Erste Theologinnen gab es bereits zur Zeit Jesu, Maria Magdalena war z.B. die erste Zeugin der Auferstehung. In den weiteren J
Jahrhunderten waren Frauen immer wieder „theologisch“ aktiv, wurden aber nicht als Theologinnen betrachtet. Erst im 20. Jahrhundert durften Frauen Theologie studieren und beruflich als Theologinnen arbeiten.In der Evangelische Kirche in Deutschland in Deutschland [1] entwickelten sich die beruflichen Möglichkeiten für Frauen sehr unterschiedlich.
Im Folgenden geht es um die Geschichte der evangelischen Theologin im Gebiet der heutigen Evangelische Kirche in Hessen und Nassau.
Hintergrund
BearbeitenUm das Recht auf Ordination, das volle Gemeindeamt mit Predigt und Sakramentsverwaltung, außerdem um Amtstracht, Titel und gleiche Bezahlung mussten die Theologinnen im Gebiet der heutigen Evangelische Kirche in Hessen und Nassau lange kämpfen.
Die völlige rechtliche Gleichstellung wurde erst 1970/71 erreicht mit dem "Kirchengesetz zur Angleichung des Rechtes der Frauen im pfarramtlichen Dienst an das Recht der Pfarrer in der EKHN".
Anfänge des Frauenstudiums
BearbeitenUm 1900 gab es an deutschen Universitäten erstmalig Studentinnen. Als erste Frau promovierte Carola Barth , geb. 1879, in Jena vor der Theologischen Fakultät. Seit 1908 dürfen Frauen studieren, auch Theologie. Erst 1918 können sie das theologische Universitätsexamen ablegen ohne Aussicht auf Berufsausübung.[2]
Erste Grundlagen
Bearbeiten1930 ermöglichte die Evangelische Landeskrche in Nassau die Ordination von Theologinnen. Ein Kirchengesetz regelt die Anstellung der voll ausgebildeten Theologinnen in besonders zu errichtenden Ämtern. Die Aufgaben umfassen Wortverkündigung, Unterricht und Seelsorge an Frauen, Kindern, Kranken, Strafgefangenen. Ihr Titel ist "Vikarin" trotz voller Ausbildung. Begründet wird das damit, dass das Gemeindepfarramt der Bestimmung der Frau nicht entspricht.
Meilensteine und erste Theologinnen
BearbeitenBereits vor Verabschiedung einer neuen Kirchenordnung für die EKHN berät das Leitende Geistliche Amt über eine" Verordnung über die Vikarinnen im kirchlichen Dienst. Das sogenannte "Vikarinnengesetz" wird 1949 verabschiedet und regelt die Anstellung von ausgebildeten Theologinnen mit eingeschränkten Rechten. Darnach können Vikarinnen "verwendet" werden in besonders zu errichtenden Ämtern; bei Verheiratung scheiden sie aus dem Amt aus; sie erhalten 80% des Gehalts der Pfarrer. Die Ordination ist möglich.
Am 3. Mai 1950 wird die erste Theologin in der EKHN ordiniert. Elisabeth Buchholz ist Seelsorgerin im Krankenhaus in Gießen.
Im Dezember 1950 wird Erica Küppers nach langen Auseinandersetzungen von dem damaligen Kirchenpräsidenten Martin Niemöller in Frankfurt ordiniert. Sie hat im Landesbruderrat der Bekennenden Kirche mitgearbeitet und als Kirchensynodale für die Ordination von Frauen gekämpft.
1949 wird die erste Planstelle für eine Theologin errichtet. Es ist die Vikarinnenstelle für die Frauenarbeit im Gesamtverband Frankfurt am Main, das spätere Pfarramt für Frauenarbeit. Sie wird 1950 mit der Theologin Lic. theol. Katharina Staritz besetzt. 1955 wird gegen den Widerstand des damaligen Kirchenpräsidenten Niemöller das Gehalt der "Vikarinnen" dem der Pfarrer gleichgestellt.
1959 können Frauen in ein Gemeindepfarramt berufen werden und sich "Pfarrerin" nennen.1969 wird die Zölibatsklausel unter bestimmten Bedingungen außer Kraft gesetzt. Die ersten verheirateten Theologinnen werden nachordiniert: Eveline Clotz und Renate Weber. Ein gemeinsames Dienstrecht für Pfarrer und Pfarrerinnen tritt 1971 in Kraft. Frauen und Männer sind jetzt rechtlich gleichgestellt. Die erste Dekanin in der EKHN und bundesweit ist Waltraud Frodien im Jahr 1980 in Frankfurt.
1987 wird ebenfalls in Frankfurt Helga Trösken die erste Pfarrerin in einem bischöflichen Amt in der EKHN und bundesweit zur Pröpstin von Frankfurt gewählt.
2005 wird Kordelia Kopsch die erste stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN.
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Gesetze und Verordnungen
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gleichstellung im geistlichen Amt: Ergänzungsband 1 zum Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der evangelischen Kirche in Deutschland. In: Studienzentrum der EKD (Hrsg.): ---. Band 1. Hannover April 2017.
- ↑ Helga Engler-Heidle: Frauen im Talar. Ein Stück Frankfurter Kirchengeschichte. Hrsg.: Helga Engler-Heidle , Marlies Flesch-Thebesius. Schiftenreihe des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt am Main, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-922179-29-0, S. 13–15.