Kallippos (auch: Kalippos, Κάλλιπος) (* um 370 v. Chr. in Kyzikos; † um 300 v. Chr.) war ein griechischer Astronom und Mathematiker.

Kallippos wurde in Kyzikos am Marmarameer geboren und war an der Platonischen Akademie Schüler von Eudoxos. Außerdem arbeitete er an der Seite von Aristoteles an dessem Lykeion (Lyzeum).

Als Schüler von Eudoxos setzte er dessen Arbeiten über die Bewegungen der Planeten fort. Letzterer hatte bereits 27 Planetensphären entworfen. Kallippos sah sich genötigt, 7 weitere einzuführen, nämlich zwei für die Sonne, zwei für den Mond und je eine für Merkur, Venus und Mars.[1]

Kallippos habe die Länge der Jahreszeiten zu 94, 92, 89 und 90 Tagen bestimmt und dabei festgestellt, dass bisher die mit 6940 Tagen angenommene Neunzehn-Jahre-Periode etwas zu lang sei.[2] Sicher ist, dass er zur mit 27.759 Tagen angenommenen 76-Jahre-Periode überging.[3] Der darauf beruhende Kallippische Lunisolarkalender war einige Jahrhunderte lang zum Datieren astronomischer Beobachtungen in Gebrauch.[4] Die Konstruktion des Kalenders konnte aber bisher nicht sicher reproduziert werden. Die durch vier geteilte 76-Jahre-Periode wird als verbesserte Meton-Periode heute noch in der Oster-Rechnung verwendet.

Würdigungen

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Evans, J. and Berggren, J. L.: Geminus, Introduction to the Phenomena, Princeton University Press 2006
  • John S. Kieffer: Callippus in Dictionary of Scientific Biography, Charles Scribner and Sons, New York 1970–1980, ISBN 0684101149, 3: 21-22
  • Henry Mendell: Reflections on Eudoxus, Callippus and their Curves: Hippopedes and Callippopedes. In: Centaurus 40, 3-4/1998, S. 177–275 – zur Planetentheorie

Anmerkungen und Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Aristoteles:Metaphysik (XII.8)
  2. John S. Kieffer: Callippus in Dictionary of Scientific Biography. Charles Scribner and Sons, New York 1970–1980, S. 21, letzter Absatz
  3. Evans, J. and Berggren, J. L.: Geminus, Introduction to the Phenomena, Princeton University Press 2006, VIII 58 und 59, Seite 184 und 185
  4. John S. Kieffer: Callippus in Dictionary of Scientific Biography. Charles Scribner and Sons, New York 1970–1980, S. 22, letzter Absatz
Bearbeiten