Bisnowat R-4
Bisnowat R-4 (russisch Бисноват Р-4) ist die Bezeichnung für die sowjetische Luft-Luft-Rakete mit der NATO-Bezeichnung AA-5 „Ash“. Andere sowjetische Bezeichnungen sind K-80 oder R-80, der Name des Experimental-Konstruktionsbüros Bisnowat wurde später in „Molnija“ (russisch молния, „Blitz“) geändert.
Geschichte und Einsatz
BearbeitenDie Entwicklung der Rakete begann 1959 und führte zur Einsatzreife im Jahr 1963. Hauptsächlicher und ursprünglich konzipierter Zweck war der Einsatz auf dem schweren Abfangjäger Tupolew Tu-128 (NATO-Codename „Fiddler“), der vier dieser Flugkörper tragen konnte und für Langstreckenpatrouillen eingesetzt wurde. Einsätze von MiG-21 und MiG-25 aus fanden nur zu Probezwecken statt.
Varianten
BearbeitenEs wurden zwei Basisversionen gebaut, die R-4R mit halbaktiver Radarlenkung und die R-4T mit Infrarotlenkung. Gedachte Ziele waren besonders hoch fliegende Bomber, da die Rakete Ziele in Höhen von 8 bis 21 km treffen konnten. 1973 wurden die neueren Varianten R-4MT und R-4MR eingeführt, die auch tiefer fliegende Ziele (bis ca. 500 m Flughöhe) bekämpfen konnten. Mit Außerdienststellung der Tu-128 verschwand gegen Ende des Kalten Krieges auch die R-4 von der Bildfläche.
- Bisnowat R-4R (K-80 bzw. AA-5 „Ash“) halbaktiv radargesteuerter Kurzstrecken Luft-Luft-Lenkflugkörper
- Bisnowat R-4T (K-80 bzw. AA-5 „Ash“) infrarotgesteuerter Kurzstrecken Luft-Luft-Lenkflugkörper
- Bisnowat R-4MR (K-80 bzw. AA-5 „Ash“) halbaktiv radargesteuerter Kurzstrecken Luft-Luft-Lenkflugkörper
- Bisnowat R-4MT (K-80 bzw. AA-5 „Ash“) infrarotgesteuerter Kurzstrecken Luft-Luft-Lenkflugkörper
Technische Daten
BearbeitenKenngröße | Daten |
---|---|
Hersteller | Molnija (früher Bisnowat) |
Länge | 5,2 m (R-4T) bzw. 5,45 m (R-4R) |
Spannweite | 1,3 m |
Durchmesser | 0,31 m |
Startmasse | 480 kg (R-4T) bzw. 492,5 kg (R-4R) |
Höchstgeschwindigkeit | 1710 km/h |
Reichweite | 15 km (R-4T) bzw. 30 km (R-4R) |
Sprengkopf | 53 kg Brisanzsprengstoff |
Weblinks
Bearbeiten- Umfangreiche russische Seite
- AA-5 Ash R-4 auf der Seite der Federation of American Scientists