Benutzer Diskussion:Peter Gröbner/Weiterhin
Von Benutzer Diskussion:Peter Gröbner übertragen:
gudn tach!
zu user:Peter_Gröbner/Weiterhin: du schilderst dort deine meinung. was noch fehlt, ist ein beleg, der diese untermauert. im duden z.b. findet sich diese einschraenkung nicht. solange wir keine belege dafuer haben, dass das in oesterreich wirklich anders ist, bitte ich dich, solche aenderungen erst mal nicht weiter durchzufuehren, vgl. WP:RS#Korrektoren. -- seth 13:25, 7. Dez. 2014 (CET)
- Ich denke die Gefahr, missverstanden zu werden, rechtfertigt auch ohne Beleg eine eindeutige gleichbedeutende Ausdrucksweise. --Peter Gröbner (Diskussion) 13:26, 7. Dez. 2014 (CET)
- Da ja im gesamten deutschen Sprachraum weiterhin auch diese temporale Bedeutung („fürderhin“ bzw. „immer noch“) hat, besteht die Möglichkeit eines Falschverständnisses bei seiner Verwendung anstatt von „außerdem“ auf jeden Fall. --Peter Gröbner (Diskussion) 13:30, 7. Dez. 2014 (CET)
- jein, das von dir genannte missverstaendnis halte ich fuer vernachlaessigbar gering. aus dem kontext geht stets hervor, was gemeint ist. woerter in der deutschen sprache haben sehr haeufig mehrere bedeutungen, was jedoch im kontext nur selten probleme bereitet. auf woerter zu verzichten, die mehrdeutig sind, wuerde unsere sprache ziemlich einengen. wir moechten jedoch in der wikipedia auch eine lebendige sprache. unter anderem deswegen haben wir die von mir bereits genannte regel.
- ich bitte dich hiermit noch mal eindringlichst, solche aenderungen zu unterlassen. -- seth 13:37, 7. Dez. 2014 (CET)
- Da ja im gesamten deutschen Sprachraum weiterhin auch diese temporale Bedeutung („fürderhin“ bzw. „immer noch“) hat, besteht die Möglichkeit eines Falschverständnisses bei seiner Verwendung anstatt von „außerdem“ auf jeden Fall. --Peter Gröbner (Diskussion) 13:30, 7. Dez. 2014 (CET)
Also ich hätte es, würde ich nicht schon längere Zeit in Deutschland leben, falsch verstanden und ich denke, viele meiner Landsleute auch. --Peter Gröbner (Diskussion) 13:39, 7. Dez. 2014 (CET)
Ich stelle es mal zur Diskussion
Bearbeiten- @W!B:: Hallo Österreichexperte, magst Du Dich da mal äußern? Gruß und Dank --Peter Gröbner (Diskussion) 13:47, 7. Dez. 2014 (CET)
- stimmt, "-hin" impliziert immer eine richtung (zumindest veränderung örtlich/zeitlich), es muss ja irgendwo "her-" kommen, weiterhin heisst "eben doch nicht woanders hin" = "wie gehabt". die beispiele sind tatsächlich durchwegs korrekt (fehl-)interpretiert. und das argument des zusammenhangs, der gegeben ist, stimmt etwa bei BORG Scheibbs oder Washington, D.C. definitiv nicht, hier steht das wort am kapitelanfang, es ist also kein kontext gegeben: bei beiden wäre ich motiviert, oberhalb nachzulesen, warum jetzt doch "weiterhin", und wann man es anders machen wollte.
- ich nehme an, die variante 3. des duden ist auch in deutschland nur dann angemessen, wenn eine richtungsweisung vorliegt, also in einer aufzählung in der reihenfolge: "das eine, das andere, überdies etwas drittes, weiterhin etwas viertes, sowie etwas fünftes": dann kommt die aufzählung von den hauptpunkten zu den nebenpunkten "hin" (aber mit der konnotation, dass man weiterhin in der derselben aufzählung ist: denn "das eine, das andere, überdies etwas drittes, etwas viertes, sowie etwas fünftes hingegen nicht": ab wo? das "weiterhin" sagt dann "das noch zum vorhergehenden").
- die misverständlichkeit liegt darin, dass eben bei diesen beiden og. beispielen die aufzählung kapitelüberschriften sind: da hat der schreibende autor von "weiter" oben "her" mitgedacht. der leser tut das u.u. nicht, verliert also den faden des "von wo nach wo", schwenkt also auf "wie gehabt" um. selbst bei den Kaninchen passiert das, da die aufzählung davor nur ein element (fleischproduktion) hat, also noch keinen richtungskontext etabliert hat.
- ich halte also alle änderungen auch abseits einer österreichtümelei für präzisere formulierung, und eigentlich gar nicht für eine solche (weiterhin: österreichtümelei ;) --W!B: (Diskussion) 15:18, 7. Dez. 2014 (CET)
- @Lustiger seth hat mir nicht Österreichtümelei vorgeworfen, sondern bezweifelt, dass Österreicher Probleme haben könnten „weiterhin“ im Sinne von „außerdem“ zu verstehen. --Peter Gröbner (Diskussion) 16:54, 7. Dez. 2014 (CET)
- ich wollt auch nichts unterstellen, nur die diskussion aus dieser ecke holen: unten wird eh schon geklärt, dass es weiterhin die dritte variante natürlich auch in österreich gibt --W!B: (Diskussion) 00:29, 8. Dez. 2014 (CET)
- @Lustiger seth hat mir nicht Österreichtümelei vorgeworfen, sondern bezweifelt, dass Österreicher Probleme haben könnten „weiterhin“ im Sinne von „außerdem“ zu verstehen. --Peter Gröbner (Diskussion) 16:54, 7. Dez. 2014 (CET)
- @Karl Gruber: Servus Karl, magst Du Dich da mal äußern? Gruß und Dank --Peter Gröbner (Diskussion) 14:45, 7. Dez. 2014 (CET)
- Meines dafürhaltens, wird bei uns weiterhin ganz allein für fortgeführt oder weiterführend verwendet, aolso dass es es noch nihct beendet ist. Eine andere Bedeutung gibt es bei uns meines Wissens nach nicht. Wenn ich die Fragestellung richtig verstanden habe, wird für außerdem meist das Wort weiters verwendet. --K@rl 15:13, 7. Dez. 2014 (CET)
- Laut ÖWB: auch in Zukunft weiterarbeiten, erst in zweiter Linie: dazu möchte ich außerdem sagen --K@rl 18:35, 7. Dez. 2014 (CET)
- So sehe ich es auch. Weiters ist allerdings in Deutschland weitgehend unbekannt, man verwendet stattdessen Desweiteren, welches in Österreich m. E. wiederum ungebräuchlich ist. Daher bin ich für die gemeindeutschen Alternativen außerdem, zudem, darüber hinaus, ferner … --Peter Gröbner (Diskussion) 15:18, 7. Dez. 2014 (CET)
- Meines dafürhaltens, wird bei uns weiterhin ganz allein für fortgeführt oder weiterführend verwendet, aolso dass es es noch nihct beendet ist. Eine andere Bedeutung gibt es bei uns meines Wissens nach nicht. Wenn ich die Fragestellung richtig verstanden habe, wird für außerdem meist das Wort weiters verwendet. --K@rl 15:13, 7. Dez. 2014 (CET)
- @BurghardRichter: Hallo Burghard, magst Du Dich da mal äußern? Gruß und Dank --Peter Gröbner (Diskussion) 14:52, 7. Dez. 2014 (CET)
- Wenn das Adverb weiterhin am Satzanfang steht, hat es nach meinem Sprachverständnis meistens die Bedeutung „ausserdem“; ausserdem ergibt sich die Bedeutung meist aus dem Zusammenhang. Darum müsste es auch in den Teilen des deutschen Sprachgebietes, in denen es in dieser Bedeutung weniger gebräuchlich ist, verständlich sein. Grundsätzlich sollte man meines Erachtens vorzugsweise solche Ausdrücke verwenden, die im ganzen deutschen Sprachgebiet benutzt und verstanden werden. Die Schwierigkeit dabei wird allerdings oft sein, dass einem die regionale Begrenzung eines Ausdrucks (in einer bestimmten Bedeutung) nicht bewusst ist. Ausserdem gibt es für manche Begriffe (wie zum Beispiel für den ersten Monat des Jahres) überhaupt keinen im ganzen deutschen Sprachgebiet gebräuchlichen Ausdruck. Ich meine deshalb, wir sollten tolerant sein und regionaltypische hochsprachliche Ausdrücke dulden. Dadurch wird die Wikipedia farbiger, und wenn einem Leser ein solcher Ausdruck im ersten Moment nicht verständlich ist, dann lernt er eben auf die Weise, dass man anderswo so sagt. Wenn ich in einem WP-Artikel das Wort weiters lese, dann denke ich: „das hat anscheinend ein Österreicher geschrieben“, und freue mich darüber, dass er damit die Wikipedia bereichert hat, auch wenn ich selbst, meiner eigenen Sprachgewohnheit folgend, eher weiterhin schreiben würde. Das gilt allerdings nicht für rein umgangssprachliche oder mundartliche Ausdrücke; die sollten wir im Interesse der allgemeinen Verstehbarkeit auf jeden Fall vermeiden. Ausserdem ist es natürlich sinnvoll, dass wir in einem Artikel zu einem regional bezogenen Thema keine für das jeweilige Gebiet untypischen Ausdrücke verwenden. Also in einem Artikel über eine Stadt in Niedersachsen wäre weiters ebenso unangebracht wie weiterhin in der gleichen Bedeutung in einem Artikel über eine Stadt in der Steiermark. --BurghardRichter (Diskussion) 21:08, 7. Dez. 2014 (CET)
- @Luckyprof: Hi Prof, magst Du Dich da mal äußern? Gruß und Dank --Peter Gröbner (Diskussion) 14:54, 7. Dez. 2014 (CET)
- gudn tach!
- @W!B: ich stimme dir weitgehend zu. "weiterhin" benoetigt etwas vorhergehendes (je nach bedeutung, z.b. zeitlich im erzaehlten oder oertlich/kausal auf meta-ebene). gleiches gilt fuer die synonyme "zudem", "ausserdem", "darueber hinaus", ... und auch fuer andere indikatoren wie "auch".
- damit behandeln wir jedoch zwei verschiedene themen:
- das eine ist die frage, wann woerter wie "weiterhin", "ausserdem", "zudem" etc. grundsaetzlich verwendet werden sollten. das ist eine vor allem stilfrage, ob man z.b. ein unterkapitel initial mit solchen indikatoren aufs letzte kapitel ausstatten moechte oder nicht. ich stimme hierbei zu, dass es besser ist, wenn man ohne auskommt (und somit fuer sich geschlossene abschnitte kreiert), wobei es auch ausnahmen geben mag.
- das andere ist die frage, ob "weiterhin" grundsatzlich schlechter ist als "ausserdem", "zudem" etc.
- um letztere frage geht es meiner ansicht nach hier primaer, da Peter Gröbner ja in seinen beispielen eigentlich nur woerter durch synonyme ersetzt hat, also ohne den bezugsindikator zum text davor zu entfernen. in diesem zusammenhang waere herauszufinden, ob in oesterreich die dritte duden-bedeutung weitestgehend unbekannt ist.
- @all: mit "weiters" sehe ich es persoenlich nicht so eng, aber vor allem in norddeutschland scheint es eher unueblich zu sein. der duden fuehrt es explizit als oesterreichisch. insofern waere eine ersetzung des wortes wohl kein verstoss gegen WP:RS.
- wie ist es aber mit "weiterhin" (in der dritten vom duden genannten bedeutung)? -- seth 18:41, 7. Dez. 2014 (CET)
- ah, ok, mein edit ueberschnitt sich mit dem von Karl Gruber: offenbar nennt auch das ÖWB die hier diskutierte bedeutung, womit dann ja gezeigt waere, dass es auch in oesterreich verbreitet ist. -- seth 19:11, 7. Dez. 2014 (CET)
- Als Verbreitet ist es deshalb noch nihct, aber ich sehe eben dass Peter es austauscht auf ein synonym, das eben überall Verwendung findet. Also was kann daran falsch sein? (Zu weiters - das würde ich ebenfalls nur in österreichischen Artikeln verwenden, aber bei anderen schreibe ich fast nicht, daher betrifft es mich kaum.) --K@rl 21:58, 7. Dez. 2014 (CET)
- die antwort von BurghardRichter geht in die richtung, warum das ersetzen nicht zwangslaeufig gut ist. aehnliches meinte ich ganz oben, als ich von "einengung" bzw. "lebendiger sprache" schrieb.
- jeder darf zwar neues schreiben, wie er moechte. korrekturen sollten allerdings nur dann erfolgen, wenn man objektiv von einer verbesserung sprechen kann. ersetzung durch synonyme sind oft grenzfaelle. klar, wollen wir verstaendlich sein, aber gleichzeitig eben nicht zu simpel (langweilig) in der sprache. -- seth 23:12, 7. Dez. 2014 (CET)
- weiterhin sehen wir das genauso: es geht ja nur drum, dass Peter Gröbner ein paar misverständliche einzelfälle korrigiert hat. das hat nichts von sprachpolizei noch diskriminierung der anderssprachigen, dass man das wort allgemein verbieten will. es ist, wie gesagt, schlicht in konkreten fällen präziser formuliert, ich denke, auch für deutsche leser: wie gesagt, gutteils sind es wohl editresteln von etwas, was einst als geschlossener text stand, wo das weiterhin [zum vorhergesagten] einen bezug hat, aber irgendwie auseinandergefallen ist: etwas dazugedachtes darf man nicht zulang mitschleppen (ich zb leide sehr darunter, soetwas [was?] über endlose soßensätze mitzuschleppen, das [was?] macht meine texte recht unleserlich, wie man mir des öfteren sagt ;) – wohl weiterhin zu recht) --W!B: (Diskussion) 00:29, 8. Dez. 2014 (CET)
- Als Verbreitet ist es deshalb noch nihct, aber ich sehe eben dass Peter es austauscht auf ein synonym, das eben überall Verwendung findet. Also was kann daran falsch sein? (Zu weiters - das würde ich ebenfalls nur in österreichischen Artikeln verwenden, aber bei anderen schreibe ich fast nicht, daher betrifft es mich kaum.) --K@rl 21:58, 7. Dez. 2014 (CET)
- ah, ok, mein edit ueberschnitt sich mit dem von Karl Gruber: offenbar nennt auch das ÖWB die hier diskutierte bedeutung, womit dann ja gezeigt waere, dass es auch in oesterreich verbreitet ist. -- seth 19:11, 7. Dez. 2014 (CET)
Ich habe übrigens diese Benutzerunterseite nicht angelegt, um flächendeckend „hinzufügendes“ weiterhin durch außerdem etc. zu ersetzen, sondern zu dem Zweck, dass wenn ich ohnehin bei der Lektüre auf ein (im gesamten deutschen Sprachraum) missverstanden zu werden könnendes weiterhin stoße, dieses durch ein eindeutiges Synonym ersetzen kann und mir eine ausführliche Erläuterung in der Zusammenfassungszeile erspare, wofür diese auch meist(ens) zu kurz ist. Ich brauche dann nur auf diese Unterseite zu verlinken und denke, das kann ich in ähnlich gearteten Fällen weiterhin so handhaben. Gruß und Dank für die lebhafte Diskussion, die natürlich noch weitergeführt werden kann, --Peter Gröbner (Diskussion) 18:00, 8. Dez. 2014 (CET)
- Wenn eine Formulierung eindeutig missverständlich ist, kannst du sie selbstverständlich ändern. Es ist allerdings umstritten, ob das Wort weiterhin in der Bedeutung von „ausserdem“ tatsächlich missverständlich ist, wenn es an der betreffenden Stelle in der Bedeutung von „noch immer“ oder „auch in Zukunft“ keinen Sinn gibt. --BurghardRichter (Diskussion) 19:52, 8. Dez. 2014 (CET)
- Wenn es in der Bedeutung „noch immer“ oder „auch in Zukunft“ keinen Sinn ergibt, ist es immer noch zweifelhaft, ob nicht einige Leser in der Unkenntnis der Bedeutung „außerdem“ überhaupt einen Sinn erkennen. Dieser Umstand würde meines Erachtens eine Änderung auf eine allgemein verständliche und eindeutige Formulierung („außerdem“ etc.) rechtfertigen. Ich werde aber in Zukunft noch strenger prüfen, ob diese erforderlich ist und wünsche euch weiterhin viel Spaß bei der Arbeit an diesem Projekt. --Peter Gröbner (Diskussion) 14:03, 9. Dez. 2014 (CET)
- Ich kannte bis vor einigen Jahren das Wort allenfalls auch nur in der in (Nord-)Deutschland einzig geläufigen Bedeutung von „höchstens“ oder „eigentlich nicht, nur ausnahmsweise“. Als ich es zum ersten Mal in einem Zusammenhang las, in dem diese Bedeutung keinen Sinn gab, stutzte ich. Als ich es zum zweiten oder dritten Mal in solch einem Zusammenhang las, begriff ich, dass es in Österreich (und möglicherweise auch in der Schweiz) auch in der Bedeutung „vielleicht“ oder „eventuell“ gebraucht wird. Ich verüble den Österreichern, die den Ausdruck – möglicherweise ohne zu wissen, dass dies nicht überall verstanden wird – in dieser Bedeutung verwendeten, und allen anderen, die eine Änderung unterliessen, dies nicht; denn sonst wüsste ich vermutlich heute noch nicht, dass es auch diese zweite Bedeutung gibt. Selbstverständlich stimme ich mit dir darin überein, dass man grundsätzlich Wörter oder Wortbedeutungen, von denen man weiss, dass sie nicht im ganzen deutschen Sprachgebiet verstanden werden, nach Möglichkeit vermeiden sollte. Mit Änderungen sollte man sich dagegen zurückhalten, und wenn man sich dennoch in einem begründeten Fall dazu entschliesst, dann nur mit Erläuterung; denn derjenige, der den Ausdruck eingeführt hat, war sich dessen eingeschränkter Verständlichkeit möglicherweise nicht bewusst. --BurghardRichter (Diskussion) 19:43, 9. Dez. 2014 (CET)
- @BurghardRichter: Ich danke Dir besonders für diesen Beitrag, denn genau deshalb (Erläuterung der Änderung) habe ich diese Benutzerunterseite angelegt. Gruß --Peter Gröbner (Diskussion) 20:37, 9. Dez. 2014 (CET)
- gudn tach!
- wichtig bei BurghardRichters ausfuehrungen finde ich den passus, in dem er beschreibt, dass er beim lesen auch wortbedeutungen dazugelernt hat. es ist wichtig, dass wir uns trotz aller verstaendlichkeitsbestrebungen in der wikipedia nicht nur auf den sprachlich kleinsten gemeinsamen nenner beschraenken, da wir sonst auf noch viel mehr woerter zugunsten deren verbreiteteren pendants verzichten wuerden.
- im konkreten fall wir haben den beleg (ÖWB), dass das wort in der diskutierten bedeutung auch in oesterreich benutzt wird. dem gegenueber stehen die meinungen einzelner wikipedia-user, die das wort in dieser bedeutung noch nicht kannten (dies aber mittlerweile tun), und ihm sogar eine hinreichende verbreitung (in oesterreich) absprechen, ohne dies belegt zu haben (zugegeben, waere auch schwierig).
- bei sowas laeuten bei mir gewisse alarmglocken, weil es nicht selten vorkommt, dass wp-user ein wort nicht kennen und daraus folgern, dass es nicht oder zumindest nur regional existiere, anstatt auf die idee zu kommen, dass der eigene wortschatz womoeglich nicht vollstaendig ist. ok, in diesem fall geht gluecklicherweise niemand auf jagd nach vorkommnissen in der wikipedia mit dem ziel, solche wendungen komplett zu tilgen. nichtsdestotrotz (das ist uebrigens ebenfalls ein in wp umstrittenes wort) stolpert Peter Gröbner ab und zu ueber "weiterhin" (in der dritten duden-bedeutung) und ersetzt es, noch dazu mit einem verweis auf seine seite, auf deren diskussionsseite wir uns gerade unterhalten, die suggeriert, dass das wort in oesterreich in dieser bedeutung unbekannt sei.
- ich denke deshalb, dass die von BurghardRichter angesprochene zurueckhaltung bei aenderungen im sinne von WP:RS#Korrektoren noch vergroessert werden sollte und z.b. keine edit-wars begonnen werden sollten.
- Peter Gröbner, koenntest du dir vorstellen, kuenftig bzgl. der hier diskutierten aenderungen noch etwas vorsichtiger und zurueckhaltender zu sein und ueberdies deine weiterhin-seite dahingehend zu ueberarbeiten, dass sie nicht mehr die nicht-existenz der bedeutung im oesterreichischen suggeriert? -- seth 10:18, 13. Dez. 2014 (CET)
- Ich habe auf der „weiterhin-seite“ nicht geschrieben, die Bedeutung wäre „nicht-existent“, sondern sie wäre ungebräuchlich, wie aus den obigen Beiträgen von @W!B: @Karl Gruber herauszulesen ist. Ich sehe – wie ich schon mehrfach versucht habe, auszuführen – die Problematik auch nicht darin, dass diese Bedeutung nicht verstanden werden könnte, sondern darin, dass sie missverstanden werden könnte. Dass sie im Österreichischen Wörterbuch angeführt ist, beweist nicht, dass sie in Österreich üblich ist, sie könnte darin auch dazu dienen, dass Österreicher, die sie nicht kennen, sie in einem (bundes-)deutschen Text verstehen können. Die gebotene Zurückhaltung meinerseits kannst Du – glaube ich – auch aus dem Zeitablauf der Versionsgeschichte erkennen. Gruß --Peter Gröbner (Diskussion) 10:27, 13. Dez. 2014 (CET)
- Gerade bei dem von Dir angeführten Beispiel für einen „edit-war“, der m. E. erst durch Deinen Revert zu einem wurde, lautete die ursprüngliche Formulierung „Weiterhin kann als Beispiel die derzeitige amtliche Schreibweise der österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen angeführt werden.“, was ohne Kenntnis der aufzählenden Bedeutung so verstanden werden könnte: „Da sie nicht geändert wurde, kann die amtliche Schreibweise der österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen auch in Zukunft als Beispiel dienen.“ Da aber von einer in Aussicht genommenen Änderung im Artikel keine Rede ist, wäre diese Lesart irreführend. --Peter Gröbner (Diskussion) 10:33, 13. Dez. 2014 (CET)
- Ich habe auf der „weiterhin-seite“ nicht geschrieben, die Bedeutung wäre „nicht-existent“, sondern sie wäre ungebräuchlich, wie aus den obigen Beiträgen von @W!B: @Karl Gruber herauszulesen ist. Ich sehe – wie ich schon mehrfach versucht habe, auszuführen – die Problematik auch nicht darin, dass diese Bedeutung nicht verstanden werden könnte, sondern darin, dass sie missverstanden werden könnte. Dass sie im Österreichischen Wörterbuch angeführt ist, beweist nicht, dass sie in Österreich üblich ist, sie könnte darin auch dazu dienen, dass Österreicher, die sie nicht kennen, sie in einem (bundes-)deutschen Text verstehen können. Die gebotene Zurückhaltung meinerseits kannst Du – glaube ich – auch aus dem Zeitablauf der Versionsgeschichte erkennen. Gruß --Peter Gröbner (Diskussion) 10:27, 13. Dez. 2014 (CET)
- @BurghardRichter: Ich danke Dir besonders für diesen Beitrag, denn genau deshalb (Erläuterung der Änderung) habe ich diese Benutzerunterseite angelegt. Gruß --Peter Gröbner (Diskussion) 20:37, 9. Dez. 2014 (CET)
- Ich kannte bis vor einigen Jahren das Wort allenfalls auch nur in der in (Nord-)Deutschland einzig geläufigen Bedeutung von „höchstens“ oder „eigentlich nicht, nur ausnahmsweise“. Als ich es zum ersten Mal in einem Zusammenhang las, in dem diese Bedeutung keinen Sinn gab, stutzte ich. Als ich es zum zweiten oder dritten Mal in solch einem Zusammenhang las, begriff ich, dass es in Österreich (und möglicherweise auch in der Schweiz) auch in der Bedeutung „vielleicht“ oder „eventuell“ gebraucht wird. Ich verüble den Österreichern, die den Ausdruck – möglicherweise ohne zu wissen, dass dies nicht überall verstanden wird – in dieser Bedeutung verwendeten, und allen anderen, die eine Änderung unterliessen, dies nicht; denn sonst wüsste ich vermutlich heute noch nicht, dass es auch diese zweite Bedeutung gibt. Selbstverständlich stimme ich mit dir darin überein, dass man grundsätzlich Wörter oder Wortbedeutungen, von denen man weiss, dass sie nicht im ganzen deutschen Sprachgebiet verstanden werden, nach Möglichkeit vermeiden sollte. Mit Änderungen sollte man sich dagegen zurückhalten, und wenn man sich dennoch in einem begründeten Fall dazu entschliesst, dann nur mit Erläuterung; denn derjenige, der den Ausdruck eingeführt hat, war sich dessen eingeschränkter Verständlichkeit möglicherweise nicht bewusst. --BurghardRichter (Diskussion) 19:43, 9. Dez. 2014 (CET)
Ich habe es mal auf eine andere Art versucht: Spezial:Diff/136740706. Gerade in diesem Fall ist m. E. die falsche Lesart sehr wahrscheinlich, wenn man nur diese temporale Verwendung kennt. --Peter Gröbner (Diskussion) 15:04, 13. Dez. 2014 (CET)
- @BurghardRichter: Soll ich jetzt ändern oder erklären, wenn ich zufällig(!) darauf stoße: Spezial:Diff/136741466? --Peter Gröbner (Diskussion) 15:35, 13. Dez. 2014 (CET)
- In einer Fussnote erklären kann man vielleicht einen nicht allgemein verständlichen Fachausdruck, aber nicht ein so banales Wort wie weiterhin. Wenn wirklich die ernste Gefahr eines folgenschweren Missverständnisses besteht, dann kannst du es ändern (mit Begründung in der Zusammenfassungszeile). Wenn der Zusammenhang klar die Bedeutung erkennen lässt und die Möglichkeit eines Missverständnisses nur theoretisch konstruiert ist, dann lass bitte das Wort weiterhin unverändert stehen. Dieser Fall liegt vermutlich in deinem Autobahnbeispiel vor. Ich nehme an, dass hier eine Reihe von Beispielen für eine bestimmte Schreibweise aufgezählt wird. Wenn dann ein weiteres Beispiel angeführt wird und der Satz mit dem Wort weiterhin beginnt, dürfte wohl klar sein, wie es gemeint ist. Würde es Sinn geben, wenn an dieser Stelle stände: „Auch in Zukunft kann als Beispiel die derzeitige amtliche Schreibweise ... angeführt werden“? Durch die Stellung am Anfang des Satzes erhielte die Zeitangabe „auch in Zukunft“ eine besondere Betonung, die nur dann sinnvoll wäre, wenn die vorhergehenden Sätze davon handelten, dass es auch in der Vergangenheit so war und dass man sonst vermuten könnte, dass es in der Zukunft nicht mehr so sein werde. Dem ist aber nicht so; also ist kein Missverständnis zu befürchten. Anders könnte es wieder sein, wenn der ganze Artikel, oder wenigstens der betreffende Abschnitt des Artikels, nur vom Gebrauch einer bestimmten Schreibweise in Österreich handelt. Dann halte ich es für gerechtfertigt, den für Österreich eher untypischen Ausdruck durch ein Synonym zu ersetzen. --BurghardRichter (Diskussion) 16:03, 13. Dez. 2014 (CET)
- Das Problem beim Autobahnbeispiel ist, dass die Bedeutung „außerdem“ noch weniger Sinn ergibt, wenn man sie nicht kennt. Ein Beispiel in umgekehrter Richtung war die Verwunderung von Bundesdeutschen, denen bei einer Wanderung angeboten wurde, sie könnten ausrasten; da sie die österreichische Bedeutung ausgiebig rasten nicht kannten, verstanden sie nur ausrasten und taten im schlimmsten Fall selbiges. --Peter Gröbner (Diskussion) 16:11, 13. Dez. 2014 (CET)
- In einer Fussnote erklären kann man vielleicht einen nicht allgemein verständlichen Fachausdruck, aber nicht ein so banales Wort wie weiterhin. Wenn wirklich die ernste Gefahr eines folgenschweren Missverständnisses besteht, dann kannst du es ändern (mit Begründung in der Zusammenfassungszeile). Wenn der Zusammenhang klar die Bedeutung erkennen lässt und die Möglichkeit eines Missverständnisses nur theoretisch konstruiert ist, dann lass bitte das Wort weiterhin unverändert stehen. Dieser Fall liegt vermutlich in deinem Autobahnbeispiel vor. Ich nehme an, dass hier eine Reihe von Beispielen für eine bestimmte Schreibweise aufgezählt wird. Wenn dann ein weiteres Beispiel angeführt wird und der Satz mit dem Wort weiterhin beginnt, dürfte wohl klar sein, wie es gemeint ist. Würde es Sinn geben, wenn an dieser Stelle stände: „Auch in Zukunft kann als Beispiel die derzeitige amtliche Schreibweise ... angeführt werden“? Durch die Stellung am Anfang des Satzes erhielte die Zeitangabe „auch in Zukunft“ eine besondere Betonung, die nur dann sinnvoll wäre, wenn die vorhergehenden Sätze davon handelten, dass es auch in der Vergangenheit so war und dass man sonst vermuten könnte, dass es in der Zukunft nicht mehr so sein werde. Dem ist aber nicht so; also ist kein Missverständnis zu befürchten. Anders könnte es wieder sein, wenn der ganze Artikel, oder wenigstens der betreffende Abschnitt des Artikels, nur vom Gebrauch einer bestimmten Schreibweise in Österreich handelt. Dann halte ich es für gerechtfertigt, den für Österreich eher untypischen Ausdruck durch ein Synonym zu ersetzen. --BurghardRichter (Diskussion) 16:03, 13. Dez. 2014 (CET)
- Wenn neben der Bedeutung ausserdem auch die Bedeutung auch in Zukunft durch den Textzusammenhang Sinn gibt, dann ist in jedem Fall (besonders natürlich für Österreicher, denen die erste Bedeutung nicht so geläufig ist) ein Missverständnis möglich, und dann darfst du es ändern. Wenn die zweite Bedeutung durch den Textzusammenhang keinen Sinn gibt, wird ein Österreicher vielleicht im ersten Moment stutzen und sich fragen „Was soll das heissen?“ Aber er wird, wenn er nicht total auf den Kopf gefallen ist, sicher in der Lage sein, sich diese Frage selbst zu beantworten; schliesslich ist weiterhin offensichtlich eine Erweiterung des Adverbs weiter, ganz ähnlich wie das ihm vermutlich wohlbekannte weiters. Beim ersten Mal wird er vielleicht nur vermuten, dass weiterhin auch weiters bedeuten kann, und spätestens beim zweiten oder dritten Mal wird aus der Vermutung eine Gewissheit. So lernt man Sprache. Und gerade heute, im Zeitalter des Satellitenfernsehens, durch das man auch in Österreich sämtliche deutschen Fernsehprogramme empfangen kann, geht solch ein Lernvorgang meist ganz schnell. --BurghardRichter (Diskussion) 17:00, 13. Dez. 2014 (CET)
- <quetsch>Details am Rande: Die Colgate-Werbung wird nach meiner Beobachtung im österreichischen Fernsehen wegen der unterschiedlichen Aussprache „synchronisiert“. Deutsche haben mich schon öfter darauf angesprochen, dass es in der österreichischen Fernsehwerbung „um … Euro“ anstelle von „für … Euro“ heißt; sie finden es sympathisch, dass die Preise nur „ungefähr“ angegeben werden – so ist es allerdings nicht gemeint. --Peter Gröbner (Diskussion) 18:16, 13. Dez. 2014 (CET)
- Bei dem von dir genannten Hinweisschild würde es ganz ähnlich ablaufen. Jeder Deutsche kennt die Ausdrücke rasten (in der Bedeutung von ruhen) und sich ausruhen. Und jeder Deutsche, der in Österreich wandert, weiss, dass es dort gewisse kleinere Sprachabweichungen gibt. Ein Schild an einem Rastplatz, welches besagt, dass man dort seine Selbstbeherrschung verlieren dürfe, wird wohl keinem Wanderer als besonders plausibel erscheinen. Also, ich kann dir versichern, der von dir befürchtete „schlimmste Fall“ wird gewiss nicht eintreten (es sei denn, der Besitzer des Rastplatzes würde für dessen Benutzung oder für die angebotenen Getränke horrende Preise verlangen; aber dann würde man auch ohne ein entsprechendes Hinweisschild „ausrasten“). Vielmehr wird der Wanderer durch solch ein Schild lernen, dass man in Österreich (sich) ausrasten statt sich ausruhen sagt. Er hat also, selbst wenn er gar nicht müde ist, einen Nutzen von diesem Schild. Du solltest nicht hingehen und den Wirt oder Grundstücksbesitzer auffordern, das Schild zu ändern – und genauso ist auch in einem vergleichbaren Fall in der Wikipedia keine Änderung erforderlich. --BurghardRichter (Diskussion) 17:00, 13. Dez. 2014 (CET)
- Wenn neben der Bedeutung ausserdem auch die Bedeutung auch in Zukunft durch den Textzusammenhang Sinn gibt, dann ist in jedem Fall (besonders natürlich für Österreicher, denen die erste Bedeutung nicht so geläufig ist) ein Missverständnis möglich, und dann darfst du es ändern. Wenn die zweite Bedeutung durch den Textzusammenhang keinen Sinn gibt, wird ein Österreicher vielleicht im ersten Moment stutzen und sich fragen „Was soll das heissen?“ Aber er wird, wenn er nicht total auf den Kopf gefallen ist, sicher in der Lage sein, sich diese Frage selbst zu beantworten; schliesslich ist weiterhin offensichtlich eine Erweiterung des Adverbs weiter, ganz ähnlich wie das ihm vermutlich wohlbekannte weiters. Beim ersten Mal wird er vielleicht nur vermuten, dass weiterhin auch weiters bedeuten kann, und spätestens beim zweiten oder dritten Mal wird aus der Vermutung eine Gewissheit. So lernt man Sprache. Und gerade heute, im Zeitalter des Satellitenfernsehens, durch das man auch in Österreich sämtliche deutschen Fernsehprogramme empfangen kann, geht solch ein Lernvorgang meist ganz schnell. --BurghardRichter (Diskussion) 17:00, 13. Dez. 2014 (CET)
- Die erwähnte Geschichte musste ich mir im Urlaub (in Kroatien) eine Viertelstunde lang von einer Rheinländerin anhören, die nicht verstand, warum ich über die Wortwahl nicht lachen, sondern nur milde lächeln konnte. --Peter Gröbner (Diskussion) 17:02, 13. Dez. 2014 (CET)
- Das tut mir natürlich leid für dich. Einige Deutsche sind nun einmal dumm und engstirnig und leider auch arrogant – das heisst, sie lassen nur ihre eigenen Werte oder in diesem Fall Sprachgewohnheiten gelten. Aus Rücksicht auf solche Menschen alle regionalsprachlichen Ausdrucksweisen zu tilgen, wäre genau die falsche Reaktion darauf.
- Lieber sollte man berichtigen, was wirklich falsches oder schlechtes Deutsch ist. Ein Beispiel dafür ist das oben erwähnte nichtsdestotrotz. Das ist eine scherzhafte Zusammenfügung der Adverbien nichtsdestoweniger und trotzdem. So etwas kann man in geselliger Runde am Biertisch sagen, aber nicht in einem WP-Artikel schreiben. Dem Wort desto muss notwendigerweise ein Adjektiv im Komparativ folgen; sonst gibt es keinen Sinn. Leider hat dieser Ausdruck durch Menschen, die ihn aus Gedankenlosigkeit oder Gleichgültigkeit auch in anderen Situationen verwenden, schon einen weiten Eingang in die deutsche Umgangssprache gefunden. Wir können das wohl nicht verhindern; aber wir können uns bemühen, dass wir uns durch unseren eigenen Sprachgebrauch nicht mitschuldig an solchen bedauerlichen Sprachentwicklungen machen. Wenn alle, denen die Muttersprache etwas bedeutet, das täten, würde es vielleicht doch etwas bewirken. --BurghardRichter (Diskussion) 17:51, 13. Dez. 2014 (CET)
- Mindestens genauso schlimm, aber vom Duden toleriert([1]) und vom ZDF praktiziert finde ich die Verwendung von „scheinbar“ anstelle von „anscheinend“. --Peter Gröbner (Diskussion) 18:17, 13. Dez. 2014 (CET)
- Der Duden sagt dort ausdrücklich, dass dieser Fehler nur in der Alltagssprache oft gemacht wird. Das ist nicht die Sprache der Wikipedia. Hier sollten wir diesen Fehler unverzüglich korrigieren, und dazu bedarf es meines Erachtens auch keiner ausführlichen Begründung. Die Rundfunk- und Fernsehanstalten werden leider ihrer Aufgabe, gutes Deutsch zu vermitteln, überhaupt nicht gerecht. Die sollten wir uns nicht zum Vorbild nehmen. --BurghardRichter (Diskussion) 19:04, 13. Dez. 2014 (CET)
Was ist mit diesem Satz gemeint?
Bearbeiten@BurghardRichter, W!B:, Karl Gruber: „Weiterhin plant die Stadt umfangreiche Veränderungen im Bahnhofsumfeld.“ (Würzburg Hauptbahnhof#2007: Weitere Entwicklung nach Scheitern der Arcaden). Heißt das
- „Die Stadt plant auch in Zukunft umfangreiche Veränderungen im Bahnhofsumfeld.“ oder
- „Die Stadt plant umfangreiche Veränderungen auch im Bahnhofsumfeld.“ oder
- „Die Stadt plant auch in Zukunft umfangreiche Veränderungen, nämlich im Bahnhofsumfeld.“?
--Peter Gröbner (Diskussion) 17:30, 14. Dez. 2014 (CET)
- dort durch die überschrift und den abschnitt davor: "Neben dem vorgenannten („abgespeckte“ Variante beim Empfangsgebäude) plant die Stadt auch ..", also tendenziell 2. (offenkundig plant sie ja auch welche am bahnhof selbst), mit einem hauch 3. (denn das empfangsgebäude plant ja die DB, nicht die stadt, die hat nur "diesen Vorschlag schließlich akzeptiert ") – ob auch 1. kann man hier nicht beurteilen, weil vom vorplatz im kapitel nicht die rede ist: sie könnte es also von anfang an geplant haben, aber noch nicht dazukommen sein, oder plötzlich neu auf die idee gekommen sein (weil zb durch das reduzierte hauptgebäude geld dafür frei wird). dazu müsste man oben nachlesen, was jetzt mit dem vorplatz los war: die interpretation, die du vergessen hast, ist:
- 4. „Die Stadt plant in Zukunft auch umfangreiche Veränderungen im Bahnhofsumfeld.“
- ein "auch" bezieht sich üblicherweise auf das wort danach oder davor, auf welches der beiden, muss man sich immer zusammenreimen: „Die Stadt plant in Zukunft umfangreiche Veränderungen auch im Bahnhofsumfeld.“ = 3., weil sehr ungewohnt plaziert; wenn es also an erster stelle im satz steht, könnte es sich auch auf den vorsatz/-absatz beziehen
- hier sollte also "Ausserdem/Darüber hinaus/Davon abgesehen jetzt auch" stehen (wenn nicht 1./3., die idee also exakt hier das erste mal auftaucht), oder aber "Wie auch schon früher", wenn nur 1. resp. 3. gemeint ist (dann weiß ich, dass ich etwas versäumt hab), oder beides, wenn sie geplant hat und auch weiterhin plant (als präsens perfekt: andauernde handlung) --W!B: (Diskussion) 18:27, 14. Dez. 2014 (CET)
- Es ist allenfalls die Variante 2 richtig. (Mit allenfalls meine ich hier: Wenn überhaupt eine der drei Varianten richtig ist, dann nur die Variante 2.) Beachte: Im Artikel steht das Wort weiterhin am Anfang des Satzes und knüpft damit an den vorhergehenden Absatz an. Im vorhergehenden Absatz war vom Umbau des Bahnhofsgebäudes und dessen Finanzierung die Rede. Und da kommt jetzt noch etwas Weiteres hinzu, nämlich die Neugestaltung des Bahnhofsumfelds. In den Varianten 1 und 3 hast du interessanterweise die Angabe auch in Zukunft nicht am Satzanfang (wo ursprünglich das Adverb weiterhin stand), sondern in der Mitte des Satzes, nach dem Prädikat, eingefügt. Warum hast du es so gemacht? Nur wenn das Wort weiterhin an dieser Stelle in der Satzmitte stände, könnte man tatsächlich auch auch in Zukunft darunter verstehen. Anscheinend hast du schon selbst gemerkt, dass der Wortlaut „Auch in Zukunft plant die Stadt umfangreiche Veränderungen im Bahnhofsumfeld“ nicht ganz logisch klingt; denn diese hervorgehobene Position am Satzanfang gäbe nur dann Sinn, wenn in dem vorhergehenden Absatz davon die Rede gewesen wäre, dass die Stadt auch bisher schon Planungen zur Veränderung des Bahnhofsumfelds angestellt hätte. Dem ist aber nicht so. Damit ist es vollkommen eindeutig und klar, dass das Wort weiterhin in dieser Position am Anfang des Satzes nicht die Bedeutung „auch in Zukunft“ haben kann. Deine Erläuterung in einer Fussnote war also unnötig. --BurghardRichter (Diskussion) 19:12, 14. Dez. 2014 (CET)
- Ich würde es auf alle Fälle mit der Variante 1 übersetzen - was wirklich gemeint ist, weiß ich ja nicht. --K@rl 19:16, 14. Dez. 2014 (CET)
- PS: AUch 4 wäre möglcih, denn auch 1 ist eigentlich zweideutig. --K@rl 19:17, 14. Dez. 2014 (CET)
- Ich würde es auf alle Fälle mit der Variante 1 übersetzen - was wirklich gemeint ist, weiß ich ja nicht. --K@rl 19:16, 14. Dez. 2014 (CET)
- Es ist allenfalls die Variante 2 richtig. (Mit allenfalls meine ich hier: Wenn überhaupt eine der drei Varianten richtig ist, dann nur die Variante 2.) Beachte: Im Artikel steht das Wort weiterhin am Anfang des Satzes und knüpft damit an den vorhergehenden Absatz an. Im vorhergehenden Absatz war vom Umbau des Bahnhofsgebäudes und dessen Finanzierung die Rede. Und da kommt jetzt noch etwas Weiteres hinzu, nämlich die Neugestaltung des Bahnhofsumfelds. In den Varianten 1 und 3 hast du interessanterweise die Angabe auch in Zukunft nicht am Satzanfang (wo ursprünglich das Adverb weiterhin stand), sondern in der Mitte des Satzes, nach dem Prädikat, eingefügt. Warum hast du es so gemacht? Nur wenn das Wort weiterhin an dieser Stelle in der Satzmitte stände, könnte man tatsächlich auch auch in Zukunft darunter verstehen. Anscheinend hast du schon selbst gemerkt, dass der Wortlaut „Auch in Zukunft plant die Stadt umfangreiche Veränderungen im Bahnhofsumfeld“ nicht ganz logisch klingt; denn diese hervorgehobene Position am Satzanfang gäbe nur dann Sinn, wenn in dem vorhergehenden Absatz davon die Rede gewesen wäre, dass die Stadt auch bisher schon Planungen zur Veränderung des Bahnhofsumfelds angestellt hätte. Dem ist aber nicht so. Damit ist es vollkommen eindeutig und klar, dass das Wort weiterhin in dieser Position am Anfang des Satzes nicht die Bedeutung „auch in Zukunft“ haben kann. Deine Erläuterung in einer Fussnote war also unnötig. --BurghardRichter (Diskussion) 19:12, 14. Dez. 2014 (CET)
- Nein, beachtet bitte: In den Varianten 1, 3 und 4 steht die Zeitangabe „auch in Zukunft“ an einer anderen Stelle des Satzes als ursprünglich das Wort weiterhin. Durch diese Verschiebung ergibt sich eine Sinnveränderung. Dadurch wird etwas Falsches in den Satz hineininterpretiert, was dort ursprünglich nicht stand. Es kommt sehr auf die Stellung im Satz an. Nach dem Prädikat stehend, bezieht sich das Adverb weiterhin bzw. die adverbiale Phrase auch in Zukunft direkt auf das Prädikat plant: „plant auch in Zukunft“. Am Satzanfang stehend, bezieht das Adverb weiterhin sich auf den Satz als Ganzes: Weiterhin ist zu sagen, dass die Stadt umfangreiche Veränderungen ... plant. Das ist eine vollkommen andere Aussage, die ihr mit den Varianten 1, 3 und 4 allein schon durch die Umstellung der Satzteile verfälscht habt. --BurghardRichter (Diskussion) 19:41, 14. Dez. 2014 (CET)
@BurghardRichter, Karl Gruber: Burghard ist sich völlig sicher, dass es nicht „auch in Zukunft“ heißen kann, Karl hingegen würde Variante 1 bevorzugen, was meine Meinung, dass es nicht eindeutig ist, unterstützt. Deshalb wäre ich weiterhin in diesem Satz für „außerdem“. --Peter Gröbner (Diskussion) 19:43, 14. Dez. 2014 (CET)
- Ich muss einschränken: Im vorliegenden Zusammenhang, d.h. am Anfang des Satzes und nach den vorhergehenden Sätzen, kann das Wort weiterhin nicht die Bedeutung „auch in Zukunft“ haben. Deshalb ist ein Missverständnis hier nicht möglich. Aber „ausserdem“ passt selbstverständlich ebenso gut.
- Ausserdem bedenkt bitte: In Artikeln zu Themen, die sich auf Österreich beziehen, respektieren wir grundsätzlich österreichische Ausdrücke (sofern sie hochsprachlich, d.h. nicht umgangssprachlich oder mundartlich, sind). Der Würzburger Bahnhof liegt aber in Deutschland. --BurghardRichter (Diskussion) 19:58, 14. Dez. 2014 (CET)
- (Die Satzstellung verbietet doch das Missverständnis nicht im Mindesten: "Nach wie vor plant die Stadt..." WaldiR (Diskussion) 01:54, 27. Jan. 2016 (CET))
- Lies noch einmal meine weiter oben gegebene Erklärung. Vielleicht verstehst du es dann. --BurghardRichter (Diskussion) 02:39, 27. Jan. 2016 (CET)
- Ich verstand und verstehe schon, was Du meinst, denke aber, dass viele Österreicher, die nicht so wie ich in Deutschland leben, gar nicht auf die Idee kommen (können), dass „weiterhin“ etwas anderes als „als auch in Zukunft, andauernd, nicht aufhörend“ bedeuten könnte. Die Äußerung meines Landsmanns oben „Ich würde es auf alle Fälle mit der Variante 1 übersetzen - was wirklich gemeint ist, weiß ich ja nicht. --K@rl“ bestätigt meine Vermutung. -- Peter 16:13, 27. Jan. 2016 (CET)
- Lies noch einmal meine weiter oben gegebene Erklärung. Vielleicht verstehst du es dann. --BurghardRichter (Diskussion) 02:39, 27. Jan. 2016 (CET)
- (Die Satzstellung verbietet doch das Missverständnis nicht im Mindesten: "Nach wie vor plant die Stadt..." WaldiR (Diskussion) 01:54, 27. Jan. 2016 (CET))
- Das misszuverstehen, könnte einem Österreicher vielleicht beim ersten Mal passieren. Tatsächlich kommt das Wort weiterhin in der Bedeutung ausserdem in der deutschsprachigen Wikipedia so oft vor, dass es erstens vollkommen unmöglich ist, aus Rücksicht auf die Österreicher das alles zu ändern, und dass zweitens ein Österreicher schon nach kurzer Zeit die andere Bedeutung gelernt haben wird.(nicht signierter Beitrag von BurghardRichter (Diskussion | Beiträge) 28. Januar 2016, 10:49 Uhr)
- Wie Du nachlesen kannst, hat z. B. K@rl diese Bedeutung nicht „gelernt“, obwohl er nach meiner Beobachtung viel in der Wikipedia unterwegs ist. Wenn ein Wort mit der bekannten Bedeutung Sinn ergibt, warum soll man überlegen, ob es noch eine andere haben könnte, die man nicht kennt? Früher dachte ich, wenn meine (deutsche) Frau ankündigte, es gäbe Bohnen zu Mittag, es gäbe (weiße) Bohnen, was ja möglich wäre, bis ich bemerkte, dass sie Fisolen (grüne Bohnenschoten – die ja wirklich keine Ähnlichkeit mit z. B. Kaffeebohnen haben) meinte. -- Peter 13:50, 28. Jan. 2016 (CET)
- Was mir dazu noch eingefallen ist: Es gibt ja auch noch das Synonym fernerhin. Ist das in der Bedeutung ausserdem in Österreich ebenfalls unbekannt? Wenn nicht, dann dürfte es angesichts der Gleichbedeutung von fern und weit auch für einen Österreicher nicht allzu schwer sein, das Wort weiterhin in der hier gemeinten Bedeutung zu verstehen.(nicht signierter Beitrag von BurghardRichter (Diskussion | Beiträge) 28. Januar 2016, 10:49 Uhr)
- „fernerhin“ empfinde ich als altertümlich, aber verständlich. Noch einmal: Das Problem bei „weiterhin“ ist, dass es ein falscher Freund – da in der Bedeutung „auch in Zukunft“ ja bekannt – ist. Ein ähnliches Phänomen habe ich bei Deutschen beobachtet, die Privatfernsehen in der österreichischen Fassung sehen und glauben es handle sich bei „um 5 Euro“ um einen ungefähren Preis, da sie nicht wissen, dass „für 5 Euro“ gemeint ist. -- Peter 13:50, 28. Jan. 2016 (CET)
- Das misszuverstehen, könnte einem Österreicher vielleicht beim ersten Mal passieren. Tatsächlich kommt das Wort weiterhin in der Bedeutung ausserdem in der deutschsprachigen Wikipedia so oft vor, dass es erstens vollkommen unmöglich ist, aus Rücksicht auf die Österreicher das alles zu ändern, und dass zweitens ein Österreicher schon nach kurzer Zeit die andere Bedeutung gelernt haben wird.(nicht signierter Beitrag von BurghardRichter (Diskussion | Beiträge) 28. Januar 2016, 10:49 Uhr)
- Das Interesse der Österreicher an deutschen Bahnhofsvorplätzen ist nicht zu unterschätzen. --Peter Gröbner (Diskussion) 16:57, 15. Dez. 2014 (CET)
Karl hat es trotzdem missverstanden. Was zu beweisen war. --Peter Gröbner (Diskussion) 19:59, 14. Dez. 2014 (CET)
- Das Problem sind nicht landschaftliche, manchen Lesern unbekannte Ausdrücke; das Problem sind Ausdrücke, die man zu kennen glaubt, in anderen Teilen des Sprachraums aber eine weitere (zusätzliche) Bedeutung haben. Ähnlich erginge es einem deutschen Leser mit dem Satz „Er hatte den Spagat oft benutzt“, wenn er darunter eine Turnübung versteht, nicht wissend, dass in Österreich auch eine Paketschnur gemeint sein kann. Da hilft es auch nichts, wenn der Satz mit der Deutung als Turnübung kaum einen Sinn ergibt.--Peter Gröbner (Diskussion) 16:57, 15. Dez. 2014 (CET)
- Und du wolltest es absichtlich missverstehen. [smileye] --BurghardRichter (Diskussion) 20:07, 14. Dez. 2014 (CET)
- Ich hatte den Satz verstanden, da ich die Arcaden-Diskussion seit Jahren verfolge und den Bahnhofsvorplatz mehrmals wöchentlich überquere, hatte aber Bedenken, dass ihn viele Österreicher kaum verstehen können, und wollte dem abhelfen. --Peter Gröbner (Diskussion) 16:57, 15. Dez. 2014 (CET)
- Ich habe es jetzt geändert, aber nicht weil ich das grundsätzlich für richtig halte, sondern nur um in diesem einen Fall die mir absurd erscheinende Diskussion zu beenden. --BurghardRichter (Diskussion) 20:19, 14. Dez. 2014 (CET)
- Mit Außerdem hätte ich es nie übersetzt. Das ist nur der Fall, da ich die Disk hier kenne. --K@rl 08:39, 15. Dez. 2014 (CET)
@WaldiR: Mich würde interessieren, wie bist Du auf diese Unterseite – auf der ich ja schon lange nicht mehr aktiv war – gestoßen? Danke für Dein Interesse und Deine Schützenhilfe, Peter 15:33, 28. Jan. 2016 (CET)
- Genau kann ich es nicht rekonstruieren. Ich bin halt auch schon revertiert worden, weil ich österreichische Leser besser bedienen wollte, indem ich "weiterhin" durch "weiters" ersetzt habe. Damit habe ich mich natürlich in die Nesseln gesetzt - es hätte "ausserdem" heissen sollen. Ich wusste genau so wenig, dass "weiters" ein Austriazismus ist, wie die wissen, dass das "ausserdem"-"weiterhin" ein Norddeutschlandismus ist. "Falscher Freund" trifft den Nagel auf den Kopf! Nach zehn Jahren Mitarbeit an der WP und wahrscheinlich zehntausenden Seiten deutschländischer Lektüre seit Kindesbeinen spiesst sich trotzdem jedes einzelne "weiterhin", das dann plötzlich doch nicht "nachwievor" heissen kann... Die, deren Muttersprache das "weiterhin = ausserdem" erlaubt, können das offenbar kaum oder gar nicht nachvollziehen. Und was sie nicht verstehen, können sie nicht glauben...
UND ich bin fest überzeugt, dass ich im ganzen Karl May und in der Literatur bis mindestens Brecht herauf kein solches "weiterhin" gefunden habe. Ich halte es sogar - ohne weitere Recherche ;-), eine kühne Behauptung - für eine während der letzten Generatione eingerissene Schlamperei, aus der mündlichen Umgangssprache, oder einer bestimmten Region. Man müsst' einmal alte Duden anschauen... WaldiR (Diskussion) 00:05, 3. Feb. 2016 (CET)- Na ja, ganz so neu ist es nicht: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm -- Peter 16:35, 3. Feb. 2016 (CET)
- Danke für den Hinweis auf Grimms Wörterbuch! Gottfried Keller ist ja gewiss kein Norddeutscher. Waldis Argwohn, es könne sich um eine Schlamperei handeln, kann ich gut nachempfinden. Es gibt schliesslich genug sprachliche Unarten, die sich in den letzten Jahren breitgemacht haben (vor allem durch das Fernsehen) und die mich immer wieder ärgern. Wenn ich mal so etwas verbessere, kommt sogleich ein anderer und revertiert es mit dem Hinweis auf den aktuellen Online-Duden, der das schon als richtig erlaubt – obwohl es in meiner gedruckten Ausgabe von 2011 noch eindeutig als nicht-standardsprachlich deklariert ist. Es tut weh, wie andere mit unserer Sprache umgehen. Aber in diesem Fall ist es wohl doch gutes Standard-Deutsch, das eben nur nicht in allen Teilen unseres Sprachgebiets verbreitet ist. --BurghardRichter (Diskussion) 14:54, 5. Feb. 2016 (CET)
- Es ist einfach in vielen Augen ein falscher Freund, der dann missverstanden wird. Nicht mehr und nicht weniger. Es gibt viele solche Fälle bei an sich korrekten deutschen Sätzen, die man vermeiden sollte: „Jede Schülerin und jeder Schüler kann sich auf Antrag in höchstens einem Fach der schriftlichen Prüfung (§ 64 Abs. 2) einer mündlichen Prüfung unterziehen …“(FOBOSO, § 65 (2)). Ohne „höchstens“ wäre und war – glaube ich auch in einer früheren Fassung – der Satz grammati(kali)sch richtig, aber zweideutig: Ist „einem“ Zahlwort oder unbestimmter Artikel? -- Peter 15:17, 5. Feb. 2016 (CET)
- Danke für den Hinweis auf Grimms Wörterbuch! Gottfried Keller ist ja gewiss kein Norddeutscher. Waldis Argwohn, es könne sich um eine Schlamperei handeln, kann ich gut nachempfinden. Es gibt schliesslich genug sprachliche Unarten, die sich in den letzten Jahren breitgemacht haben (vor allem durch das Fernsehen) und die mich immer wieder ärgern. Wenn ich mal so etwas verbessere, kommt sogleich ein anderer und revertiert es mit dem Hinweis auf den aktuellen Online-Duden, der das schon als richtig erlaubt – obwohl es in meiner gedruckten Ausgabe von 2011 noch eindeutig als nicht-standardsprachlich deklariert ist. Es tut weh, wie andere mit unserer Sprache umgehen. Aber in diesem Fall ist es wohl doch gutes Standard-Deutsch, das eben nur nicht in allen Teilen unseres Sprachgebiets verbreitet ist. --BurghardRichter (Diskussion) 14:54, 5. Feb. 2016 (CET)
Allgemeinere Betrachtungen
BearbeitenEs gibt einige Wörter, die mit einer Bedeutung im ganzen deutschen Sprachgebiet und mit einer weiteren Bedeutung nur in einem Teil desselben gebraucht werden. Hier Beispiele von Wörtern, deren zweite Bedeutung nur im Süden (zumindest im Raum München, wahrscheinlich aber auch in Österreich) geläufig ist: ausschauen (im Sinne von „aussehen“), nachdem (im Sinne von „weil“, „da“), mit (im Sinne von „bis“).
Ausschauen: Ich kann sagen: „Ich stand am Fenster und schaute nach den ankommenden Gästen aus“, und wenn ich dabei meine Brille trage, kann ich sogar gut ausschauen. Aber der Satz „Sein neuer Anzug schaut gut aus“ ist nach meinem Sprachverständnis, wie ich es als Kind gelernt habe, unsinnig; denn ein Anzug kann gar nicht ausschauen, weil er keine Augen hat; aber er kann natürlich gut aussehen.
Nachdem kennt man im nördlichen Teil Deutschlands nur als Zeitkonjunktion. Der Satz „Nachdem es regnete, nahm er einen Schirm mit“ hätte für mich früher vollkommen unplausibel geklungen: Wieso nahm er einen Schirm mit, wenn doch der Regen schon vorüber war?
Die Präposition mit kannte ich früher nur in den üblichen Bedeutungen zur Angabe eines Begleiters oder eines Werkzeugs: Ich ging mit meinem Bruder spazieren; ich schlug mit dem Hammer einen Nagel in die Wand. Als ich in München zum ersten Mal die Zeitangabe „von Montag mit Freitag“ las, vermutete ich, dass es sich um einen Schreibfehler handeln müsse.
Wie sollen wir uns verhalten, wenn wir in einem WP-Artikel solche Ausdrücke in den jeweiligen Bedeutungen finden? Wenn es grundsätzlich richtig ist, ein in der Bedeutung von „ausserdem“ gebrauchtes weiterhin zu ersetzen, sollte man konsequenterweise auch Wörter wie ausschauen, nachdem, mit in den hier aufgezeigten regionaltypischen Bedeutungen nicht dulden. Ich bin nach wie vor dafür, hier grosszügig zu sein. Auch wenn es einen, der die jeweilige Bedeutung des Wortes noch nicht kennt, eventuell stutzen lässt, wird er in den meisten Fällen doch in der Lage sein, die Bedeutung zu erraten. „Spagat“ erscheint mir dagegen schon als ein etwas exotischeres Beispiel, dessen hier gemeinte Bedeutung sich möglicherweise nicht so leicht erschliessen lässt. --BurghardRichter (Diskussion) 18:30, 15. Dez. 2014 (CET)
- Ich würde in allen diesen genannten Fällen die unzweideutige Alternative bevorzugen. Regionaltypische Ausdrücke, die keine Verwechslungsmöglichkeit beinhalten – wie z. B. Jänner – sind davon nicht betroffen. Wo ich ratlos bin, ist das Paar Kies – Schotter; hier scheint die Zuordnung zu den kantigen bzw. runden Steinen sowohl in Österreich und Deutschland als auch in der Baubranche und der Geologie genau entgegengesetzt vorgenommen zu werden. Ich kenne aber auch keine unzweideutigen Synonyme. Gleichermaßen ist es bei Stuhl – Sessel und Kissen – Polster, diese sind aber enzyklopädisch weniger bedeutsam. --Peter Gröbner (Diskussion) 19:41, 15. Dez. 2014 (CET)
- Dass wir, denen das Problem bewusst ist, in den Texten, die wir selbst schreiben, möglichst die überall verständlichen Ausdrücke verwenden, ist sicher klar. Aber bei der Frage, ob man die Formulierung eines anderen ändern soll, sollte man meines Erachtens keinen so strengen Massstab anlegen wie bei sich selbst. Eine erklärende Fussnote würde ich allerdings in keinem Fall setzen. Das sieht bei einem so banalen Alltagsausdruck seltsam aus, vor allem für die Leser, die nicht wissen, dass die hier gemeinte Wortbedeutung nicht überall unmittelbar verständlich ist. Die Änderung eines solchen Ausdrucks erscheint mir daher als ein kleineres Übel, als eine Fussnote zu setzen. Wenn wir eine Änderung unterlassen, so geschieht dies ja nicht, um eine Verschlechterung des Artikels zu vermeiden, sondern nur aus Höflichkeit und Respekt gegenüber dem, der es so geschrieben hat.
- Die Änderung von etwas, was ein anderer im guten Glauben, dass es richtig sei, geschrieben hat, kann immer von diesem als ein mehr oder weniger grosser Affront empfunden werden. Darum soll man Änderungen, die keine eindeutigen Verbesserungen sind, sondern nur eine vorhandene Formulierung durch eine nahezu ebenso gute Alternativformulierung ersetzen, unterlassen. Wenn wir weiterhin durch ausserdem ersetzen, ist es, objektiv gesehen, eine kleine Verbesserung. Es ist dann die Frage, ob diese Verbesserung so gering ist, dass beide Formulierungen praktisch als nahezu gleich gut anzusehen sind, oder ob sie so gross ist, dass sie den Preis des damit verbundenen Affronts gegenüber dem, der ursprünglich das Wort weiterhin ausgewählt hat, rechtfertigt. Wenn man stattdessen eine erklärende Fussnote anbringt, ist der Affront weitaus grösser (denn dann wird der Verfasser des Satzes als einer, der nicht den optimalen Ausdruck gewählt hat, nicht nur versteckt in der Versionsgeschichte, sondern offen für alle Leser sichtbar blossgestellt), und die bessere Formulierung im Text ist nach wie vor nicht erreicht. Solche erklärenden Fussnoten bei banalen, aber missverständlichen Ausdrücken sind deshalb generell nur in Zitaten üblich, die man nicht eigenmächtig ändern darf.
- Darum mein konkreter Rat: Wenn du wirklich der Meinung bist, dass der Ausdruck weiterhin in der Bedeutung ausserdem an einer Textstelle so missverständlich ist, dass eine Änderung nötig ist, dann ändere es ruhig und gib in der Zusammenfassungszeile an: „In Österreich wird das Wort ‚weiterhin‘ fast nur im Sinne von ‚auch in Zukunft‘ gebraucht und ist in dem hier gemeinten Sinn ‚ausserdem‘ nicht allgemein verständlich.“ Dann ist dein Gewissen beruhigt, deine Landsleute können den Text ohne Verständnisschwierigkeiten lesen, und der ursprüngliche Verfasser wird dir, wenn er ein verständnisvoller Mensch ist, aufgrund der gegebenen Erklärung nicht böse sein. Es könnte ihn sogar freuen, dass das, was er geschrieben hat, daraufhin auch von den Österreichern ohne Schwierigkeiten richtig verstanden wird – und wenn er kein verständnisvoller Mensch ist, verdient er es nicht, dass du nur aus Rücksicht auf seine Gefühle die Änderung unterlässt. --BurghardRichter (Diskussion) 22:14, 15. Dez. 2014 (CET)
- Danke für Deinen konkreten Rat. Genauso hatte ich es vor dieser Diskussion gehandhabt. Gruß und Dank --Peter Gröbner (Diskussion) 14:08, 16. Dez. 2014 (CET)
- Ich empfehle dir, die Begründung für deine Änderung in der Zusammenfassungszeile direkt anzugeben (etwa so wie oben vorgeschlagen) statt durch einen Verweis auf deine Benutzerseite. Dort heisst es: „Die im Duden genannte 3. Bedeutung des Wortes ‚weiterhin‘ ist m. E. in Österreich ungebräuchlich, nicht aber die beiden anderen, sodass es zu einem Falschverständnis von Sätzen kommen kann.“ Da müsste man also erst im Duden nachschlagen, um herauszufinden, was du eigentlich meinst. --BurghardRichter (Diskussion) 18:50, 21. Dez. 2014 (CET)
- Ja, so ist es schon besser. Noch besser fände ich es aber, die Begründung schon in der Zusammenfassungszeile anzugeben. „In Österreich wird das Wort ‚weiterhin‘ fast nur im Sinne von ‚auch in Zukunft‘ gebraucht und ist in dem hier gemeinten Sinn ‚ausserdem‘ nicht allgemein verständlich“ ist doch unmittelbar informativer als „s. Benutzer:Peter Gröbner/Weiterhin und die dazugehörige Disk.“ Es ist dann auch etwas dezenter, weil der Eindruck vermieden wird, als ob du systematisch alle weiterhin in der Bedeutung von „ausserdem“ ersetzen wolltest. Mit solch einem als missionarisch empfundenen Vorgehen kannst du dich bei einigen unbeliebt machen. --BurghardRichter (Diskussion) 19:36, 21. Dez. 2014 (CET)
- Wir konnten Dich auch nicht in einer Zeile überzeugen. Dezente Grüße --Peter Gröbner (Diskussion) 17:05, 22. Dez. 2014 (CET)
- Ja, so ist es schon besser. Noch besser fände ich es aber, die Begründung schon in der Zusammenfassungszeile anzugeben. „In Österreich wird das Wort ‚weiterhin‘ fast nur im Sinne von ‚auch in Zukunft‘ gebraucht und ist in dem hier gemeinten Sinn ‚ausserdem‘ nicht allgemein verständlich“ ist doch unmittelbar informativer als „s. Benutzer:Peter Gröbner/Weiterhin und die dazugehörige Disk.“ Es ist dann auch etwas dezenter, weil der Eindruck vermieden wird, als ob du systematisch alle weiterhin in der Bedeutung von „ausserdem“ ersetzen wolltest. Mit solch einem als missionarisch empfundenen Vorgehen kannst du dich bei einigen unbeliebt machen. --BurghardRichter (Diskussion) 19:36, 21. Dez. 2014 (CET)
Siehe auch
BearbeitenÜber haben --Peter Gröbner (Diskussion) 08:26, 14. Mär. 2015 (CET)