Josef (Sepp) Wenig, (* 17. Juli 1896 in Leiter; ]]; † 16. April 1981 in Zeulenroda) war einer der ersten Initiatoren der Neuerer- und Aktivistenbewegung im Bergbau der DDR. Er wurde nicht zuletzt durch dieses Wirken zeitweilig Mitglied im Bundesvorstand des FDGB und später Mitglied des Zentralkomitees der SED. Den FDGB vertrat Wenig ab 1950 als Abgeordneter in der Volkskammer. Josef Wenig wurde mit höchsten Auszeichnungen in der DDR geehrt.
Josef Wenig wurde 1896 im damals zu Österreich-Ungarn gehörenden westböhmischen Ort Leiter (heute Řebří) als Sohn von Ziegeleiarbeitern geboren. Seine Kindheit und Jugend verlebte er jedoch im thüringischen Zeulenroda , wo er von 1903 bis 1911 die Volks- und Bürgerschule besuchte. Danach verdingte er sich bis 1914 ohne Ausbildung in verschiedenen Tätigkeiten. 1914 wurde Wenig zur Reichswehr eingzogen, in der er bis 1918 verblieb. Nach Kriegsende arbeitete er bis 1929 als Transportarbeiter in Zeulenroda und Kahla. Im März 1920 beteiligte sich Wenig aktiv am Kampf gegen den Kapp-Putsch . 1924 wurde er Mitglied der KPD, später auch des RFB. Zudem engagierte er sich im Transportarbeiterverband. Wohl im Zuge der Weltwirtschaftskrise verließ Wenig 1929 seine Heimat und fuhr zur See. Mit 40 Jahren absolvierte er ab 1936 eine Ausbildung zum Schiffsmaschinisten. Nach dieser Ausbildung fuhr Wenig wieder ab 1939 bis Kriegsende als Heizer und Maschinist auf Handelsschiffen zur See.
Nach dem Krieg kehrte Josef im Sommer 1945 nach Zeulenroda zurück und arbeitete dort bis 1947 als Transportarbeiter im örtlichen Großhandel. Seine KPD-Mitgliedschaft ließ er wieder reaktivieren und somit wurde er 1946 auch automatisch SED-Genosse. 1948 folgte Wenig dem Werben der SDAG Wismut und begann im Uranbergbau zunächst als Fördermann zu arbeiten. Er arbeite sich schnell nach oben, wurde Hauer, Brigadier und schließlich Obersteiger. Ab 1949 gehörte Wenig zudem der SED-Gebietsleitung Wismut an. Zugleich wurde der bereits über fünfzigjährige Wenig 1949 Arbeitsinspektor bei der SAG Wismut in Schneeberg und Auerbach. Für seine Leistungen und sein Engagement innerhalb von nur reichlich 2 Jahren wurde er 1950 als einer der Ersten Aktivisten mit dem Titel „Held der Arbeit“ ausgezeichnet. Den FDGB vertrat er ab 1950 als Abgeordneter in der Volkskammer, in der er bis zu seinem Tode 1981 saß. Von 1952 bis 1958 gehörte Wenig dem Bundesvorstand des FDGB. 1954 wurde er Mitglied des ZK der SED, welches er bis zu seinem Tode blieb. 1955 ernannte man Wenig zum Arbeitsdirektor bei der Generaldirektion der SDAG Wismut in Karl-Marx-Stadt. Ein Beweis für das Vertrauen in ihn ist wohl dabei wohl darin zu sehen, das er 1966, bereits siebzigjährig, diesen Posten abgab. AAuch danch ging er noch nicht in Rente, sonder er wurde nun bis 1968 Beauftragter für Neuererwesen bei der SDAG Wismut. Erst im Juli 1968 ging Josef Wenig mit 72 HJahren in Rente. In den folgenden Saß er weiterhin als Abgeordneter in der Volkskammer und wurde mit hohen staatlichen Auszeichnungen geehrt. Mit 85 Jahren verstarb er 1981 in Karl-Marx-Stadt.JahrenJuli 1968 Rentner; 1951 NP; 1954 u. 1961 VVO; 1961 Verdienstmedaille der NVA; 1966 Lenin-Orden; ; 1971 KMO; 1976 ; gest. in Karl-Marx-Stadt.
Ehrungen
Bearbeiten1950 - „Held der Arbeit“ 1951 - Nationalpreis der DDR 1954 und 1961 - Vaterländischer Verdienstorden der DDR in unterschiedlichen Stufen 1966 - Lenin-Orden 1970 - Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden 1971 - Karl-Marx-Orden 1976 - Stern der Völkerfreundschaft
In Zeulenroda wurde eine Polytechnische Oberschule nach ihm benannt.
Literatur
BearbeitenJosef Wenig, Meine Arbeitserfahrungen. Berlin 1951.