Benutzer:Zwiauer/Zwiauer Karl
Karl Zwiauer (* 18. März 1955 in Niedernondorf) ist ein österreichischer Kinderarzt und Wissenschaftler. Er ist insbesondere bekannt für seine Beiträge zur Kindergesundheit, Ernährungsmedizin und Impfprävention. Zwiauer war langjähriger Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Universitätsklinikum St. Pölten und prägte die österreichische Gesundheitspolitik im Bereich der Pädiatrie maßgeblich mit.
Leben und Ausbildung
BearbeitenKarl Zwiauer wurde 1955 in Niedernondorf geboren. Nach der Matura am humanistischen Gymnasium des Erzbischöflichen Seminar Sachsenbrunn und nach Ableistung des militärischen Wehrdienstes als Einjährig-Freiwilliger und Ausbildung zum Milizoffizier (Sanitätsmedizinischer Dienst, Hauptmannarzt im Ruhestand) begann er 1974 das Medizinstudium an der Universität Wien, welches er 1980 erfolgreich mit dem Doktor der gesamten Heilkunde (Dr. med. univ.) abschloss. Im Anschluss absolvierte er die Facharztausbildung in Kinder- und Jugendheilkunde an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Wien. 1992 wurde ihm die Venia docendi und 2000 der Berufstitel a.o. Univ.-Prof. verliehen. Karl Zwiauer ist Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde mit Zusatzfach Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin sowie Facharzt Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie.
Berufliche Karriere
BearbeitenNach Abschluss seiner Facharztausbildung spezialisierte sich Zwiauer auf die Betreuung Kindern mit Adipositas, von Frühgeborenen und schwer kranken Neugeborenen und endokrinologischen Störungen von Kindern. 1991 wurde er zum Primar der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Universitätsklinikum St. Pölten ernannt, eine Position, die er bis zu seiner Pensionierung innehatte.
Neben seiner klinischen Tätigkeit war Zwiauer auch als Lehrender an der Medizinischen Universität Wien und der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften. Er war als Referent und Vortragender in nationalen und internationalen medizinischen Kongressen tätig und hat zahlreiche Publikationen zu kinderärztlichen Themen veröffentlicht. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählten vor allem die neonatale Intensivmedizin, Ernährung und Impfungen im Kindesalter.
Forschung und wissenschaftlicher Beitrag
BearbeitenKarl Zwiauer engagierte sich intensiv in der wissenschaftlichen Forschung, insbesondere in den Bereichen Kinderernährung, Prävention von Krankheiten und Impfmedizin. Er setzte sich für die Förderung einer gesunden Ernährung bei Kindern und Jugendlichen ein und war Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Beiräten. Seine Expertise floss in nationale und internationale Richtlinien zur Kinderernährung ein. Zwiauer veröffentlichte zudem zahlreiche Fachartikel und Studien in renommierten Fachzeitschriften.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit war die Impfprävention bei Kindern. Er gilt als ein führender Befürworter von Impfprogrammen in Österreich und Europa und war maßgeblich an der Einführung und Förderung von Impfstrategien für Kinder beteiligt.
Gesundheitspolitisches Engagement
BearbeitenNeben seiner Tätigkeit als Kliniker und Wissenschaftler war Karl Zwiauer auch aktiv in der Gesundheitspolitik tätig. Er war viele Jahre Mitglied im Impfausschuss des Obersten Sanitätsrat Österreichs und im Nationalen Impfgremium, war an der Gründung der Stillkommission maßgeblich beteiligt und Vorsitzender der österreichischen Stillkommission, Stellvertretender Vorsitzender der Mutter-Kind-Pass Kommission und anderer Gremien des Bundesministeriums für Gesundheit. Karl Zwiauer war von 1995 bis 2019 Vorsitzender der Ernährungskommission der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde und auch Mitglied der Nationalen Ernährungskommission. Karl Zwiauer war von 1998 bis 2019 wissenschaftlicher Leiter des Internationalen wissenschaftlichen pädiatrischen Symposiums in Obergurgl und Gründer und Organisator des Niederösterreichischen Impftages.
Mitgliedschaften und Ehrungen
BearbeitenKarl Zwiauer war und ist Mitglied zahlreicher Fachgesellschaften, darunter die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ), der European Association for the Study of Obesity (EASO), der Europäische Gesellschaft für Pädiatrische Forschung (ESPR), des American College of Nutrition u.v.a. Für seine Verdienste in der Kinderheilkunde und sein Engagement in der Prävention wurde er mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet. Er ist Träger der Theodor Escherich Medaille der ÖGKJ.