Bernhard Nienaber
Bernhard Nienaber (* 9. März 1885; fl. bis 1945) war ein deutscher Jurist, Verwaltungsbeamter und Kommunalpolitiker (NSDAP). Zwischen 1934 und 1945 amtierte er in insgesamt vier Landkreisen der preußischen Provinz Ostpreußen sowie der während des Zweiten Weltkrieges besetzten polnischen Gebiete als Landrat.
Leben
BearbeitenPrivatleben und Ausbildung
BearbeitenNienaber war katholischen Glaubens und studierte Rechtswissenschaft. Er bestand 1908 die Erste und 1912 – nach Ableistung seines Rechtsreferendariats – die Zweite Juristische Staatsprüfung.[1]
Berufliche Karriere
BearbeitenSeinen Einstieg ins Berufsleben fand er 1912, als er zum Gerichtsassessor am Amtsgericht Zossen ernannt wurde.[1][2] Es folgten Tätigkeiten bei der Glasberufsgenossenschaft Berlin, beim Reichsversicherungsamt sowie bei der Reichsschatzverwaltung. Im Jahr 1920 wurde er Regierungsrat beim Landesfinanzamt Groß-Berlin; ab 1922 arbeitete er bei verschiedenen Finanzämtern in Düsseldorf. Bald darauf übernahm er 1924 die Leitung des Finanzamtes Habelschwerdt im Kreis Habelschwerdt in der Provinz Niederschlesien.
Am 11. Januar 1934 wurde er zum Landrat des Kreises Braunsberg ernannt; die Amtsgeschäfte nahm er eine Woche später auf.[1][3] Nachweißlich 1937 war Nienaber Mitglied im Aufsichtsrat der in Königsberg ansässigen Haffuferbahn AG.[4] In Personalunion diente er im Herbst 1939 vertretungsweise auch für einige Tage als Landrat des Kreises Heiligenbeil.[5] Im Jahr 1941 gab er das Landratsamt auf und erhielt eine Anstellung beim Regierungsbezirk Bromberg. In den vom Deutschen Reich besetzten polnischen Territorien amtierte er anschließend noch zweimal als Landrat: 1942 kurzzeitig im ostoberschlesischen Landkreis Pleß und dann von 1943 bis 1945 im Landkreis Bielitz[6] in dem sich damals das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befand. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verliert sich Nienabers Spur.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Georg Bitter: Die preussische Regierung zu Königsberg 1918–1945. Verlag Rautenberg, 1988, ISBN 978-3-792-10375-3, Seite 89.
- ↑ Regierungsbezirk Potsdam (Hrsg.): Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin. 1912, Seite 708.
- ↑ Der Gemeindetag – Zeitschrift für deutsche Gemeindepolitik. Band 28, 1934, Seite 120.
- ↑ Adreßbuch der Direktoren und Aufsichtsräte 1937. Finanz-Verlag, 1937, Seite 1090.
- ↑ Informationen zum Landkreis Heiligenbeil. Abgerufen auf territorial.de (Website über die territorialen Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten zwischen 1874 und 1945) am 30. Januar 2025.
- ↑ Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38 Band 12/II: 4. April 1925 bis 10. Mai 1938. In der Reihe: „Acta Borussica, Neue Folge, 1. Reihe“. Verlag Olms-Weidmann, 1999, ISBN 3-487-12704-0, Seite 652.
Personendaten | |
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NAME | Nienaber, Bernhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist, Verwaltungsbeamter und Kommunalpolitiker |
GEBURTSDATUM | 9. März 1885 |
STERBEDATUM | nach 1945 |