Bezirksamt Rheinbischofsheim
Basisdaten[1] | |
---|---|
Staat | Großherzogtum Baden |
Kreis | Mittelrheinkreis |
Sitz | Rheinbischofsheim |
Bestandszeitraum | 1803–1857 |
Einwohner | 11.234 (1855) |
Gemeinden | 17 (1855) |
Das Bezirksamt Rheinbischofsheim, anfänglich auch als Oberamt Bischofsheim oder Amt Bischofsheim bezeichnet, war im 19. Jahrhundert ein Verwaltungsbezirk im Großherzogtum Baden. Sein Gebiet gehört heute zum Ortenaukreis und zum den Landkreis Rastatt in Baden-Württemberg.
Geschichte
BearbeitenNachdem das im 18. Jahrhundert zu Hessen-Darmstadt gehörende Amt Lichtenau durch den Reichsdeputationshauptschluß 1803 zur Markgrafschaft Baden gekommen war, richtete diese in Bischofsheim am hohen Steg ein Amt ein, das für die Orte des alten Amtes Lichtenau zuständig war.[2] Seit 1806 gehörte das Gebiet zum Großherzogtum Baden. In dessen Provinz des Mittelrheins bestand 1807 das Oberamt Bischofsheim am hohen Steg.[3] Im Organisationsrescript vom 26. November 1809 wurde der nun Amt Bischofsheim genannte Verwaltungsbezirk zunächst dem neuen Murgkreis zugeordnet, aber bereits 1810 in den Kinzigkreis umgesetzt.[4][5] 1813 wurde das Amt Bezirksamt Rheinbischofsheim genannt.[6] Als der Murgkreis 1819 aufgelöst wurde, kam das Amt zum Murg- und Pfinz-Kreis und ab 1832 gehörte es zum Mittelrheinkreis.[7][8] Am 1. August 1857 wurde das Bezirksamt Rheinbischofsheim aufgelöst und in das Bezirksamt Kork eingegliedert.[9]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1814 | 9.195 | [10] |
1823 | 10.749 | [11] |
1834 | 11.466 | [12] |
1855 | 11.234 | [1] |
Gemeinden
BearbeitenDie folgende Tabelle enthält die Gemeinden, die dem Bezirksamt Rheinbischofsheim angehörten, ihre Einwohnerzahl bei der Volkszählung von 1855 sowie ihre heutige Zugehörigkeit. Kehl und Rheinau liegen heute im Ortenaukreis, während Lichtenau zum Landkreis Rastatt gehört.
Gemeinde | Einwohner 1855[1] |
Heutige Zugehörigkeit |
---|---|---|
Bodersweier | 914 | Kehl |
Diersheim | 744 | Rheinau |
Freistett | 1587 | Rheinau |
Grauelsbaum | 209 | Lichtenau |
Hausgereut | 100 | Rheinau |
Helmlingen | 548 | Rheinau |
Holzhausen | 380 | Rheinau |
Honau | 328 | Rheinau |
Leutesheim | 794 | Kehl |
Lichtenau (Stadt) | 1066 | Lichtenau |
Linx | 774 | Rheinau |
Memprechtshofen | 603 | Rheinau |
Muckenschopf | 354 | Lichtenau |
Neufreistett (Stadt) | 438 | Rheinau |
Rheinbischofsheim | 1428 | Rheinau |
Scherzheim | 666 | Lichtenau |
Zierolshofen | 301 | Kehl |
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Badisches Ministerium des Inneren (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogthums Baden. Volkszählung 1855. Müller, Karlsruhe 1856, S. 56, urn:nbn:de:bsz:31-217873 (blb-karlsruhe.de).
- ↑ Kurfürstlich-Badische Landesorganisation 1803
- ↑ Regierungsblatt des Großherzogtums Baden 1807, S. 98
- ↑ Großherzoglich Badisches Regierungsblatt 1809, S. 410
- ↑ Großherzoglich Badisches Regierungsblatt 1810, S. 72
- ↑ Großherzoglich Badisches Regierungsblatt 1813, S. 135
- ↑ Grossherzoglich-Badisches Regierungs-Blatt 1819, S. 33
- ↑ Großherzoglich Badisches Staats- und Regierungs-Blatt 1832, S. 134
- ↑ Großherzoglich-Badisches Regierungsblatt 1857, S. 357
- ↑ Johann L. Büchler: Das Großherzogthum Baden : nach seinen Kreisen, Hofgerichts-Provinzen u. Amtsbezirken. Müller, Karlsruhe 1814, OCLC 1069161075, S. 56, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11253526-1 (digitale-sammlungen.de).
- ↑ Geographisch-statistisch-topographische Darstellung des Grossherzogthums Baden, 1825, S. 116
- ↑ Großherzogtum Baden (Hrsg.): Hof- und Staats-Handbuch des Grossherzogthums Baden. Volkszählung 1834. Band 1836. Braun, Karlsruhe 1836, S. 270, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11040955-0 (digitale-sammlungen.de).
Koordinaten: 48° 39′ 6,6″ N, 7° 55′ 40,4″ O