Pala di San Zaccaria |
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Giovanni Bellini, 1505 |
Öl auf Leinwand, von Holz übertragen |
402 × 273 cm |
San Zaccaria, Venedig |
Die Pala di San Zaccaria ist eine Sacra Conversazione von Giovanni Bellini (1430–1516), dem Hauptmeister der venezianischen Früh-Renaissance, aus dem Jahr 1505. Sie gilt als einer der Höhepunkte seines Werkes und befindet sch noch heute an ihrem ursprünglichen Platz auf der linken Seite in der Kirche San Zaccaria.
Sie wurde ungefähr zur gleichen Zeit gemalt wie Leonardo da Vincis Mona Lisa. Es handelt sich um ein klassisches venezianisches Renaissance-Bild an der linken Wand des Längsschiffes.
An Bellinis Bild lassen sich einerseits exemplarisch die Prinzipien, nach denen in der Renaissance Gemälde komponiert wurden, erläutern und andererseits schon bei diesem frühen Bild eine für die venezianische Malerei typische Verschmelzung der Farben und Wirkung von Plastizität allein durch die Farbe, und nicht durch das „disegno“ wie bei den Florentinern, zeigen.
Eines der Hauptprobleme, mit denen sich die Maler der Zeit in Theorie und Praxis auseinandersetzten, war die Darstellung eines plausiblen Raumes auf einer ebenen Fläche mit Hilfe der Zentralperspektive. Man bevorzugt eine klare, übersichtliche Ordnung des Bildes durch deutliche waagerechte und senkrechte Elemente wie beispielsweise die Architektur im Bild oder durch die aufrecht stehenden Personen auf dem betont waagerechten Boden und durch deutlich voneinander geschiedene einzelne Motive.
Die gemalte Architektur ist bei Bellini keine bloße Hintergrundfolie, sondern setzt eigene Gegenakzente zur vorderen Gruppe der Heiligen. Der obere Teil des Bildes greift mit seiner aufwendigen Schilderung einer Nischenarchitektur den tatsächlichen Bildrahmen auf, für den es konzipiert wurde und in dem es sich heute noch befindet. Wenn man genau hinsieht bemerkt man, dass die beiden Pilaster ganz außen und der Überfangbogen nicht gemalt sind. Das ist bereits die Kirchenwand. Das Bild nimmt also direkten Bezug zur Architektur der Kirche.
Das Bild ist streng symmetrisch angelegt: Die Mitte des Bildes ist deutlich durch die auf einem Thron sitzende Maria betont und durch den musizierenden Engel zu ihren Füßen. Die beiden Personengruppen an den Seiten sind symmetrisch angeordnet bis zu der Kopfhaltung der Frauen. Dargestellt sind der Apostel Petrus in den für ihn typischen Farben Gelb und Blau, seinem Schlüssel und einem Buch, der in Rot gekleidete Kirchenvater Hieronymus, hinter ihm die Heilige Lucia von Syrakus mit dem Glas, in dem ihre beiden Augen schwimmen und schließlich die Heilige Katharina mit der Märtyrerpalme und dem Symbol für ihr Martyrium, dem Rad.
Bellini zeigt seine Figuren mit den für ihn typischen leuchtenden, warmen Farben, die bis heute nichts von ihrem Glanz eingebüßt haben. Seine Gestalten sind in großer Ruhe und Gemessenheit dargestellt, jede ist ein tektonisches Gebilde für sich. Das Bild ist gleichmäßig ausgeleuchtet und die Motive sind sorgfältig über die Bildfläche verteilt.
Literatur
Bearbeiten- Herbert Dellwing: Die Kirchen San Zaccaria in Venedig. Eine ikonologische Studie. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte. 37. Band, H. 3/4, 1974, S. 224–234.
- Andrea Rosemann: Die Kirche San Zaccaria in Venedig. Dissertation, TU Berlin 1992 (Volltext PDF; 4 MB).
Weblinks
Bearbeiten* [http://venedig.jc-r.net/kirchen/san-zaccaria.htm San Zaccaria] Jan-Christoph Rößler, Venedig [[Kategorie:Zachariaskirche|Venedig]] [[Kategorie:Kirchengebäude im Patriarchat von Venedig]]