Ich habe auch schon überlegt, die Statistik in einen separaten Artikel zu verlagern, aber das lohnt sich erst, wenn jemand den Hauptartikel überarbeitet. Mir graust davor, weil ich den Rest-Artikel dann wieder zu einer fürchterlichen Hobbyschreiber-Orgie verkommen sehe - mit allen möglichen subjektiven Erfahrungen aus diversen Läufen und persönlichen Trainingsplänen. Dies alles müsste auf eine faktische Ebene gehoben werden.
Ansonsten ist mir Deine Idee eines WikiProjekts Marathonlauf sympathisch, allerdings hat bei mir aus Zeitgründen vorläufig die klassische Leichtathletik die Priorität (dort fehlt noch zu viel).
Ich weiß nicht, ob wir uns da einig sind, also vorsorglich: Grundlage aller Sportartikel in einem Lexikon sind IMHO die Statistik (mit viel relativ eintöniger Fleißarbeit verbunden) und die Geschichte (mit viel zeitaufwendigen Recherchen verbunden).
Ich habe inzwischen mehrere verlässliche Online-Quellen, mit denen ich bei der Recherche arbeite, insbesondere die ARRS (Internationale Statistiker-Vereinigung). Damit kann ich in der Regel das eherne Prinzip durchhalten, nichts ohne zwei verschiedene Quellen zu schreiben.
Mir schwebt übrigens auch vor, einen deutschen Marathon-Jahreskalender auf Wikipedia zu stellen. Wäre freilich auch ne Menge Arbeit.
Was jetzt die mehr beschreibenden Artikel betrifft, gefällt mir bisher die Machart auf Wikipedia noch nicht, weil zu wenig Belege mitgegeben werden. Ich denke, es müssen einfach mehr Quellenangaben benutzt werden. Dazu gibt es offenbar noch gar keine methodische Lösung (obwohl die Quellenangaben natürlich in vielen Fällen nur deshalb fehlen, weil die Texte mit minimalem Aufwand zusammengegooglet wurden). Jedenfalls finde ich, man sollte mal damit experimentieren, "offizielle" Zitate zu benutzen nebst genauer Quellenangabe. Die Frage ist freilich, wie man vermeidet, hier willkürliche Beispiele zu verwenden. -- Hunding 17:34, 19. Nov 2005 (CET)
- Da können wir uns treffen, wenngleich ich zuerst die Geschichte und dann die Statistik genannt hätte. Der Grund. Ein potentieller Leser sollte auf Dinge stoßen, die seinen Horizont zum Thema erweitern. Zahlenwerke erscheinen mir dafür eher ungeeignet. Sie haben aber einen besonderen Nutzen für jemanden, der es genauer wissen will.
- Das Thema Quellen ist ein sehr schwieriges im Zusammenhang mit Sportereignissen. Sofern man sich z.B. auf Onlinequellen beziehen möchte, sind diese häufig recht kurzlebig. Die wenigsten Zeitungen archivieren ihre online-gestellten Beiträge längerfristig, und auch bei Vereinen wird nicht unbedingt Wert auf Kontinuität mit dem bisher Veröffentlichten gelegt. Bleiben diverse Sportbücher und wissentschaftliche Quellen. Doch ich befürchte, das daraus ein sehr nüchternes Werk entstünde. Knightowld 11:07, 20. Nov 2005 (CET)
- Könnte es sein, dass wir doch etwas auseinander liegen in unseren Ansichten: Für mich ist die Gruppe, die es genauer wissen will, die eigentliche Haupt-Lesergruppe. Die anderen googlen.
- Und was soll ein Lexikon denn anders sein als nüchtern?
- Ein interessanter Fall zum Analysieren ist Jelena Gadschijewna Issinbajewa. Dort ist der sportliche Lebenslauf zwar breitgewalzt worden, aber lexikalisch korrekt (journalistisch noch nicht, weil noch das wichtigste irgendwo unten steht). Wir müssen uns aber irgendwann dann entscheiden, ob wird dem Leser soviel Zeitaufwand fürs Lesen zumuten wollen.
- Eine andere Sache sind freilich bewusst ausführlich gehaltene Artikel im Britannica-Stil. Hier übersehen leider viele Autoren, dass dort im Grunde die Faktenmenge proportional zu den kurzen Artikeln steht. Entsprechend schlecht sind viele Artikel. Aus dem Grunde neige ich dann eher zu Zahlenwerken - als bewussten Kontrast, um gar nicht erst faktenarmes Stegreif-Schreiben aufkommen zu lassen.
- Was speziell die Statistik und die "Zahlenwerke" angeht, bekenne ich mich allerdings zu einem gewissen privaten Perfektionismus :-)
- Was Quellen betrifft, müssen wir uns davon trennen, alle zusammenzugoogglen. Ich habe das schnell aufgegeben und schreibe zu 99 Prozent nach verlässlichen Quellen. Das Internet ist nur dafür gut, um sich für Überprüftes per copy-and-paste die Arbeit zu erleichtern. Leider hat die Wikipedia in der Öffentlichkeit kein Renomée. Auf offizielle Anfragen per Mail bekommt man selten überhaupt eine Antwort. Auch aus dem Grund ist die WikiProjekt-Idee nicht zu verachten. Wenn es "feste" Bearbeiter für bestimmte Gebiete gibt, können die dann auch eher offiziell Verbindungen zu bestimmten Informationsquellen halten (wie im Falle der Leichtathletik z. B. dem DLV). -- Hunding 13:07, 20. Nov 2005 (CET)
- Klar liegen wir auseinander. Sonst hätte ich auch nichts vom Treffen geschrieben. Doch sehe ich darin keinen Punkt, der uns hindern könnte, zusammenzuarbeiten. Das von Dir erwähnte Beispiel finde ich gut. Um zu illustrieren, was mir fehlt, schau mal auf Paul Tergat . Der ist mir zu statistisch. Man findet beispielsweise seinen Sieg in New York/05 so beschrieben: 1. Platz in 2:09:30. Nicht so berauschend angesichts des Streckenrekordes von 2:07:43. Was diesen Sieg dennoch zu einem besonderen machte ist die Tatsache, dass er im Schulter-an-Schulter Sprint gegen den Vorjahressieger Hendrik Ramaal erstritten wurde. Und hier sollte es klingeln: Sprint am Ende eines Marathons, das dürfte es nach dem gängigen Energiebereitstellungsmodell gar nicht geben, denn das geht davon aus, dass die hierzu erforderlichen Glycogenvorräte längst erschöpt sind.
- Hier entstand mein Bild vom Leser, der es genauer wissen möchte. Sollte der nicht aus anderer Quelle um den Sprint wissen, kommt er beim Lesen nicht darauf und hält womöglich für sich fest, das Mr. Tergat wieder einmal eine zweifach suboptimale Leistung gebracht hat: Unter Streckenrekord und weit weg vom eigenen Weltrekord. Ein bis zwei Sätze im Artikel ergänzt, und der interessierte Leser hätte etwas über das Marathonlaufen erfahren. Knightowld 08:40, 21. Nov 2005 (CET)
- Hier reiht sich ja eine Mutmaßung an die andere, sowas gehört IMHO auf keinen Fall ins Lexikon. Sowas kann man in der Lauf- oder Sportwissenschafts-Zeitschrift machen. Es ist nur zulässig, wenn es auch wiederum auf Fakten beruht. Aber um es zu beweisen, müsstest also zunächst diverse Marathonläufe analysieren. Selbst wenn daraus jetzt völlig neue Erkenntnisse entstehen sollten, müssen die erst verbrieft sein, bevor sie in die Wikipedia können. Mit allem anderen machen wir uns nur lächerlich.
- Und interessante Dinge übers Marathonlaufen an sich gehören in den entsprechenden Artikel, nicht in eine Biografie. Willst Du die denn solche Passagen in jede Biografie immer von neuem schreiben?
- Bei der Vermutung einer "suboptimalen" Leistung wegen schlechter Zeit irrst Du übrigens: Nur Volksläufer laufen nach Zeit, Leistungssportler laufen immer um den Sieg, sofern es nicht ausdrücklich um einen Rekord (nebst Prämie) geht. -- Hunding 09:46, 21. Nov 2005 (CET)
- Sorry, es lag nicht in meiner Absicht, Dich durch ein Beispiel fiktiver Reaktionen auf einen Artikel zu verwirren. Knightowld 17:20, 21. Nov 2005 (CET)
- Mein Vorschlag: Lass uns doch ausprobieren, ob unsere Artikel oder Ergänzungen wirklich unverträglich sein sollten oder ob sie nicht verschiedene Aspekte der Themen betreffen, die sich dennoch gut ergänzen. Knightowld 12:51, 21. Nov 2005 (CET)
- Ja, ich denke auch, Du legst am besten mal los, Dein Konzept umzusetzen. Vor mir hast Du erstmal bis ca. Ende Januar Ruhe, da ich noch 100 Biografien zu schreiben habe. Irgendwann können wir ja zwischendurch noch über die Gesamtstruktur des "Lauf- und Marathon-Artikelwerks" nachdenken und einen groben Zeitplan aufstellen. Marathonlaufen ist ja ein Megatrend geworden, da werden wir uns über Anteilnahme der Wikipedia-Leser sicher nicht beklagen können, so dass sich die Arbeit auch lohnt. -- Hunding 21:54, 21. Nov 2005 (CET)
- Mein Vorschlag: Lass uns doch ausprobieren, ob unsere Artikel oder Ergänzungen wirklich unverträglich sein sollten oder ob sie nicht verschiedene Aspekte der Themen betreffen, die sich dennoch gut ergänzen. Knightowld 12:51, 21. Nov 2005 (CET)