Christine Kriegerowski

Christine Kriegerowski (* 11. Januar 1960 in Berlin) ist eine deutsche Künstlerin und Zeichnerin. Ihre Arbeiten beschäftigen sich mit der Absurdität von Alltagstätigkeiten. Neben Malerei, Zeichnung und Fotografie macht sie Comics, Videos, Performances und Installationen. Themen sind zum Beispiel die Nahrungsmittelherstellung, Medien und Internet, Technik des Alltags, Arbeit und städtische Entwicklung.

Leben/Werdegang

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Kriegerowski schloss 1984 beim Lette-Verein Berlin eine Ausbildung als Grafikdesignerin ab. An der Hochschule der Künste in Berlin erlangte sie 1990 ihr Diplom im Bereich Visuelle Kommunikation und ein Jahr später schloss sie ihr Studium als Meisterschülerin in der Klasse von Wolfgang Ludwig ab.

Nach ihrem Abschluss begann sie, ihre Werke in verschiedenen Galerien, Kunstvereinen und Ausstellungen zu präsentieren. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch ihren Blick auf das Bizarre, die kleinen Absurditäten aus, die auf tieferliegende Ungerechtigkeiten verweisen. Sie hat an zahlreichen Gruppenausstellungen teilgenommen und mehrere Soloausstellungen in renommierten Kunstinstitutionen durchgeführt.

Im Laufe ihrer Karriere hat Kriegerowski mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter die Künstlerinnenförderung des Berliner Senats (1993 und 1999), einen dreimonatigen Arbeitsaufenthalt am Bemis Center in Omaha, Nebraska (1997), Aufenthalte im Künstlerhaus Schöppingen, (Stipendium Kunst und Wissenschaft, 2011 und 2013) oder der Artist Residency Tommarum in Schweden[1] (2010, 2015, 2016, 2021[2][3]).

Ihre Arbeiten wurden in verschiedenen Kunstzeitschriften (Kunstforum International u. a.) und Publikationen vorgestellt. Neben ihrer eigenen künstlerischen Arbeit betätigte sich Christine Kriegerowski auch als Kuratorin diverser Ausstellungen unter anderem im Rahmen von Arbeitsgruppen in der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst (nGbK).[4]

Werk/Wirken

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Ihr künstlerisches Werk umfasst Bilder und Zeichnungen, Fotografien, Performances, Installationen sowie Videoarbeiten und eine kuratorische Praxis. In ihren Arbeiten kombiniert sie die Formate, umkreist die Themen mit unterschiedlichen Methoden und Praktiken. Konstant ist ihre Herangehensweise, die im Alltäglichen und Politischen die Absurditäten hervorhebt und bis ins Unerträgliche steigert.

Ihren kritischen Blick auf Begrenzungen im städtischen Alltag zeigte sie in der Arbeit „Umzäunte Gesellschaft“ (gemeinsam mit Christoph Tempel) von Juli 2005 bis Februar 2006 am U-Bahnhof Alexanderplatz[5], ausgewählt im Wettbewerb der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) in Berlin. Sie war mit der Arbeit Teilnehmerin bei der Mediations Biennale 2010 im Centrum Kultury Zamek in Poznan im Jahr 2010[6].

Einen inhaltlichen Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet Essen. (hier könnte ein link zum kunstforum hin) Seit den 1990ern fotografierte Christine Kriegerowski Stillleben und filmte Performances, in denen sie Schweinehirn pürierte oder Wassermelonen operierte. Im Rahmen ihres Goldrauschstipendiums übersetzte sie den missglückten Probelauf für eine Performance in den Comic Splatterchristl in: der Zauberstab. Oder warum ich nie wieder Performances mit elektrisch betriebenen rotierenden Messern mache. und publizierte ihn in Kombination mit Fotos von ihren Installationen und Performances. (Peter Funken: parabolica spaces: goldrausch x_ten, in: Kunstforum international, Bd. 148 Ressource Aufmerksamkeit)

Die Ergebnissen ihrer Auseinandersetzung mit der Briefmarkenserie der Deutschen Bundespost "Frauen der deutschen Geschichte", die sie im Rahmen ihres Stipendiums der Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten zeigte sie 1993 in dem Kunstraum allgirls gallery in der Einzelausstellung "freimachen".[7] Weitere konzeptuelle Installationen folgten mit Luft im Kölner Hochbunker Ehrenfeld oder dem G7 Security Service Öffentlicher Schutzraum auf der Freien Berliner Kunstausstellung.

Einzelausstellungen (Auswahl)

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  • Jahr: Titel oder Gegenstand der Ausstellung, Museum, Ort
  • 2024: Taggig, A TRANS-Vitrine, Berlin featured by Isolde Nagel
  • 2022 „Milliarden Jahre vor dem Weltuntergang“ (gemeinsam mit Bernd Riehm). WorldWideWindow Gallerie, Frankfurt/Oder
  • 2020: Künstlereltern – von und über, Künstlerhaus Dortmund
  • 2019: 7 Boards of skill, Im Grünen Bereich, Berlin
  • 2019: Aubergine paradox, Galerie Katz und Bach, Berlin
  • 2018: Sonnenseite, Einzelausstellung, Kunstraum Reuter, Berlin
  • 2016: Aubergine paradox, Kunstverein Borgholzhausen
  • 2016: Auf der Suche nach einem Heiligen, Christophorus-Kirche, Berlin Neukölln
  • 2014/15 Die Rache der Baumschere an den Mittleren Ästen, Kleine Galerie der Stadt Eberswalde http://duckwoman.de/rache-der-baumschere-an-den-mittleren-asten-revenge-of-the-loppers-on-the-middle-twigs/
  • 2012: Spree-Athen Berlin, Fotoausstellung Weserstraße Neukölln http://duckwoman.de/handgemalt/
  • 2011: Duckwoman bei tschk!talks, Berlin
  • 2010: FH Düsseldorf
  • 2009: Küchengirl wirft den Anker, allgirls gallery, Berlin[8]
  • 2008: allgirls gallery „Willkommen im Wunderland“ Buchveröffentlichung mit Bettina Klix
  • 2007: Teilnahme am eingeladenen Wettbewerb für die deutsche Botschaft in Tadschikistan (vierter Platz)
  • 2006: Sticken am Rechner & Verbesserung des Fernsehprogramms am Nachmittag, mit Karl Heinz Jeron in der allgirls gallery, Berlin
  • 2006: GATED COMMUNITY-Umzäunte Gemeinschaft, U-bahn U2 Berlin Alexanderplatz umzäunte Gemeinschaft (2005: Alexanderplatz U2, Sauberkeit–Service–Sicherheit, ISBN 978-3-926796-99-5

Gruppenausstellungen (Auswahl)

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  • Jahr: Titel oder Gegenstand der Ausstellung, Museum, Ort
  • 2024: supersport art action, Athen, Griechenland, https://www.instagram.com/supersportartaction/
  • 2023: detect, Prolog in der kommunalen Galerie Paterre, Berlin
  • 2018: >urbane Vektoren< Skizzen einer politischen Re/Konstruktion des Stadtraumes, rk – Galerie für zeitgenössische Kunst, Berlin-Lichtenberg
  • 2016: Gedanken zur Revolution V, Institut für alles Mögliche, Abteilung für Alles Andere, Berlin
  • 2015: stay with me, apartman projesi, Selda Asal
  • 2015: UTA-Art Weißensee
  • 2013: UHU-Art Weißensee, allgirls in der Galerie am Hamburger Platz
  • 2011: Was ist Verrat?, thealit, Bremen2010: Art Basel Miami, allgirls
  • 2010: Mediationsbiennale Poznan, gemeinsam mit Christoph Tempel mit Umzäunte Gemeinschaft
  • 2010: Berliner Liste, mit allgirls
  • 2010: Streikakademie, mit Claudia Burbaum, Thealit, Bremen
  • 2010: Tank Gallery, London,
  • 2010: white cash, mit Christoph Tempel, white trash gallery, Hamburg
  • 2008: Nichtstun, arttransponder, Berlin und Internationale Gesellschaft der bildenden Künste, Wien
  • 2008: Vertrauen ist gut, GEHAG-Forum, Berlin, http://duckwoman.de/exhibit-trust-is-fine-vertrauen-ist-gut/ http://art.allgirls-berlin.org/?page_id=1042
  • 2008: unvermittelt, mit Petra Spielhagen und Barbara Loreck, NGBK, Berlin
  • 2007: Westerweiterung (western extension) in der Brunnenstraße, Berlin
  • 2007: [open] spaces, thealit in der GAK Bremen unvermittelt

Kuratorische Arbeiten / Vorträge

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Filme / Videos

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  • Buch 1, Verlag, Erscheinungsort Erstes Erscheinungsjahr, ISBN
  • superberühmtes Gemälde (Museum, Aufbewahrungsort, Inv.-Nr.), Entstehungsjahr, Höhe × Breite
  • berühmte Skulptur/Denkmal, Stadt, Ort (nur bei dauerhafter Aufstellung)

Publikationen

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  • Splatterchristl in: Der Zauberstab oder Warum ich nie wieder Performances mit elektrisch betriebenen rotierenden Messern mache. Von Christine Kriegerowski; Hrsg: Goldrausch Künstlerinnenprojekt, Frauennetzwerk Berlin e.V., 1999, ISBN
  • Willkommen im Wunderland, Text: Bettina Klix, Fotos: Christine Kriegerowski, 2008
  • Artwork für den iRights.info-Jahresrückblick 2014/15 mit Umzäunte Gemeinschaft (mit Christoph Tempel)[9], ISBN: xxx
  • Atomreligion-Edutainment – Comic – Katechismus, Comic: Christine Kriegerowski, Katechismus: Uli Ertl und Gili Ben-Zvi, Edutainment: Karl Heinz Jeron, Abgesang: Christian Unverzagt; Hrsg: Dr. Josef Spiegel, Verlag Stiftung Künstlerdorf Schöppingen, 2013, ISBN 978-3-937828-31-2
  • Küchengirl verweigert, , Beitrag in Luxemburg 4/2012, S. 68-71
  • Valie Dee und Chrissie Kay, Duckdialectics. Ein Comic über „Kulturindustrie. Aufklärung als Massenbetrug“ von Horkheimer/Adorno. Idee und Auswahl: Christine Kriegerowski und Valie Djordjevic, Bilder: Christine Kriegerowski, thealilt Frauen.Kultur.Labor (Hrsg.): 2005 [10]https://art.allgirls-berlin.org/?p=861#more-861</ref>

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Home | Tomma rum. Abgerufen am 9. Januar 2025 (amerikanisches Englisch).
  2. Deltagare: The final week, Week 30 | Tomma rum. 8. August 2021, abgerufen am 9. Januar 2025 (amerikanisches Englisch).
  3. Deltagare: Vännersta/ Exhibit week 29 | Tomma rum. 31. Juli 2021, abgerufen am 9. Januar 2025 (amerikanisches Englisch).
  4. Christine Kriegerowski – nGbK-Archiv. Abgerufen am 11. Januar 2025.
  5. Peter Neumann: Plakate im U-Bahnhof zeigen eine umzäunte Gesellschaft: Ketten gegen Behinderte. 21. Juli 2005, abgerufen am 9. Januar 2025.
  6. Mediations Biennale 2010. Abgerufen am 9. Januar 2025 (englisch).
  7. Christine Kriegerowski. Abgerufen am 16. Januar 2025.
  8. allgirls international art berlin » Blog Archive » Küchengirl wirft den Anker. Abgerufen am 10. Januar 2019 (amerikanisches Englisch).
  9. Das Netz 2014/2015 | iRights.media. Abgerufen am 16. Januar 2025.
  10. allgirls international art berlin. Abgerufen am 12. Februar 2025.