Das Azurblau (kurz Azur), auch Bergblau oder Himmelblau genannt, ist ein hellblauer Farbton. Farbmittelnamen sind auch Kupferlasur – nach einem Ersatzpigment für den Schmuckstein – sowie Bremer Blau.
Azurblau (RAL-Farbe) in Hex. Code 225f78 | |
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Bestandteile | |
Hexadezimal-Triplet | 245878 |
CMYK (c, m, y, k) | (100%, 50%, 0%, 0%) |
HSL (h, s, l) | (210°, 100%, 50%) |
Wortherkunft
BearbeitenDas Wort Azur (für Lasurstein, Kornblumenblau und Himmelsbläue) stammt von persisch lāğward ‚Lapislazuli, Lasurstein, lasurfarben, blau, mineralisches Blau‘ (vgl. neupersisch لاژورد / lāžward /‚himmelblau‘). Über das gleichbedeutende arabische lāzaward, lāzuward ‚Lasurstein, Lasurfarbe‘ und das griechische lazoúrion wurde es in die nachlateinischen romanischen Sprachen vermittelt (vgl. altoberitalienisch lazuro, mittellateinisch lazur(i)um, lazur), wo es das irrtümlich für einen Artikel gehaltene anlautende l- verlor und beispielsweise als azzurro (‚hellblau‘) ins Italienische und als azure ins Französische einging (vergleiche Côte d’Azur „azurblaue Küste“ für die französische Riviera). In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelangte es als Farbbezeichnung aus dem Französischen ins Deutsche.[1][2][3]
Siehe auch Himmelsblau und Himmelblau
Azurblau im Farbschema
BearbeitenIm RAL-Farbsystem gibt es eine Farbe RAL 5009 Azurblau, die deutlich kühler und tiefer blau ist als die Webfarbe Azur[blau].
Azurblau als Farbmittel
BearbeitenDas Pigment wird aus natürlich vorkommendem Azurit Cu3(CO3)2(OH)2 gewonnen und ist leicht giftig. Im 17. Jahrhundert wurde als Ersatz dafür das künstliche Bremer Blau Cu(OH)2 eingeführt. Da dieses aber nicht lichtbeständig und giftiger als Azurblau ist, konnte es sich nicht als vollwertiger Ersatz durchsetzen. Ab dem 18. Jahrhundert wird als Bergblau auch das Pigment Kupferlasur, basisches Kupfersulfat 2 CuSO4Cu(OH)2 bezeichnet.
Die Verwendung von Azurit lässt sich bis in das alte Ägypten zurückverfolgen, wo es wie auch im römischen Reich als Schminke verwendet wurde. Später war es eines der wichtigsten Blaupigmente in der Malerei des Mittelalters und der Renaissance. Auch heute wird es noch in der Malerei verwendet, jedoch gehört es auf Grund seiner Gewinnung zu den teureren Pigmenten.
Abgrenzung zu anderen Farbtönen
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Ultramarin
Farbcode: #120A8F |
Azurblau
Farbcode: #245878 |
Azur ist ein Name des Azurits wie auch für die blauen Schmucksteine: Lapislazuli, Lasurit. Aus diesem Grund wird das Azurblau oft mit dem aus Lapislazuli hergestellten Ultramarinblau verwechselt. Azurblau spielt jedoch stärker ins Grüne als Ultramarinblau.
Webfarbe
BearbeitenInnerhalb der Websprache HTML ist die Farbe Azur (englisch azure) mit der RGB-Hexadezimal-Farbkodierung #F0FFFF
festgelegt.[4][5]
Azur-Varianten
BearbeitenSchattierungen von Azur | |||||||||||||||
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Farbe | Hex. | R | G | B | C | M | Y | K | H | S | L | ||||
Azur | #007FFF | 0 | 127 | 255 | 100 | 50 | 0 | 0 | 210 | 100 | 50 | ||||
Azur (Variante) | #1E7FCB | 30 | 127 | 203 | 85 | 37 | 0 | 20 | 206 | 74 | 46 | ||||
Azur, nebelartiges | #F0FFFF | 240 | 255 | 255 | 6 | 0 | 0 | 0 | 180 | 100 | 97 | ||||
Azur, taghelles | #74D0F1 | 116 | 208 | 241 | 52 | 14 | 0 | 5 | 196 | 82 | 78 | ||||
Azurin | #A9EAFE | 169 | 234 | 254 | 33 | 52 | 0 | 0 | 194 | 98 | 83 | ||||
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Erläuterungen zu den Farbmodellen: | Hex. | RGB | CMYK | HSL |
Literatur
Bearbeiten- Kurt Wehlte: Werkstoffe und Techniken der Malerei, Otto Maier Verlag, Ravensburg 1967, ISBN 3-473-48359-1 (früher: ISBN 3-473-61157-3)
- Margarete Bruns: Von Azurit, Indigo und Anilin. Zur Geschichte der blauen Farbe. In: Emil Ernst Ploß: Ein Buch von alten Farben. Technologie der Textifarben im Mittelalter mit einem Ausblick auf die festen Farben. 6. Aufl. München 1989, ISBN 978-3-89164-060-9, S. 14–20.
Weblinks
Bearbeiten- Alte Pigmente und Farbstoffe vor ca. 1780 auf emrath.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. Akademie, Berlin 1989 (mit mehreren Neuauflagen), s. v.; Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearb. von Elmar Seebold. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. De Gruyter, Berlin/Boston 2011, s. v.
- ↑ Nabil Osman: Kleines Lexikon deutscher Wörter arabischer Herkunft. 8. Auflage. C.H.Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60155-2 (3., verb. u. erw. Aufl. 1992 ISBN 3-406-34048-2), S. 35.
- ↑ Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Aufl., hrsg. von Walther Mitzka. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 42 (zum Azur).
- ↑ html - farben – Seite bei tomheller.de; Stand: 29. April 2011.
- ↑ opendcc.de: RAL-Farben, abgerufen am 4. Juni 2017.