen dieses Polyzentrismus fehlte ein revolutionäres Zentrum wie Paris,[28] die deutschen Revolutionäre hatten es nicht mit einer einzigen Regierung und einer einzigen Bevölkerung zu tun; die eine gesamtdeutsche Staatsgewalt musste erst noch erschaffen werden. Das ist nicht nur für die Zeitgenossen ein Problem gewesen, sondern auch für die heutige Forschung,[29] die sich scheut, die Erkenntnisse zu einer Region oder zu einem Einzelstaat zu verallgemeinern. Beispielsweise überstieg die Parteibildung nur selten die Grenzen der Einzelstaaten und muss dementsprechend erforscht werden.

 
Karikatur in den Münchner Leuchtkugeln, 1848, auf die Vielzahl der Staaten in Deutschland

Zu berücksichtigen sind neben der entstehenden gesamtdeutschen Ebene vor allem die Ereignisse und Entwicklungen in den beiden deutschen Großmächten Österreich und Preußen, die ihrerseits aus mehreren, teils sehr unterschiedlichen Regionen bestanden. Ähnliches gilt für die sogenannten Mittelstaaten, nämlich die beiden süddeutschen Königreiche Bayern und Württemberg, das mitteldeutsche Sachsen und das norddeutsche Hannover. Zu den Mittelstaaten wird oft auch das Großherzogtum Baden gerechnnet, seltener allenfalls noch das Großherzogtum Hessen und das Kurfürstentum Hessen.

Die Kleinstaaten waren für die Idee der nationalen Einheit meist am empfänglichsten, da ein starker Bundesstaat ihre Interessen und überhaupt ihre Existenz am besten hätte bewahren können (trotz der Mediatisierungsfrage damals). Man teilt sie meist in die norddeutschen Kleinstaaten wie Braunschweig, Oldenburg und beide Mecklenburg ein, sowie die thüringischen Kleinstaaten (die erst seit 1920 ein gemeinsames Land bilden).

Keine Region blieb völlig von der Revolution unberührt, allein schon wegen der Wahl der Nationalversammlung. Als Zentren der Revolution galten unbestritten die Hauptstädte der Großmächte, also Wien und Berlin, sowie Deutschlands Mitte und vor allem der Südwesten mit seinen längerfristigen Aufständen und der Machtübernahme der Revolutionäre im Frühjahr 1849. Innerhalb Preußens beispielsweise waren neben Berlin vor allem die Provinzen Rheinland, Westfalen und auch Schlesien von der Revolution betroffen und deutlich weniger nordostdeutsche Gebiete wie Pommern.

Werktätige Unterschicht

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In der Revolutionszeit stand die Industrialisierung in Deutschland erst am Anfang, und entsprechend gab es nur ansatzweise ein politisiertes Proletariat aus der Welt der Fabriken. Stattdessen dominierten kleine Handwerker, formal selbstständig, und Gesellen den produzierenden Sektor in den städtischen Gebieten, deren Beziehung zu ihren Herren sehr unterschiedlich sein konnte. Man kann also noch nicht von einer durchgeformten Klassengesellschaft sprechen. Die Handwerker waren es, die 1848 auf der Straße protestierten, auf den Barrikaden kämpften, sich an der Gründung politischer Vereine beteiligten, Petitionen initiierten und Kongresse abhielten. Allerdings waren ihre Forderungen nicht immer einheitlich und führten zu Spaltungen, etwa über die Haltung zu Zünften (und damit der künstlichen Verknappung von Erwerbsstellen).[30]

Die noch kleine sozialistische Arbeiterbewegung bemühte sich um eine einheitliche Opposition gegen über den Kapitalisten anstelle des Interessenkonflikts zwischen Handwerkern und Gesellen. Ihre bedeutendste Organisation war die Arbeiterverbrüderung, sie befürwortete statt der Zünfte Freizügigkeit, auch die Abschaffung von Heiratsverboten, und wünschte sich allgemein eine alternative Gesellschaftsstruktur. Für die revolutionäre Bewegung in Deutschland insgesamt bedeutsam war aber schließlich der momentane Gegensatz zwischen Liberalen und Demokraten, der nicht so sehr ein Gegensatz der Klassenzugehörigkeit, sondern der politischen Überzeugung war.[31]

 
Die Revolutionärin Elise Blenker mit einer erbeuteten Truhe vor dem Schloss Eberstein, Badische Revolution 1849

Vor allem an den Protestaktionen im Frühjahr 1848 nahmen viele Frauen teil, zum Erstaunen der Zeitgenossen („selbst Weibs-Personen“). Oftmals wurden sie in Berichten als bloßer Teil der Menge, nebst Jugendlichen und Lehrlingen, dargestellt. Ihre Anteilnahme und ihr Zorn mag nicht zuletzt der Tatsache geschuldet gewesen sein, dass sie ebenso rechtlos wie die Angehörigen der Unterschicht waren. Weil zumindest in Württemberg keine einzige Frau später gerichtlich verfolgt wurde, fehlen in Quellen daher auch Hinweise auf die Identität der weiblichen Protestierenden, so Carola Lipp.[32]

Eher Frauen aus dem Bürgertum bildeten politische Vereine nur für Frauen, nicht , weil sie damit spezifische Interessen von Frauen verfolgen wollten, sondern, weil die vaterländischen und demokratischen Vereine für Männer ursprünglich als Wahlvereine gegründet worden waren.[33] Zwar nahmen Frauen aus der Unterschicht selbst an Barrikadenkämpfen teil, doch die revolutionären Bürgerinnen mussten ihre Rolle als Unterstützerinnen ihrer Männer definieren. Die meisten Frauen strebten damals allerdings noch nicht an, gleichberechtigt an der Politik beteiligt zu werden.[34]

Bereits in der Französischen Revolution 1789 war es zu Angriffen auf jüdische Ansässige und ihr Eigentum gekommen, auf eine Weise, die die aufgeklärten Zeitgenossen schockierte. Die Situation für Juden in den kommenden Jahrzehnten war dann von Land zu Land sehr unterschiedlich, fortschrittlich etwa in den süddeutschen Verfassungsstaaten, repressiv in Russland und auch in Österreich. Nur Frankreich, die Niederlande und Belgien gaben Juden die volle staatsbürgerliche Gleichheit.[35]

Gerade in der Frühphase der Revolution von 1848 traten wieder antisemitische Ausschreitungen auf, vor allem im Elsass (sechzig Orte) und dem nicht-habsburgischen Teil Deutschlands (etwa 80), auch beispielsweise in Ungarn und Italien, europaweit an 180 Orten. Im Elsass waren es zwanzig Prozent der Orte mit ansässigen Juden, und in Baden 33 von 140 Orten, die solche Angriffe erlebten. Neben dem bloßen Anderssein gegenüber der christlichen Bevölkerung wurde den Juden vorgeworfen, sie seien mehrheitlich Geldleiher und Händler.[36]. Das Motiv für die Verfolgung war also in erster Linie ein wirtschaftlicher, gepaart mit einer christlich-nationalen Diskriminierungsabsicht. Unter den Stichwörtern "Gleichheit" und "Republik" verstanden manche Zeitgenossen den Sturm auf die Häuser von Juden.[37] Daraus folgten auch zahlreiche Petitionen an die Nationalversammlung, die Juden nicht rechtlich gleichzustellen.[38]

Während Liberale und Demokraten dazu neigten, die Bedeutung der Unruhen herunterzuspielen, nutzten einige Regierungen die Gelegenheit, angesichts des „Volkszorns“ die Emanzipation der Juden zu verzögern. Auch jüdische Schriftsteller in Wien fürchteten im März 1848, dass eine frühe Emanzipation zu umso größerer Verfolgung führen würde. Doch die tatsächliche Gesetzgebung ging eher den Weg der Gleichstellung aller Bürger. In Deutschland garantierten zunächst nur einige Kleinstaaten die Gleichstellung, dann aber auch die Grundrechte des deutschen Volkes. Sie wurden allerdings, zumal in den großen Staaten, nicht umgesetzt und 1851 vom Deutschen Bund für nicht rechtsgültig erklärt.[39]

Verlauf der Revolution

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Das oft Philipp Veit zugeschriebene Gemälde der Germania, wie es 1848/1849 in der Frankfurter Paulskirche angebracht war

Die Revolution lässt sich in unterschiedlicher Weise in Phasen oder Perioden einteilen. Das kommt daher, dass es unterschiedliche Entwicklungsstränge gegeben hat, wie die Volksbewegungen und Aufstände, die Parteibildungen, die Frankfurter Nationalversammlung und die Zentralgewalt, oder die kriegerischen Auseinandersetzungen beispielsweise um Schleswig-Holstein und die Deutschland- und Außenpolitik der Großmächte. Gängigerweise unterscheidet man eine erste Phase, die eigentliche Märzrevolution, bis zum Zusammentritt der Nationalversammlung, weil seitdem einige mögliche Wege (wie die sofortige Einrichtung einer Republik) abgeschnitten waren und das revolutionäre Interesse einen Fokus erhalten hatte.

Ein wichtiger Einschnitt ist der Herbst 1848, als sich das Einsetzen der Gegenrevolution zeigte, besonders gewalttätig in Wien. In der darauffolgenden Phase verharrten die verschiedenen Seiten auf ihren Positionen, die sie zugleich zu festigen suchten. Hier kam es zu den Weichenstellungen über die künftige Reichsverfassung, unter anderem mit der Frage, ob Österreich zum Deutschen Reich gehören konnte bzw. sollte oder nicht. Mit den letzten Abstimmungen in der Nationalversammlung und der Verkündung der Reichverfassung vom 28. März 1849 endete zumindest die ursprüngliche Aufgabe der Nationalversamlung.

In der letzten Phase eskalierte der Konflikt zwischen den Kräften der Nationalversammlung und den alten monarchischen Gewalten. Trotz der Ablehnung des preußischen Königs versuchte ein Großteil der Revolutionäre, die Reichsverfassung auf politische oder gewaltsame Weise zu realisieren, während Preußen und andere Staaten die Parlamente widerrechtlich und teils gewaltsam bekämpften und überhaupt die Revolution niederschlugen. Die letzten dieser Kämpfe zogen sich bis in den Juni 1849 hin.

Nach der eigentlichen Revolution aber war die deutsche Frage noch ungelöst. Es verblieben einige Überreste der Revolutionszeit, wie die Zentralgewalt, während Preußen sich mit der Erfurter Union um eine deutsche Einigung unter eigener Führung bemühte. 1850/1851 wiederum hatten sich die Großmächte Österreich und Preußen soweit geeinigt, dass der Deutsche Bund so gut wie unverändert erneuert wurde und die Errungenschaften der Revolution bekämpft wurden. Für etwa zehn Jahre erlebte Deutschland in der Reaktionsära eine weitgehende politische Unterdrückung und im wesentlichen einen Stillstand bei der Frage einer deutschen Einigung.

Erste Phase März bis Mai 1848

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Schon Ende Februar und Anfang März 1848 kam es in Deutschland zu Aufständen und Volksversammlungen, wie der Mannheimer Volksversammlung vom 27. Februar. Große Bedeutung hatten die Ereignisse in den Hauptstädten der beiden Großmächte Österreich und Preußen: am 13. März musste der österreichische Staatskanzler Metternich aus Wien fliehen, am 18. März kapitulierte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. (vorrübergehend) vor der Revolution und kündigte an, er wolle sich für die deutsche Einigung einsetzen.[40] Fast alle Monarchen in den deutschen Staaten blieben im Amt, weil die Mehrheit der Liberalen und in den Volksbewegungen mit den Monarchen zusammenarbeiten wollten, so dass die revolutionäre Dynamik bald ihre Schwungkraft verlor.[41]

 
Der populäre demokratische Revolutionär Friedrich Hecker in einer zeitgenössischen, verklärenden Darstellung

Aus Furcht vor der Revolution reagierte schon früh auch der deutsche Bundestag, der beispielsweise am 3. März den Einzelstaaten erlaubte, die Zensur abzuschaffen. Zu eigentlichen Reformen des Bundes, wie eine Einsetzung einer Bundesexekutive, ist es dann nicht mehr gekommen. Vom 31. März bis zum 3. April tagte nämlich das sogenante Vorparlament, eine Versammlung von Abgeordneten der Parlamente der Einzelstaaten. Zu seiner wichtigsten Aufgabe gehörte es zu diskutieren, wie eine gesamtdeutsche Volksvertretung gewählt werden könnte. Die Beschlüsse des Vorparlaments waren dann Grundlage für das sogenannte Bundeswahlgesetz, mit dem der Bundestag die Einzelstaaten damit beauftragte, eine solche Wahl zu organisieren. Die dadurch gewählte verfassungsgebende Nationalversammlung (Frankfurter Nationalversammlung, auch Reichsversammlung genannt) sollte dann eine gesamtdeutsche Verfassung ausarbeiten und mit den Einzelstaaten vereinbaren.

Im April und Mai 1848 kam es noch zu gewaltsamen Aufständen in Deutschland, wie den Heckeraufstand in Baden, den Aufstand der Polen in der preußischen Provinz Posen und dem zweiten Aufstand in Wien. Diese Aufstände wurden in der Regel vom Militär niedergeschlagen.

Zweite Phase Mai bis Oktober 1848

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Nationalversammlung in der Paulskirche in Frankfurt, der Stadt des Deutschen Bundes

Am 18. Mai konnte die Nationalversammlung in Frankfurt ihre erste Sitzung abhalten. Nach teils chaotischen Anfängen spielte sich rasch ein geordneter parlamentarischer Arbeitsalltag ein, zu dem auch die Bildung von Fraktionen gehörte. Die Fraktionsbildung förderte auch die schon einsetzende Gründung von politischen Vereinen (Parteien), deren Organisation allerdings meist die Ebene der Einzelstaaten nicht überschritt. Die wichtigste Gruppe waren die konstitutionellen oder gemäßigten Liberalen, die rechte Mitte, die sich in der Casino-Fraktion zusammenschlossen. Das Casino arbeitete oft mit der linken Mitte zusammen, während der Einfluss der äußersten oder entschiedenen Linken bzw. der konservativen Rechten geringer war.

Die Nationalversammlung hatte sich drei Aufgaben gestellt: Verfassungsgebung, Gesetzgebung, Einsetzung einer Exekutive. Dem Auftrag des Bundeswahlgesetzes zufolge sollte sie eine Verfassung für ganz Deutschland erarbeiten. Dazu waren zahlreiche Einzelfragen zu diskutieren und zu klären, wie die künftige Stellung der Einzelstaaten zur Reichsebene, die Exekutive der Reichsebene, Grundrechte der Deutschen und der Gebietsumfang des Reiches. Ferner sah sie sich in der Verantwortung, anstelle des Bundestages Beschlüsse bzw. Gesetze zu erarbeiten, also bereits als Reichsgesetzgeber aktiv zu sein.

Drittens kümmerte sie sich um eine Provisorische Zentralgewalt, womit sie die Bemühungen des Bundestages um eine Bundesexekutive fortführte. Der Präsident der Nationalversammlung, Heinrich von Gagern, rief nach längeren Diskussionen zu einem “kühnen Griff” auf, nämlich nicht ein mehrköpfiges Direktorium, sondern eine Einzelperson als Exekutive einzusetzen. Mit großer Mehrheit wurde Erzherzog Johann von Österreich Ende Juni zum Reichsverweser (eine Art provisorischer Monarch) gewählt. Die Wahl befriedigte einerseits die Österreicher und die Konservativen, denn Johann war schließlich der Onkel des österreichischen Kaisers, aber auch die Linke konnte sich damit abfinden, weil Johann als volkstümlich und relativ fortschrittlich galt.

 
Johann von Österreich beim feierlichen Einzug in Frankfurt

Der Reichsverweser seinerseits setzte eine Regierung ein, zunächst das Kabinett Leiningen. Diesem Gesamt-Reichsministerium gelang es aber höchstens sehr bedingt, sich als anerkannte deutsche Regierung durchzusetzen, auch, weil ihm großteils die personellen, finanziellen und militärischen Mittel fehlten. In der Regel leisteten vor allem die kleineren deutschen Staaten den Aufforderungen Folge, so wie sie später diejenigen Staaten waren, die die Reichsverfassung begrüßten. Von den ausländischen Mächten waren es nur kleinere europäische Staaten sowie die USA, die das neue Deutsche Reich diplomatisch anerkannten.

Bereits im März hatten die Deutschen in den dänischen Herzogtümern Schleswig und Holstein gegen den dänischen König erhoben; diesen Kampf unterstützte vor allem Preußen, und zwar noch im Auftrag des Bundestags. Im August sah Preußen sich aber gezwungen, wegen der diplomatischen Unterstützung Englands und Russlands für Dänemark, den Waffenstillstand von Malmö zu unterzeichnen. Eine Welle der Empörung ging durch Deutschland, sodass in Frankfurt eine Mehrheit der Nationalversammlung die Annahme des Waffenstillstands de faco ablehnte.[42] Die unmittelbare Folge war der erste parlamentarische Sturz einer gesamtdeutschen Regierung am 4. September.

 
Robert Blum beim Oktoberaufstand in Wien 1848

Da keine alternative Regierung gebildet werden konnte, und da die Gemüter sich etwas beruhigten, blieb die Regierung im Amt und die Nationalversammlung akzeptierte den Waffenstillstand doch noch am 16. September. Der Volkszorn richtete sich darum gegen die Nationalversammlung; in den anschließenden gewaltsamen Septemberunruhen wurden zwei konservative Abgeordnete ermordet. Dies schürte die Angst des Bürgertums vor der Revolution und demonstrierte den schwindenen Rückhalt der Nationalversammlung in der Bevölkerung.

In dieser Zeit formierten sich auch die alten Kräfte neu, am dramatischten in Österreich. Hintergrund war unter anderem der Wiener Oktoberaufstand, nach dem die kaiserliche Armee Österreichs sich wieder in der ganzen Stadt durchsetzte. Der am Aufstand beteiligte Frankfurter Abgeordnete Robert Blum wurde am 9. November hingerichtet, wodurch Österreich seine Verachtung für die Revolution und die Nationalversammlung demonstrierte.

Dritte Phase bis Frühjahr 1849

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Nach solchen Rück- und Fehlschlägen trat in den Wintermonaten 1848/1849 in Frankfurt und anderswo eine deutliche Ernüchterung ein. Die Nationalversammlung konzentrierte sich stärker auf die bereits begonnenen Verfassungsarbeiten und verkündete im Dezember schon vorab die Grundrechte des deutschen Volkes. Die Haltung der österreichischen Regierung war ein wichtiger Grund bei der Ersetzung von Anton von Schmerling, dem führenden Kopf des deutschen ‘’Gesamt-Reichsministeriums’’, durch Heinrich von Gagern.

 
Karikatur zur Wankelmütigkeit Friedrich Wilhelms IV., ob er die Kaiserkrone annehmen soll

Der neue Reichsministerpräsident setzte sich für einen Doppelbund ein: einen engeren Bund der deutschen Staaten unter preußischer Führung, der mit Österreich über einen weiteren Bund verknüpft sein sollte. Dieser kleindeutschen Lösung stand noch eine großdeutsche Lösung gegenüber, derzufolge die bislang zum Bund gehörigen Teile Österreichs auch dem Reich angehören sollten. Als Anfang März 1849 Österreich sich eine Verfassung für Gesamtösterreich gab und eine Teilung ablehnte, verloren die Großdeutschen in der Nationalversammlung erheblich an Boden.

Nach teils sehr kontroversen Diskussionen und Abstimmungen, vor allem über das künftige Reichsoberhaupt, konnte die Nationalversammlung die Verfassung des Deutschen Reiches vom 28. März 1849 verkünden. Außerdem wählte sie den preußischen König zum deutschen Kaiser. Allerdings lehnte der König die Kaiserkrone ab, am 3. April de facto, am 28. April endgültig. Währenddessen befürworteten 29 Regierungen (einschließlich Württembergs) die Verwirklichung der Reichsverfassung, und danach bemühten sich Abgeordnete und Revolutionäre in der Reichsverfassungskampagne darum.

Niederschlagung der Revolution Mai–Juli 1849

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Parade der Biberacher Bürgerwehr, 1849

Preußen und andere Staaten setzten Militär ein, um die wieder aufflammenden Aufstände zu unterdrücken. Widerrechtlich erklärten sie die Mandate der Frankfurter Abgeordneten aus ihren Staaten für erloschen, in Preußen löste der König gewaltsam die Preußische Nationalversammlung auf, die sich ebenfalls für die Reichsverfassung ausgesprochen hatte. Ein weiterer Teil der Frankfurter Nationalversammlung gab enttäuscht von selbst auf, während andere Abgeordnete (vor allem der Linken) Ende Mai aus Frankfurt flüchteten und in Stuttgart ihre Arbeit fortsetzten. Die würrtembergische Regierung duldete dieses Rumpfparlament und dessen Reichsregentschaft genannte Regierung noch bis zum 18. Juni 1849.

 
Kurzlebiger Aufstand in Dresden: Angriff auf die Barrikaden am Neumarkt

Neben dem Dresdner Maiaufstand, der von Preußen militärisch beendet wurde, waren die Kämpfe in Südwestdeutschland mit der Badischen Revolution am heftigsten.[43] Obwohl der badische Großherzog der Reichsverfassung zugestimmt hatte, musste er am 13. Mai fliehen. Eine Revolutionsregierung übernahm die Macht, die am 1. Juni die Republik ausrief. Auch dieser Aufstand wurde im wesentlichen durch preußische Truppen niedergeschlagen. Die letzten Revolutionäre mussten am 23. Juli 1849 in Rastatt kapitulieren.

Die Provisorische Zentralgewalt blieb im Amt, bis der Reichsverweser am 20. Dezember 1849 die Geschäftsführung einer Bundeszentralkommission übergab. Über diese kam die Reichsflotte an den Deutschen Bund, der dieses sichtbarste Ergebnis der Revolution schließlich 1852/1853 verkaufte, weil kein deutscher Staat die Kosten übernehmen wollte. Anfang 1851 wurde die Statthalterregierung in Holstein, die noch von der Zentralgewalt eingesetzt worden war, abgelöst. Das Londoner Protokoll vom 8. Mai 1852 beendete vorerst den Schleswig-Holsteinischen Krieg und damit die dortige Erhebung.

Bereits im Mai 1849 hatte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. damit begonnen, das Fundament für eine konservativere deutsche Einigung zu legen. Seine Erfurter Union erhielt aber letztlich nicht die von ihm ersehnte Zustimmung der mittelgroßen Staaten wie Bayern und Hannover. Nachdem in der Herbstkrise 1850 die Spannungen zwischen dem preußischen und dem österreichischen Lager fast zu einem Krieg geführt hatten, lenkte Preußen ein. Grund dafür war neben der russischen Einmischung zugunsten Österreichs die Befürchtung, dass in einem Krieg die revolutionären Kräfte wieder aufleben würden. Preußen gab die Unionspläne auf und sorgte gemeinsam mit Österreich für eine Wiederherstellung des Deutschen Bundes, die spätestens im Sommer 1851 vollendet war.

Reaktion und Verfolgung

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Alfred Rethel: Allegorie auf die Niederschlagung der Revolution von 1848, 1849

Reaktion in Deutschland

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Die Einigung zwischen Österreich und Preußen führte zu einer Neuauflage der politischen Verfolgung im Deutschen Bund. Der Bundesreaktionsbeschluss vom 23. August 1851 verpflichtete auch die anderen Staaten, eventuelle Reformen wie die Pressefreiheit aus der Revolutionszeit wieder rückgängig zu machen. Zur besseren Überwachung des Volkes richteten die sieben größten deutschen Staaten einen Geheimen Polizeiverein ein; gemeint ist damit weniger eine formelle Organisation als eine informelle, aber effektive Zusammenarbeit der Landesbehörden. Sie hatte bis 1866 Bestand, als der Deutsche Bund sein Ende fand.[44]

Gegenüber Beamten und Lehrern verschärften die Behörden die Disziplin, Radikale wurden aus dem Staatsdienst beseitigt. Demokraten und Sozialisten, die nicht ins Ausland gegangen waren, wurden überwacht und verfolgt, ihre Vereine unterdrückt. Die konservativen Kräfte in der Kirche wurden verwendet, um das Leben über die Kirche zu kontrollieren, weswegen der Staat Konflikte mit der katholischen Kirche vermied. In Österreich verhinderte der Staat sogar die Verbreitung von Büchern, die die Kirche verboten hatte. Thomas Nipperdey: „Das politische Klima war über Verwaltung, Gericht und Polizei das Klima des Druckes und der Konformität.“[45]

Soziale Errungenschaften der Revolution wie die Abschaffung gewisser Adelsprivileigen wurden allerdings nicht zurückgenommen, und die Verfassungen sahen immerhin bestimmte Verfahrensregeln vor. Die Selbstverwaltung der Gemeinden blieb trotz Staatsaufsicht erhalten. Das waren wichtige Gründe dafür, dass diese Reaktionszeit nur etwa zehn Jahre dauerte und dass später wieder ein politisches Leben aufkam. Während Österreich 1851 die Verfassung wieder abschaffte, blieb Preußen immerhin ein Verfassungs- und Rechtsstaat und brachte damit den Absolutismus hinter sich. Das eröffnete die Möglichkeit einer Erneuerung.[46]

 
Auswanderer auf einem Schiff, 1850

Deutschland erlebte gerade im 19. Jahrhundert, wie viele andere europäische Länder auch, ein Bevölkerungswachstum. Es führte zu einer bedeutenden Auswanderung vor allem nach Amerika. Diese Emigration war auf Dauer angelegt, wer hingegen ins Exil ging, wollte in der Regel zurückkehren und auf die Zukunft einwirken. In der Praxis sind die Motive für das Verlassen Deutschlands nicht so klar zu unterscheiden, hier waren die Themen Wirtschaft und Politik miteinander verwoben, denn viele hatten zumindest ein rudimentäres Interesse an der Politik.[47]

Nach der Revolution mussten erster Linie Linke das Bundesgebiet verlassen, um Verfolgung einschließlich der Todesstrafe zu entfliehen. Mehr als 11.000 deutsche Revolutionäre gingen in die Schweiz, für die das eine wirtschaftliche Belastung sowie Druck aus dem Ausland wie Frankreich und Preußen bedeutete. 1852 zählte man offiziell nur noch 192 deutsche Emigranten, da viele gezwungenermaßen nach Deutschland zurückgekehrt, oder in der Schweiz untergetaucht, oder in die angelsächsischen Länder ausgewandert waren, Großbritannien, Amerika und Australien. Letzteres gehörte zu einer Maßnahme der Schweizer Regierung, die den Flüchtlingen die Reise durch Frankreich bezahlte, ein Land, das vor allem seit der Machtübernahme Napoleons III. wenig aufnahmebereit war. Die Maßnahme half mehreren tausend Flüchtlingen und verhinderte eine Katastrophe.[48]

Die politischen Exilanten wurden im Ausland nicht immer so freundlich aufgenommen, wie es teilweise noch dargestellt wird, so Siemann: „Im Rück- und Überblick ist es höchst ernüchternd zu sehen, wie gerade diejenigen herumgestoßen wurden, die viel riskiert, die Familie, Existenz und persönliche Glaubwürdigkeit aufs Spiel gesetzt hatten.“ Doch das Exil schuf eine Erfahrungsbrücke der verfolgten Demokraten zu den europäischen Nachbarn, und eine Ersatzplattform für die freie Presse und das freie Vereinsleben. Teilweise konnten die Achtundvierziger in den USA ihre Ideale verwirklichen, etwa, wenn sie im Bürgerkrieg gegen die Sklaverei kämpften.[49]

 
Paulskirche mit Tafel, die an das Vorparlament und die Nationalversammlung erinnert

Das Schicksal der politischen Flüchtlinge trug dazu bei, dass die positive Erfahrung der Revolution so leicht verloren gehen konnte. Selbst Staaten, die für sich eine demokratische Tradition beanspruchten, wolllten die unruhigen Elemente gern wieder loswerden. So zerbröckelte die entstehende deutsche demokratische Elite. Siemann: „Zurück blieb mithin die – drastisch gesagt – perfide Erfindung von einem ‚tollen Jahr‘. Und mit der ließ sich leben.“[50]

Forschung

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Lange Zeit behandelte man die Revolutionen von 1848/1849 mit Worten wie bürgerlich-elitär, liberal, national, parlamentarisch, städtisch und fortschrittlich. Das war aber weniger der Fall, so Frank Lorenz Müller: “Viel mehr nutzten zahlreiche Bevölkerungsgruppen die Chance, die ihnen der dynamische Veränderungsprozess bot.” Interessen und Politikformen unterschieden sich. Man müsse Wirtshausdebatten, Katzenmusiken, Leseabende und Schmucksammlungen hinzunehmen, um neben den Märzforderungen, Barrikadenkämpfen und der Paulskirche zu einer angemessenen Gesamtbewertung zu kommen.[51]

Probleme und Alternativen

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Laut Hans-Ulrich Wehler schwächten sechs Faktoren die deutsche Revolution:

  1. Die Anfangserfolge führten zu einer Selbstüberschätzung der Revolutionäre, die dann die konservativen Kräfte unterschätzten. Während die Liberalen mit den Märzerfolgen zufrieden waren, wollten die Demokraten die Revolution weiter vorantreiben und ihre Ziele sichern, das polarisierte die Bewegung. Frühe Agrarreformen befriedigte ländliche Besitzklassen, die folglich die Revolution nicht mehr unterstützten.
  2. Die Liberalen waren Revolutionäre wider Willen, fürchteten die anarchischen Volksbewegungen und wollten legale Wege beschreiten, nicht radikal mit der Vergangenheit brechen.
  3. Liberale und Demokraten brauchten zu lange, um parlamentarische Kompromisspolitik zu lernen. Allerdings hätte auch ein Bündnis von Liberalen und Demokraten nichts gegen die Stärke der Gegenrevolution ausmachen können.
  4. Die Regionen Deutschlands waren sehr unterschiedlich entwickelt, und die Vielspalterei ließ die Spannung zwischen Zentrum und Peripherie sich "drei dutzendmal" wiederholen.
  5. Es fehlte eine „große Allianz der verschiedenen revolutionären Kräfte“, die gegen die Gegner hätte gewinnen können. „Handlungsfähige Klassen, die gegen die alte Ordnung koalieren konnten, gab es noch nicht.“
  6. Damals gab es zu viele „Modernisierungsaufgaben“, die gleichzeitig gelöst werden mussten. Lösungsversuche riefen aber Widerstand hervor.[52]

Thomas Nipperdey richtet zunächst das Augenmerk auf die Liberalen, weil ihnen später die meisten Vorwürfe gemacht wurden. Die Liberalen hatten immerhin die Mehrheit hinter sich, entgegen den selbstgesetzten Ansprüchen einer radikalen Minderheit. Die Liberalen standen gegen die Linke ebenso wie gegen die Gegenrevolution und waren Revolutionäre wider Willen. Sie wollten das Bestehende revolutionieren, aber die Revolution in die Legalität überführen. Man könne von den Liberalen des 19. Jahrhunderts nicht erwarten, dass sie die auf Gleichheit bedachten Normen späterer Zeit teilten. Vielleicht war ihre Furcht vor einer sozialen Revolution und einer Terrorherrschaft wie in Frankreich 1792/1793 übertrieben, sie war aber nicht unberechtigt, denn der linke Radikalismus war eine reale Macht.[53]

 
Der Liberale Heinrich von Gagern, zunächst Präsident der Nationalversammlung, dann Reichsministerpräsident. Als er am 5. Mai 1849 vom Aufstand in Dresden erfuhr, notierte er in seinem Tagebuch: “Der Einmarsch der preußischen Truppen gegen den Willen des Volks, aber vielleicht nicht gegen den Willen der Besitz[enden].” Wenn die Reichsverfassung nicht mehr für Ruhe und Ordnung stand, sondern Anlass für eine neue Revolution wurde, verlor sie die Unterstützung vieler Bürger, fasst Frank Möller Gagerns Gedanken zusammen.[54]

Über die Zielsetzungen der verschiedenen Lager möge man je nach eigener politischer Richtung diskutieren, meint Nipperdey, „eine wissenschaftliche Entscheidung ist da nicht möglich“. Frage man nach dem Realitätsgehalt und den Chancen der Konzepte, dann mag der allmähliche, aber entschiedene Gang der Liberalen eine sinnvolle Strategie gewesen sein, solange die alten Mächte schwach waren. Die Linke, gerade die republikanische, setzte mehr auf die Volksmassen. Die Liberalen aber waren berechtigterweise skeptisch bezüglich eines Volkes, in dem viele noch monarchisch und einzelstaatlich eingestellt waren. Die Gegenrevolution hätte Massen gegen eine republikanische Revolution mobilisieren können, mit einem Bürgerkrieg als Folge, vielleicht gar mit einem Eingreifen Russlands. Manche auf der Linken begrüßten eine solche Katastrophenpolitik des großen europäischen Krieges gegen das reaktionäre Russland sogar: „sie wollten die Sintflut riskieren, weil danach sie selbst kämen“.[55]

Außerhalb eines solchen Radikalismus denkt Nipperdey noch an eine rechtsliberale Alternative, nach der der Deutsche Bund grundlegend reformiert worden wäre, das wäre aber selbst den meisten Rechtsliberalen nicht weit genug gegangen. Die Rechtsliberalen um Heinrich von Gagern hätten andererseits mehr mit der gemäßigten Linken um Robert Blum zusammenarbeiten können, für eine schärfere, nicht sanftere Gangart. Doch die gemäßigte Linke empfand starken Zusammenhalt mit der radikalen, und es gab große Gegensätze in konkreten Fragen. Und mit der schärferen Gangart wäre der Strudel, der zur Gegenrevolution führte, vielleicht noch früher eingetreten. Eine alternative Zeitfolge wäre möglicherweise ebenso wie die reale sowieso am Problem Großdeutsch/kleindeutsch aufgelaufen.[56]

Frage des Scheiterns

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Mike Rapport gibt eine traditionelle Darstellung wieder, die in einer gescheiterten Revolution eine verpasste Chance und den Anfang eines deutschen Sonderwegs sieht. Nicht von unten, sondern von oben, mit preußischer Militärmacht, sei dann später ein autoritäres Reich von Bismarck gegründet worden, das die Saat zum Dritten Reich gelegt habe. Die deutschen Liberalen hätten ebenso von Macht geträumt, von deutscher Macht, und hätten die nationale Einheit über die politische Freiheit gestellt. „Das war vielleicht die tiefere Tragödie von 1848: selbst die Liberalen waren zu bereit, die Freiheit der Macht zu opfern.“[57] Helga Grebing untersucht die Sonderwegsthese sehr kritisch und übernimmt für die Revolution von 1848 die Formulierung von Michael Stürmer, dass sie statt als “gescheitert” treffender als “unvollendet” bezeichnet werden könne. Zudem müsste man fragen, ob Historiker die bürgerliche Revolution “zu sehr als einmaligen umwälzenden Akt” verstehen, von dem sie zuviel erwarten.[58]

Nipperdey verweist auf die zahlreichen Probleme, denen die Revolutionäre gegenüberstanden:[59]

„Das Scheitern eines politischen Handelns […] muß nicht die Schuld der Scheiternden sein, nicht ihrer – vermeidbaren – Fehler, nicht ihrer unvermeidbaren Grundeinstellungen; die Besiegten sind nicht immer schuld an ihrer Niederlage. Die eigentliche Ursache des Scheiterns ist, daß die Widerstände zu vielfältig und zu groß waren, und so die Probleme, die zur Lösung anstanden […] Die verfassungspolitische Gemeinsamkeit der Revolution wurde von den inneren Spannungen der deutschen Gesellschaft erschwert und geschwächt, […] die liberale Staatsbürgergesellschaft, die doch erst im Werden war, war von dem Partikularismus der deutschen Gesellschaft, die in sich noch so heterogen war, bedroht.“

Gemessen an ihren Zielen, so Hans-Ulrich Wehler, war die Revolution gescheitert. Die politische Teilhabe an der staatlichen Macht wurden von den siegreichen Konservativen wieder beseitigt, und die Gründung eines liberal-konstitutionellen Nationalstaats gelang auch nicht.[60] Es gab aber auch Fortschritte zu verzeichnen:

 
Karikatur auf die Abschaffung von Adelsvorrrechten
  • Die konservativen Regierungen wagten es nicht, die Agrarreformen rückgängig zu machen, die in der ländlichen Gesellschaft den Feudalismus beendeten. Einige Privilegien der Adligen wie die Patrimonialgerichtsbarkeit blieben abgeschafft.
  • Eine staatliche Sozialpolitik setzte ein, wenngleich die Repression andauerte. Das Koalitionsverbot für gewerbliche Arbeiter wurde sogar auf Landarbeiter und Bergarbeiter ausgedehnt.
  • Die privatkapitalistische Industrialisierung erhielt freie Bahn, was die Modernisierung der Wirtschaft förderte.
  • Die Gerichtsverfassung wurde schon im Januar 1849 reformiert, mit der Beteiligung von Geschworenen an der Urteilsfindung und der Abschaffung bestimmter Strafen wie der Pranger oder der sogenannte bürgerliche Tod.
  • Mit Ausnahme Österreichs hatten nach der Revolution alle deutschen Staaten eine Verfassung.[61]

Wehler verwehrt sich gegen die seiner Meinung nach "krass" einseitige Formel vom Scheitern der Revolution, da es mittelbar imponierende Erfolge und eine Umgestaltung von Politik und Gesellschaft gegeben habe. Die von ihr gesetzten Maßstäbe blieben ein Ideal, „das trotz aller Rückschläge nach 1849 für viele Menschen verbindlich blieb – und deshalb als politische Grundtatsache auf längere Sicht nicht umgangen werden konnte.“[62]

 
„Wie sie in Frankfurt a. M. den deutschen Adler nach langer Gefangenschaft frei geben“, Karikatur von 1848

Hahn und Berding sehen die Revolution als End- und Höhepunkt eines Umbruchs, der schon am Beginn des Jahrhunderts stärker geworden war. Gesucht wurde eine Neuordnung der deutschen Staatenwelt, die mit dem europäischen Staatensystem vereinbar war ebenso wie eine neue Legitimation von Herrschaft und politische Teilhabe der Gesellschaft, jeweils vor dem Hintergrund einer neuen, liberalen Marktgesellschaft. Wie auch woanders in Europa gab es dabei Phasen der Beschleunigung, aber auch des Stillstands oder Rückschritts.[63]

Selbst durch ein entschlosseneres Handeln – gar einen europäischen Befreiungskrieg – hätten die Revolutionäre 1848/1849 viele der Hindernisse, den Reformstau, nicht beseitigen können. Die Interessen waren zu verschieden, die Handelnden unterlagen Fehleinschätzungen. Aber die Revolution hat wichtige Traditionen in der deutschen Parlaments- und Parteiengeschichte gegründet und eine bislang unbekannte nationale Öffentlichkeit geschaffen, die Gesellschaft wurde weiter politisiert, die Regierungen wurden zu neuen Initiativen in der Einheitsfrage gezwungen. Die neuere Forschung, so Hahn und Berding, hat denn auch die These des Sonderwegs vielfach relativiert und kritisiert, stattdessen entdeckte man die Gemeinsamkeiten der Modernisierungsprozesse Deutschlands und Europas.[64]

Karl Griewank griff die Frage auf, ob die Ereignisse von 1848/1849 überhaupt eine Revolution darstellten,[65]

„[…] um eine Umwälzung, die sich wirklich auf das staatliche, gesellschaftliche und geistige Leben unseres Volkes erstreckt habe; verbitterte Anhänger und höhnende Gegner waren sich darin einig, diese Frage zu verneinen. Verstehen wir aber unter Revolution mehr als einen bloßen Aufstand der Unzufriedenheit, dann war es eine Revolution: eine politische Bewegung, die das deutsche Volk doch in seinen Tiefen aufgerührt hat, die neuen und unterdrückten Kräften einen weithin sichtbaren Raum verschaffte, wenn dieser ihnen auch von den Gegnern wieder streitig gemacht werden konnte.“

Siehe auch

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Literatur

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  • Manfred Botzenhart: Deutscher Parlamentarismus in der Revolutionszeit 1848–1850. Droste Verlag, Düsseldorf 1977.
  • Hans-Werner Hahn, Helmut Berding: Reformen, Restauration und Revolution 1806–1848/1849 (= Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, 10. Auflage, Band 14). Klett-Cotta, Stuttgart 2010.
  • Frank Lorenz Müller: Die Revolution von 1848/1849. Wissenschafliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002.
  • Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006.
  1. Frank Lorenz Müller: Die Revolution von 1848/1849. Wissenschafliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002, S. 2–4, 5/6.
  2. Frank Lorenz Müller: Die Revolution von 1848/1849. Wissenschafliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002, S. 8, 10.
  3. Frank Lorenz Müller: Die Revolution von 1848/1849. Wissenschafliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002, S. 20/21.
  4. Frank Lorenz Müller: Die Revolution von 1848/1849. Wissenschafliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002, S. 21/22.
  5. Frank Lorenz Müller: Die Revolution von 1848/1849. Wissenschafliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002, S. 22/23.
  6. Frank Lorenz Müller: Die Revolution von 1848/1849. Wissenschafliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002, S. 23–25.
  7. Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1806–1866. Band 1: Bürgerwelt und starker Staat. C.H. Beck, München 1983, S. 344, 595.
  8. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 14/15, 59.
  9. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 16.
  10. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 17/18.
  11. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 18/19.
  12. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 14–19.
  13. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 20/21, 60.
  14. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 61–63.
  15. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 65–67.
  16. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 68–70.
  17. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 72.
  18. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 73–75.
  19. Judith Hilker: Grundrechte im deutschen Frühkonstitutionalismus. Duncker & Humblot, Berlin 2005, S. 299.
  20. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Zweiter Band: Von der Reformära bis zur industriellen und politischen „Deutschen Doppelrevolution“ 1815–1845/1849. C.H. Beck, München 1987, S. 725.
  21. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 125/126.
  22. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 118–120.
  23. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 121/122.
  24. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 121/122.
  25. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 134–137.
  26. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 141–143.
  27. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 60.
  28. Hans-Werner Hahn, Helmut Berding: Reformen, Restauration und Revolution 1806–1848/1849 (Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, 10. Auflage, Band 14). Klett-Cotta, Stuttgart 2010, S. 650–652.
  29. Dieter Langewiesche: Die Revolution von 1848/49 im europäischen Kontext. Bemerkungen zu einer Regional- und Lokalforschung in vergleichender Absicht. In: Derselbe (Hrsg.): Demokratiebewegung und Revolution 1847 bis 1849. Internationale Aspekte und europäische Verbindungen. Stadtarchiv Offenburg, Karlsruhe 1998, S. 191/192.
  30. Heinz-Gerhard Haupt, Friedrich Lenger: Bourgeoisie, Petit Bourgeoisie, Workers: Class Formation and Social Reform in Germany and France. In: Dieter Dowe, Heinz-Gerhard Haupt, Dieter Langewiesche, Jonathan Sperber (Hrsg.): Europe in 1848. Revolution and reform. Berghahn Books, New York/Oxford 2008, S. 619–638, hier S. 620/621 u. 623/624.
  31. Heinz-Gerhard Haupt, Friedrich Lenger: Bourgeoisie, Petit Bourgeoisie, Workers: Class Formation and Social Reform in Germany and France. In: Dieter Dowe, Heinz-Gerhard Haupt, Dieter Langewiesche, Jonathan Sperber (Hrsg.): Europe in 1848. Revolution and reform. Berghahn Books, New York/Oxford 2008, S. 619–638, hier S. 627/628.
  32. Carola Lipp: Katzenmusiken, Krawalle und Weiberrevolution. Frauen im politischen Protest der Revolutionsjahre. In: dies. (Hrsg.): Schimpfende Weiber und patriotische Jungfrauen. Frauen im Vormärz und in der Revolution 1848/1849. Elster Verlag, Bühl-Moos 1986, S. 112–139, hier S. 112/113.
  33. Eva Kuby: Politische Frauenvereine und ihre Aktivitäten 1848 bis 1850. In: dies. (Hrsg.): Schimpfende Weiber und patriotische Jungfrauen. Frauen im Vormärz und in der Revolution 1848/1849. Elster Verlag, Bühl-Moos 1986, S. 112–139, hier S. 112/113.
  34. Hans-Werner Hahn, Helmut Berding: Reformen, Restauration und Revolution 1806–1848/1849 (Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, 10. Auflage, Band 14). Klett-Cotta, Stuttgart 2010, S. 589.
  35. Reinhard Rürup: Progress and its limits. The Revolution of 1848 and European Jewry. In: Dieter Dowe, Heinz-Gerhard Haupt, Dieter Langewiesche, Jonathan Sperber (Hrsg.): Europe in 1848. Revolution and reform. Berghahn Books, New York/Oxford 2008, S. 749–766, hier S. 749/750.
  36. Reinhard Rürup: Progress and its limits. The Revolution of 1848 and European Jewry. In: Dieter Dowe, Heinz-Gerhard Haupt, Dieter Langewiesche, Jonathan Sperber (Hrsg.): Europe in 1848. Revolution and reform. Berghahn Books, New York/Oxford 2008, S. 749–766, hier S. 750–752.
  37. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 69/70.
  38. Hans-Werner Hahn, Helmut Berding: Reformen, Restauration und Revolution 1806–1848/1849 (Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, 10. Auflage, Band 14). Klett-Cotta, Stuttgart 2010, S. 626.
  39. Reinhard Rürup: Progress and its limits. The Revolution of 1848 and European Jewry. In: Dieter Dowe, Heinz-Gerhard Haupt, Dieter Langewiesche, Jonathan Sperber (Hrsg.): Europe in 1848. Revolution and reform. Berghahn Books, New York/Oxford 2008, S. 749–766, hier S. 754–756.
  40. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Zweiter Band: Von der Reformära bis zur industriellen und politischen „Deutschen Doppelrevolution“ 1815–1845/1849. C.H. Beck, München 1987, S. 718, 720.
  41. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Zweiter Band: Von der Reformära bis zur industriellen und politischen „Deutschen Doppelrevolution“ 1815–1845/1849. C.H. Beck, München 1987, S. 722.
  42. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Zweiter Band: Von der Reformära bis zur industriellen und politischen „Deutschen Doppelrevolution“ 1815–1845/1849. C.H. Beck, München 1987, S. 742/743.
  43. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Zweiter Band: Von der Reformära bis zur industriellen und politischen „Deutschen Doppelrevolution“ 1815–1845/1849. C.H. Beck, München 1987, S. 754.
  44. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 221–223, 225.
  45. Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1860–1866. Band 1: Bürgerwelt und starker Staat. C.H. Beck, München 1983, S. 675/676.
  46. Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1860–1866. Band 1: Bürgerwelt und starker Staat. C.H. Beck, München 1983, S. 675/676, 679, 681.
  47. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 149–152.
  48. Christian Jansen: Einheit, Macht und Freiheit. Die Paulskirchenlinke und die deutsche Politik in der nachrevolutionären Epoche 1849–1867. Droste, Düsseldorf 2000, S. 72.
  49. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 169.
  50. Wolfram Siemann: 1848/49 in Deutschland und Europa. Ereignis, Bewältigung, Erinnerung. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 169.
  51. Frank Lorenz Müller: Die Revolution von 1848/1849. Wissenschafliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002, S. 143.
  52. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Zweiter Band: Von der Reformära bis zur industriellen und politischen „Deutschen Doppelrevolution“ 1815–1845/1849. C.H. Beck, München 1987, S. 759–769.
  53. Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1860–1866. Band 1: Bürgerwelt und starker Staat. C.H. Beck, München 1983, S. 664/665.
  54. Frank Möller: Heinrich von Gagern. Eine Biographie. Habilitationsschrift, Universität Jena 2004, S. 338.
  55. Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1860–1866. Band 1: Bürgerwelt und starker Staat. C.H. Beck, München 1983, S. 665/666.
  56. Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1860–1866. Band 1: Bürgerwelt und starker Staat. C.H. Beck, München 1983, S. 666/667.
  57. Mike Rapport: 1848. Year of Revolution. Abacus, o.O. 2008, S. 402: „That, perhaps, was the deeper tragedy of 1848: even the liberals were all too ready to sacrifice freedom to power.“
  58. Helga Grebing: Der „deutsche Sonderweg“ in Europa 1806–1945. Eine Kritik. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart u. a., S. 93/94.
  59. Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1860–1866. Band 1: Bürgerwelt und starker Staat. C.H. Beck, München 1983, S. 668.
  60. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Zweiter Band: Von der Reformära bis zur industriellen und politischen „Deutschen Doppelrevolution“ 1815–1845/1849. C.H. Beck, München 1987, S. 774/775.
  61. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Zweiter Band: Von der Reformära bis zur industriellen und politischen „Deutschen Doppelrevolution“ 1815–1845/1849. C.H. Beck, München 1987, S. 776–778.
  62. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Zweiter Band: Von der Reformära bis zur industriellen und politischen „Deutschen Doppelrevolution“ 1815–1845/1849. C.H. Beck, München 1987, S. 779.
  63. Hans-Werner Hahn, Helmut Berding: Reformen, Restauration und Revolution 1806–1848/1849 (Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, 10. Auflage, Band 14). Klett-Cotta, Stuttgart 2010, S. 650.
  64. Hans-Werner Hahn, Helmut Berding: Reformen, Restauration und Revolution 1806–1848/1849 (Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, 10. Auflage, Band 14). Klett-Cotta, Stuttgart 2010, S. 650–652, S. 654/655.
  65. Karl Griewank: Ursachen und Folgen des Scheiterns der deutschen Revolution von 1848. In: Ernst-Wolfgang Böckenförde, Rainer Wahl (Hrsg.): Moderne deutsche Verfassungsgeschichte (1815–1914). 2. Auflage, Verlagsgruppe Athenäum, Hain, Scriptor, Hainstein, Königsstein/Ts. 1981, S. 40–62, hier S. 59.

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