Taowolf/AKW Cofrentes
Kernkraftwerk Cofrentes
Kernkraftwerk Cofrentes
Lage
Taowolf/AKW Cofrentes (Spanien)
Taowolf/AKW Cofrentes (Spanien)
Koordinaten 39° 13′ 0″ N, 1° 3′ 0″ WKoordinaten: 39° 13′ 0″ N, 1° 3′ 0″ W
Land Spanien
Daten
Eigentümer Iberdrola, S.A.
Betreiber Iberdrola, S.A.
Projektbeginn 1973
Kommerzieller Betrieb 11. März 1985

Aktive Reaktoren (Brutto)

1  (1102 MW)
Eingespeiste Energie im Jahr 2007 6.008 GWh
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme 170.579 GWh
Stand 21. April 2013
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.

Das Kernkraftwerk Cofrentes (spanisch Central nuclear de Cofrentes, Abkürzung CNC) ist im Osten Spaniens etwa 70 Kilometer Luftlinie west-südwestlich von Valencia gelegen und besteht aus einem Siedewasserreaktor. Als einziges europäisches KKW sammelt Cofrentes seine flüssigen radioaktiven Abfälle vor der Abgabe in den Fluss in zwei im Freien gelegenen Becken. Zwar sind die Abwässer zuvor im Inneren der Anlage schon etwas abgeklungen; dennoch liegen die Aktivitätswerte in der Umgebung des Werks – v. a. bei besonderen Wetterlagen wie Hitze oder Wind – jeweils etwas höher als in der weiteren Umgebung.[1]

Der General Electric-Reaktor mit einer elektrischen Bruttoleistung von 1102 MW ist der stärkste Spaniens. Baubeginn war am 9. September 1975. Der Reaktor wurde am 23. August 1984 zum ersten Mal kritisch. Er wurde erstmals am 14. Oktober 1984 mit dem Stromnetz synchronisiert und nahm am 11. März 1985 den kommerziellen Leistungsbetrieb auf. Es handelt sich um die Schwesteranlage des Schweizer KKW Leibstadt, das zwischen Basel und Konstanz liegt.

Die Kühltürme des Kernkraftwerks

Am 29. Januar 1972 wurde der Bau der Anlage durch Ausschreibung im Staatsanzeiger Spaniens bekanntgegeben und am 30. Januar 1972 begannen die öffentlichen Informationsveranstaltung zum Bau der Anlage.[2]


[2]

Historie

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Anfang 2002 began der Start von Tests durch die Betreiberfirma Iberdrola um zu prüfen, ob eine thermische Leistungserhöhung der Anlage um 5,8% möglich ist. In 3/2002 wurde sodann durch Iberdrola die Erhöhung um 60 MWe von 1025,4 MWe auf 1085,4 MWe bei der Aufsichsbehörde Nuclear Safety Council (CSN) beantragt.[3] Die Leistungserhöhung wurde im Jahr 2003 durchgeführt.[4] [5]


Daten der Reaktorblöcke

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Das Kernkraftwerk Cofrentes hat einen Kraftwerksblock:

Reaktorblock[6] Reaktortyp Netto-
leistung
Brutto-
leistung
Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Abschal-
tung
Cofrentes Siedewasserreaktor 1064 MW 1102 MW 09.09.1975 14.10.1984 11.03.1985

Siehe auch

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Commons: Kernkraftwerk Cofrentes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Behörde CSN
  2. a b Iberdrola: Cofrentes Nuclear Power Plant. Abgerufen am 25.01.2021.
  3. Nuclear Engineering International: Uprating Cofrentes, 03.05.2002. Abgerufen am 2021-01-25.
  4. Nuklearforum Schweiz: Gutes Jahr für spanische Kernkraftwerke. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  5. Nuklearforum Schweiz: Spanische Kernkraftwerke 2003. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  6. Power Reactor Information System der IAEA: „Spain, Kingdom of Power Reactors“ (englisch)

[[Kategorie:Kernkraftwerk in Spanien|Cofrentes]] [[Kategorie:Bauwerk in der Provinz Valencia]] [[Kategorie:Kernkraftwerk in Europa|Cofrentes]] [[Kategorie:Iberdrola]]


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Noch 1967 wurden Bewerbungen für den Bau des Kernkraftwerks Irta bei Peñíscola angenommen von den Unternehmen Siemens und Westinghouse mit Druckwasserreaktor, General Electric mit Siedewasserreaktor, dem Nuclear Development Committee mit MAGNOX, sowie von der Canadian General Electric für einen CANDU-Reaktor. Um die Bewerbungen zu prüfen wurde Electrabel aus Belgien als Konsultant beordert. <Qref>Nuclear Engineering, Band 13, Temple Press, 1968. Seite 13.</Qref>

Tatsächlich wurden der Canadian General Electric die größten Chancen zugesprochen, den Auftrag zu erhalten. <Qref>Canadian Nuclear Technology, Band 6, Maclean-Hunter, 1967.</Qref>

Im Jahr 1968 kündigte die Hidroeléctrica Española an den Bau des Kernkraftwerks zunächst auszusetzen und dafür zunächst ein neues konventionelles Wärmekraftwerk zu errichten. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 13. Handelsblatt GmbH, Januar 1968. Seite 3.</ref>

Dies verschob eine potentielle Inbetriebnahme in das Jahr 1975.<Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 16. Handelsblatt GmbH, März 1971. Seite 149.</ref>

Hauptursache war allerdings, dass in Peñíscola ein Widerstand gegen die Anlage entstand, der sich insbesondere auf Bedenken im Bezug auf die Auswirkung auf den Tourismus beschränkten. Aus der Folge heraus wurde das Projekt 1972 weiter südlich ins Landesinnere nach Cofrentes an den Fluss Júcar verschoben und noch im gleichen Jahr die Baugenehmigung der Anlage beantragt, sodass man 1975 mit der Inbetriebnahme der Anlage rechnete. Zugleich wurde die projektierte Leistung auf 900 MW angehoben. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 17. Handelsblatt GmbH, April 1972. Seite 178.</ref> <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 17. Handelsblatt GmbH, Mai 1972. Seite 256.</ref>

Am 29. Januar 1972 wurde der Bau der Anlage durch Ausschreibung im Staatsanzeiger Spaniens bekanntgegeben und am 30. Januar 1972 begannen die öffentlichen Informationsveranstaltung zum Bau der Anlage.<ref name="Iberdrola_Cofrentes_2021-01-25"/>

Im Januar 1973 wurde der Auftrag für die Lieferung der Anlage an General Electric vergeben für den Bau eines 975 MW starken BWR/6 für 100 Millionen Dollar. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 18. Handelsblatt GmbH, März 1973. Seite 99.</ref>

Der Vertrag enthielt unter anderem die Lieferung der Reaktoranlage, des Turbogenerators und des Erstkerns. [1]

Im Jahr 1974 wurde die Rotterdam Nuclear gegründet als Tochterunternehmen der Rotterdamsche Droogdok Maatschappij, General Electric und Chicago Bridge & Iron, die als erste Aufträge die Fertigung für die BWR/6-Druckbehälter von Cofrentes und das etwas größere Kernkraftwerk Leibstadt erhielt. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 19. Handelsblatt GmbH, März 1974. Seite 109.</ref>

Bis Frühling 1975 wurden sämtliche Vorarbeiten, inklusive der Erdarbeiten, vollständig abgschlossen. Mit der Baugenehmigung für die Anlage rechnete man zu dieser Zeit noch innerhalb des Frühjahrs 1975.<Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 20. Handelsblatt GmbH, April 1975. Seite 207.</ref>

Am 18. März 1975 gab es seitens der Gemeinde Cofrentes die Errichtungsgenehmigung, die durch eine Tätigungslizenz ergänzt war. Am 9. September 1975 [2]

wurde die Baugenehmigung für die Anlage der Hidroeléctrica Española seitens des zuständigen Ministeriums ausgestellt. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 20. Handelsblatt GmbH, Oktober 1975. Seite 446.</ref>


Der Bau der Anlage begann am 9. September 1975.<Qref/> Bis Frühjahr 1976 wurden mehrere Fundamente für die Anlagengebäude betoniert, während mehrere andere Gebäude noch in den Vorarbeiten steckten. Die meteorologischen Messmasten und auch die Zufahrtsstraßen für Schwerkomponenten wurden fertiggestellt, sowie die Baustelleninfrastruktur vervollständigt. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 21. Handelsblatt GmbH, April 1976. Seite 155, 192, 193.</Qref>

Bis zum Ende des ersten Halbjahres 1977 waren alle bis auf zwei Gebäude in Bau und der Bau der Wände des Reaktor- und Hilfsanlagengebäude waren im Bau, sowie vier Ringe des Containments installiert. Am 20. November 1976 wurde der in Belgien engelieferte Reaktordruckbehälter in der Hafenstadt Alicante am Mittelmeer entladen und befand sich 1977 auf dem Transportweg zum Kernkraftwerk Cofrentes. Bis 1977 wurde die 400 kV-Freiluftschaltanlage des Kernkraftwerks vollendet. Das Fundament des ersten Kühlturms war fertig und das zweite in Arbeit. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 22. Handelsblatt GmbH, Juni 1977. Seite 324.</ref>

Die Kühltürme wurden durch die Firma Heitkamp errichtet, die diese nach der Technologie von Balcke-Dürr realisierte. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 26. Handelsblatt GmbH, März 1981. Werbeabschnitt.</ref>

Bis zum Ende des Jahres befanden sich alle Gebäude in Bau und die Bauarbeiten zu 46 % abgeschlossen. Damit konnten teilweise Installationsarbeiten für mechanische und elektrische Systeme beginnen. Das Stahlcontainment war weit fortgeschritten und der Reaktordruckbehälter bereits installiert. Für die Maschinenhalle wurde der Kondensator außerhalb des Gebäudes vormontiert und die meisten Hauptkomponenten des Turbosatzes waren bereits auf der Baustelle angeliefert worden. Bis Ende 1977 lag der Fertigstellungsgrad des Kernkraftwerks Cofrentes bei 30 % und die Personalstärke lag bei 1760 Personen auf der Baustelle. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 23. Handelsblatt GmbH, Mai 1978. Seite 247.</ref>

Bis Ende 1979 waren die Bauarbeiten zu 85 % abgeschlossen und die Montagearbeiten zu 35 %. Das Maschinenhaus und die Turbine waren zu 90 % errichtet und die Gebäude für die Wasserreinigung, sowie das Brennelementlagerhaus, waren vollständig fertiggestellt. Die Montagearbeiten im Reaktorgebäude neigten sich zu diesem Zeitpunkt bereits dem Ende zu, sodass der Gesamtfertigstellungsgrad der Anlage 60 % erreichte. Zu diesem Zeitpunkt lag die Personalstärke bei 2150 Personen. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 25. Handelsblatt GmbH, Juni 1980. Seite 335.</ref>

Am 21. Februar 1980 wurde der Transport und die Lagerung des ersten Kernbrennstoffs genehmigt <Qref/> und noch innerhalb des gleiche Jahres nach Cofrentes geliefert. Bis Ende des Jahres war der Reaktor vollständig montiert, sowie der Turbosatz. 2235 Personen konnten die Anlage zu einem Gesamtfertigstellungsgrad von 67 % bringen, resultierend durch das Erreichen von 90 % Fertigstellung bei den Bauarbeiten, 75 % bei den Montagearbeiten, 45 % bei der Elektroinstallation und 30 % bei der Instrumentierung. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 26. Handelsblatt GmbH, Juni 1981. Seite 388.</ref>

Im Jahr 1982 konnte der Fertigstellungsgrad auf 87,8 % angehoben werden. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 26. Handelsblatt GmbH, Juni 1982. Seite 349, 350.</ref>

Mit dem Regierungswechsel 1982, bei der die sozialistische Partido Socialista Obrero Espanol die Mehrheit errungen hat, wurde eine Kürzung des Ausbauprogramms neuer Kernkraftwerke angekündigt. Für Cofrentes bestand allerdings aufgrund des weiten Baufortschritts keine Gefahr der Aufgebung und sollte zusammen mit 5 anderen fortgeschrittenen Bauten vollendet werden. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 27. Handelsblatt GmbH, Dezember 1982. Seite 606.</ref>

Aufgrund der langen Bauzeit der Anlage musste am 4. August 1982 die Baugenehmigung der Anlage erneuert werden, mit der allerdings gleichzeitig die Genehmigung für die Inbetriebnahme von Subsystemen erteilt wurde.<Qref/>

Bis Mitte 1983 wurde ein Fertigstellungsgrad von 90 % erreicht, der auf den abgeschlossenen Bauarbeiten resultierte, sowie aus den zu 91 % abgeschlossenen Elektroinstallationen und der 83 % abgeschlossenen Installation der Instrumentierung. Dies erlaubte innerhalb des Jahres 1982 bereits die hydraulische Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Cofrentes zu beginnen. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 28. Handelsblatt GmbH, Juni 1983. Seite 344.</ref>

Im Mai 1983 gab die Regierung der Region València ihre volle Zustimmung zur Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Cofrentes und betonte, dass die Anlage nötig sei um die Energieversorgung der drei Provinzen València, Alacant und Castelló aus eigenen Energiequellen zu decken. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 28. Handelsblatt GmbH, Juli/August 1983. Seite 352.</ref>

Bis 1984 konnte die Anlage zu 100 % vollendet werden und die Inbetriebnahmeversuche begonnen werden. Erwartet wurde für die eigentliche Inbetriebnahme nur noch die Freigabe des Ministeriums für Energie und Industrie um mit dem Laden des Kernbrennstoffs zu beginnen. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 29. Handelsblatt GmbH, Juni 1984. Seite 328.</ref>

Am Bau der Anlage wurden 82 % der Arbeiten an den nuklearen Systemen von spanischen Unternehmen ausgeführt.<Qref/>

Im Jahr 1973 plante man ursprünglich die Anlage 1977 in Betrieb zu nehmen. Im Jahr 1974 wurde dieser Termin auf August 1978 erstmals verschoben mit dem Laden des ersten Kernbrennstoffs im Januar 1978. <Qref/> Eine erneute Verschiebung gab es 1976 auf das Jahr 1980. <Qref/> Ab 1980 rechnete man mit einer Betriebsaufnahme bis 1982, <Qref/> was sich 1981 erneut verzögerte auf ein Laden des ersten Brennstoff frühstens Ende 1982. <Qref/> Aufgrund der langsam fortschreitenden Arbeiten wurde die Inbetriebnahme 1982 auf das Jahr 1983 oder 1984 verschoben. <Qref/> Nach Stand Anfang 1983 erwartete man Ende 1983 das Laden des ersten Kernbrennstoffs und ab 1984 die Inbetriebnahme der Anlage. <Qref/> Am 23. Juli 1984 <Qref/> wurde die Betriebsgenehmigung für die Anlage seitens des Ministeriums für Industrie und Energie der Hidroeléctrica Española für das Kernkraftwerk Cofrentes erteilt. Noch am gleichen Tag begann der Ladevorgang des ersten Kernbrennstoffs in den Reaktor. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 29. Handelsblatt GmbH, August/September 1984. Seite 397.</ref>

Der Reaktor erreichte am 23. August 1984 die Erstkritikalität <Qref/> (andere Angabe 22. August 1984 <Qref/>).

Am 14. Oktober 1984 ging Cofrentes erstmals ans Netz <Qref/> <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 29. Handelsblatt GmbH, November 1984. Seite 537.</ref>

und ging am 11. März 1985 in den kommerziellen Betrieb. <Qref/>

Die finale Übergabe der Anlage seitens General Electric an die Hidroeléctrica Española erfolgte am 1. Juli 1985. Durch eine thermische Leistungserhöhung wurde am 1. Januar 1990 die Bruttoleistung der Anlage von 975 MW auf 990 MW angehoben. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 35. Handelsblatt GmbH, April 1990. Seite 160.</ref> <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 35. Handelsblatt GmbH, August/September 1990. Seite 415.</ref>

Seitens der Firma Sulter Thermtec wurde Mitte 1996 ein neues Gestell für die Lagerung abgebrannter Brennelemente entwickelt, die eine dichtere Anordnung und für eine Kompaktlagerung hatten. Als erstes Unternehmen bestellte nunmehr die Nachfolgegesellschaft der Hidroeléctrica Española nach der Fusion, die Iberdrola, zehn Kompaktlagergestelle dieses Typs für Cofrentes, die insgesamt Platz für 2306 Brennelemente bieten. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 41. Handelsblatt GmbH, Dezember 1996. Seite 822.</ref>

Im Jahr 1998 wurde die Leistung der Anlage ein weiteres mal erhöht auf eine Bruttoleistung von 1025 MW. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 43. Handelsblatt GmbH, August/September 1998. Seite 560.</ref>

Erreicht wurde die Leistungserhöhung durch Austausch der Turbinen-Dampfüberhitzer durch neuere Modelle. Hierdurch wollte man sich eine Marge schaffen um zukünftig die Leistung der Anlage weiter zu erhöhen auf bis zu 1081 MW Nettoleistung, was 111 % der ursprünglichen Leistung entspricht. Das Verbesserungspotential in der Anlage ist allerdings größer um eine Leistungserhöhung auf bis zu 115 % Leistung zu realisieren. Der Tausch der Dampfüberhitzer stellte technisch ein Problem dar, da es keine Kräne über ihnen gibt, weshalb die meisten Hebe Arbeiten mit alternativen Hebenzeugen stattfinden mussten, die an Rohrleitungen aufgehängt wurden. Für den Tausch musste zudem der Dampfüberhitzer in mehrere Teile zerschnitten werden, wofür ein automatisiertes Schneidsystem entwickelt wurde. [3]

Absatz überarbeitet Start von Tests Anfang 2002 durch die Betreiberfirma Iberdrola um zu prüfen, ob eine thermische Leistungserhöhung der Anlage um 5,8% möglich ist. In 3/2002 wurde sodann durch Iberdrola die Erhöhung um 60 MWe von 1025,4 MWe auf 1085,4 MWe bei der Aufsichsbehörde Nuclear Safety Council (CSN) beantragt.[4] Die Leistungserhöhung wurde im Jahr 2003 durchgeführt.[5] [6]

Im Mai 2002 begann Iberdrola mehrere Sicherheitstests in der Anlage vorzunehmen um zu evaluieren, ob eine weitere thermische Leistungserhöhung um 5,8 % möglich sei. Hierzu wurden mehrere Tests vorgenommen, bei einen die Anlage in verschiedenen Leistungsstufen gefahren wurde, sodass man die Wirkung evaluieren konnte, ohne neues Equipment zu installieren. Bereits im März 2002 beantragte Iberdrola die Leistungserhöhung der Anlage um diese 5,8 % (entsprechend 60 MW) auf 1085 MW Bruttoleistung. <Qref>Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 48. Handelsblatt GmbH, Februar 2003. Seite 123.</ref>


Absatz überarbeitet Am 12.01.2007 wurde publiziert, dass Iberdrola und GE Energy ein Abkommen für die Modernisierung der Anlageninstrumentierung von Cofrentes mit einem digitalen Kontrollsystem unterzeichnet haben. Der Vertrag umfasste die Lieferung eines Mark VI Digitalkontrollsystems, einer Bently Nevada 3500 Zustandsüberwachungshardware und einer neuen Software als Ersatz für das Turbinenkontrollsystem der Anlage. Die Systeme sind dreifach redundant ausgelegt. [7]

Zusätzlich und im Rahmen der Modernisierung vergab Iberdrola am 28. Februar 2007 einen Auftrag an Areva, Uddcomb Engineering und Tecnimarse zum Austausch von Hydraulikleitungen, sowie Strom- und Steuerleitungen für die Steuerstabantriebe.[8]

Im Jahr 2009 stellte das Kernkraftwerk Cofrentes auf einen 24-Monate-Brennstoffzykluzs um.[9]

Im Jahr 2011 unterzeichnete Iberdrola mit GE Hitachi Nuclear Energy einen Wartungsvertrag für die folgenden 6 Jahre. Beauftragt wurde unter anderem Wartungen an den Drywells, den Druckbehälterdeckel und den Reaktordruckbehälter, sowie visuelle Ultraschallinspektionen an den entrsprechenden Bauteilen.[10] Zusätzlich wurde die Gründung eines Lenkungskomitees in Aussicht gestellt um die Zusammenarbeit zwischen Iberdrola und der GE Hitachi Nuclear Energy zu intensivieren in diesem Bereich.[11]

Nachdem es im Juni 2012 zu Befunden am Reakordruckbehälter des beglischen Reaktorblocks Doel 3 kam, die vermutlich auf Fertigungsfehler bei der Rotterdamsche Droogdok Maatschappij als Lieferanten des Reaktors auftraten, initiierte die spanische Aufsichtsbehörde CSN eine Analyse der Fertigungsdokumentation des Reaktordruckbehälters von Cofrentes, der vom gleichen Unternehmen gefertigt wurde. Diese Untersuchungen zeigten, dass der Reaktordruckbehäkter von Cofrentes nicht von den selben Fertigungsdefekten betroffen war, wie der Behälter von Doel 3, da der Reaktordrucklbehälter mit halkbkreisförmigen Teilen vertikal geschweißt wurde, während der Reaktordruckbehälter von Doel 3 aus geschmiedeten Ringen eine umlaufende horizontale Ringnaht aufweist. Der Fertigungsprozess war daher zu unterschiedlich, dass die gleichen Fehler hätten auftreten können.[12]

Im November 2012 genehmigte die CSN die Sicherheitsnachrüstungen infolge des Reaktorunfalls im Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi für das Kernkraftwerk Cofrentes. Hierzu zählt unter anderem die Etablierung eines Notfallzentrums am Standort, sowie eine gernerelle Überholung der Notfallpläne der Anlage. Das Notfallzentrum soll dazu dienen, dass Funktionen des Kraftwerks von dort gesteuert werden können während eines auslegungsüberschreitenden Unfalls, der durch ein großes Erdbeben oder einer Überflutung ausgelöst wird.[13][14]

Stilllegung

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Das Kernkraftwerk Cofrentes war ursprünglich mit einer voläufigen Betriebslizenz ausgestattet, die ab 1984 alle zwei Jahre erneuert werden musste. Im Jahr 2001 erhielt die Anlage ihre feste Betriebslizenz, die für 10 Jahre gültig war und zukünftig immer um 10 Jahre verlängert werden sollte.[2] Am 16. Februar 2011 stimmte die Consejo de Seguridad Nuclear (kurz CSN) einer Laufzeitverlängerung des Kernkraftwerks Cofrentes bis 2021 zu. Diese Entscheidung wurde dem Ministerium für Industrie, Trourismus und Handel übermittelt.[15] Am 10. März 2011 erteilte das Ministerium die Betriebslizenz für weitere 10 Jahre bis März 2021 unter den Bedingungen, dass neun Auflagen der CSN eingehalten werden.[16] Aufgrund der Kapazitätsplanungen der Lagerbecken für abgebrannten Kernbrennstoff müsste das Kernkraftwerk 2024 spätestens vom Netz gehen. Mit dem Bau des neuen Zwischenlagers, das 2019 genehmigt wurde, kann der Betrieb der Anlage bis 2030 sichergestellt werden. Iberdrola plant langfristig den Betrieb der Anlage weiterhin fortzusetzen.[17]

Standortdetails

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Blick über den Júcar von Cofrentes aus zum Kernkraftwerk. Durch die Lage zwischen Bergen ist die Anlage sichtlich nach Norden und Osten abgeschottet.

Der Standort Cofrentes bedindet sich 372 m über dem Meeresspiegel am rechten Ufer des Flusses Júcar.[2] Zusammen mit dem Kernkraftwerk Cofrentes entstanden in 10 Kilometer nordöstlicher Richtung die Wasserkraftwerke Cortes de Pallás mit 282 MW Leistung, sowie das Pumpspeicherkraftwerk La Muela, dass mit seinen 635 MW installierten Leistung einer der größten Pumpspeicherkraftwerke Europas war. Zweck des Pumpspeicherkraftwerks war, mit Nutzung des angestauten Wassers des Wasserkraftwerks Cortes de Pallás als Unterbecken, überschüssige Energie aus dem Kernkraftwerk Cofrentes zu speichern, weshalb auch eine direkte Netzverbindung zwischen dem Kernkraftwerk und dem Pumpspeicherkraftwerk besteht.[18] Ab dem Jahr 2006 wurde La Muela zu La Muela II modernisiert. Die Leistung der Anlage wurde dazu auf 850 MW angehoben und war bis 2021 das größte Pumpspeicherkraftwerk Europas.[19][20]

Cofrentes ist ausgestattet mit einem Siedewasserreaktor des Typs BWR/6 mit einem Mark III-Containment.[2] Die Anlage erreicht heute bei einer thermischen Leistung von 3237 MW eine elektrische Bruttoleistung von 1102 MW, von denen 1064 MW netto ins Netz gespeist werden.<Qref/> Ursprünglich lag bei der Inbetriebnahme die Bruttoleistung bei 975 MW, von denen 930 MW netto ins Netz gespeist wurden.<Qref/> Gekühlt wird die Anlage durch ein geschlossenes Rückkühlsytsme mit zwei Naturzug-Nasskühltürmen, die jeweils eine Höhe von 130 Meter haben, bei einem Basisdurchmesser von 90 Meter. Die Kühlung mit einem geschlossenen System hängt unter anderem damit zusammen, dass in warmen Monaten der Fluss Júcar wenig Wasser führen kann, weshalb nicht nur für das technische Brauchwasser ein 82.500 Kubikmeter großes Lagerbecken am Standort existiert, das 30 Tage lang den Bedarf des Blocks decken kann, sondern auch zwei Lagerbecken für das Kühlwasser des Tertiärkreislaufs, die zusammen 130.000 Kubikmeter Wasser fassen, sowie für die Regulierung des Wasserstands und des Abfallswasser noch mal zusätzliche drei Wassertanks mit zusammen 5500 Kubikmeter vorhanden sind, über die die Rückgabe von aufbereiteten und überschüssigen Wasser in den Júcar erfolgt.[2]

Cofrentes ist bis heute der letzte Reaktor in Europa, der bei General Electric bestellt wurde.[21]

Zwischenlager

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Im Juli 2019 genehmigte das Umweltministerium den Bau eines Trockenlagers für das Kernkraftwerk Cofrentes. Iberdrola übermittelte den Umweltverträglichkeitsbericht am 12. Juni 2019 und dieser wurde am 28. Juni 2019 im Staatsanzeiger Spaniens ausgestellt. Die Kosten für den Bau der Anlage sollen bei 3,9 Millionen Euro liegen und der Betrieb im September 2021 aufgenommen werden. Hintergrund für den Bau des Trockenlagers waren die auslaufenden Kapazitäten in den Lagerbecken der Anlage, die 2021 sonst voll sein werden. Da das zentrale spanische Zwischenlager in Cañas noch nicht vollendet ist, müsste Cofrentes 2024 den Betrieb einstellen. Um dies zu verhindern, wurde das Trockenlager geplant, das den Betrieb bis 2031 sicherstellen kann, solange das zentrale Zwischenlager nicht vollendet ist, mit dem in Kombination die Anlage wesentlich länger laufen könnte. Das Zwischenlager soll eine Lagerkapazität von 24 Behältern haben. Alle 24 Monate sollen fünf Behälter mit abgebrannten Kernbrennstoff aus dem Block in das Zwischenlager umgelagert werden.[17]

Informationszentrum

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Bereits vor dem Bau der Anlage befindet sich seit 1984 in der Gemeinde Cofrentes ein Informationszentrum zum Kernkraftwerk mit einem Projektorraum und zwei Räumen mit Modellen.[2]

Das Informationszentrum hat Montag bis Freitag geöffnet von 9:00 Uhr bis 15:00 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos und eine Tour durch das Informationszentrum dauert bis zu zwei Stunden.[2]

Daten des Reaktorblocks

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Das Kernkraftwerk Cofrentes besteht aus einen in Betrieb befindlichen Reaktorblock.

Reaktorblock[22] Reaktortyp Leistung Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Stilllegung
Typ Baulinie Netto Brutto
Cofrentes SWR BWR/6-218-624 1064 MW 1102 MW 09.09.1975 14.10.1984 11.03.1985

ATOMPLAQUE------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Siedewasserreaktor • Leistung: 1.102 MW • Typ: BWR-6 (Mark 3) • Hersteller: General Electric •

Baubeginn: 9. September 1975 • Inbetriebnahme: 23. August 1984 •[23][24] Abschaltung: offen


Datei:Cofrentes nuclear power plant - General view.jpg
AKW Cofrentes (Spanien)

Das Atomkraftwerk Cofrentes befindet sich bei der gleichnamigen Stadt im Osten von Spanien, westlich von Valencia.[25] Am Standort liefert ein Siedewasserreaktor mit 1.102 MW Leistung Strom, der 1984 in Betrieb gegangen ist. Eigentümer und Betreiber der Anlage ist die spanische Gesellschaft Iberdrola.[23] Hersteller war General Electric.[24]

2005 wurde ein kleineres Leck im Fußbereich des Reaktorbehälters entdeckt, das auf Korrosion zurückgeführt und behoben wurde.[26]

2008 wurde von einer ganzen Serie von Störfällen in den Atomkraftwerken Cofrentes und Ascó berichtet. Die Atomaufsichtsbehörde ESN verharmloste die Vorfälle.[27] Im Juli 2008 kam es z. B. zu einer Überspannung in Cofrentes.[28]

Greenpeace Spanien, das das AKW als veraltet, gefährlich und überflüssig ansieht, hat die Anlage 2002 und 2011 besetzt und dessen Abschaltung gefordert.[29] Das AKW liegt auf einer Erdbebenlinie und grenzt an eine "seismisch äußerst aktive Zone in Südspanien".[30]

Wegen verheerender Waldbrände im Juni 2012 brach die Stromversorgung des AKW zusammen und konnte nur mit Hilfe von Dieselgeneratoren aufrecht erhalten werden.[31]

(Letzte Änderung: 04.02.2024)

Einzelnachweise

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  1. Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 19. Handelsblatt GmbH, Mai 1974. Seite 257.
  2. a b c d e f g Iberdrola: Cofrentes Nuclear Power Plant. Abgerufen am 25.01.2021. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  3. Nuclear Engineering International: MSR upgrade adds megawatts at Cofrentes, 27.08.1998. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  4. Nuclear Engineering International: Uprating Cofrentes, 03.05.2002. Abgerufen am 2021-01-25.
  5. Nuklearforum Schweiz: Gutes Jahr für spanische Kernkraftwerke. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  6. Nuklearforum Schweiz: Spanische Kernkraftwerke 2003. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  7. Nuclear Engineering International: GE to upgrade Spanish reactor control system, 12.01.2007. Abgerufen am 2021-01-25.
  8. Nuklearforum Schweiz: Erster gemeinsamer Auftrag für Areva, Uddcomb Engineering und Tecnimarse, 27.02.2007. Abgerufen am 09.11.2019. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  9. Nuclear Engineering International: Avoiding BWR channel distortion, 11.10.2013. Abgerufen am 09.11.2019. (Archivierte Version bei Internet Archive)
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