In der Chemie bezeichnet die Azogruppe eine funktionelle Gruppe, die aus zwei durch eine Doppelbindung verbundenenStickstoff-Atomen (–N=N–) besteht. Organische Verbindungen mit Azogruppe nennt man Azoverbindungen, bekannte Vertreter dieser Stoffgruppe sind die Azofarbstoffe. Der Name Azo leitet sich vom französischen Wort Azote fürStickstoff ab.
Eigenschaften
BearbeitenDie einfachste Azoverbindung ist das leuchtend gelbe Diimin (H–N=N–H, Diazen, Diimid, Azowasserstoff). Es ist nicht stabil, kann aber bei sehr tiefen Temperaturen synthetisiert werden. Die einfachsten aliphatischen bzw.aromatischen Azoverbindungen sind das farblose Azomethan (H3C–N=N–CH3) bzw. das rote Azobenzol(H5C6–N=N–C6H5). Generell sind aromatische Azoverbindungen stabiler als aliphatische. Während aromatische Azoverbindungen in der Regel farbig sind, sind aliphatische farblos. Je stärker die π-Elektronendelokalisiert sind, desto größer ist die Wellenlänge der maximalen Absorption.
Bei geeigneter Substitution erliegen Azo-Verbindungen der Azo-Hydrazo-Tautomerie.
Herstellung
BearbeitenDie Herstellung von Azoverbindungen erfolgt typischerweise durch:
- Umsetzung von Alkyl- oder Arylhydraziden mit Halogenverbindungen
- Azokupplung, bei der ein Diazoniumsalz mit C-H-aciden Verbindungen reagiert.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Organikum. Organisch-chemisches Grundpraktikum. 18. berichtigte Auflage. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1990,ISBN 3-326-00076-6.
- Ludwig Gattermann, Heinrich Wieland: Die Praxis des organischen Chemikers. 43. Auflage. de Gruyter, Berlin u. a. 1982, ISBN 3-11-006654-8.
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