Biri (Stoob)
Koordinaten: 47° 31′ 41″ N, 16° 27′ 42″ O
Das Stoober Biri[1] (auch Noplerberg oder kurz Nopler) ist ein unter Landschaftsschutz stehendes[2] Naherholungsgebiet in der Gemeinde Stoob im Burgenland, das von Streuobstwiesen, Hainen, Hecken, Feldern und Waldgebieten geprägt ist. Es handelt sich um eine gewachsene Kulturlandschaft und gleichzeitig mit über 100 Hektar um das größte zusammenhängende Streuobstwiesengebiet des Burgenlandes.
Der Name Biri entstammt dem regionalen Dialekt für „Gebirge“[3] und hat durchaus einen scherzhaften Hintergrund.
Lage und Geologie
BearbeitenDer „Nopler“ ist Teil einer Hügellandschaft im Mittelburgenland, wo sich Hügel und Täler mit Bächen abwechseln und Richtung Osten in der Pannonischen Tiefebene aufgehen. Pannonisches Klima prägt in weiten Teilen bereits dieses Becken. In der unmittelbaren Nähe im Tal des Stooberbaches finden sich die Gemeinden Neutal, Stoob und Oberpullendorf.
Der Noplerberg wird auf der Nordwestseite vom Harlingbach begrenzt, an diesem Rand finden sich steile Anstiege und Aufschlüsse. Die Nordgrenze und Richtung Osten folgt der Stooberbach dem Tal, in dem sich die Ortschaft Stoob entwickelt hat. Diesem Tal folgt auch die ehemalige Eisenbahnlinie (vormals Burgenlandbahn, heute touristisch für Draisinen-Touren genutzt, Zugverkehr wurde eingestellt) sowie die B50, die Burgenland Bundesstraße. Der steile Anstieg auf Höhe des Harlingbaches führt relativ schnell zum höchsten Punkt von Stoob mit 364 m, während weiter Richtung Osten ein flacherer Abfall wieder ins Tal führt. Parallel zum Tal wurde die S31 über die Südseite des Hügels gebaut. Eine lange Brücke wurde dafür an der Westseite angebaut und die Straße im Hügel eingebettet, der dafür teils abgetragen wurde. Die Schnellstraße folgt dem Berg und mündet zwischen Oberpullendorf und Steinberg-Dörfl in die B50 und führt dann an die ungarische Grenze.
Nördlich davon erstreckt sich das Landschaftsschutzgebiet. Zahlreiche Gräben, die teils von Wasserabflüssen und teils von der historischen Benutzung als Hohlweg geformt wurden sowie hügelige Strukturen prägen das Landschaftsbild in weiten Bereichen.
Geologisch besteht das Biri zu großen Bereichen aus Schiefergestein und zeichnet sich durch Lehm- und Tonvorkommen aus, die früher auch abgebaut und in Stoob zu Keramik aller Art verarbeitet wurden. Diese Tradition führte zur Gründung der „Fachschule für Fliese, Keramik und Ofenbau“ und zu einem umfassenden Töpfer- und Hafnerwesen mit regional typischen Designs und Gefäßen wie dem Stoober Plutzer.
Der kalkarme, lehmige Boden[4] und das einzigartige Mikroklima der Region bieten vielen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat, vor allem bei den Obstbäumen finden sich alte, regionale Sorten und optimale Bedingungen für Pflanzen wie Speierling oder Maroni, die zahlreich in sehr alten, großen Bäumen präsent sind.
Geschichte
BearbeitenBis ins 19. Jahrhundert war die Südspitze des Biri mit Weingärten bepflanzt. Durch Krankheitsbefall wurden diese gerodet und Streuobstwiesen mit Weidekulturen übernahmen ihren Platz.
Bereits aus der Römerzeit und später den Awaren gibt es Hinweise auf Besiedlung des Gebiets[5], erst ab dem Mittelalter ist durch Lehensvergabe eine Bewirtschaftung des Biri unter streng geregelter Herrschaft belegt[6]. Aus dieser Zeit stammen auch die ersten Hohlwege, die sich bis heute als Gräben neben den neu errichteten Wegen erhalten haben.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Streuobstwiesengebiet Noplerberg - Biri. In: Stoob.at. Gemeinde Stoob, abgerufen am 24. November 2024.
- ↑ Verordnung der Burgenländischen Landesregierung vom ………………………, mit der Bereiche der KG Stoob zum „Landschaftsschutzgebiet Biri - Noplerberg Stoob“ erklärt werden (PDF), auf apps.bgld.gv.at
- ↑ Das Naherholungsgebiet "Biri". In: Bergfex. Bergfex, abgerufen am 24. November 2024.
- ↑ Günther Aust: ebod2 - Bodenkarte Stoober Biri. In: ebod2 bfw. Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft, 17. Januar 2023, abgerufen am 24. November 2024.
- ↑ Herrschafts- und Siedlungsgeschichte. Marktgemeinde Stoob, abgerufen am 24. November 2024.
- ↑ Stoob - Historisches Umfeld. Marktgemeinde Stoob, abgerufen am 24. November 2024.