Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge
Das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge ist ein im ehemaligen Steinkohlenwerk „Karl Liebknecht“ der Stadt Oelsnitz/Erzgeb. ansässiges Montanmuseum. Träger ist der kul(T)our-Betrieb des Erzgebirgskreises. Nach umfangreichen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen eröffnet das Museum im Sommer 2024 als KohleWelt – Museum Steinkohlenbergbau Sachsen wieder.
Geschichte
Bearbeiten1967 wurde eine „Konzeption zur Errichtung eines technischen Denkmals mit musealem Charakter über die Entwicklung der Produktivkräfte des Steinkohlenbergbaus der DDR“ beschlossen. Ab 1976 wurde ein Teil der Tagesanlagen zum Bergbaumuseum „Karl-Liebknecht-Schacht“ umgestaltet und am 4. Juli 1986 der Öffentlichkeit übergeben.
Januar 2018 wurden Pläne für Sanierung und Umbau des Museumskomplexes dem Oelsnitzer Stadtrat vorgestellt. Mit einem Jahr Verzögerung wurde 2020 mit der Sanierung begonnen. Dabei soll unter anderem das Gebäude mit Förderturm saniert und ein Eingangsfoyer angebaut werden. Der gesamte Museumsrundgang einschließlich der Flucht- und Rettungswege wird neu gestaltet. Für die Sanierung sind reichlich 17 Mio. Euro veranschlagt.[1] Das Museum ist dafür bis 2023 geschlossen.
Bereiche
BearbeitenDas Bergbaumuseum umfasste bis 2020 vier wesentliche Bereiche:
- den Ausstellungsbereich in der ehemaligen Lohnschalterhalle,
- den Übertagebereich mit verschiedenen Großmaschinen und Anlagen wie Leonard-Umformer, elektrischer Turmfördermaschine, Dampf-Förderanlage, Hängebank und dem Freigelände mit Dampflok der BR 52, sowie ein Fördergerüst und eine elektrische Trommelfördermaschine von der Steinkohle/Uran-Lagerstätte Freital,
- den in der ehemaligen Waschkaue authentisch nachgebildeten Untertagebereich des Bergwerks. Hier sind verschiedene Maschinen und Geräte aus dem Arbeitsalltag des Bergmannes – zum Teil in Funktion – zu sehen,
- Initiator des Projektes sächsische Kohlenstraße
BR 52 8199-3
BearbeitenDiese Lokomotive wurde im November 1967 aus der BR 52 3252 rekonstruiert, als Hersteller wird Jung (11263/1944) genannt. Nachfolgende Stationierungen waren Bw Templin (1. Dezember 1967 – 2. Oktober 1968), Bw Pasewalk (3. Oktober 1968 – 4. Oktober 1968), Bw Templin (5. Oktober 1968 – 31. Dezember 1971), Bw Neustrelitz (1. Januar 1972 – 29. Januar 1973) und Bw Zittau (30. Januar 1973 – 24. Mai 1988). Dort wurde sie am 25. Mai 1988 z-gestellt und am 3. November 1992 ausgemustert und verkauft.[2] Im Dezember 1996 kaufte schließlich das Bergbaumuseum die Lok, wo sie 1997/1998 äußerlich wieder aufgearbeitet wurde und heute als Beispiel für die vielen Kohlezüge steht.[3]
Sonstiges
BearbeitenAm 27. Februar 2015 konnte der einmillionste Besucher seit der Eröffnung des Museums begrüßt werden.[4] Das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge war ursprünglich eine der ausgewählten Stätten im UNESCO-Welterbe-Antrag der Montanregion Erzgebirge. Seit Juni 2017 wird die Museumsanlage als eine der assoziierten Stätten geführt.
Des Museum war einer der sechs Schauplätze zur 4. Sächsischen Landesausstellung 2020 unter dem Leitthema Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen. Dafür wurde eine teilweise neue Ausstellung eingerichtet und das Museum während des Umbaus zwischen Juli und Dezember 2020 geöffnet.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bergbaumuseum bekommt markante Anbauten (abgerufen am 30. Januar 2018)
- ↑ http://www.reichsbahndampflok.de/blaetter_52_8/52_8199.html
- ↑ http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,1165553
- ↑ Bergbaumuseum begrüßt millionsten Besucher. In: Freie Presse. Stollberger Zeitung. 28. Februar 2015, S. 11.
Literatur
Bearbeiten- Heino Neuber, Jan Färber: Das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge. in: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hg.): Technische Denkmale in Sachsen. Arbeitsheft 17, Dresden 2017, S. 47–55. ISBN 978-3-95498-350-6
Weblinks
Bearbeiten- Bergbaumuseum Oelsnitz
- https://nat.museum-digital.de/institution/432
- https://bildatlas-ddr-kunst.de/collection/120
Koordinaten: 50° 43′ 31,4″ N, 12° 43′ 44,7″ O