Stolperstein | Übersetzung | Standort | Name, Leben |
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Elsa Piowatá (geb. Rothschildová) |
Štěpánská 317/3 |
Elsa Piowatá wurde am 8. Januar 1890 geboren. Sie war verheiratet mit Sigmund Piowaty. Das Paar hatte einen Sohn – Kurt Piowaty, geboren 1911. Sie wurde am 31. März 1942 zusammen mit ihrem Mann mit dem Transport Af (ihre Nummer auf dem Transport lautete 248) von Brünn nach Theresienstadt deportiert. Am 23. Oktober 1944 wurde sie von dort, wieder zusammen mit ihrem Mann, mit dem Transport Et (ihre Nummer auf dem Transport lautete 1094) nach Auschwitz überstellt. Elsa Piowatá überlebte die Shoah nicht.
Sohn Kurt konnte 1939 fliehen. Er starb am 11. Juni 2010 als Anthony G. Vernon in Atlanta, USA. | |
Greta Piowatá (geb. Rothschildová) |
Štěpánská 317/3 |
Greta Piowatá wurde 1896 geboren. Sie wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert. Greta Piowatá konnte die Shoah überleben. | |
Kurt Piowatý | Štěpánská 317/3 |
Kurt Piowatý wurde am 9. Juli 1911 in Brünn geboren. Er war der Sohn von Sigmund Piowaty und Elsa Piowatá. Er studierte an der Karls-Universität in Prag Jura und arbeitete danach als Anwalt in Prag. 1939 gelang im mit dem letzten Zug die Flucht nach London. Dort arbeitete er, um andere Familienmitglieder nachholen zu können. Hier lernte er auch die ebenfalls aus Brünn stammende Helga Weinerovà kennen und heiratet sie. 1939 verließ das Paar London; sie gingen mit Visa für Thailand nach Panama. Hier gab Kurt Schwimmunterricht beim YMCA. Als die USA 1940 US-Visa für ausländische Staatsangehörige in der Panamakanalzone ausgab, gingen Kurt und Helga nach New York City. Sie hatten neue amerikanische Namen erhalten und hießen nun Anthony und Helen Vernon. Freunde halfen Anthony, einen Job in einer Leihbibliothek zu bekommen. Wahrscheinlich wegen des Angebotes, den südöstlichen Bereich zu managen, ziehen beide nach Atlanta. Das Paar wurde Eltern von zwei Kindern – 1946 wurde Sheryl geboren, 1948 Andrew. 1947 fuhr Anthony nach Europa auf der Suche nach überlebenden Familienmitgliedern und erkannte das Ausmaß der Shoah. In den USA wurde er auch als Erfinder erfolgreich; so entwickelte er die Plastikhüllen für Taschenbücher und half dabei, eine Maschine zu entwickeln, die diese Hüllen herstellen konnte.
1954 gründete er eine Firma, die American Library Line. Im selben Jahr ließ er sich von Helen scheiden; 1960 heiratete er Evelyn Goldberg. Am 9. Juni 1910 starb er und hinterließ zwei Kinder und drei Enkelkinder.[1] | |
Sigmund Piowatý | Štěpánská 317/3 |
Sigmund Piowatý wurde am 5. August 1879 in Brünn geboren. Er war Fleischer. Verheiratet war er mit Elsa Piowatá (geborene Rothschildová). Das Paar hatte einen Sohn – Karl Piowaty, geboren 1911. Am 31. März 1942 wurde Sigmund Piowatá zusammen mit seiner Frau mit dem Transport Af (seine Nummer auf dem Transport lautete 247) nach Theresienstadt deportiert. Von dort wurde er, wieder zusammen mit seiner Frau, mit dem Transport Et (seine Nummer auf dem Transport lautete 1093) nach Auschwitz überstellt. Sigmund Piowaty und seine Frau überlebten die Shoah nicht.
Sein Sohn Karl konnte 1939 fliehen und sich ein Leben in den USA aufbauen (dort als Anthony G. Vernon) und hatte dort eine große Familie (siehe Karl Piowaty). | |
Emil Victor Putzker | Plotní 2 |
Dr. Emil Victor Putzker wurde am 2. April 1861 geboren. Er war Rechtsanwalt und verheiratet mit Emma Putzerková. Das Paar hatte zwei Kinder, Marie Irma (geboren 1896) und Fritz (geboren 1891). Zusammen mit seinem Sohn Fritz, ebenfalls ein Rechtsanwalt, führte er eine Kanzlei in der Anastasius-Grün-Gasse in Brünn. Am 29. März 1942 wurde er zusammen mit seiner Frau mit dem Transport Ae von Brünn nach Theresienstadt deportiert (seine Nummer auf dem Transport lautete 136). Bereist zwei Tage später, am 31. März 1942, starb er laut Totenschein an Herzschwäche.
Seine Frau hat die Shoah ebenfalls nicht überlebt; sie starb in Theresienstadt, Sohn Fritz wurde 1942 in Riga ermordet. Tochter Marie Irma konnte überleben. | |
Fritz Putzker | Plotní 2 |
Fritz (Bedřich) Putzker wurde am 5. Oktober 1891 geboren. Seine Eltern waren Dr. Emil Victor Putzker und Emma Putzkerová. Er hatte eine 1896 geborene Schwester – Marie Irma. Fritz Putzker war Rechtsanwalt und hatte mit seinem Vater eine Kanzlei in der Anastasius-Grün-Gasse in Brünn. Am 5. Dezember 1941 wurde er mit dem Transport K nach Theresienstadt deportiert (seine Nummer auf dem Transport lautete 119); von dort wurde er am 15. Januar 1942 mit dem Transport P nach Riga überstellt (seine Nummer auf dem Transport lautete 340). Fritz (Bedřich) Putzker überlebte die Shoah nicht.
Seine Eltern wurden 1942 ebenfalls nach Theresienstadt deportiert und haben auch nicht überlebt. Einzig Schwester Marie Irma überlebte. | |
Emma Putzkerová (geb. Redlichová) |
Plotní 2 |
Emma Putzkerová wurde am 14. Juni 1867 geboren. Sie war verheiratet mit dem Rechtsanwalt Dr. Emil Viktor Putzker. Das Paar hatte zwei Kinder – Marie Irma (geboren 1896) und Fritz (geboren 1891). Am 29. März 1942 wurde sie zusammen mit ihrem Mann mit dem Transport Ae von Brünn nach Theresienstadt deportiert (ihre Nummer auf dem Transport lautete 137). Laut Totenschein soll Emma Putzkerová am 29. Oktober 1942 an einem Darmkatarrh verstorben sein.
Ihr Mann hat Theresienstadt auch nicht überlebt; zwei Tage nach der Ankunft im Ghetto wurde sein Totenschein ausgestellt. Sohn Fritz wurde in Riga ermordet. Auch Tochter Marie Irma wurde deportiert, konnte aber überleben. | |
Julia Rauch (geb. Perlhefter) |
Lidická 1863/16 |
Doris Julia Rauch wurde 1920 geboren. Ihre Eltern waren Alice Anna und Arthur Perlhefter. 1936 starb ihr Vater. 1941 wurde sie nach Theresienstadt deportiert und von dort 1942 nach Estland überstellt. Doris Julia Rauch überlebte. | |
Friedrich Redlich | Hybešova 42 |
Friedrich (Bedřich) Hynek Redlich wurde am 12. November 1893 geboren. Er war Industrieller und Unternehmer. Verheiratet war er mit Marianne, geborene Löw. Die Ehe wurde 1928 geschieden. 1939 flüchtete er mit seiner Schwester Stefanie Redlich nach Paris. Doch er kehrte nach Brünn zurück. 1942 wurde seine Fabrik arisiert, und er wurde am 8. April 1942 mit dem Transport A1 von Brünn nach Theresienstadt deportiert (seine Nummer auf dem Transport lautete 114). In Theresienstadt verliebte er sich, und als diese Frau auf einen Transport musste, begeleite er sie freiwillig und er wurde am 23. Oktober 1944 mit dem Transport Et nach Auschwitz überstellt (seine Nummer auf dem Transport lautete 549). Da er schon grauhaarig war, wurde er sofort von der Rampe in die Gaskammer geschickt. Friedrich (Bedřich) Hynek Redlich wurde in Auschwitz durch Vergasung ermordet. | |
Vojtěch Rosický | Drobného 315/54 |
Vojtěch Rosický wurde am 30. Oktober 1880 in Prag geboren. Er war Mineraloge und Professor an der Masaryk-Universität; dort gründete der das Institut für Mineralogie. Er schloss sich dem Widerstand an, wurde deswegen 1941 verhaftet und im Januar 1942 ins KZ Mauthausen deportiert. Dort kam Vojtěch Rosický aufgrund mangelhafter Ernährung, Folter und des harten Winters am 9. Februar 1942 zu Tode. | |
Rosa Rothschildová (geb. Pollaková) |
Štěpánská 317/3 |
Rosa Rothschildová wurde 1866 geboren. Sie wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert. Sie konnte überleben. | |
Viktor Roubíček | Františky Stránecké 545/7 | Viktor Roubíček wurde am 20. November 1885 in Vlašim geboren. Er hatte eine 1897 geborene Schwester namens Růžena. Er besuchte ein Gymnasium in Benešov und studierte dann an der Karls-Universität Prag Jura. Ab 1912 war er Sekretär der Mährischen Anwaltskammer in Brünn. Roubíček war schon in seiner Heimatstadt Mitglied beim Sokol und wurde 1931 auch Mitglied des Sokol Brno I, nahm aber nicht aktiv an Vereinsaktivitäten teil. Am 8. April 1942 wurde Viktor Roubíček mit dem Transport Ai (seine Transportnummer war die 880) von Brünn nach Theresienstadt deportiert. Von hier wurde er am 28. Oktober 1944 mit dem Transport Ev (seine Nummer auf dem Transport war die 367) nach Auschwitz deportiert. Viktor Roubíček wurde hier Tag der Ankunft, den 28. Oktober 1944, ermordet.
Auf einer Gedenktafel für die Opfer der Besatzung unter den Mitgliedern des Sokol Brünn I in der Kounicova 20-22/01 wird seiner namentlich gedacht.[2] Seine Schwester Růžena Roubíčková wurde am 12. Oktober 1944 ebenfalls in Auschwitz ermordet.[3] | |
František Skorkovský | Běhounská 105/1 |
František Skorkovský wurde am 1. Oktober 1909 in Triest geboren. Er war das älteste von drei Kindern. Er studierte Rechtswissenschaften an der Masaryk-Universität und promovierte 1937. Er war politisch aktiv und Studentenführer. Am 11. November 1939 kam es in Prag zu Protesten gegen die deutsche Besatzung, während derer der Student Jan Opletal getötet wurde. Skorkovský beteiligte sich an den Vorbereitungen zur Beisetzung Opletals. Am 17. November wurde Skorkovský zusammen mit acht weiteren Studentenführern verhaftet und ohne Prozess hingerichtet. | |
Eva Sobel | Orli 20 |
Eva Sobel wurde am 6. Oktober 1928 in Děčín geboren. Ihre Eltern waren Dr. Emil Sobel, ein Rechtsanwalt und Nelly Sobel. Die Familie kam 1938 nach Brünn. Hier besuchte Eva als einzige Schülerin jüdischen Glaubens die Ursulinen-Schule. 1941 wurde die Schule geschlossen. Als die Familie 1942 deportiert wurde, war sie inzwischen in Prag wohnhaft. Von hier wurde Eva am 27. Juli 1942 zusammen mit ihren Eltern mit den Transport AAu nach Theresienstadt deportiert (ihre Nummer auf dem Transport lautete 399). Von dort wurde sie noch im selben Jahr am 25. August, wieder mit ihren Eltern, mit dem Transport Bc in das Vernichtungslager Maly Trostinez überstellt (ihre Nummer auf dem Transport lautete 760). Hier wurden Eva Sobel und ihre Eltern 1942 ermordet.[4] | |
Antonín František Slavík | Tůmova 2086/15 |
Antonín František Slavík wurde am 20. Januar 1893 in Prag geboren. Er war verheiratet mit Marie, geborene Šerksová. Das Paar hatte zwei Kinder – Vladimir (geboren 1921) und Tochter Blažena (geboren 1923; sie starb bereits 1939). Er studierte an der tschechischen Technischen Universität Prag, unterbrach sein Studium, diente während des Ersten Weltkrieges in der österreichischen Armee und kämpfte an der russischen Front. Später diente er in der tschechoslowakischen Armee und wurde Offizier in der Telegrafentruppe. 1920 wurde er Kommandeur des Militärradiosenders in Bratislava. Er schloss schließlich sein Studium an der Schule für Elektrotechnik in Brünn ab, ging dann an die École supérieure d´électricité in Paris und studierte von 1926 bis 1931 Musikgeschichte und Kunstgeschichte an der Masaryk-Universität. Er beherrschte sieben Sprachen – Deutsch, Französisch, Polnisch, Englisch, Italienisch, Esperanto und Russisch.
1925 begann er seine Arbeit für Radiojournal und wurde schließlich Direktor. Er schloss sich der Widerstandsgruppe Obrana národa an. Am 14. Dezember 1939 wurde er deswegen verhaftet. Zuerst wurde er in die Festung Špilberk gebracht, dann ins Kounicovy koleje, einem Gebäude, das ursprünglich ein Studentenwohnheim war und seit 1940 als Gestapo-Gefängnis und Hinrichtungsstätte diente, dann nach Berlin. Hier wurde er am 9. Juni 1942 zum Tode verurteilt und in das Strafgefängnis Plötzensee verbracht. Am 27. Oktober 1942 wurde das Todesurteil in Plötzensee vollstreckt. | |
Hugo Sonnenschein | Malinovského náměstí 5 |
Dr. Hugo Sonnenschein wurde am 26. April 1897 in Kyjov na Moravě geboren. Er war Psychiater und verheiratet mit Trude, geborene Mayer. Das Paar hatte zwei Kinder – Otto (geboren 1927) und Pavel (geboren 1931). Die Familie lebte in Brünn. Am 8. April 1942 wurde er mit seiner Frau und die zwei Söhnen mit dem Transport Ai nach Theresienstadt deportiert (seine Nummer auf dem Transport lautete 583). Von dort erfolgte am 23. Oktober 1944 seine Überstellung nach Auschwitz mit dem Transport Et (seine Nummer auf dem Transport lautete 1391); wiederum wurde die gesamte Familie überstellt. Dr. Hugo Sonnenschein überlebte die Shoah nicht; auch seine Frau Trude und sein Sohn Paul überlebten nicht.
Sohn Otto Slunský wurde von Auschwitz nach Buchenwald überstellt und überlebte. | |
Pavel Sonnenschein | Malinovského náměstí 5 |
Pavel Sonnenschein wurde am 9. April 1931 in Brünn geboren. Er war das jüngste Kind von Dr. Hugo Sonnenschein und Trude Sonnenscheinová. Am 8. April 1942 wurde er zusammen mit seinem Bruder und seinen Eltern mit dem Transport Ai nach Theresienstadt deportiert (seine Nummer auf dem Transport lautete 586). Am 23. Oktober 1944 erfolgte seine Überstellung in das KZ Auschwitz mit dem Transport Et (seine Nummer lautete 1393), wiederum zusammen mit seiner Familie. Pavel Sonnenschein überlebte die Shoah nicht, ebenso wie seine Eltern.
Sein älterer Bruder Otto Slunský konnte überleben. | |
Otto Slunský-Sonnenschein | Malinovského náměstí 5 |
Otto Slunský-Sonnenschein wurde 1937 geboren. Er war der älteste Sohn von Hugo Sonnenschein und Trude Sonnenscheinová. Am 8. April 1942 wurde er zusammen mit seinem Bruder und seinen Eltern mit dem Transport Ai nach Theresienstadt deportiert. Am 23. Oktober 1944 erfolgte seine Überstellung in das KZ Auschwitz mit dem Transport Et. Von dort wurde er nach Buchenwald überstellt. Otto Slunský-Sonnenschein konnte überleben.
Seine Eltern und sein Bruder Pavel überlebten die Shoah nicht; sie wurden wahrscheinlich in Auschwitz ermordet. | |
Trude Sonnenscheinová (geb. Mayer) |
Malinovského náměstí 5 |
Trude (Gertruda) Sonnenscheinová wurde am 12. Dezember 1902 geboren. Sie war verheiratet mit dem Psychiater Hugo Sonnenschein. Das Paar lebte in Brünn und hatte zwei Söhne – Otto (geboren 1927) und Pavel (geboren 1931). Am 8. April 1942 wurde Trude Sonnenscheinová zusammen mit Kindern und ihrem Ehemann mit dem Transport Ai nach Theresienstadt deportiert (ihre Nummer auf dem Transport lautete 584). Am 23. Oktober 1944 erfolgte ihre Überstellung in das KZ Auschwitz mit dem Transport Et (ihre Nummer auf dem Transport lautete 1392). Trude Sonnenscheinová überlebte die Shoah nicht; auch ihr Mann und Sohn Pavel wurden höchstwahrscheinlich in Auschwitz ermordet.
Sohn Otto Slunský-Sonnenschein konnte überleben. | |
Karolina Tieberová (geb. Friedelová) |
Tolstého 496/26 |
Karolina Tieberová geb. Friedelová, auch Karla, wurde am 1. September 1873 geboren. Ihre letzte Wohnadresse vor Deportation war in Kroměříž. Sie wurde am 30. Juni 1942 mit dem Transport AAg von Olmütz ins KZ Theresienstadt deportiert. Ihre Transportnummer war 877 von 901. In Theresienstadt wurde sie am 8. August 1942 vom NS-Regime ermordet.[5] | |
Hugo Traub | Čápkova 5 |
Hugo Traub wurde am 18. April 1879 in Čáslav geboren. Er studierte Geographie und Geschichte an der Karls-Universität in Prag. Er arbeitete als Lehrer an Gymnasien und wurde ab 1930 Honorar-Dozent an der Technischen Universität Brünn. Er verfasste mehrere Fachbücher und Fachartikel, vor allem zur politischen Entwicklung des 19. Jahrhunderts.
Am 26. Dezember 1907 heiratete er Ela, geborene Oplatková. Am 15. November 1908 wurde Sohn Jiří Rostislav geboren. Ab 1939 durfte er nicht mehr unterrichten und wurde aus „rassischen Gründen“ entlassen. Am 29. März 1942 wurde Hugo Traub zusammen mit seiner Frau mit dem Transport Ae von Brünn nach Theresienstadt deportiert (seine Gefangenennummer auf diesem Transport lautete 400); von dort erfolgte die Überstellung von ihm und seiner Frau nach Izbica mit dem Transport Aq (seine Gefangenennummer auf diesem Transport lautete 772). Mit diesem Transport wurde 999 Menschen nach Izbica gebracht. Nur zwei davon überlebten. Hugo Traub und seine Frau Ela überlebten die Shoah nicht. Sein Sohn Jiří Rostislav Traub wurde Jurist und heiratete die Literaturkritikerin Vera Lišková, die bei einem Bombenangriff 1944 ums Leben kam; Jiří Rostislav konnte überleben. | |
Ela (Elly) Traubová (geb. Oplatková) |
Čápkova 5 |
Ela Traubová wurde am 17. November 1887 in Mělník geboren. Am 26. Dezember 1907 heiratete sie Hugo Traub, einen Historiker. 1908 wurde der gemeinsame Sohn Jiří Rostislav geboren. Am 29. März 1942 wurde Ela Traubová zusammen mit ihrem Mann mit dem Transport Ae von Brünn nach Theresienstadt deportiert (ihre Nummer auf diesem Transport lautete 401); von dort erfolgte die Überstellung von ihr und ihrem Mann nach Izbica mit dem Transport Aq (ihre Nummer auf diesem Transport lautete 773). Mit diesem Transport wurde 999 Menschen nach Izbica gebracht; nur zwei davon überlebten. Ela Traubová und ihr Mann Hugo überlebten die Shoah nicht. | |
Jan Uher | Rudišova 161/6 |
Jan Uher wurde am 28. Januar 1880 in Prostějov geboren. Er war verheiratet mit Milada, geborene Nedělníková. Das Paar hatte zwei Söhne – Boris (geboren 1923) und Jan (geboren 1928). Er war Lehrer an verschiedenen Schulen und wurde 1919 für drei Jahre persönlicher Bibliothekar des damaligen Staatspräsidenten Tomáš Garrigue Masaryk. 1935 erfolgte seine Berufung zum Außerordentlichen Professor für Erziehungswissenschaften an die Masaryk-Universität. Er wurde auch Professor an der Comenius-Universität (1937 bis 1938) und Studiendirektor der Staatlichen Pädagogischen Akademie Bratislava.
Jan Uher schloss sich der Widerstandsgruppe Obrana národa (Verteidiger der Nation) an. Am 20. November 1939 wurde er deswegen verhaftet, kam zuerst in ein Gefängnis in der Mozartstraße in Brünn, dann in die Festung Špilberk; von dort kam er Ende Januar 1940 in ein Gefängnis nach Breslau. Im Juni 1941 wurde er in ein Gefängnis nach Diez an der Lahn verlegt. Am 9. Juni 1942 wurde Jan Uher in Berlin-Moabit zum Tode verurteilt; das Todesurteil wurde am 27. Oktober 1942 in Berlin-Plötzensee durch Enthauptung vollstreckt. | |
Armin Weiner | Žampachova 1721/4 |
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Anna Weinerová (geb. Perlhefter) |
Žampachova 1721/4 |
Anna Weinerová wurde am 8. August 1893 geboren. Sie war verheiratet mit Armin Weiner. Das Paar hatte drei Kinder: Hansi (geboren 1916), Hetty (geboren 1917) und Helga (geboren 1920). 1939 kann Annas gesamte Familie flüchten, nur sie bleibt in Brünn zurück. Am 12. Oktober 1944 wurde sie mit dem Transport U von Brünn nach Theresienstadt deportiert (ihre Nummer auf dem Transport lautete 774); von hier wurde sie am 12. Oktober 1944 mit dem Transport Eq nach Auschwitz überstellt (ihre Nummer auf dem Transport lautete 1450). Anna Weinerová überlebte die Shoah nicht.
Tochter Helga floh erst nach London, gelangte dann nach Panama und schließliche in die USA. Auch die Geschwister Hetty und Hansi flüchten 1939 zusammen mit dem Vater und überleben. | |
Helena Weiszová | Jakubské náměstí 4 |
Helena Weiszová wurde am 7. April 1907 geboren.[6] Am 23. März 1942 wurde sie mit dem Transport Ad von Brünn nach Theresienstadt deportiert (ihre Nummer auf dem Transport lautete 618). Am 1. April 1942 erfolgte ihre Überstellung mit dem Transport Ag (ihre Nummer auf dem Transport lautete 761) in das Ghetto von Piaski. Aus diesem Ghetto erfolgte höchstwahrscheinlich der Transport ins Vernichtungslager Belzec. Helena Weiszová überlebte die Shoah nicht. | |
Marie Weiszová | Jakubské náměstí 4 |
Marie Weiszová wurde 1876 geboren. Am 23. März 1942 wurde sie mit dem Transport Ad von Brünn nach Theresienstadt deportiert. Am 1. April 1942 erfolgte ihre Überstellung mit dem Transport Ag in das Ghetto von Piaski. Aus diesem Ghetto erfolgte höchstwahrscheinlich der Transport ins Vernichtungslager Belzec. Marie Weiszová überlebte die Shoah nicht. | |
Hans Klaus Zeisel | Bratislavská 183/2 |
Hans Klaus Zeisel wurde am 31. Januar 1918 in Brünn geboren. Er war das einzige Kind von Louis Zeisel und seiner Frau Lina. Er studierte Medizin, bevor er 1939 floh und in die USA emigrierte. Hier lebte er als Charles Jan Zeman, wurde Vater dreier Kinder und verstarb am 14. November 1975 in Kalamazoo. | |
HIER WOHNTE
LOUIS ZEISEL JG. 1880 DEPORTIERT 1942 NACH THERESIENSTADT NACH IZBICA ERMORDET |
Bratislavská 183/2 |
Zerline Zeiselova wurde am 23. August 1880 in Brünn geboren. Er war verheiratet mit Lina, geborene Rothschild. Das Paar hatte einen Sohn – Hans Klaus (geboren 1918). Am 29. März 1942 wurde Louis Zeisel zusammen mit seiner Frau mit dem Transport Ae nach Theresienstadt deportiert (seine Nummer auf dem Transport lautete 22); von hier erfolgte seine Überstellung nach Izbica mit dem Transport Aq am 27. April 1942 (seine Nummer auf dem Transport lautete 741), wiederum zusammen mit seiner Gattin Lina. Louis Zeisel und seine Frau überlebten die Shoah nicht. | |
HIER WOHNTE
LINA ZEISELOVÁ GEB. ROTHSCHILDOVÁ JG. 1891 DEPORTIERT 1942 NACH THERESIENSTADT NACH IZBICA ERMORDET |
Bratislavská 183/2 |
Zerline Zeiselova (auch Lina), geborene Rothschildová, wurde am 18. August 1891 in Brünn geboren. Sie war verheiratet mit Louis Zeisel. Das Paar hatte einen Sohn – Hans Klaus (geboren 1918). Am 29. März 1942 wurde sie zusammen mit ihrem Mann mit dem Transport Ae nach Theresienstadt deportiert (ihre Nummer auf dem Transport lautete 23); von hier erfolgte ihre Überstellung nach Izbica mit dem Transport Aq am 27. April 1942 (ihre Nummer auf dem Transport lautete 742), wiederum zusammen mit ihrem Mann. Lina Zeiselová und ihr Mann überlebten die Shoah nicht. |
- ↑ legacy.com
- ↑ JUDr. Viktor Roubíček in: In: Enzyklopädie der Geschichte der Stadt Brünn (tschechisch), abgerufen am 18. August 2017
- ↑ Růžena Roubíčková In: Enzyklopädie der Geschichte der Stadt Brünn (tschechisch), abgerufen am 18. August 2017
- ↑ Ursulinennachrichten 1/2013 S. 25
- ↑ holocaust.cz: KARLA TIEBEROVÁ, abgerufen am 10. Mai 2017
- ↑ holocaust.cz