Gegen Menschenhandel und andere Ausstiegshilfen

Hoi, Alaffa,

nachdem ich grade die Dortmunder Mitternachtsmission gebaut hatte, stolperte ich über Diskussion:Prostitution und deinen Rotlink zu Gemeinsam gegen Menschenhandel. Weil ich im Vorfeld die toten Links auf Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel fixte, war ich am Grübeln, ob das vielleicht beides Institutionen/Wikiseiten sind, die für dein damaliges Vorhaben nützlich sein könnten.

zum anderen: ich hab auch Kontakt zur Mitternachtsmission, aber wenn Du in dem Themenbereich schon hier aktiv warst, als alter weißer Mann würds mich freuen, wenn Menschen mit passenderem Hintergrund von hier auch einen Blick werfen :) Wenn nicht, dann nicht, aber ich wollt zumindest angefragt haben.

Greetz und thx, --Korrupt (Diskussion) 19:14, 14. Jul. 2023 (CEST)

Servus
@Korrupt
Danke für Deine Zeilen. Bisher fehlt mir der Mut, aber auch die Zeit ein Projekt oder einen Artikel zu erstellen. Gemeinsam gegen Menschenhandel scheint mir aber eine Art Verband/(Dach)Organisation zu sein, die durchaus einen eigenen Artikel wert wäre.
Der Verein Sister über den diskutiert wurde, ist jetzt komplett aus dem Artikel verschwunden, wie auch alle anderen Organisationen, welche im Gegensatz zur Dortmunder Mitternachtsmission Prostitution nicht als Beruf, sondern als sexuellen Gewalt anzuerkennen sei.
In Deinem Artikel, bzw. der verlinkten Quelle fand ich interessant, dass sie sich für Aus- und Umstiegshilfen einsetzen. Falls möglich könntest Du dazu vielleicht noch Zahlen recherchieren?
Z.B. Von Xx Personen die einen Ausstiegswillen bekundeten, konnten dank dem Dortmunder Modell Yy Personen geholfen werden, einen Alternative zu finden.
Ebenso würden mich zum Dortmunder Modell die Zahlen interessieren, wieviele der in der Prostitution tätigen Menschen tatsächlich heute eine Sozialversicherung haben, und wie viele tatsächlich ihre Rechte kennen und z.B. wissen, dass der Kunde dafür Sorge tragen muss, dass ein Kondom benutzt wird und sich trauen, wenn ein Kunde es doch gegen ihren Willen verlangt (oder mit ner verführerischen Bonuszahlung) erkauft, anzuzeigen. --Alaffa (Diskussion) 02:04, 25. Jul. 2023 (CEST)
Moin, @Alaffa,
hm, hm, ich fürchte, da kann ich dir auch nicht allzuviel Arbeit abnehmen. Die Jahresberichte der Mitternachtsmission gibts bis einschließlich 2017, und Zahlen "Ausstiegswillen->Ausstieg" direkt sah ich da keine, aber im Kontext der ProFridA-Projektgeschichte las ich von Größenordnung 50-80 Ausstiege im Jahr und insgesamt Größenordnung 1000 Personen, die die MiMi betreut. Eine Quote wird sich da nicht herstellen lassen, weil der Ausstiegswunsch nicht durchgehend vorausgesetzt werden kann. Ich vermute aber, mit ProFridA findest du Ergebnisse auch anderer Projektträger. Am Rande hier: der MiMi tust du etwas Unrecht, wenn du den Gegensatz "Prostitition ist Beruf" <-> "Prostitution ist sexuelle Gewalt" aufmachst, ich würde behaupten, beides existiert und die MiMi will das eine anerkennen und die Ausübung so geschützt wie möglich machen und das andere bekämpfen. Aber Rand Ende.
Zahlen zur Sozialversicherung müsste ich auch sehr zu stöbern beginnen. Ich gehe an sich davon aus, dass sie im Bereich der legalen Prostitution tendenziell hoch sind, weil es da eben die durchgehenden Kontrollen gibt. Die eine Quelle der GdP beim MiMi-Artikel ist da auch einigermaßen deutlich. Im illegalen Bereich ist sie naturgemäß gleich 0.
GgMh scheint mir auch durchaus artikelwert, ich bin zugegebenermaßen selber nicht wirklich scharf drauf, aber wenn du dich je ranwagst, schrei rüber :) --Korrupt (Diskussion) 16:59, 25. Jul. 2023 (CEST)
@Korrupt
Danke für Deine Zeilen, und auch Deine Zahlen. Irgendwo las ich mal von ner Umfrage, da waren es 60% Ausstiegswillige, die nur mangels Perspektive in der Prostitution blieben. Dann wären 50-80 von 600 immerhin eine Quote von über einem Prozent. Angesichts dessen, wieviel Kontakt und Vertrauen erst aufgebaut werden muß ist das schon eine beachtliche Quote. Doch natürlich nicht WikiTauglich, da Autoren nichts selbst rechnen, sondern nur aus Primärquellen zitieren sollten...
Danke auch für Deine Randbemerkung. Den Gegensatz den ich aufgemacht habe meint die Grundausrichtung mit der ein Prostitutionsverhältnis betrachtet wird. Hier gibt es zwischen den Beratungsstellen und aufsuchend Tätigen tendentielle bis erhebliche Unterschiede. Ich habe versucht die Pole zu benennen.
A) Als wirtschaftliches Dienstleistungsverhältnis im Rahmen der sexuellen Selbstbestimmung im Fokus steht hier das Geld als Gegenleistung für das ausführen einer sexuellen Handlung B) als unrechte (aber in der BRD legaler) Handel mit dem unveräußerlichem Gut der sexuellen Selbstbestimmung, im Fokus steht hier das Geld als Gegenleistung für die Bereitschaft eine sexuelle Handlung auszuführen, zu der man ohne das Geld (als Mittel der Macht) nicht bereit wäre. --Alaffa (Diskussion) 14:53, 17. Aug. 2023 (CEST)