Bienlein

gebräuchlichen Diminutive zu Biene

Bienchen und Bienlein sind die gebräuchlichen Diminutive zu Biene.[1] In der Schweiz und in Liechtenstein sagt man auch Bienli oder Bienle.

Honigbienen

Da die Westliche Honigbiene als bekannteste Art aus der Familie der Bienen als liebenswert, fleißig und trotz des giftigen Wehrstachels der weiblichen Tiere als gutmütig gilt, werden die Verkleinerungsformen Bienchen und Bienlein umso mehr mit Freundlichkeit, Beständigkeit, Fleiß und Rechtschaffenheit verbunden. Sie werden daher manchmal als Kosename verwendet, vorwiegend für Mädchen und Frauen.

Bienchen und Bienlein in der Kultur

Bearbeiten
 
Kopie einer deutschen Bierscheibe von 1753

Bekannt sind die Begriffe Bienchen oder Bienlein vor allem aus dem Kinderlied Summ, summ, summ, das August Heinrich Hoffmann von Fallersleben im Jahr 1843 unter dem Titel Biene nach einer böhmischen Volksweise veröffentlichte.[2] Bei Wilhelm Busch erscheint 1874 ein „Bienlein mit Gebrumm“ in der Gedichtsammlung Kritik des Herzens.[3]

In der deutschen Übersetzung der Comicserie Tim und Struppi tritt wiederkehrend ein Professor namens Balduin Bienlein auf. Auch dieser zeichnet sich vor allem durch Liebenswürdigkeit und Umtriebigkeit aus.[4]

Bienchen war eine Zeichentrickfigur, die von 1961 bis 1962 als Werbetrenner beim Westdeutschen Rundfunk eingesetzt wurde.[5]

Bienchen in der Pfadfinderbewegung

Bearbeiten

In der Schweiz heißen die Pfadfinderinnen der Altersstufe 6 oder 7 bis 10 Jahre Bienchen oder Bienli.[6][7][8] In manchen Verbänden wurden sie um 2010 den Wölflingen zugeordnet, in anderen als eigene Bezeichnung für die jüngsten Pfadfinderinnen erhalten.[9][10] In Liechtenstein heißen die jüngsten Pfadfinderinnen (Altersstufe 7 bis 11 Jahre) Bienle.[11]

Bienchen in der DDR

Bearbeiten
 
Bienchen-Stempel in einem so genannten Muttiheft (DDR, 1986)

In so genannten Muttiheften wurden in der DDR Lobe und Auszeichnungen für Schulkinder in Form einer eingestempelten, stilisierten Biene dokumentiert, was diesen Einträgen im Sprachgebrauch der DDR ebenfalls den Namen Bienchen (auch Fleißbienchen) einbrachte. Auch heute noch gibt es Motivstempel und Belohnungskarten mit Bienchen-Motiv.

Einige Kindergärten und Kindertagesstätten tragen den Namen Bienchen.[12][13][14] In Schönewalde gab es ein Ferienlager mit diesem Namen.[15]

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten
Wiktionary: Bienchen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Bienchen, das. Duden, 2013, abgerufen am 16. Mai 2014.
  2. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Funfzig Kinderlieder. Verlag von Mayer und Wigand, Leipzig 1843, Titelblatt und S. 49 (Digitalisat).
  3. Wilhelm Busch: Sie war ein Blümlein. 1873, abgerufen am 19. Mai 2014.
  4. Sein Name ist Bienlein, Balduin Bienlein. FAZ, 1. März 2001, abgerufen am 16. Mai 2014.
  5. Wir schalten um. In: wunschliste.de. 26. April 2011, abgerufen am 15. September 2024.
  6. Integration im Wald. In: nzz.ch. 14. Januar 2007, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  7. Pfadfinder besetzen Gletterens. In: Freiburger Nachrichten. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Juli 2018; abgerufen am 31. August 2020.
  8. Pfadiabteilung St. Mauritius Nansen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. November 2014; abgerufen am 31. August 2020.
  9. Wolfsstufe. Pfadi Aarau, abgerufen am 3. Juni 2014.
  10. Wolfsstufe. Pfadi Schnäggebärg, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juli 2014; abgerufen am 3. Juni 2014.
  11. Pfadfinder und Pfadfinderinnen Liechtensteins: Stufen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Mai 2014; abgerufen am 29. Mai 2014.
  12. Kindergarten Bienchen e. V. Abgerufen am 16. Mai 2014.
  13. Integrative Kindertagesstätte »Bienchen«. Abgerufen am 16. Mai 2014.
  14. Kita Bienchen. Abgerufen am 16. Mai 2014.
  15. DDR Ferienlager: Ferienlager «Bienchen» wird wieder flügge gemacht. 2013, abgerufen am 19. Mai 2014.