Beregowoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk)

verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad

Beregowoje (russisch Береговое, deutsch Nowischken, 1928–1945: Brämerhusen, litauisch Noviškiai) ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Untergegangener Ort
Beregowoje
Nowischken (Brämerhusen)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 53′ N, 22° 51′ OKoordinaten: 54° 53′ 22″ N, 22° 50′ 51″ O
Beregowoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Europäisches Russland)
Beregowoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Beregowoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Oblast Kaliningrad)
Beregowoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Die Ortsstelle befindet sich acht Kilometer östlich von Pobedino (Schillehnen/Schillfelde) unmittelbar an der Szeszuppe, die hier die Grenze zu Litauen bildet. Am gegenüberliegenden Ufer befindet sich der kleine litauische Ort Žaltynai.

Geschichte

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Die (Land)gemeinde Brämerhusen auf drei Messtischblättern aus den Jahren 1927 bis 1936

Um 1540 gab es in diesem Bereich die Streusiedlung Berckenwerder, die sich an der Szeszuppe entlang zog.[1] Um 1780 bestand Nowischken, das vorher Nobeningken genannt wurde, aus einem adeligen Dorf und einem kölmischen Gut. Gutsherr war ein Kriegsrat Wlömer.[2] 1874 wurde der Gutsbezirk Nowischken in den neu gebildeten Amtsbezirk Doristhal im Kreis Pillkallen eingegliedert.[3] Zum Gutsbezirk Nowischken gehörte auch das Vorwerk Neuhof(f). Um 1900 wurde die Landgemeinde Nathalwethen (s. u.) als Vorwerk an Nowischken angeschlossen. 1928 wurde der Gutsbezirk in eine Landgemeinde umgewandelt und nach der Gutsbesitzerfamilie Braemer orthographisch nicht ganz richtig in Brämerhusen umbenannt.

1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt das eigentliche Nowischken den russischen Namen Beregowoje und wurde gleichzeitig dem neu gebildeten Dorfsowjet Pobedinski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[4] Beregowoje wurde vor 1975 aus dem Ortsregister gestrichen.[5]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[6] 221
1871[6] 227
1885[7] 240 Davon in Neuhoff 81
1905[8] 215 Davon in Nathalwethen 6, in Neuhof 67
1910[9] 232
1925[10] 239
1933[11] 222
1939[12] 185

Nathalwethen (Brämerswalde)

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54° 54′ 22″ N, 22° 48′ 47″ O

Nat(h)alwethen, auch Matholischken genannt, war um 1780 ein königliches Bauerndorf mit drei,[13] später vier Höfen.[14] 1874 wurde die Landgemeinde Nathalwethen dem neu gebildeten Amtsbezirk Wisborienen zugeordnet.[15] Um 1900 wurde Nathalwethen als Vorwerk an das Gut Nowischken (s. o.) angeschlossen. 1938 wurde das Vorwerk in Brämerswalde umbenannt.

 
Überreste einer zur Zeit der Sowjetunion bestehenden Straßenbrücke über die Szeszuppe vom ehemaligen Nathalwethen/Brämerswalde zum litauischen Rukšniai. (Blickrichtung nach Litauen, 2011)

Über eine etwaige Wiederbesiedelung nach 1945 ist nichts bekannt. Es wurde aber in unmittelbarer Nähe eine Straßenbrücke über die Szeszuppe in die Litauische SSR errichtet (54° 54′ 31″ N, 22° 48′ 28″ O), die nicht mehr da ist.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1867[6] 52
1871[6] 52
1885[7] 50

Nowischken/Brämerhusen gehörte zum evangelischen Kirchspiel Schirwindt, Nathalwethen allerdings zum evangelischen Kirchspiel Schillehnen.

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Einzelnachweise

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  1. Portal:Pillkallen/Geschichte/Aus_der_Geschichte_des_Kreises_(von_Erwin_Spehr)) Erwin Spehr: Aus der Geschichte des Kreises Schloßberg (Pillkallen), auf genwiki.genealogy.net
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 107.
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Doristhal
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru (rar-Datei) taucht er nicht mehr auf.
  6. a b c d Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  7. a b >Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  8. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  9. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  10. Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, Band 67, 1927
  11. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  12. Michael Rademacher: Kreis Pillkallen/Schloßberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  13. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 107.
  14. Alexander August Mützell: Neues Topographisch-Statistisch-Geographisches Wörterbuch des Preussischen Staates, Dritter Band, Kr-O, Halle 1822
  15. Rolf Jehke, Amtsbezirk Grenzhöhe