Inge Kanitz (geb. 1911 in Hamburg, gest. 1995 in Berlin) war Mitglied der Bekennenden Kirche, Pfarrerin und Friedensaktivistin.

Inge Kanitz wurde 1911 in Hamburg in eine kirchenskeptische Künsterlerfamilie hineingeboren, fand jedoch in ihrer Jugend Zugang zu einer Hamburger Kirchgemeinde. Sie legte 1931 das Abitur ab. Im Burckhardthaus in Berlin wurde sie zur Gemeindehelferin ausgebildet. Über Vermittlung Martin Niemöllers erhielt sie eine Stelle als Hauslehrerin bei einer jüdischen Familie. Nachdem sie ihr Gemeindehelferinnenexamen abgelegt und einen Lehrgang zur Chorleitung abgeschlossen hatte, ging Inge Kanitz 1934 zunächst nach Bethel und wirkte dort als so genannte freie Schwester. Ihren Plan, in Bethel eine Krankenpflegeausbildung zu machen, gab sie schon bald auf. Sie ging nach Stralsund und arbeitete dort als Gemeindehelferin, Kantorin und Gemeindeschwester. Nach Drohungen von Rechts verließ sie Stralsund.

1936 heiratete sie Jochen Kanitz, der damals Vikar der Bekennenden Kirche war. Zunächst zog sie mit ihrem Mann nach Ketzür in Brandenburg. Nachdem ihr Mann einberufen worden war, zog Inge Kanitz nach Illmersdorf und übernahm dort die volle, eigentlich ihrem Mann zugeordnete Pfarrstelle. In dieser Zeit unterstützte sie benachteiligte und verfolgte Jüdinnen und Juden.

Ab 1947 lebte die Familie Kanitz wieder in Berlin. Dort engagierte sich Inge Kanitz für Frieden, Gerechtlichkeit und Wahrung der Menschenrechte. Sie war bei Terre des hommes und der Kinderhilfe Hyvong Vietnam e.v. aktiv.

Inge Kanitz starb 1995 in Berlin.

Literatur

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Anette Vogel: Inge Kanitz. Nicht nur eine Gemeinde von Brüdern, in: Arbeitshilfe zum Weitergeben 1 / 1996.

Heike Baumann / Heike Scherer: Inge Kanitz, in: ''Schröder,'' Beate/ Nützel, Gerdi (Hg.): Die Schwestern mit der Roten Karte. Gespräche mit Frauen aus der Bekennenden Kirche. Berlin 1992.

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https://www.youtube.com/watch?v=4KXfWBcKjUQ