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Schön, dass mit dir jemand dazukommt, der Kompetenzen im Bereich der Theologiegeschichte zu haben scheint. Das ist hier rar. Einige deiner Beiträge wiesen aber noch formale Probleme auf. Du solltest vor allem in Formulierungen stets darauf achten, dass die Darstellung neutral ist. Ich habe einige deiner Bearbeitungen daher zunächst zurückgesetzt. Ich kann dir sehr empfehlen dich hier nach jemand umzusehen, der dir bei den ersten Schritten mit Wikipedia ein paar Tips geben kann. Beispielsweise gibt es technische Konventionen, wie Anmerkungen gesetzt werden, was dir sicher gern ein netter Mitarbeiter erklärt, der gerade mehr Zeit hat, als ich selbst.    Hast du Fragen an mich? Schreib mir auf meiner Diskussionsseite! Beste Grüße, -- ca$e 16:20, 19. Jan. 2011 (CET)Beantworten

du kannst übrigens (wie dies üblich und sinnvoll ist) artikelfassungen zur weiterbearbeitung an orten wie Benutzer:MEKR/Irenik speichern (und dann am anfang dieser seite den baustein {{Baustelle}} eintragen). freundliche grüße, ca$e 09:07, 20. Jan. 2011 (CET)Beantworten

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Meine Fassung des Birlinger Artikels

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Anton Birlinger

Anton Birlinger (* 14. Januar 1834 in Wurmlingen bei Rottenburg am Neckar; † 15. Juni 1891 in Bonn) war ein katholischer Theologe und Germanist.

Birlinger studierte an der Universität Tübingen von 1854–1858 katholische Theologie und Germanistik. Danach begab er sich ins Priesterseminar Rottenburg und empfing dort 1859 die Priesterweihe. 1861 ging er nach München, um insbesondere seine germanistischen Studien bei Alois Josef Vollmer fortzusetzen. Und er trat sogleich durch die Sammlung von Redewendungen und Sagen hervor, aber auch durch eigene literarische Versuche, schliesslich als Herausgeber von volkskundlichen Werken und Mundart-Wörterbüchern. Zudem geriet er in München noch stärker unter den Einfluss einer aufgeklärten Theologie auf wissenschaftlicher Grundlage und mit der Bereitschaft zum Widerspruch gegen schädliche Dogmen: Ignaz von Döllinger, Johann Nepomuk Huber, Johann Friedrich, Jakob Frohschammer und Joseph Anton Messmer.

Kurz nach dem verlorenen Krieg gegen Preußen ging er von dort in das rebellische Nest der Rom-Katholizimuskritik an die Universität Breslau, wo anti-infallible Theologieprofessoren berufen worden waren zur Vorbereitung dieses "Einigungskrieges" von 1866. Genannt seien hier nur der schon 1860 verstorbene Johann Anton Theiner, und die späteren Altkatholiken Joseph Hubert Reinkens, Johann Baptist Baltzer. Die universitäts- und religionspolitischen Fragen stellten sich nun anders. Zwischen radikal deutschkatholischen Forderungen nach Demokratie und Religionsfreiheit und der Sailerschen Theologie eines Fürstbischofs voll mystischen Blumenbeeten (Melchior von Diepenbrock), ging es dieser Professorenrebellion darum, keine Beschneidung der Wissenschaftsfreiheit zu dulden.

Birlinger wandte sich an den Doyen der Sprichwortforschung auf wissenschaftlicher Grundlage, an Karl Simrock (1802-1876) an der Universtät Bonn. Auf dessen Empfehlung wurde er 1869 in Bonn habilitiert - und erhielt später dort eine Professur für deutsche Philologie. Zusammen mit Simrock und Franz Peter Knoodt engagierte er sich für eine Reform der Katholischen Kirche. Er stützte die sich im Schutz der Regierung von ihrer Fakultät abspaltenden Bonner Theologieprofessoren Franz Heinrich Reusch und Joseph Langen und beteiligte sich als Priester am Aufbau antivatikanischen Widerstandes und einer "altkatholischen" Bewegung. Am 4. Juni 1873 steht er neben 29 Mitbewerbern als Bischofskandidat vor einem Wahlgremium von 55 Laien und 22 Priestern für die neu zu konstituierende Altkatholische Kirche. Gewählt wurde der Breslauer Kollege Joseph Hubert Reinkens, der dann auch nach Bonn, dem neuen Bischofssitz, kam. Nach der weiteren Entwicklung der Kirche zog sich Birlinger jedoch vom priesterlichen Dienst in der altkatholischen Kirche zurück, allerdings nicht wegen der Zölibatsstornierung wie Reusch und Langen.

Birlingers Arbeit galt der Sprach- und Symbolkritik und -wartung, der Volkskunde, Heimatkunde, aber auch der Aberglaubenforschung als einer Vorform empirischer Theologie. Birlingers Rückkehr nach Rom auf dem Sterbebett, wie sie Franzen in seiner Fakultätsgeschichte (S. 80) berichtet, ist wohl nur legendär.

Birlingers Bedeutung für eine Weltanschauungswissenschaft, weg von der Reproduktion des Dogmas hin zur Erforschung von Glauben und Aberglauben, die sich mit dichten Beschreibungen und flinken Miszellen durch das ganze Ausdrucksmateriel hindurcharbeitet, ist kaum zu überschätzen. Viele seiner Arbeiten wurden offenbar nicht nur aus wissenschaftsgeschichtlichen Interessen in Nachdrucken zugänglich gemacht.

In Berlin-Spandau erinnert an ihn der Birlingerweg.

Schriften

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  • Volksthümliches aus Schwaben. 2 Bände. Freiburg, 1861–1862
  • Nimm mich mit! Freiburg im Breisgau. Herder, Freiburg 1862
  • Wörterbüchlein zum Volksthümlichen aus Schwaben. Herder, Freiburg 1862
  • Die Augsburger Mundart. Gruß an die Germanisten bei der XXI. Versammlung deutscher Philologen zu Augsburg. Rieger, Augsburg 1862
  • Schwäbisch-Augsburgisches Wörterbuch. München 1864
  • Schwäbische Volkslieder. Freiburg 1864
  • Die alemannische Sprache rechts des Rheins seit dem 13. Jahrhundert. Berlin 1868
  • So sprechen die Schwaben. Berlin 1868
  • Aus Schwaben. Sagen, Legenden, Aberglauben, Sitten. 2 Bände. Wiesbaden 1872–1873
  • Rechtsrheinisches Alamannien. Stuttgart 1890
Herausgabetätigkeit:
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  • Alemannia. Zeitschrift für Sprache, Literatur und Volkskunde des Elsasses. Bonn 1871 ff (seit 1892 fortgeführt durch Pfaff)

Literatur

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Frühe Rezeption
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  • Brief Döllingers an Prof. Birlinger in: J. Friedrich: Ignaz von Döllinger, sein Leben auf Grund seines schriftlichen Nachlasses dargestellt. Beck, München 1899-1901. Bd III, 270
  • Max Kopp: Der Altkatholizismus in Deutschland, 1871-1912. ikz 1912/1913, danach Kempten: Verlag des Reichsverbandes alt.kath. Jungmannschaften, 1913 (via Namens-Register)
Biographische Übersichtsartikel
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Neuere Forschung
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  • Rudolf Schenda: Anton Birlinger 1834-1891, in: Hermann Bausinger (Hrsg.): Zur Geschichte von Volkskunde und Mundartforschung in Württemberg. Tübingen 1964, S. 138-158
  • U. Lewald, Rudolf Schenda: Leben und Briefe des Bonner Germanisten Anton Birlinger, in: Rheinische Vierteljahrsblätter 32/1968, S. 419-429
  • August Franzen: Die Katholisch-Theologische Fakultät Bonn im Streit um das Erste Vatikanische Konzil. Zugleich ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte des Altkatholizismus am Niederrhein. Böhlau, Köln 1974
  • Anton Birlinger [junior]: Der schwäbische Brauchtumsforscher Anton Birlinger. Knirsch, Kirchentellinsfurt 1993 (mit Bibliografie)


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Von der Diskussion Anton Birlinger

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Auf wen bezieht sich die Birlingerstrasse in Münchenbuchsee? Leider habe ich das Buch von Birlinger über Birlinger nicht, die Bibl dort könnte interessant sein, ich habe keine genauen Angaben zu wenigstens einer Grammatik, die er auch geschrieben hat. Gibt es da einen Unterschied, dass manche Seiten nach Bearbeitung gesichtet werdne müssen, andere nicht (zB Breslau)?

--MEKR 18:28, 16. Jan. 2011 (CET)Beantworten

1) Müsste man mal die Gemeindeverwaltung fragen. --AndreasPraefcke 18:36, 16. Jan. 2011 (CET)Beantworten
3) Alle Seiten müssen gesichtet werden, da gibt es keinen Unterschied. --AndreasPraefcke 18:36, 16. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Ich habe die Änderungen nun gesichtet, allerdings mit Bauchschmerzen. Der Stil ist wenig "enzyklopädisch", und enthält immer wieder unnötige Wertungen (einige habe ich schon entfernt). Und was soll denn das hier heißen, ist ohne Kontext völlig unverständlich: "Kurz nach dem verlorenen Krieg gegen Preußen ging er von dort in das rebellische Nest der Rom-Katholizimuskritik an die Universität Breslau, wo anti-infallible Theologieprofessoren berufen worden waren zur Vorbereitung dieses "Einigungskrieges" von 1866." Was haben denn die Theologieprofessoren mit dem Deutschen Krieg von 1866 zu tun? Der Leser bleibt angesichts solchen Geraunes nur verwirrt zurück. --AndreasPraefcke 18:51, 16. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Nun, der 66er Krieg war ähnlich dem Sonderbundkrieg in der Schweiz ein - vorerst einmal - letzter "religiöser", bevor eine einigermassen zivile Verfassung für alle durchgesetzt werden konnte. Preussen musste für die Reichseinheit den Konflikt mit Rom aufnehmen, und dieser Kulturkampf begann nicht erst nach der Reichsgründung. Wenn die politische Einheit national statt religiös bestimmt werden soll, muss die hergebrachte Religion zu Abstrichen gezwungen werden. Selbst dann, wenn sie weiterhin als Kollektivsymbol dienen soll. Insofern waren "radikale" Theologieprofessoren-Berufungen zur Kulturkampfzeit - wie in Breslau oder Bern - durchaus paramilitärische Massnahmen. Damit will ich nicht die Arbeit dieser Personen beurteilen. Diese Arbeit kann oft ziemlich unabhängig von ihrer religionspolitischen oder religionswissenschaftspolitischen Funktion/Einspannung sein. Das "Geraune" wird sich, fürchte ich, nicht vermeiden lassen, die Fragen nach "der Religion" (bzw. "dem lifestyle") und ihren Instrumentalisierungen als einer politischen Produktivkraft werden zunehmend unignorierbar. Und wie gross ist denn der Unterschied zwischen heiligen und bloss humanitären Kriegen? Freilich ist das mannigfach schwierig und jedenfalls nicht so griffig und mathematisierbar wie zum Beispiel die wirtschaftliche Erklärung von Entwicklungen.

Danke jedenfalls für die Sichtung und die Korrekturen nebst Nachtrag. Gibt es eine Möglichkeit für die externen Links: Johann Nepomuk Huber und Joseph Anton Messmer (ADB)? --MEKR 23:28, 16. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Für diese doch einigermaßen grotesk anmutende Behauptung, dass romkritische katholische Professoren als paramilitärische Maßnahme nach Breslau berufen wurden und das unmittelbar mit dem 1866er-Krieg zu tun hatte, hätte ich gerne eine reputable Quelle (als Einzelnachweis im Artikel!). Das mag zwar im großen Bild nicht ganz verkehrt sein, aber in dieser scharfen Formulierung ist es m. E. nicht in einem neutralen, enzyklopädischen Artikel haltbar. Die externen Links bitte nicht setzen, die roten internen Links sind völlig in Ordnung, diese Personen sollen ja durchaus einen Wikipedia-Artikel bekommen. Wenn die externen Links zum Beleg einer Aussage im Artiekl benötigt werden, haben wir die <ref>Nachweis/Links</ref>-Syntax dafür. --AndreasPraefcke 20:28, 17. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Betreffend VersionsKurzinfo 2011-01-16T18:49:25 AndreasPraefcke (Diskussion | Beiträge) (6.683 Bytes) (Digitalisate raus, dafür haben wir die Wikisource-Seite; die Nachdrucke sind in dieser Detailfülle uninteressant, dafür gibt es heutzutage ja schon zahlreiche Digitalisate): Widerspruch gegen die Behauptung, dass Nachdrucke uninteressant seien. Forschungsgeschichte! --MEKR -- MEKR --~~__––MEKR --MEKR Unterschrift nicht möglich 2011.0117.1155 MEKR

Deshalb hab ich ja die Anmerkung auch drin gelassen, die den Nachdrucken eine Aussagekraft zuweist. Aber wann genau welcher Geschäftemacher die Sachen nachgedruckt hat mit welcher ISBN, ist für diesen Artikel m. E. wirklich nicht relevant, zumal die Werke ja über Digitalisate greifbar sind und außerdem ein Link auf die DNB vorhanden ist. --AndreasPraefcke 20:25, 17. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Sehr geehrter Herr Praefcke Bei der Wiederlektüre des Birlinger Artikels bemerkte ich eine offenbar unbelegte und mutmasslich zu einem falschen Ergebnis führende Änderung, die Sie am Text vorgenommen hatten. Ich weiss nicht, wie Sie es gemacht haben, dass beim Versionenvergleich die Blöcke verschoben und alle Texte als insgesamt verändert gezeichnet wurden, obwohl sie dem ersten Ansehen nach nur verschoben worden sind. So werden kleine Änderungen, die aber den ganzen Sinn vekehren können, nicht leichthin im Versionenvergleich auffindbar. Sie sprechen in Ihrer Modifikation (Version vom 2011-01-16, 18:49:25 Uhr) von einer „Bereitschaft zum Widerspruch gegen aus seiner Sicht schädliche Dogmen“, wobei mit „seiner“ offenbar Birlinger gemeint ist. Für wie wahrscheinlch halten sie es denn, dass eine über 60 jährige Koryphäe ihres Faches, Döllinger, und drei weitere Ordinarien, ihre Theologie und – allerdings erst noch bevorstehende - massierte Kirchenkritik nach der „Sicht“ eines 27jährigen - allerdings offenbar hochbegabten - Priesters ausrichten? Und welche Argumente sprachen für Sie dafür, dass Birlinger bereits 1861 – also erst zwei Jahre, nachdem er die Exerzitien auf sich genommen hat, die ihn zur Preisterweihe führten, und noch zwei Jahre bevor es in München allererst zu der berühmten Gelehrtenkonferenz kam, die den Startschuss zum Widerstand geben sollte, - die alten Herren mit „seiner Sicht“ zum Umdenken brachte? Ich kann auch umfassend argumentieren und belegen, nehme aber aus Arbeitsökonomie lieber erstmal an, dass Sie sich in diesem Bereich einfach nicht auskennen. Sollten Sie das anders sehen, liefere ich auch umfasssend Belege und Argumente. Andernfalls machen Sie bitte Ihre unsinnige Änderung rückgängig: Birlinger hatte 1861 nicht die „Sicht“, dasss Dogmen schädlich seien. Und bemühen Sie sich bitte um einen etwas angemesseneren Stil: Bauchschmerzen, Geraune und grotesk anmutende Behauptungen in Verbindung mit unsinnigen Texteingriffen sind nicht die Art förderlicher Mitarbeit an wikipedia. Freundliche Grüsse --MEKR 07:29, 18. Jan. 2011 (CET)Beantworten

War vielleicht eine unglückliche Änderung, gemeint ist also eher "aus deren Sicht schädliche Dogmen"? Eine Änderung musste aber sein: "gegen schädliche Dogmen" impliziert, dass es so etwas wie schädliche Dogmen per se gibt. Die Wikipedia ist kein Kampfblatt und keine Kirchenpublikation, sondern will eine neutrale Enzyklopädie sein. Bitte einfach beim Schreiben immer, immer an die Richtlinie WP:NPOV denken, klar und deutlich formulieren und einzeln belegen dann hat auch keiner Bauchschmerzen. Ich habe mir die Benutzerseite MEKR angesehen, da steht eigentlich ja schon drin, dass Dein Anliegen hier ein "Versuch" ist, "die weltanschaulichen Umbrüche durch einerseits wissenschaftliche und technische und andererseits durch kulturelle und soziale Fortschritte in mitteleuropäischen Ländern während der Zeit von 1789 bis 1933 in ihren intersubkulturellen Austäuschen und den dabei frei werdenden Lebenssinnentwürfen zu erfassen" (was immer das heißen soll), die Wikipedia ist aber (siehe WP:TF; bitte unbedingt lesen) nicht unbedingt der richtige Platz für so etwas, sondern nur für gesichertes, belegbares Wissen. Statt "Geraune" lies "feuilletonistischer Stil" (ebenfalls in der Wikipedia nicht gern gesehen), klingt vielleicht freundlicher, meint aber das gleiche. Es geht mir weder darum, den Text an sich anzugreifen oder gar Deine Mitarbeit, ich möchte nur darstellen, dass vielleicht die Wikipedia die falsche Anlaufstelle ist. Für eigene Betrachtungen wäre ein Blog oder eine Homepage nützlich, die Wikipedia will ein Lexikon sein. --AndreasPraefcke 09:26, 18. Jan. 2011 (CET)Beantworten
Unglückliche Texteingriffe unterstützt von unfreundlichen Diskussionen sind aber leider doch geeignet, Beitragende zu vergraulen. Es steht nirgends, dass die Mitarbeit von MEKR in der Wikipedia ein "Versuch" sein soll. Warum wollen Sie je Dinge beurteilen, die Sie anscheinend nicht schon verstehen, und anstatt sich dann um ein Verständnis zu bemühen, ein Zitat herausreissen und so tun, als wäre es ein Beleg für etwas? Was heisst "vielleicht eine unglückliche Änderung"? Lesen Sie doch in den Richtlinien nach, wie so etwas dort genannt wird. Wollen Sie wirklich mit der Formulierung "Eine Änderung musste also sein" ignorante und vandalische Texteingriffe generell rechtfertigen? Ich wiederhole meine Mahnung zu einem etwas angemesseneren Kommunikationsstil und meine Bitte, dass Sie Ihre Textbeschädigung rückgängig machen.
Es ist mir schwer beurteilbar, welche inhaltlichen Zugangsmöglichkeiten Sie haben und suchen. Ich probiere es aber dennoch nochmal bona fide: Ihre Behauptung "" "gegen schädliche Dogmen" impliziert, dass es so etwas wie schädliche Dogmen per se gibt. "" ist erneut einfach Unsinn. Sonst könnten Sie ja aus der irgendwo gefundenen Bemerkung "Gott ist vierfaltig" schliessen, dass es Gott gibt. Eine Sachfrage hingegen, wie in actu relevant, ist, ob Döllinger Huber Messmer von schädlichen Dogmen ausgingen. Hier wäre es doch eher Nichtneutralität, zu beurteilen: das glauben Döllinger und Frohschammer, es ist aber unmöglicherweise so ( das meinten Sie doch mit "per se", oder?). Wenn Sie wirklich behaupten wollen, dass das damalige Dogma von der unbefleckten Empfängnis, dessen Inhalt Sie mit Sicherheit nicht kennen, nicht schädlich war, dann ist das Ihr Problem, gehört aber nicht in die Wikipedia. Ihre Rede von "Kampfblatt" und "Kirchenpublikation" ist einfach unpassend, um es in Freundlichkeit und Liebe zu formulieren. Falls Ihnen das wirklich ein Problem ist, verweise ich Sie auf die Publikation Döllinger, Ignaz von und Franz Heinrich Reusch: Geschichte der Moralstreitigkeiten in der römisch-katholischen Kirche seit dem 16. Jahrhundert: mit Beiträgen zur Geschichte und Charakteristik des Jesuitenordens / auf Grund ungedruckter Aktenstücke bearb. 2 Bde. Nördlingen: Beck, 1889. Neudruck Aalen: Scientia, 1968. Dort haben die zwei Halbaltkatholiken viel später die Problematik - in völliger Ruhe der Vernunft - zur Kenntnis gebracht. Ich glaube nicht, dass es jemand gibt, die oder der das gelesen hat und der Meinung ist, dass es schädliche Dogmen nicht gibt. Aber vorliegend geht es nicht um die Frage der Wahrheit der römisch-katholischen Dogmen, sondern um einen Artikel zu Birlinger. --MEKR 12:47, 18. Jan. 2011 (CET)Beantworten
Auf derartige persönliche Angriffe antworte ich nicht. Für mich ist hier End of Discussion. Mir zeigt der Beitrag (wie schon der Birlinger-Text und auch die Benutzerseite), dass Du die Wikipedia nicht verstanden hast und nicht geeignet bist, hier sinnvoll beizutragen. Ich werde andere Administratoren darauf aufmerksam machen, Deine Beiträge zu verfolgen und ggf. zu löschen, ich selbst werde das nicht tun. --AndreasPraefcke 10:49, 19. Jan. 2011 (CET) [Hervorgehoben von MEKR]Beantworten

Danke für die Bemerkung, dass es in Ordnung ist, rote links zu produzieren, ich hatte diese Ihre Bemerkung vorher überlesen. Die Begründungen und Belege sollen dann je an ihre Orte kommen. Der Birlinger Artikel ist nicht der Ort, paramilitärische Professorenberufungen in Breslau oder Bern zu begründen. Birlinger war Volks- und Sprachkundler, er hat nicht theologische Facharbeiten im traditionellen Verständnis publiziert, er hat nicht Theologie gelehrt, schon gar nicht solche, wie sie auch zur Priesterausbildung nötig ist. Er hat lediglich als Priester und respektable Forscherpersönlichkeit den antivatikanischen Widerstand mitgetragen und zur Konstitution einer alternativen, romunabhängigen katholischen Kirche beigetragen. Es hat keinen Sinn, den Artikel Birlinger zu überfrachten. Auf Breslau habe ich ja hingewiesen, dort liessen sich freilich die Kontakte spannend erweitern, nicht allerdings auf Bern, dorthin waren die Beziehungen nur indirekter Art. Ich glaube angesichts dessen, wie viele Artikel fehlen, ist dieser erste Zugriff auf Person und Arbeit Birlingers, wie ihn der Artikel jetzt ermöglicht, vorerst ausreichend. Und wenn, dann gehört zuerst eine Würdigung seiner volkskundlichen Leistungen hierher, nicht aber der Kulturkampf, das würde die Proportionen verdrehen. --MEKR 08:11, 18. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Mein Edit gerade eben war ein letzter Versuch, den Text halbwegs allgemein verständlich zu machen, unnötiges unbelegtes + Unneutrales entfernt. Die "mystischen Blumenbeete" und die "Symbolwartung" habe ich vorerst drin gelassen, was immer das sein soll. Der Satz mit Sailer und dem Fürstbischof ist so schlecht formuliert, dass er außer für den Schreiber selbst keinerlei Sinn ergibt. Wir schreiben hier aber eine Enzyklopädie für alle, nicht nur für die, die das eh schon alles wissen. Der Satz zur Bedeutung Birlingers muss unbedingt mit einer Quelle belegt werden, ansonsten ist er als unerhebliche Privatmeinung zu entfernen. --AndreasPraefcke 11:10, 19. Jan. 2011 (CET)Beantworten



Kopie von der Benutzer Diskussion:Leithian

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Hallo Leithian Ich brauche Hilfe. Wie immer wird mein Versuch zur Mitarbeit von Administratoren geblockt. Ich wende mich an Sie, weil wir uns beim Jubiläumstreffen getroffen haben. Es geht um Diskussion:Anton Birlinger Freundliche Grüsse --MEKR 14:59, 19. Jan. 2011 (CET)

Hallo MEKR, "Wie immer wird mein Versuch zur Mitarbeit von Administratoren geblockt." – Sehe ich nicht so und da solltest auch du AGF bei den beteiligten Personen annehmen. Nur weil ein Benutzer Administrator ist, heißt das nicht, dass dieser nicht auch als Benutzer (und eben nicht als Admin) agiert. Soll heißen: Nicht jeder Benutzer ist auch Administrator, aber jeder Administrator ist auch Benutzer. Zur speziellen Problematik "Anton Birlinger": Wir hatten ja beim Jubiläumstreffen diesbezüglich lange diskutiert und dabei festgestellt, dass unsere Ansichten, was Wikipedia eigentlich ist, nicht wirklich auf einer Linie waren. In diesem Fall zeigt sich das erneut: schädlich ist in diesem Fall wertend und mit unserer Richtlinie WP:NPOV nicht ganz kompatibel. Bzgl. der von den anderen Artikelbearbeitern angeforderten Belege für verschiedene Thesen siehe WP:BLG. Im Übrigen finde ich, dass sich diese Problematik via Diskussion:Anton_Birlinger doch eigentlich recht ordentlich ausdiskutieren lässt. Ich bitte dich dabei jedoch, auf Anwürfe der Art "du hast keine Ahnung" (sinngemäß) zu verzichten (vgl. hierzu u.a. die Wikiquette), wie auf der Diskussionsseite leider von deiner Seite aus geschehen, denn das führt allerhöchstens zu einem Abbruch der dortigen Diskussion und Unfrieden. Und das muss ja wohl echt nicht sein. Gruß --Leithian athrabeth tulu 23:53, 19. Jan. 2011 (CET)

Ich verwahre mich gegen Ihre falsche Behauptung, dass wir "diesbezüglich" diskutiert hätten, und bestätige den Erfolg Ihrer Ausschlusshandlung. Darüber hatten wir gesprochen: über das Vergraulen fachlich Beitragender, und Sie hatten dieses Gespräch aufgebracht. Dass "schädlich" in diesem Fall wertend sei, ist eine historiografische Fertigkeit korrumpierende Behauptung. Vielleicht ist die Beschreibung falsch, unzutreffend. Aber die Darstellung einer Wertung ist doch nicht selbst eine. War ein Versuch, und ist wie befürchtet gescheitert. Ich nehme es auf meine Diskussionsseite, um den Grund der Sistierung meiner Mitarbeit deutlich zu machen. Auch freundliche Grüsse --MEKR 00:58, 20. Jan. 2011 (CET)


zurückgesetzte Fassung meiner Artikelbearbeitung Irenik

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Sprachgebrauch und Begriff

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Der Begriff Irenik (auch Irenismus von griech. εἰρήνη, eirene, ‚Friede‘) entstammt der theologischen Aufarbeitung der Konfessionskonflikte der Frühen Neuzeit. In aufklärerischer Zeit wird Irenik - als Lehre vom richtigen Lernen und Streiten - zu dem, was heute vielleicht als verständigungsorientierte Kontroverstheologie bezeichnet würde. Als Fachbezeichnung setzte es sich jedoch nicht bleibend durch. Die Bedeutung schwankt je nach den gesellschaftlichen, glaubensgemeinschaftlichen und lehrmässigen Bezugsgrüssen, und nochmals zwischen Fachtheologie, populärer Literatur und allgemeiner Wortbedeutung. Das Verhältnis zur Polemik kann von Synonymie bis zur Antithetik reichen. Zu bedenken ist dass die Bezeichnung "irenisch" freilich häufig auch nur forciertes Vorgehen verbergen sollte. Heute sind eher Bezeichnungen wie Ökumenische Theologie oder Interreligiöse Kommunikation bzw ökumenischer, interreligiöser Dialog gebräuchlich. [Inwieweit Irenik für Dialogführung und Darstellung säkularer, nachtheistischer, atheistischer Positionen verwendet wurde und wird, ist möglicherweise strittig.]

Reformation und Glaubenskriege

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Dem Gedanken nach schon länger präsent, erscheint der Begriff erstmals im Titel einer 1593 publizierten Schrift des reformierten Theologen Franz Junius des Älteren. In scharfer Kritik an den gewaltsam ausgetragenen Religionskriegen betont Junius den friedensstiftenden Charakter des christlichen Glaubens und weist jegliche Form von religiös begründeter Gewalt ebenso zurück wie die scharfe Polemik, mit der viele Theologen die jeweils anderen Konfessionen überzogen. Im „Eirenicum“ Franz Junius des Älteren und dem 1614 publizierten Irenicum des David Pareus (1548–1622) findet sich als Grundanliegen der Irenik die Besinnung auf das gemeinsame Fundament des christlichen Glaubens. Bei Pareus ist Polemik nicht nur der Gegenbegriff zu Irenik, sondern auch ihr Gegensatz.

Die Frage, ob die Kirchenspaltung nicht besser rückgängig zu machen sei, drängte sich nach den Traumata des 30jährigen Krieges erneut mit Nachdruck auf. So suchten manche Theologen der Nachreformationszeit die Kirchenspaltung durch Dialog rückgängig zu machen. Die namhaftesten Vertreter sind Franz Junius der Ältere, John Dury und David Pareus auf reformierter Seite und Georg Calixt auf lutherischer Seite. [Als weitere Theologen der Reformationszeit mit teilweise irenischen Positionen werden bisweilen genannt: Nikolaus Selnecker, Johannes Meisner, Rupertus Meldenius, Andrzej Frycz Modrzewski, Philipp Melanchthon. Sie erscheinen heute einer pietistischen oder evangelikalen Theologie als nicht - oder weniger -korrumpierte Vertreterinnen der Theologiegeschichte.]

Insbesondere von lutheranischer Seite gab es heftigen Widerstand gegen irenische Initiativen. Im sogenannten Synkretistischen Streit) wurde der Melanchtonschüler und gewissermassen "irenische Lutheraner" Calixt vom eigenen Lager als Kryptokatholik beschimpft. So deutlich aber der Fanatismus der lutherischen Orthodoxie bisweilen war, ist doch zu konzedieren, dass katholischerseits zwar im Prozess zum Tridentinum Anstrengungen unternommen worden sind, auf die Reformansprüche einzugehen, allerdings nur im Sinne der Wiedergewinnung der verloren gegangenen Seelen. Eine Kommunikation zwischen selbständigen Konfessionen, wie es manchen Irenikern wohl vorschwebte, war für Rom in keiner Weise denkbar. Und damit waren die Kriegsgründe gegeben.

Theologie der Aufklärung

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In der Aufklärung sucht die Terminologie "Irenik" die friedfertige "Stossrichtung" der interkonfessionellen Kritik und Verstehensbemühung zu betonen. Gottfried Arnolds „Unparteyische Kirchen- und Ketzerhistorie“ (1699) hatte hier in wirklich irenischem Interesse und bereits in einer Vorform wissenschaftlicher Wertfreiheit verschiedenste Dogmen und Sekten erforscht, freilich unter ärmlichsten Bedingungen, mit viel Anfeindungen und ohne die Unterstützung einer Universität. Eine Darstellung für die katholische Theologie liefert Karl Werner mit seiner Geschichte der apologetischen und polemischen Literatur der christlichen Theologie. 5 Bände. Hurter, Schaffhausen 1861–67, freilich oftmals gerade auch mit der Betonung der konfessionellen Demarkation. Doch war der Übergang zu nicht verleumderischen Darstellungen fremder Glaubensinhalte ein wichtiger erster Schritt. Die Unterscheidung irenischer von nicht-irenischer Kontroverstheologie, von parteilicher und überparteiischer Konfessionskunde war und ist freilich je umkämpft, und nicht eigentlich nachträglich zu leisten. Als Fachbezeichnung eines Lehrstuhls hat [wohl] keine Universität die Irenik gewählt.

Schleiermachers theologisches Reformprogramm

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Mit Schleiermachers theologischem Reformprogramm, das er dargelegt hatte in seiner Kurze[n] Darstellung des theologischen Studiums zum Behuf einleitender Vorlesungen (1811; Zweite, wesentlich erweiterte und verwässerte Auflage 1830) wurden die Disziplinen Apologetik und Polemik in gewisser Parallelität zu Hermeutik und Kritik bestimmt, aber dann kreativ verkehrt: Apologetik sollte nicht nur die eigene Konfession gegen Kritik verteidigen und Polemik nicht nur die Fremden Glaubensrichtungen angreifen, sondern gerade umgekehrt: Polemik gegen das eigene Lehrsystem, zu dessen Verbesserung und als friedensfördernde Massnahme. Polemik bedeutete hier also gerade Irenik, Lernbereitschaft auch der Dogmatik. Damit entfernte sich Schleiermacher freilich sehr weit vom populären Sprachgebrauch und den Friedens- und Streitschriften seiner Zeit.

19. Jahrhundert

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Vertreterinnen irenischer Theologie sammelt Fleischer, M. P.: Katholische und lutherische Ireniker. Unter besonderer Berücksichtigung des 19. Jahrhunderts Gottingen 1968.
Hingewiesen sei auf die den grossökumenischen Versuch des Lutheraners und Freimaurers Christoph Ammon: Die Fortbildung des Christentums zur Weltreligion (4 Bde. Leipzig 2 1836-1838): Irenik als Mittel der Integration und Expansion.
In der Katholischen Theologie wurden die spannenden Aufbrüche hierzu leider nicht gefördert und weitergeführt, wie sich am bedauerlichsten am Beispiel von [Leopold Schmid] zeigt, der vom Bischof electus des Mainzer Bistums schliesslich aus der Kirche gedrängt wurde. Sein "Geist des Katholizismus oder Grundlegung der christlichen Irenik" (4 Bde. Giessen 1848-1850. 2. Auflage 1880) zeigt die Behutsamkeit und Umständlichkeit, mit der einzig damals Annäherung gesucht werden konnte. Joseph Ignatius Ritter war ein Ireniker besonderer Art: Er besfasste sich vor allem mit den freigeistigen und deutschkatholischen Kritiken am Katholizismus, wie sie in Breslau durch Johannes Ronge und seine Gemeinde vorgebracht wurden. Sein dem zeitlich vorangehendes Irenicon (1840) ist ein politisches Programm von römisch-katholischer Seite in einem protestantischen Staat.
Einer der bedeutendsten katholischen Theologen des Jahrhunderts, Franz Anton Staudenmaier, hinterliess - gerade zum Auftakt der Kulturkampfzeit - ein grossartiges Vermächtnis irenischer Theologie: "Zum religiösen Frieden der Zukunft. 1846."

20. Jahundert

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In der römisch-katholischen Kirche wurde der Begriff zunehmend nur von jenen gebraucht, die in der Irenik eine Gefahr für die Lehre sahen, beispielsweise in der Enzyklika Humani Generis von Papst Pius XII., so dass er einen negativen Beiklang erhielt, insbesondere im Modernismusstreit (vgl. vorerst Modernismus (Katholizismus). So wurde auch im Katholizismus Irenismus zu etwas Verräterischen. Aber auch dort, wo fernab jedes Märtyrereifers Bereitschaft für Frieden und Ökumene bestand, geriet die Irenik- Terminologie in den Hintergrund, zu sehr war Irenik verbunden mit einem scharfen Konfessionalismus, einer unbedingten Überzeugtheit von den je eigenen Dogmen und Lehren, die lediglich ins Gespräch gebracht und verbreitet werden sollten, ohne dass einfach nur die Gegnerschaften schlecht gemacht und verleumdet werden. Solche Irenica waren oft sehr weit weg vom Geist der Lessingschen Ringparabel. Als der Ökumenische Rat der Kirchen seine Arbeit aufnehmen konnte, war eine gänzlich neue Situation erreicht. Die interkonfessionelle Verständigungsarbeit und Einigungsbewegung liess die Angestrengtheiten alter Irenik weit hinter sich. Umgeekehrt kam es zur Kritik an der ökumenischen Bewegung, sie wolle die Unterschiede zwischen den christlichen Kirchen nur noch als traditionsbedingte Zufälligkeiten ohne Relevanz für die Wahrheitsfrage ansehen. Der Plausibilitätsverlust der grosskirchlicher Ideologiekartelle, der durch die schrittweise Gewährung von Religionsfreiheit erreicht wurde, tat ein übriges, dass für Frieden die Wahrheitsfragen der Religion vielfach an Bedeutung verloren, ein Prozess, der nach dem Zerfall der säkularen Kommunistischen Systeme, allerdings wieder ins Gegenteil auszuschlagen scheint.

Paleoorthodoxe Irenik

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Heute versuchen missionarische Bewegungen aus dem methodistischen und Low Church-Umfeld das Wort Irenik wieder für sich aufzugreifen. Diese Gruppen haben teils sehr hohe Mitgliedschaftszahlen und sind ja auch an vielen Stellen in der Wikipedia - durchaus gekonnt und sympathisch - vertreten. Sie berufen sich auf die biblizistische Theologie von Thomas C. Oden Pate und sehen sich als Vertreterinnen einer postmodernen Orthodoxie, die sich theologisch auf den Consensus Ecclesiae bezieht, den noch ungeteilten Glauben der Alten Kirche, unter Betonung der ökumenischen Konzilien bis Chalcedon und der Lehren der vier großen Kirchenlehrer des Ostens (Athanasius, Basilius, Gregor von Nazianz, Johannes Chrysostomos) und des Westens (Ambrosius, Augustinus, Hieronymus, Gregor I.), die in der - allerdings eng verstandenen - Ökumene rezipiert wurden.

Literatur

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  • Ritter, Johann Ignaz: Irenicon oder Briefe zur Förderung des Friedens und der Eintracht zwischen Kirche und Staat. Leipzig 1840
  • Staudenmaier, Franz Anton: Zum religiösen Frieden der Zukunft. 3 Bde. Freiburg 1846.
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