Białołęka (Pęcław)
Białołęka (deutsch: Weißholz, früher Weisholz) ist ein Ort in der Landgemeinde Pęcław (Putschlau) im Powiat Głogowski der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
Białołęka | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Głogów | |
Gmina: | Pęcław | |
Geographische Lage: | 51° 39′ N, 16° 13′ O | |
Einwohner: | 337 (31. März 2011[1]) | |
Postleitzahl: | 67-221 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 76 | |
Kfz-Kennzeichen: | DGL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Głogów–Leszkowice |
Geographie
BearbeitenDas Dorf liegt südlich der Oder, etwa drei Kilometer westlich von Pęcław (Putschlau) und zehn Kilometer östlich von Głogów (Glogau).
Geschichte
BearbeitenDie Ortschaft Weisholz war jahrhundertelang ein adliges Rittergut. Im 15. Jahrhundert gehörte es dem Adelsgeschlecht Kottwitz.[2] Für das Jahr 1553 ist Fabian von Kottwitz († 1564) als Besitzer belegt.[3] Ein weiterer Fabian von Kottwitz auf Weisholz, der im Juli 1596 die Universität Marburg bezogen hatte[4] und später als Gelehrter und Reisender Achtung erwarb, verstarb vorzeitig im Jahr 1622,[5] nach anderen bereits 1621.[6]
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Nachfolgend wurde Weißholz in Białołęka umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht schon vorher geflohen war, weitgehend weitgehend vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise Zwangsumgesiedelte aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Das Schloss Weißholz war ursprünglich ein Renaissance-Gutshaus. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde es von den Heren von Kottwitz umgebaut. Erhalten sind noch einige der zum Gebäude gehörenden Teiche und Gräben.
- Die um 1840 erbaute spätklassizistische Kirche wurde bis 1945 von Gläubigen der evangelischen Konfession genutzt.[7]
Einwohnerzahlen bis 1945
BearbeitenKirchspiel bis 1945
BearbeitenDie Dorfbewohner waren kurz nach der Reformation zum protestantischen Glauben übergetreten, wofür der Umstand mit ausschlaggebend gewesen war, dass der Besitzer des Dorfs, Fabian von Kottwitz, evangelisch war. Zunächst wurden die protestantischen Kirchen in den Nachbargemeinden besucht. Dann ließ zwischen 1610 und 1614 ein Herr von Schweinitz in Weisholz eine durchgehend massiv gebaute Dorfkirche errichten, wofür ihm der böhmische Landesherr Rudolf II. die Genehmigung erteilt hatte (unter dem Namen Hof-Kapelle).[3] Weißholz war Sitz einer Parochie, zu der um die Mitte des 19. Jahrhunderts etwa ein Dutzend Ortschaften mit insgesamt über 1700 Seelen gehörten.[9] Die Kirche hatte eine Orgel, für deren Beschaffung die Gemeindemitglieder 300 Reichstaler gesammelt hatten.
Literatur
Bearbeiten- Siegismund Justus Ehrhardt: Presbyterologie des Evangelischen Schlesiens. Band 3: Protestantische Kirchen- und Prediger-Geschichte der Stadt und des Fürstenthums Gross-Glogau. Liegnitz 1783, S. 236–242.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 6. Juli 2017
- ↑ Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon. Band 3, Leipzig 1843, S. 164.
- ↑ a b Ehrhardt (1783), S. 236–242.
- ↑ Friedrich Schultze: Abraham von Bibran, seine Studie, seine Reisen, sein Briefwechsel. Liegnitz 1838, S. xv.
- ↑ Fortsetzung des Allgemeinen Historischen Lexici. Band 2, 1740, S. 764, linke Spalte.
- ↑ Johann Sinapius: Schlesische Curiositäten. Band 1, Leipzig 1720, S. 542, rechte Spalte.
- ↑ Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 122
- ↑ a b Michael Rademacher: Glogau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Friedrich Gottlob Eduard Anders: Statistik der Evangelischen Kirche in Schlesien. Glogau 1848, S. 385–386.