Bally Prell (eigentlich Agnes Pauline Prell; * 14. September 1922 in München; † 20. März 1982 ebenda) war eine deutsche Vortragskünstlerin und Volkssängerin.
Leben
BearbeitenPrell wurde als Tochter des Münchener Komponisten und Volkssängers Ludwig Prell in der Leopoldstraße 77 in Schwabing geboren, wo sie auch zeit ihres Lebens wohnte. Als Fünfjährige trat sie im Münchner Odeons-Saal auf und begeisterte die Zuhörer mit ihrer Stimme. Ihre Stimmlage war eine weiche Tenorstimme, mit der sie auch klassische Arien zu singen vermochte.
Am 31. Oktober 1953 trat sie zum ersten Mal im Münchener Platzl mit ihrem Lied Die Schönheitskönigin von Schneizlreuth auf, wobei sie den aufkommenden Schönheitswahn mit ihrem rustikalen Auftreten karikierte. Zu ihrem Programm gehörte auch das von ihrem Vater komponierte Isarmärchen. Dem Platzl blieb sie bis an ihr Lebensende verbunden. 1956 und 1957 war sie auch in Filmen zu sehen, wie in Heiraten verboten als Jahrmarktssängerin[1] und in Zwei Bayern im Harem als Leila, Rose der Nacht (1957). Sie starb 1982 an den Folgen einer Kropfoperation. Bally Prell liegt auf dem Münchener Nordfriedhof begraben (Grab Nr. 2-3-5).
Ihr Künstlername entspringt der Aussage ihres älteren Bruders Ferdinand nach ihrer Geburt: „Des is mei Balli, des geb i nimmer her“ (Das ist mein Ball, den gebe ich nicht mehr her).[2]
Ihr Vater Ludwig Prell, der ursprünglich beim Militär arbeitete, war selbst ein beliebter Musiker und dichtete viele Texte. Er förderte zunächst die Karriere ihres jüngeren Bruders Ferdinand Prell, der sich bereits als Kind einen Namen in der Volkssänger Szene machte.[2] Nachdem der Bruder, Ferdinand bereits mit 21 Jahren im Krieg umkam, bemühte sich der Vater um die Karriere seiner Tochter Bally.[2]
Prell litt unter krankhafter Fettleibigkeit.[2] Aufgrund dessen war sie vom Reichswehrdienst befreit und konnte sich so ihrer musikalischen Ausbildung widmen. Sie bildete sich in Harmonie- und Formenlehre, Kontrapunkt sowie Klavier, hatte jedoch keine Gesangsausbildung. [2]
Neben ihrem selbstironischen Spiel, insbesondere mit ihrem Körpervolumen, und einem warmherzigen, nie verlogenen Sentiment
Ehrungen
BearbeitenIm Münchner Stadtmuseum werden zu ihrem Andenken ihr bekanntes Bühnenkostüm, bestehend aus einem blumigen Rüschenkleid, dem Sonnenschirm, den Halbhandschuhen, dem gezackten Krönchen und der weiß-blauen Schärpe mit dem Aufdruck „Miss Schneizlreuth“ im Original aufbewahrt.[3]
Vor dem Haus in der Leopoldstraße wurde ein von Wolfgang Sand 1992 entworfener Brunnen aufgestellt.[4]
Der Münchner Stadtrat beschloss am 14. Juni 2007, in einem Neubaugebiet im Stadtteil Lochhausen eine Straße nach ihr zu benennen.
Literatur
Bearbeiten- Eva Becher, Wolfgang A. Mayer (Hrsg.): Münchner Liederbuch. So lang der Alte Peter am Petersbergl steht. Noten und Lieder (= Jochen Wiegandts Liedertafel. 4). Dölling und Galitz, München 2008, ISBN 978-3-937904-23-8.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2010. Suche in Webarchiven) (
- ↑ a b c d e Im bayerischen Olymp. 12. November 2002, abgerufen am 13. November 2021.
- ↑ Bally Prell. Pressespiegel ( vom 28. Dezember 2008 im Internet Archive)
- ↑ Bally-Prell-Brunnen, stadt-muenchen.net
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Personendaten | |
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NAME | Prell, Bally |
ALTERNATIVNAMEN | Prell, Agnes Pauline (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Vortragskünstlerin und Volkssängerin |
GEBURTSDATUM | 14. September 1922 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 20. März 1982 |
STERBEORT | München |