Armenische Bartfledermaus
Systematik
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Überfamilie: Glattnasenartige (Vespertilionoidea)
Familie: Glattnasen (Vespertilionidae)
Unterfamilie: Myotinae
Gattung: Mausohren (Myotis)
Art: Armenische Bartfledermaus
Wissenschaftlicher Name
Myotis hajastanicus
Argiropulo, 1939

Die Armenische Bartfledermaus (Myotis hajastanicus) ist eine extrem seltene oder bereits ausgestorbene Fledermausart aus der Gattung der Mausohren (Myotis). Sie ist oder war im Tal des Sewansees in Armenien endemisch. Das Artepitheton hajastanicus bezieht sich auf die armenische Bezeichnung hajastan für Armenien.

Merkmale

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Die Armenische Bartfledermaus ähnelt der Kleinen Bartfledermaus (Myotis mystacinus) und galt zeitweise als deren Unterart. Im Jahr 2000 erhielt sie aufgrund morphologischer Unterschiede Artstatus.[1] Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 45 mm, eine Schwanzlänge von 39 bis 49 mm, eine Unterarmlänge von 34,5 bis 37 mm, eine Flügelspannweite von 20 cm und ein Gewicht von 4,5 bis 9 g. Die Haarbasis ist braun, der Rücken ist gelblich-braun, der Bauch hellgelblich bis weiß, und die Flughäute sind hellbraun. Die Füße mit den Krallen sind kürzer als die halbe Länge des Schienbeins. Das Epiblema ist nicht entwickelt. Das Fell ist dick und lang, insbesondere am Rücken.

Lebensraum und Lebensweise

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Die Armenische Bartfledermaus wurde 1928 am Ostufer des Sewansees nahe Šorža in einer Höhenlage von 1800 m entdeckt. Über die Lebensweise ist nichts bekannt geworden. Vermutlich ähnelt sie der der Steppen-Bartfledermaus (Myotis aurascens). Der Lebensraum umfasst Wälder, Buschland und Schlafplätze in unterirdischen Stellen.

Die Armenische Bartfledermaus wurde an fünf Stellen im Tal des Sewansees beobachtet. Alle Exemplare waren Weibchen, vermutlich aus Kinderstubenkolonien. Männchen wurden nie entdeckt. Der letzte bestätigte Nachweis stammt aus dem Jahre 1989.[2] Seitdem gab es zwei ausgedehnte Suchaktionen, davon eine mehrtägige im Jahr 2003, bei der kein Exemplar mehr nachgewiesen wurde. Das Verschwinden der Art hängt vermutlich mit den Entwaldungen in Armenien seit den 1930er-Jahren zusammen. Heute existieren 30 Exemplare in den Museumssammlungen.

Einzelnachweise

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  1. Benda, P. and Tsytsulina K. A. (2000): Taxonomic revision of Myotis mystacinus group (Mammalia: Chiroptera) in the western Palearctic. Acta Societatis Zoologicae Bohemicae 64: 331–398.
  2. Diana O. Fisher and Simon P. Blomberg: Inferring Extinction of Mammals from Sighting Records, Threats, and Biological Traits In: Conservation Biology, Volume 26, No. 1, S. 57–67 © 2011 Society for Conservation Biology doi:10.1111/j.1523-1739.2011.01797.x

Literatur

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  • Simmons, Nancy B. (2005): Order Chiroptera. In: D. E. Wilson and D. M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World, S. 312–529. The Johns Hopkins University Press, Baltimore, MD, USA: S. 508
  • WildEarth Guardians: Petition to list 15 bat species under the Endangered Species Act (16 U.S.C. §§ 1531 et seq.) PDF, online
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Kategorie:Mausohren