Bette Midler

US-amerikanische Sängerin, Schauspielerin und Komikerin

Bette Midler (* 1. Dezember 1945 in Honolulu, Hawaii)[1][2] ist eine US-amerikanische Sängerin, Schauspielerin, Komikerin und Autorin, die seit Anfang der 1970er Jahre zu den erfolgreichsten Entertainern der USA zählt. Sie verkaufte weltweit über 35 Millionen Platten und wurde mit fast allen wichtigen Preisen des amerikanischen Showgeschäfts ausgezeichnet. Dazu zählen drei Grammy Awards, vier Golden Globes, drei Emmy Awards und zwei Tony Awards. Zu ihren erfolgreichsten Liedern gehören The Rose (1980), From a Distance (1990) und ihr einziger Nummer-eins-Hit in den USA, The Wind Beneath My Wings.

Bette Midler (2021)

Leben und Karriere

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Die bereits als Jugendliche an Gesang interessierte Midler wuchs auf Hawaii in einer jüdischen Familie auf. Ihre Eltern, Fred und Ruth Midler, wurden für den Namen ihrer Tochter von Bette Davis inspiriert. In den 1960er Jahren ging Bette Midler nach New York.[3] 1966 spielte sie eine seekranke Passagierin in dem Kinofilm Hawaii mit Julie Andrews und bekam die Rolle der „Tseitel“ in dem Broadway-Musical Anatevka. In den Folgejahren trat sie als Sängerin in Schwulensaunas und Nachtklubs auf. Zu ihrem Begleiter wurde Barry Manilow, mit dem sie musikalisch untermalte Comedy-Programme zum Besten gab, die schnell zu Geheimtipps in der New Yorker Szene wurden. Midler etablierte sich als Interpretin vorwiegend von Liedern der 1940er Jahre. 1972 konnte sie dann ihr erstes Album The Divine Miss M veröffentlichen, das auf einer gleichnamigen Bühnenshow basierte und für das sie ihre erste Goldene Schallplatte erhielt. 1974 wurde sie dafür mit dem Grammy als Beste Neue Künstlerin ausgezeichnet.[4]

Die 1970er Jahre waren geprägt von erfolgreichen Alben und ausgefallenen Bühnenprogrammen, die sie zu einem Enfant terrible des amerikanischen Showbusiness machten. 1979 erhielt Midler nach kleineren Filmarbeiten ihre erste Hauptrolle in The Rose, der die skrupellose Vermarktung und den frühen Drogentod der Rock- und Bluessängerin Janis Joplin fiktiv nachzeichnet. Für ihre einfühlsame Interpretation erhielt sie zwei Golden Globes sowie eine Oscar-Nominierung und der von ihr gesungene Titelsong des Films wurde zu einem Top-Ten-Hit in den Vereinigten Staaten.[4]

1980 erschien der Konzertfilm Divine Madness. Im gleichen Jahr veröffentlichte Midler erfolgreich das Buch A View from a Broad. Der Einblick hinter die Kulissen wurde ein Bestseller.

 
Bette Midler (1990)

Nach dem Flop Verhext (1982) und einer Kinopause von mehreren Jahren gelang Midler ab Mitte der 1980er Jahre eine Reihe von großen Kinoerfolgen, die ihr großes komödiantisches Talent bewiesen:[4] Zoff in Beverly Hills, Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone (1986), Nichts als Ärger mit dem Typ (1987), Zwei mal Zwei und Freundinnen (1988) spielten zwischen 40 und 70 Millionen US-Dollar alleine in den Vereinigten Staaten ein. Ihr größter Erfolg folgte 1996 mit Der Club der Teufelinnen, der über 100 Millionen US-Dollar an den Kinokassen einspielte.[5]

Außerdem nahm sie weiterhin Alben auf und erweiterte ihr Repertoire in Richtung Pop, Rock, Musical, Jazz, Chanson und Disco. 1989 erreichte die Single Wind Beneath My Wings aus dem Soundtrack zum Film Freundinnen (mit Barbara Hershey) den ersten Platz der US-Charts und wurde zur Single des Jahres bei den Grammy Awards 1990 gekürt. Im Folgejahr erhielt Midler einen weiteren Grammy für ihre Version von From a Distance.

Am 20. Februar 2008 startete ihre Show The Showgirl Must Go On im Colosseum des Caesars Palace Hotels in Las Vegas.

Von März 2017 bis Januar 2018 war Midler in einer Wiederaufführung des Musicals Hello, Dolly! erstmals in einer Hauptrolle am Broadway zu sehen.[6] Für ihre Darstellung erhielt sie mehrere Preise, darunter im Juni 2017 den Tony Award.[7] Ihre Nachfolgerin in der Inszenierung war Bernadette Peters.[8] Ungefähr zeitgleich erschien die Tragikomödie Freak Show, mit Midler in einer Nebenrolle, in den US-amerikanischen Kinos.[9]

Privates

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Bette Midler ist seit dem 16. Dezember 1984 mit dem Schauspieler Martin von Haselberg verheiratet, mit dem sie eine gemeinsame Tochter, Sophie von Haselberg (* 1986), hat. Sophie ist ebenfalls Schauspielerin.[10] Martin von Haselberg trat u. a. in Midlers Fernsehsendung The Mondo Beyondo Show (die zwar 1982 gedreht, aber erst 1988 ausgestrahlt wurde) auf.

Midler engagiert sich sehr für ein „grünes“ New York und gründete 1995 das „New York Restoration Project“.

Sie gehört mit ihrem Grundbesitz von 566 Hektar (1400 Acres) auf Kauai zu den größten privaten Landbesitzern der Hawaii-Insel.[11]

Filmografie

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Bette Midler (2010)

Spielfilme

Fernsehspecials

  • 1976: The Bette Midler Show
  • 1977: Ol’ Red Hair Is Back
  • 1984: Art or Bust
  • 1988: The Mondo Beyondo Show
  • 1997: Diva Las Vegas
  • 2010: The Showgirl Must Go On

Fernsehserien

Diskografie

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Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[12]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1972 The Divine Miss M US9
 
Platin

(76 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 7. November 1972
1973 Bette Midler US6
 
Gold

(27 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 16. November 1973
1976 Songs for the New Depression US27
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 8. Januar 1976
1977 Broken Blossom US51
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 17. November 1977
1979 Thighs and Whispers US65
(17 Wo.)US
Erstveröffentlichung: August 1979
1983 No Frills DE46
(5 Wo.)DE
US60
(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1. August 1983
1990 Some People’s Lives DE15
(17 Wo.)DE
AT27
(4 Wo.)AT
UK5
 
Gold

(11 Wo.)UK
US6
 
×2
Doppelplatin

(73 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 4. September 1990
1995 Bette of Roses DE74
(4 Wo.)DE
UK55
 
Silber

(8 Wo.)UK
US45
 
Platin

(35 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 18. Juli 1995
1998 Bathhouse Betty DE68
(1 Wo.)DE
US32
 
Gold

(16 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 15. September 1998
2000 Bette US69
(11 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 17. Oktober 2000
2003 Bette Midler Sings the Rosemary Clooney Songbook US14
 
Gold

(22 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 30. September 2003
2005 Bette Midler Sings the Peggy Lee Songbook UK41
(3 Wo.)UK
US10
(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 25. Oktober 2005
2006 Cool Yule US33
(7 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. Oktober 2006
2014 It’s the Girls! DE62
(1 Wo.)DE
AT38
(1 Wo.)AT
CH62
(1 Wo.)CH
UK6
 
Gold

(15 Wo.)UK
US3
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 4. November 2014

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Bühnenauftritte

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  • 1966–1969: Anatevka (Musical, Broadway, Zweitbesetzung)
  • 1969–1970: Salvation (Off-Broadway, Zweitbesetzung)
  • 1971: Tommy (Rockoper, Seattle)[4]
  • 1973: Bette Midler (Konzertreihe, Broadway)
  • 1975: Bette Midler’s Clams on the Half Shell Revue (Revue, Broadway)
  • 1979–1980: Bette! Divine Madness (Konzertreihe, Broadway)
  • 2002: Short Talks on the Universe (Monolog, Broadway)
  • 2017: Hello, Dolly (Musical, Broadway)

Auszeichnungen

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Die folgende Liste der Preise und Nominierungen folgt den offiziellen Jahreszählungen und Kategoriebezeichnungen der preisverleihenden Institutionen.[13][14][15][16][17][18]

Academy Award

  • 1979 nominiert: Beste Hauptdarstellerin (The Rose)
  • 1991 nominiert: Beste Hauptdarstellerin (For the Boys – Tage des Ruhms, Tage der Liebe)

American Comedy Award

  • 1987 gewonnen: Lustigste Hauptdarstellerin (Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone)
  • 1987 gewonnen: Lustigste Darstellerin des Jahres
  • 1987 gewonnen: Lifetime Achievement Award für das komödiantische Lebenswerk
  • 1988 gewonnen: Lustigste Hauptdarstellerin (Nichts als Ärger mit dem Typ)
  • 1989 gewonnen: Lustigste Hauptdarstellerin (Zwei mal Zwei)
  • 1993 gewonnen: Lustigste Darstellerin in einem Fernsehspecial (The Tonight Show Starring Johnny Carson)
  • 1996 gewonnen: Lustigste Nebendarstellerin (Schnappt Shorty)
  • 1998 gewonnen: Lustigste Darstellerin in einem Fernsehspecial (Diva Las Vegas)

British Academy Film Award

Emmy

  • 1978 gewonnen: Herausragendes Special – Comedy-Varieté oder Musik (Ol’ Red Hair Is Back)
  • 1978 nominiert: Herausragendes Drehbuch in einem Comedy-Varieté- oder Musikspecial (Ol’ Red Hair Is Back)
  • 1992 gewonnen: Herausragende Individuelle Leistung in einer Varieté- oder Musiksendung (The Tonight Show Starring Johnny Carson)
  • 1994 nominiert: Herausragende Hauptdarstellerin in einer Miniserie oder einem Special (Gypsy)
  • 1997 gewonnen: Herausragende Leistung in einer Varieté- oder Musiksendung (Diva Las Vegas)
  • 1997 nominiert: Herausragendes Varieté-, Musik- oder Comedyspecial (Diva Las Vegas)
  • 1998 nominiert: Herausragende Gastdarstellerin in einer Comedyserie (Murphy Brown)

Golden Globe Award

Goldene Himbeere

  • 1991 nominiert: Schlechteste Hauptdarstellerin (Stella)
  • 2001 nominiert: Schlechteste Hauptdarstellerin (Ist sie nicht großartig?)

Grammy Award

  • 1974 nominiert: Album des Jahres (The Divine Miss M)
  • 1974 gewonnen: Beste Neue Künstlerin
  • 1974 nominiert: Beste weibliche Pop-Gesangsdarbietung (Boogie Woogie Bugle Boy)
  • 1981 nominiert: Single des Jahres (The Rose)
  • 1981 gewonnen: Beste weibliche Pop-Gesangsdarbietung (The Rose)
  • 1990 gewonnen: Single des Jahres (Wind Beneath My Wings, zusammen mit Arif Mardin)
  • 1990 nominiert: Beste weibliche Pop-Gesangsdarbietung (Wind Beneath My Wings)
  • 1991 nominiert: Single des Jahres (From a Distance)
  • 1991 nominiert: Beste weibliche Pop-Gesangsdarbietung (From a Distance)
  • 2004 nominiert: Bestes Traditionelles Pop-Gesangsalbum (Bette Midler Sings the Rosemary Clooney Songbook)
  • 2007 nominiert: Bestes Traditionelles Pop-Gesangsalbum (Bette Midler Sings the Peggy Lee Songbook)
  • 2008 nominiert: Bestes Traditionelles Pop-Gesangsalbum (Cool Yule)

Tony Award

Bette Midler ist außerdem mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame verewigt.

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Commons: Bette Midler – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. https://www.history.com/this-day-in-history/bette-midler-is-born-in-honolulu-hawaii, Hawaii
  2. Paul Sexton: ​Bette Midler interview: 'I was the biggest coward in the world'. In: telegraph.co.uk. 30. Oktober 2016, abgerufen am 6. Februar 2024 (englisch).
  3. https://jwa.org/encyclopedia/article/midler-bette
  4. a b c d Harenberg Personenlexikon. Harenberg Verlag, 2000, S. 678.
  5. boxofficemojo.com
  6. playbill.com
  7. tagesspiegel.de
  8. playbill.com
  9. imdb.com
  10. Sophie von Haselberg. Abgerufen am 21. Januar 2020.
  11. Kauai Major Property Owners ccarto.com, 2014, abgerufen am 31. Januar 2021
  12. Chartquellen: Singles Alben DE UK US
  13. Academy Awards (Eintrag zu 1979 und 1991). In: awardsdatabase.oscars.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Oktober 2008; abgerufen am 10. April 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/awardsdatabase.oscars.org
  14. goldenglobes.org: Golden Globe Awards (Memento vom 15. Oktober 2008 im Internet Archive) (Einträge zu 1980, 1981, 1987, 1988, 1992, 1994 und 2001)
  15. Bette Midler - Emmy Awards, Nominations and Wins. In: emmys.com. Abgerufen am 10. April 2022. (Einträge zu 1978, 1992, 1994, 1997 und 1998)
  16. Past Winners, 1947 to the present. In: tonyawards.com. Abgerufen am 10. April 2022.
  17. Bette Midler | Artist. In: grammy.com. Abgerufen am 10. April 2022. (Einträge zu 1973, 1980, 1989, 1990, 2003 und 2006)
  18. BAFTA-Awards (Eintrag zu 1980).