Bismut(III)-sulfat

chemische Verbindung

Bismut(III)-sulfat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Sulfate.

Strukturformel
Bismut(III)-Ion   Sulfat-Ion
Allgemeines
Name Bismut(III)-sulfat
Andere Namen
  • Dibismuttrisulfat
  • Bismutsulfat (mehrdeutig)
Summenformel Bi2O12S3
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7787-68-0
EG-Nummer 232-129-5
ECHA-InfoCard 100.029.208
PubChem 198144
ChemSpider 171500
Wikidata Q4445790
Eigenschaften
Molare Masse 706,13 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

5,08 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

405 °C[1]

Löslichkeit

wenig löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 319
P: 264​‐​280​‐​337+313​‐​305+351+338[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Bismut(III)-Sulfat

Gewinnung und Darstellung

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Bismut(III)-sulfat kann durch Reaktion von Bismut(III)-oxid oder Bismutsalzen wie Bismut(III)-nitrat oder LiBiO2 mit Schwefelsäure gewonnen werden.[3][4] Die Darstellung erfolgt durch Lösen des Oxids in konzentrierter Schwefelsäure und anschließendes Verdampfen der Lösung zur Kristallisation des Bismutsulfats.[5]

 

Die Verbindung ist nur schwer in stöchiometrischer Zusammensetzung zu erhalten, da sie sich mit Luftfeuchtigkeit leicht zersetzt.[2]

Eigenschaften

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Bismut(III)-sulfat liegt als ein weißes bis fast weißes, kristallines Pulver vor, das wenig löslich in Wasser ist.[1] Bismut(III)-sulfat zersetzt sich bei 465 °C zu Bi2O(SO4)2. Bei kontinuierlicher Erwärmung zersetzt es sich zu verschiedenen Bismutoxysulfaten und bei 950 °C zu Bismut(III)-oxid.[4] Die Verbindung besitzt eine Kristallstruktur mit der Raumgruppe C2/c (Raumgruppen-Nr. 15)Vorlage:Raumgruppe/15.[3]

Verwendung

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Bismut(III)-sulfat wirkt als starker Katalysator für die Sulfenylierung von Carbonyl- und verwandten Verbindungen.[6] Es wird als zur Analyse anderer Metallsulfate eingesetzt.[7]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Eintrag zu Bismuth(III)-Sulfate, >95.0% bei TCI Europe, abgerufen am 7. Juni 2024.
  2. a b Walter Lippert, Hildegard Banse, Anna Bohne-Neuber, Hans Golder, Gerhart Hantke, Gerhard Kirschstein, Alfons Kotowski, Hans Karl Kugler, Wolfgang Müller, Franz Seuferling, Hildegard Wendt, Elisabeth Bienemann-Küspert, Gerhard Czack, Herbert Engst, Inge Flachsbart, Eleonore Kirchberg, Marie-Luise Klaar, Karl Koeber, Irmberta Leitner, Ellen von Lindeiner-Schön, Gertrud Pietsch-Wilcke, Nikolaus Polutoff, Heinz Rieger, Karl Rumpf, Werner Schaffernicht, Peter Schubert: Wismut. Springer Berlin Heidelberg, 2019, ISBN 978-3-662-11248-9, S. 746 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b Chinmayee V. Subban, Gwenaëlle Rousse, Matthieu Courty, Philippe Barboux, Jean-Marie Tarascon: Polymorphism in Bi2(SO4)3. In: Solid State Sciences. Band 38, 2014, S. 25–29, doi:10.1016/j.solidstatesciences.2014.09.008.
  4. a b Ryoko Matsuzaki, Atsuko Sofue, Hagio Masumizu, Yuzo Saeki: THERMAL DECOMPOSITION PROCESS OF Bi2(SO4)3. In: Chemistry Letters. Band 3, Nr. 7, 1974, S. 737–740, doi:10.1246/cl.1974.737.
  5. Arnold Frederik Holleman: Lehrbuch der anorganischen Chemie. De Gruyter, 2019, ISBN 978-3-11-150960-0, S. 488 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Naoki Komatsu, Masato Uda, Hitomi Suzuki: Bismuth(III) Halides and Sulfate as Highly Efficient Catalyst for the Sulfenylation of Carbonyl and Related Compounds1. In: Synlett. Band 1995, Nr. 09, 1995, S. 984–986, doi:10.1055/s-1995-5137.
  7. Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds. CRC Press, 2016, ISBN 978-1-4398-1462-8, S. 71 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).