Julius Marx (geb. 27.Februar 1888 in Freudental; gest. 17. Oktober 1970 in Zürich) bekam das Bundesverdienstkreuz

Julius Marx wurde am 27. Februar 1888 als Sohn des Lederhändlers Hirsch Marx (1886-1919) und dessen Ehefrau Karoline, geb. Heß (1846-1933) in Freudental geboren.[1]

Er besuchte die jüdische Volksschule in Freudental.[2] Für die Weiterführende Schulbildung ging er auf ein Heilbronner Gymnasium.[3] Diese schloss mit dem sogenannten Einjährigen (=Mittlere Reife) ab und machte eine Bank- und Kaufmannslehrer in einem Bankhaus in Karlsruhe. Seinen Militärdienst absolvierte er in Stuttgart, wobei er diesen als Unteroffizier der Reserve beendete.[2]

Eltern zu finden[1]

Seine beiden Brüder, werden auch auf dem Grabstein von Julius Marx genannt. Louis (1886-1964) und Albert (1889-1955) starben beider nach ihrer Auswanderung in New York

Erster Weltkrieg

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Als Soldat diente er im ersten Weltkrieg als Leutnant im Reserve-Infanterie Regiment 120 und im Infanterie-Regiment 121.[4] 1917 wird er zum Leutnant befördert und nach Kriegsende mit dem eisernen Kreuz erster Klasse ausgezeichnet. Seine Kriegserfahrungen verarbeitet er 1930-1939 in seinem „Kriegstagebuch eines Juden“.[5]

Julius Marx gründet in Stuttgart die Firma „Autoteile Marx“. Lebt seit 1934 in Zürich.[6] Seine Firma verkauft er 1935 unter Wert und flieht in die Schweiz, wo seine Schwester und Eltern bereits leben.[5]

Er unterstützt deutsche Künstler*innen und Schriftsteller*innen, die ebenfalls in die Schweiz emigriert waren, indem er sie an US-amerikanische Filmagenturen vermittelt. Von einem Freund erhält er geheime Informationen aus dem Reichspropagandaministerium, die er an den britischen Geheimdienst weiterleitet.[5]

Kurz vor seinem Tod kaufte er sein Grab in Freudental, dem Ort seiner Kindheit. Damit holte er sich im Tod sein Heimatrecht in Freudental zurück.[7]

Am 21. Oktober 1970 wurde Julius Marx nach jüdischem Ritus in Freudental beigesetzt. Dies war zugleich die letzte Beisetzung auf dem dortigen jüdischen Friedhof.[8] Auf seinem Grabstein steht die letzte Zeile seines Gedichts "Oh du, mein kleines Dorf".

Auszeichnugen

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1917: Eisernes Kreuz erster Klasse

1968: Bundesverdienstkreuz/ Verdienstkreuz am Bande

Theaterstücke

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Pik Ass

2?

Schriftstücke

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1939: Kriegstagebuch eines Juden

1970: Georg Kaiser, ich und die anderen. Ein Bericht in Tagebuchform

1945: Gedicht: Oh du, mein kleines Dorf

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b Theobald Nebel: Julius Marx. Ein jüdisch-schwäbischer Unternehmer aus Freudental. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter. Nr. 48, S. 87.
  2. a b Theobald Nebel: Julius Marx. Ein jüdisch-schwäbischer Unternehmer aus Freudental. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter. Nr. 48, S. 90 ff.
  3. Theobald Nebel: Die Geschichte der Freudentaler Juden. 1989, S. 70.
  4. Theobald Nebel: Die Geschichte der Freudentaler Juden. 1989, S. 71.
  5. a b c Lina S., Lea W.: Julius Marx. Abgerufen am 7. März 2024.
  6. Marx, Julius. Abgerufen am 7. März 2024.
  7. Steffen Pross: Jüdischer Friedhof. In: Freudentaler Kulturwege. Abgerufen am 17. März 2024.
  8. Martin Hein: Heimatliebe über den Tod hinaus. Bietigheimer Zeitung, 21. Oktober 2020, abgerufen am 17. März 2024.