Birkenhof (Absberg)

abgegangener Ort in Bayern

Birkenhof (fränkisch: Bürgahuf[1]) ist ein abgegangener Ortsteil von Enderndorf. Das ehemalige Gelände des Birkenhofs selbst liegt heute inmitten des Igelsbachsees im Fränkischen Seenland in der Marktgemeinde Absberg im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.

Der Hof lag nördlich von Absberg (1400 Meter nordnordwestlich der Kirche) am Waldrand zwischen den Gewässern Igelsbach und Gänsbach, einem Zufluss des Igelsbachs.[2][3] Die Flur des Birkenhofs wurde mit dem Bau des Igelsbachsees überflutet.

Geschichte

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Der Ortsnamenforscher Robert Schuh bringt zwei Deutungen für den Ortsnamen: „Hof bei den Birken“ oder „Hof am Birkach“ (der Flurname „Birkach“ taucht in zwei Belegen des 14. Jahrhunderts auf).[4] Der „Pirckenhoff“ wurde erstmals Anfang des 16. Jahrhunderts erwähnt. Laut dieser Ende des 17. Jahrhunderts kopierten Urkunde gab Hans Gleich zu Igelsbach Abgaben an das Kloster Heilsbronn von 14 Morgen Land, die beieinander neben dem Weg zu dem Hof lagen. Der Hof wurde spätestens 1515 als Absberger Schafshof betrieben; Weidestreitigkeiten fanden in mehreren Urkunden ihren Niederschlag. Nach einem Beleg von 1608 war der Birkenhof als „Schaffhof mit aller andern Nutzung vundt Zugehör“ nach Absberg vogt- und gültbar; die Fraisch lag beim markgräflich-ansbachischen Amt Gunzenhausen. Ein Beleg von 1652 kündet, dass der Hof zum Deutschordensamt Absberg gehört. Für 1732 erfährt man, dass der Hof nach Absberg gepfarrt ist und den Zehnt für die dortigen Pfarrei zu leisten hat; die hohe Fraisch liegt beim markgräflichen Oberamt Gunzenhausen. Mit diesem wurde der Birkenhof 1792 preußisch. Dabei blieb es bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches.[5]

Die Besitzer der absbergischen Birkenhof-Schäferei wechselten im Laufe der Jahrhunderte mehrmals. Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses ging der Hof mit dem ehemaligen Fürstentum Ansbach 1806 an das Königreich Bayern über, wo die Einöde im Landgericht und Rentamt Gunzenhausen ab 1808 zum Steuerdistrikt Absberg und ab 1811 zur Ruralgemeinde Absberg gehörte und durch das Gemeindeedikt von 1818 zur Ruralgemeinde Enderndorf kam.[6] 1925 verkaufte Theobald Hengst den Hof an die Absberger Regens-Wagner-Stiftungseinrichtung „Ottilienheim“. 1932 wurde das Wohnhaus abgebrochen; 1962 stand nur noch eine Scheune des Ottilienheims, die 1975 niederbrannte und zur Gänze abgebrochen wurde.[7] Spätestens seit 1979 gilt die Absberger Gemarkung „Birkenhof“ als abgegangen[8] und wurde schließlich beim Bau des Igelsbach-Stausees in den 1980er Jahren überflutet.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925
Einwohner 8 10 8 4 4 2 2
Häuser[9] 1 1 1 1 1
Quelle [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16]

Religion

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Der Ort war seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Absberg gepfarrt.[11][16]

Literatur

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Fußnoten

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  1. R. Schuh: Gunzenhausen, S. 33. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: bürgɒhūf.
  2. Birkenhof im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  3. Kreiskarte Gunzenhausen, Stuttgart-Bad Cannstatt: Städte-Verlag o. J.
  4. R. Schuh: Gunzenhausen, S. 33f.
  5. Dieser Abschnitt nach R. Schuh: Gunzenhausen, S. 33.
  6. H. H. Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg, S. 230, 232.
  7. Nach Fränkisches-Seenland.de
  8. R. Schuh: Gunzenhausen, S. 33.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1925 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 10 (Digitalisat).
  11. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 129 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1034, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1199, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1129 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1198 (Digitalisat).
  16. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1235 (Digitalisat).

Koordinaten: 49° 9′ 11″ N, 10° 53′ 14,9″ O