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August Gödrich (* 25. September 1859 in Gerlsdorf[1]; † 16. März 1942 in Fulnek) war ein Geschäftsmann und Sportler aus Mähren in Österreich-Ungarn.
Biographie
BearbeitenAugust Gödrich diente zunächst als Offizier in der k.u.k. Armee und war später in einer Fahrradfabrik tätig. 1887 zog er nach Athen, von wo aus er per Fahrrad den Nahen Osten besuchte. Später machte er eine Reise mit einem 45 Kilogramm schweren Hochrad quer durch Europa und berichtete anschließend von abenteuerlichen Erlebnissen. Er soll zwölf Sprachen beherrscht haben.[2] 1891 nahm er am Kongress der Deutschen Radfahrer-Union in Berlin teil, wozu er aus Athen anreiste und dabei die Strecke von Brindisi nach Berlin per Rad zurücklegte. Im selben Jahr stellte er auf dem Hochrad zwei Rekorde auf: 12 Stunden für 301,1 Kilometer sowie 24 Stunden für 523,5 Kilometer.
Gödrich, der als Gutsbesitzer in Athen ansässig war und deshalb für Griechenland startete, belegte bei den Olympischen Spielen von 1896 einen zweiten Platz im Straßenrennen und gewann damit die Bronzemedaille[3]. Er wurde trotz eines schweren Sturzes im Straßenrennen über 87 Kilometer von Athen nach Marathon und zurück in 3:42:18 Stunden Zweiter hinter dem Griechen Aristidis Konstantinidis.[4]
Er ist auch mit den Namen August Edler von Goedrich oder Anton (von) Gödrich belegt.[5]
1936 war Gödrich als Ehrengast zu den Olympischen Spielen in Berlin eingeladen. Die Strecke von seinem Wohnort Troppau nach Berlin legte der 76-Jährige mit dem Fahrrad zurück.[6]
Literatur
Bearbeiten- Volker Kluge: The "Knight of the Pedals" and the "Master Driver" on the Road. In: International Society of Olympic Historians (Hrsg.): Journal of Olympic History. Band 1, 2021, S. 8–15 (englisch).
Weblinks
Bearbeiten- Nicola/August Gödrich in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- ullstein bild: Foto von August Gödrich bei den Olympischen Spielen 1936. In: getty images. 10. August 1936, abgerufen am 12. August 2015.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Nach anderen Informationen soll G. 1806 in Troppau, heute Opava/Tschechien, geboren sein. Volker Kluge, Olympische Sommerspiele. Die Chronik I, Berlin 1997, S. 39
- ↑ Rüdiger Rabenstein, Radsport und Gesellschaft, Hildesheim 1996, S. 17
- ↑ Silbermedaillen für den Zweitplatzierten gab es erst seit 1904.
- ↑ Rad-Welt v. 17. April 1896. Die Angaben in den Quellen lauten mal 84, mal 87 Kilometer.
- ↑ Der deutsche Radfahrer v. 15. November 1891
- ↑ Kluge, S. 39
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